Staffel 6, Folge 2

  • 31. Hans Albers

    Staffel 6, Folge 2
    „Ich bin auch ein König“, sagte Hans Albers 1943 zu dem Gesandten Hitlers, als der ihn aufforderte, für den bulgarischen König Boris sein Hotelzimmer zu räumen. Die Gestapo verhörte den UFA-Star, doch Goebbels wies an, von einer Strafe abzusehen. Hans Albers, das Idol der Massen, war unersetzlich. Seine unglaubliche Popularität schützte ihn. So beliebt und umjubelt wie Albers war kein anderer deutscher Schauspieler. Der Sohn eines Fleischermeisters aus Hamburg-Sankt Georg, der gegen den Willen seines Vaters Schauspieler geworden war, sorgte für Tumulte, wenn er sich am Tage auf der Straße sehen ließ.
    Für Millionen war der große Blonde mit den strahlend blauen Augen der „Draufgänger“, der „Sieger“, der das Glück auf seiner Seite hat. „Hoppla, jetzt komm ich“, wie er in seinem berühmtesten Filmschlager singt, schien sein Lebensmotto zu sein. Doch Hans Albers war schon 40 Jahre alt, als seine Karriere endlich begann. Jahrelang musste er sich an kleinen Provinzbühnen durchschlagen, Zweitbesetzungen an Berliner Operettentheatern waren schon ein Karrierefortschritt, und im Stummfilm war er der ewige kleine Ganove.
    Jahre harter Arbeit lagen hinter ihm, als er durch den ersten deutschen Tonfilm „Die Nacht gehört uns“ auf einen Schlag berühmt wurde. Hans Albers wird der Held vom Dienst: der Rennfahrer, der kühne Flieger, der
    Kapitän, der Detektiv. Einer, der sich für eine gute Sache auch mal prügelt, der flotte Sprüche macht und schöne Frauen tröstet. Auf der Leinwand verkörpert er den harten Kerl mit dem weichen Herzen, der immer neue Abenteuer besteht. Im wirklichen Leben hatte er eher mittlere Abenteuer zu bestehen.
    Zeitlebens brauchte der Frauenliebling starke Frauen, die ihn bemutterten und ihm Halt gaben. Seine Lebensgefährtin, die Schauspielerin Hansi Burg, war auch seine Managerin. Verheiratet war er nie, und die wichtigste Frau in seinem Leben blieb seine Mutter. Als die Nazis an die Macht kamen, entsprach Hans Albers genau dem Ideal vom großen, blonden Arier. Er bekam die höchsten Gagen und konnte sich die Rollen aussuchen, doch er zahlte einen hohen Preis dafür: Er trennte sich offiziell von seiner jüdischen Lebensgefährtin Hansi Burg, um weiter bei der UFA spielen zu können.
    Als Hansi Burg kurz vor Kriegsbeginn emigrierte, hörte er nichts mehr von ihr. 1946 stand sie plötzlich in englischer Uniform vor seiner Theatergarderobe. Da hatte Albers längst eine neue Freundin, die nun kurzerhand wieder ausziehen musste. Für viele ist die Rückkehr von Hansi Burg der Beweis seiner Integrität in der Nazizeit. Aus Zeitzeugenaussagen, Filmausschnitten und Dokumenten entsteht in dem Film von Dagmar Wittmers ein lebendiges und ungewöhnliches Bild der Legende Hans Albers. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.08.2005Das Erste

Cast & Crew

Sendetermine

So 25.09.2016
13:15–14:00
13:15–
Sa 24.09.2016
20:15–21:00
20:15–
Di 22.12.2009
04:45–05:30
04:45–
Mo 21.12.2009
21:45–22:30
21:45–
Di 22.07.2008
21:45–22:30
21:45–
Mo 08.08.2005
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