2022, Folge 221–243

  • Folge 221
    Wir alle kennen das reflexhafte körperliche Unbehagen, das bis zu Erbrechen oder Ohnmacht führen kann, wenn etwas eitert, stinkt oder verschimmelt. Der Ekelreiz kann ein Schutzmechanismus sein, um uns vor Gesundheitsgefahren zu warnen – oder aber das Symptom einer Angst-Störung wie bei der Spinnenphobie. Die gute Nachricht: Wir können lernen mit unseren Ekelgefühlen umzugehen. Die Künstlerin Sandra Bejarano spielt in ihren Arbeiten mit Tabus und Ekelreflexen. Sie fragt: Warum sind lebensnotwendige Körperflüssigkeiten, wie Speichel, Blut oder Schweiß, so abstoßend, wenn sie den Körper verlassen haben? Dabei ist auch der jungen Frau Ekel nicht fremd – sie testet ihre eigenen Grenzen.
    Reaktionen des Publikums beweisen: Kunst zwischen Ekel und Ästhetik provoziert, aber ermutigt auch über die gesellschaftliche Prägung von Ekel und Scham nachzudenken. Forschende messen, wie sich Ekel-Emotionen durch Geruch und Geschmack aber auch durch Bilder und unsere Sprache erzeugen lassen. Sie fragen auch: Wie werden abfällige Bezeichnungen genutzt, um uns von Minderheiten oder politischen Gegnern emotional abzugrenzen? Ekel kann das Leben unterbewusst einschränken, deshalb wollen Forschergruppen unsere Abwehremotion beherrschbarer machen.
    Die Coronapandemie hat mit der Angst vor Ansteckung und sozialer Distanz auch unsere Ekelwahrnehmung verstärkt. Sich die eigenen Ekelreflexe bewusst zu machen und sie besser in den Griff zu bekommen, lohnt sich gerade jetzt: Wer selbstbestimmt und überlegt seine Ekelgrenzen zieht, kann vom Schutz dieses mächtigen Abwehrreflexes profitieren. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.07.2022BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereSa 09.07.2022ARD Mediathek
  • Folge 222 (29 Min.)
    Die gebürtige Sächsin Diana Bruce betreibt in Großbritannien in Weardale eine Fluoritmine.
    Funkelnde Kristalle und seltene Erze haben Menschen schon immer fasziniert. Einige widmen ihr ganzes Leben der Suche nach Mineralien. Ein Filmteam begleitet moderne Schatzsucher und Geowissenschaftler auf der Jagd nach den verborgenen Schätzen. Vor einigen Jahren präsentierten Hobbygoldschürfer dem Geowissenschaftler Gerhard Lemberger von der TU München Nuggets, die sie angeblich im Weißbach im Berchtesgadener Land gefunden hätten. Goldfunde sind in Bayerns Flüssen an sich keine Seltenheit. Doch die Nuggets waren mit einem Durchmesser von bis zu einem halben Zentimeter viel zu groß für bayerische Verhältnisse.
    Auch gibt es in den Bergen der Gegend kein natürliches Goldvorkommen im Gestein, von dem aus das Edelmetall in den Fluss gelangt sein könnte. Wie also kam das „Geistergold“ in den Weißbach? Die gebürtige Sächsin Diana Bruce erfüllte sich mit ihrer Familie einen Lebenstraum. Sie betreibt im nordenglischen Weardale Europas einziges Kristallbergwerk. Fünfzehn Bergleute bauen hier in dunklen Stollen unter Tage Fluorit ab, ein wegen seiner Farb- und Formenvielfalt weltweit begehrtes Sammlermineral.
    In der Schweiz hat das „Strahlen“, also das Sammeln von Bergkristallen und anderen Mineralien in den Bergen, eine lange Tradition. Deshalb ist es in den meisten Kantonen Einheimischen wie auch Touristen erlaubt, sich gegen eine Gebühr selbst auf die Suche zu machen. Der Geologe und Profisammler Peter Amacher gewährt auch Laien Einblick in seine Arbeit in der spektakulären Bergkulisse des Gotthard-Massivs. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.07.2022BR Fernsehen
  • Folge 223
    Trockenheit und Insekten bedrohen unsere Wälder. Wie können wir sie retten? Forscherinnen und Forscher in Frankreich versuchen Bäume von Süden nach Norden umzuziehen, um sie vor Trockenheit und Insekten zu retten. Am Thünen-Institut werden gezielt Super-Eichen gezüchtet, die tolerant sind gegen Insektenbefall, Trockenheit und Pilze. Die Frage, ob wir mit der Genschere CRISPR/​Cas die Züchtung beschleunigen sollten, wird kontrovers diskutiert, denn die Genome der Bäume sind bisher kaum erforscht. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.08.2022BR Fernsehen
  • Folge 224
    Weltraumwetter beginnt auf der Sonne. Wenn die Zeichen dort auf Sturm stehen, bedrohen solare Teilchenlawinen unseren technologisierten Alltag. Wir reden gerne über das Wetter, weil es uns ja jeden Tag betrifft. Aber schon mal was von Weltraumwetter gehört? Das ist nicht nur für Astronauten von Bedeutung, sondern auch für unser Leben auf der Erde. Weltraumwetter beginnt auf der Sonne. Wenn die Zeichen dort auf Sturm stehen, bedrohen solare Teilchenlawinen unseren technologisierten Alltag. Und die Sonnenaktivität nimmt gerade erst wieder zu. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.08.2022BR Fernsehen
  • Folge 225
    Schreitet der Klimawandel ungebremst voran, werden die Meere bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 20 Millimeter pro Jahr ansteigen. Nicht nur Inselstaaten wie die Republik Fidschi oder Vanuatu sind bedroht, sondern auch Länder wie Bangladesch oder Städte wie New York, Mumbai oder Shanghai. Wir seien „nahe am berühmten Zwölf-Uhr-Schlag“, so Heiner Haaß, Stadtplaner und Professor für Architektur an der Hochschule Anhalt. Denn: Schreitet der Klimawandel ungebremst voran, werden die Meere bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 20 Millimeter pro Jahr ansteigen. Nicht nur Inselstaaten wie die Republik Fidschi oder Vanuatu sind bedroht, sondern auch Länder wie Bangladesch oder Städte wie New York, Mumbai oder Shanghai.
    Die Lösung: das Bauen auf dem Wasser. Auch die Vereinten Nationen haben sich des Themas angenommen: Bei einem Treffen von 70 Experten und Expertinnen 2019 in New York schlug der dänische Stararchitekt Bjarke Ingels den Plan der Oceanix City vor – einer Schwimmstadt für mehr als 10.000 Menschen. Und im März 2021 gab die Regierung der Malediven die Zusammenarbeit mit dem niederländischen Wasserbau-Pionier Koen Olthuis bekannt: In einer 200 Hektar umfassenden Lagune soll die bisher wohl größte schwimmende Struktur weltweit entstehen.
    Das Rennen um die erste Floating City der Erde läuft also schon. Zeitgleich geht eine Gruppe von Begeisterten auf Panama eigene Wege. Dort tüfteln die Ocean Builders an ihren sogenannten SeaPods – autarken Einfamilienhäusern für die offene See. Sie sollen das Seasteading ermöglichen, den Traum davon, die Meere so zu besiedeln, „wie der Wilde Westen im Prinzip besiedelt wurde“, so Ocean Builder Rüdiger Koch. Das könne von Dörfern bis hin zu Staaten auf den Weltmeeren reichen. Wird Kevin Costners „Waterworld“ also bald schon Wirklichkeit? Ist der drohende Untergang ein Neuanfang – der Beginn des aquatischen Zeitalters? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.08.2022BR Fernsehen
  • Folge 226
    Inzwischen ist es klar: Für die Erderwärmung sind wir verantwortlich und wir müssen die Emissionen senken. Doch das geht viel zu langsam. Was wäre also, wenn wir die Erde irgendwie selbst abkühlen? Das Klempnern am Klima ist längst keine Science-Fiction mehr. Es nennt sich Geoengineering und bündelt Eingriffe ins Klimasystem. Aber brauchen wir Geoengineering? Der Physiker Andreas Oschlies vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel gibt eine klare Antwort: „Der Zug ist abgefahren, nur mit Reduktion der Emissionen schaffen wir unsere Klimaziele nicht mehr.“ Ohne Eingriffe ins System werden wir die Erderwärmung demnach nicht auf 1,5 beziehungsweise zwei Grad begrenzen können.
    Wir müssen, so sieht es auch der Weltklimabericht, einen großen Teil unseres CO2 wieder aus der Atmosphäre zurückholen, das nennt sich „negative Emissionen“. Es gibt naturnahe Methoden wie Aufforstung, Moore bewässern, CO2 von Biogasanlagen speichern, aber auch technische Lösungen wie CO2-Filteranlagen. Die Klimawissenschaftlerin Julia Pongratz von der LMU München stellt aber klar: „Es ist kein Pferderennen.
    Es wird nicht die eine Methode geben, die uns rettet.“ Alle Methoden bergen hochskaliert Risiken, daher braucht es einen Mix von Maßnahmen. Doch es gäbe auch eine schnellere Methode zur Erdballkühlung: Schwefeldioxid mit Ballons oder Flugzeugen in der Stratosphäre versprühen. Dort entstehen Schwebeteilchen, die sich wie eine Art Sonnenschirm in die Atmosphäre legen und Sonnenstrahlen reflektieren. So könnte man die Erde um ein, zwei Grad kühlen. Doch der Vorschlag ist umstritten.
    Es gibt unkalkulierbare Nebenwirkungen: Niederschläge könnten sich verändern, in manchen Regionen käme es zu Trockenheit und Ernteausfällen. Und der Himmel wäre nicht mehr blau. Trotz all dieser Nebenwirkungen sind Feldversuche geplant. Jennie Stephens von der Northeastern University in Boston warnt vor diesem solaren Geoengineering: Es berge so viele Unklarheiten und Ungerechtigkeiten, „wir müssen das ausdiskutieren, bevor die Idee weiter vorangetrieben wird“. Denn: Wer entscheidet, wann eine globale Manipulation des Klimas richtig ist? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.08.2022BR Fernsehen
  • Folge 227 (30 Min.)
    Lange Zeit schien klar: Die Menschheit wird immer klüger. Medizin, Technik, Architektur – auf allen Gebieten entwickelten wir uns unaufhaltsam weiter. Die Intelligenzforschung bestätigte das, die IQs stiegen von Generation zu Generation. Doch vor einigen Jahren stoppte dieser Höhenflug. Woran liegt das? Der in Neuseeland lebende Politologe James Flynn entdeckte im Jahr 1984, dass die gemessenen Intelligenzwerte in zahlreichen Ländern seit Beginn des 20. Jahrhunderts kontinuierlich stiegen. Der sogenannte Flynn-Effekt. Begründet wurde dieser Anstieg mit besserer Ernährung und medizinischer Versorgung, aber vor allem breiterem Zugang zu Bildung.
    Kurz nach der Jahrtausendwende allerdings entdeckten norwegische Statistiker, dass der Flynn-Effekt nicht mehr wirkt. Im Gegenteil: Einige Länder verzeichnen seitdem sogar leicht rückläufige IQ-Werte. Bis heute rätseln Forschende an der Frage: Warum werden wir wieder dümmer? Verschiedene Theorien kursieren. Die kontroverseste ist die Dysgenik, das Phänomen, dass Akademikerfamilien im Schnitt weniger Kinder in die Welt setzen als gering Gebildete. Zudem zögen nach der Vermutung einiger Intelligenzforschender bildungsferne Migranten den IQ-Schnitt der westlichen Industrieländer herunter.
    Viele Neurobiologen und -psychologen vermuten allerdings eher, dass die Digitalisierung und der Wandel der Medienlandschaft die IQ-Werte negativ beeinflussen könnten. Steigende Bildschirmzeiten und ständige Erreichbarkeit durch Smartphones verringerten nachweislich unser Konzentrationsvermögen. Unsere Hirne seien schlicht überfordert. Und auch äußere biologische Faktoren könnten ebenso einen Einfluss auf die Intelligenz haben, wie der exponentielle Anstieg der fossilen Brennstoffproduktion und die Alltagsnutzung von Plastik. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.09.2022BR Fernsehen
  • Folge 228
    In einem Gramm Boden sind mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde. Ist er gesund, hat er einen Humusanteil von vier bis acht Prozent. Aber nur noch ein Sechstel der deutschen Ackerböden sind auf diesem Niveau. Bereits jeder dritte landwirtschaftlich genutzte Boden hat nur noch einen Humusanteil von einem Prozent. Dabei ist Humus der Kohlenstoffspeicher im Boden und könnte wesentlich dazu beitragen CO2 zu speichern und damit dem Klimawandel entgegenzuwirken. Bodenerosion zerstört den Lebensraum von Pflanzen und Mikroorganismen. Bodenverdichtung erhöht das Risiko von Hochwassern und Bodenversiegelung führt zu einem Rückgang landwirtschaftlich nutzbarer Flächen.
    Jens Petermann hat das am eigenen Leib erfahren. 2007 ist dem Landwirt nach Starkregen förmlich der Acker unter den Füßen weggebrochen. Inzwischen ist er tief eingetaucht in die Biologie, Chemie und Physik seines Bodens. Mit viel Ausdauer versucht er, den Humusgehalt seiner sandigen, oft trocknen und ertragsarmen Felder aufzubauen. Es ist ein Ringen um jede Stelle hinterm Komma, zeigt aber, wie es gehen könnte, die Böden wieder besser zu machen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.09.2022BR Fernsehen
  • Folge 229
    Bäche und Waldquellen sind in vielen Gegenden in Gefahr. Aber es gibt Hoffnung: Ein Forscher-Team hat auch herausgefunden, wie es gelingen kann, den Zustand von Bächen und Waldquellen wieder zu verbessern. Bäche und Waldquellen sind in vielen Gegenden in Gefahr. Sie verlieren Wasser, sie verschlammen und versanden. Zugleich geht den Bächen quasi die Luft aus, denn das Wasser wird immer sauerstoffärmer. Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Bayreuth und Erlangen-Nürnberg sowie der TU München schlägt Alarm. Sie untersuchen umfassend kleine Bachläufe und Waldquellen, die große Flüsse speisen, und die auch im Austausch mit dem Grundwasser und damit unserem Trinkwasser stehen.
    Ihre Erkenntnisse sind erschreckend: Sie stellen fest, dass Klimawandel, Veränderungen der Bachläufe und auch noch immer der saure Regen der 1980er-Jahre den Gewässern massiv schaden. Die Wasserqualität wird schlechter, Fisch-, Krebs- und Insektenarten verlieren ihren Lebensraum. Aber es gibt Hoffnung: Das Forscher-Team hat auch herausgefunden, wie es gelingen kann, den Zustand von Bächen und Waldquellen wieder zu verbessern. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.09.2022BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereFr 16.09.2022ARD Mediathek
  • Folge 230
    Ein „Virenjäger“ fängt Stechmücken auf einer Forschungsplattform in Manaus, Brasilien.
    Eine astronomische Anzahl von Viren schlummert noch im Tierreich. Virologen werden sie nie alle identifizieren, doch sie können die Schnittstellen überwachen, wo Mensch und Tier aufeinanderprallen. Deutschland, 2025: Die Corona-Pandemie liegt drei Jahre zurück. Gleichzeitig in Südamerika: Eine Stechmücke überträgt ein neues Virus von einem Krallenaffen auf einen Menschen. Das Virus ist gefährlicher als SARS-Cov-2 – ein Killervirus. Bis zum Oktoberfest in München sind es noch gut drei Monate.
    Werden diese drei Monate reichen, um den Erreger zu entdecken und ein Gegenmittel zu entwickeln? Würde der Mensch das Wettrennen gegen das Virus diesmal gewinnen oder wieder verlieren? Eine astronomische Anzahl von Viren schlummert noch im Tierreich. Virologen werden sie nie alle identifizieren, doch sie können die Schnittstellen überwachen, wo Mensch und Tier aufeinanderprallen. Zum Beispiel in Manaus, einer brasilianischen Stadt mitten im Regenwald. Die Stadt wächst immer weiter in den Wald hinein.
    Die Tiere können nirgends anders hin. Viren wandern vor und zurück zwischen Mensch und Tier. Aber auch in Bayern, im Abwasser, suchen Virologen nach Viren. In Berlin sollen diese Informationen in einem ein WHO-Frühwarnsystem für Pandemien zusammenlaufen. Außerdem soll Künstliche Intelligenz helfen vorherzusagen, wann und wo ein Virus gefährlich werden könnte. An Breitbandimpfstoffen und neuen Medikamenten wird geforscht. Aber wird das alles reichen, um für den nächsten Erreger gerüstet zu sein? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.09.2022BR Fernsehen
  • Folge 231
    Wenn der Wald eine Rechnung schreiben könnte für alles, was er für uns leistet – wie hoch würde die ausfallen? Und was würde er uns berechnen? Bis heute ergibt sich der Geldwert des Waldes vor allem aus dem Holzpreis, wenn die Bäume gefällt wurden. Aber der lebendige Wald leistet viel mehr als am Ende Holz zu produzieren: Er reinigt Luft und Grundwasser, er sorgt für Artenvielfalt und Naherholung. Wenn wir das einmal mit einem Preis versehen, wie beeinflusst das unseren Umgang mit dem Wald? Wären Spaziergänger bereit Eintritt zu bezahlen? Die Stadtwerke Geld für die Reinigungsleistung? Auf einem Hektar Wald hat sich ein Filmteam in einem Experiment zusammen mit Experten auf die Suche nach dem wahren Wert des Waldes begeben. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.10.2022BR Fernsehen
  • Folge 232
    Ökologen streiten sich, wie man den Artenschwund am besten stoppen kann. Die einen fordern mehr Wildnis und Schutzgebiete, die niemand betreten darf. Die anderen sehen gerade menschliche Eingriffe in die Natur als eine Quelle von Artenvielfalt. Die einen sehen den Menschen als Zerstörer, die anderen als Bewahrer von Artenvielfalt. Das „Gut zu wissen“-Team begleitet Forscherinnen und Forscher im Biosphärenpark Wienerwald bei ihrer Suche nach Pflanzen und Tieren wie Fledermäusen, Flusskrebsen, Wiesenblumen und Pilzen.
    Ihr Ziel: die Artenvielfalt zu erfassen. Der 105.000 Hektar große Biosphärenpark grenzt direkt an die Millionenstadt Wien an. Auf dem Areal leben fast eine Million Menschen. Der Großteil ist frei zugänglich. Tausende Wanderer, Spaziergänger und Mountainbiker sind hier täglich unterwegs. Ist der Biosphärenpark Wienerwald ein Beispiel für die Zukunft? Zeigt er, wie man auf einer Fläche alles schaffen kann: Erholung für die Stadtbewohner, Tourismus, bewirtschaftete und besiedelte Flächen und trotzdem Natur und Artenvielfalt? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.10.2022BR Fernsehen
  • Folge 233
    Eine antike Grenze durchzieht Europa. Vom Herzen Bayerns bis hinab an die Ufer des Schwarzen Meeres. Auf über 2.000 Kilometern Länge trennte das Hindernis einst das Römische Imperium und die Barbaren: der Donaulimes. Er gehört zum größten archäologischen Denkmal Europas und zählt seit 2021 in Teilen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Trotzdem wissen Forschende erstaunlich wenig über ihn: Wie funktionierte die römische Grenze? Wozu diente sie wirklich? Mit modernster Technologie und ausgefallenen Ideen versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Rätsel der jahrtausendealten Barriere zu entschlüsseln. Vor allem vom Nachbau eines römischen Militärschiffs erhoffen sie sich wichtige Erkenntnisse. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.10.2022BR Fernsehen
  • Folge 234 (30 Min.)
    Moderator Willi Weitzel.
    Training, das bei Männern funktioniert, kann Frauen schaden. Denn Frauen, die nicht hormonell verhüten oder bereits die Wechseljahre hinter sich haben, befinden sich ständig in unterschiedlichen hormonellen Phasen. Sport passt da manchmal besser und manchmal weniger gut in den „biologischen Kalender“. Es ist also eine gute Idee, den Trainingsplan nach den Zyklusphasen zu richten. Denn zu bestimmten Zeiten ist der weibliche Körper zu Höchstleistungen fähig und spricht auf intensive Trainingsreize an, in anderen Phasen sollten Sportlerinnen vom Gas gehen, weil nicht nur die Leistungsfähigkeit nachlässt, sondern auch das Verletzungsrisiko größer ist. Bisher wurde der weibliche Zyklus im Leistungssport oft ignoriert.
    Dabei leiden bis zu 65 Prozent aller Ausdauersportlerinnen unter Zyklusproblemen oder sogar unter einer ausbleibenden Periode, was wiederrum schwerwiegende langfristige Folgen haben kann, im schlimmsten Fall Unfruchtbarkeit. Dabei gibt es schon kleine Kniffe, die den Körper entlasten, zum Beispiel Training zur richtigen Uhrzeit. Eine „Gut zu Wissen“-Reporterin hat zyklusspezifisches Training, also ein Training mit dem natürlichen Rhythmus ausprobiert, und fünf Monate nach einem geschlechterspezifischem Trainingsplan trainiert. Was bringt das für ihre Leistungsfähigkeit? Und wird sie sich danach besser fühlen? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.10.2022BR Fernsehen
  • Folge 235
    Ob als Jagd-, Schlitten-, oder Hütehund, ob in der Wüste, im Dschungel oder im Eis – Hunde folgten dem Menschen in jeden Winkel der Erde. Zwei Wesen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, haben vor Jahrtausenden einen emotionalen Pakt geschlossen, der bis heute ungebrochen ist. Heute bevölkern mehr als 500 Millionen Haushunde die Erde. Doch was weiß der Mensch eigentlich wirklich über seinen besten Freund, den Hund? Erst seit kurzem sind Wissenschaftler der wahren Intelligenz und der emotionalen Bindung unserer Hunde auf der Spur.
    Die berührende Dokumentation zeigt die einzigartigen Eigenschaften von Hunden und entdeckt dabei ihre bemerkenswerte Physiologie, ihre emotionale Bindung zum Menschen und ihre außergewöhnlichen, hervorragenden Sinne. All das hilft zu erklären, wieso und auf welche Weise gerade der Hund ein so gewichtiger Teil des Lebens der Menschen werden konnte. Der Film zeigt Geschichten aus dem wahren Leben: der Hund aus dem Tierheim, der einem Gefängnisinsassen neuen Mut gibt; die bemerkenswerte Arbeit, die Border Collies in den Bergen Englands leisten; und Hunde, die mit ihrem Geruchssinn Erstaunliches leisten.
    Herzerwärmend und aufschlussreich rückt die Dokumentation den besten Freund des Menschen in ein neues Licht. Warum können Hunde so gut mit dem Menschen kommunizieren? Wie weit kann das Verständnis gehen? Haben Hunde den Menschen durchschaut? Und was genau ist das Geheimnis dieser wunderbaren Freundschaft? Diese Sendung ist online first einen Tag vor Ausstrahlung und danach fünf Jahre lang in der ARD Mediathek verfügbar. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.10.2022BR Fernsehen
  • Folge 236
    Deutsche TV-PremiereSa 05.11.2022BR Fernsehen
  • Folge 237
    Deutsche TV-PremiereSa 12.11.2022BR Fernsehen
  • Folge 238
    Deutsche TV-PremiereSa 19.11.2022BR Fernsehen
  • Folge 239
    Eine eigene kleine Solaranlage auf dem Balkon und der Strom geht direkt in die eigene Steckdose – das klingt nach einer bestechenden Idee angesichts von Klimakrise und Energieknappheit. Sogenannte Mini-PV-Anlagen sind ein kleiner Beitrag zur Energiewende, aber wenn viele das anpacken, verändert sich was. Davon ist eine Initiative im oberbayerischen Fürstenfeldbruck überzeugt, die Nachbarn und Nachbarinnen animiert, sich auch so eine Anlage zu besorgen – und einen gemeinsamen Großeinkauf organisiert. Im Dutzend wird’s billiger. Eine von vielen Gruppen in Deutschland, die sagen: Klimaschutz müssen wir auch vor Ort anpacken. Andere vermitteln Lastenräder zum Ausleihen und ermuntern zum autofreien Leben in der Stadt.
    Oder sie bauen ein Netz von Mitfahrbänken auf, damit von Nachbardorf zu Nachbardorf nicht mehr jeder in seinem PKW alleine fährt. Die nächsten wiederum gründen einen genossenschaftlichen Supermarkt, der nachhaltige Lebensmittel zu bezahlbaren Preisen verkauft. Der BR hat mit der Aktion #deinklimaprojekt Menschen gesucht, die aktiv was tun, um die Klimakrise aufzuhalten, im Kleinen, bei sich vor der Haustüre. Reporterin Ilka Knigge besucht die Projekte, will wissen, was man sich abschauen kann – und fragt: Was brächte es, wenn alle das täten? Die Initiativen zeigen: Man kann viel verändern, wenn man es gemeinsam anpackt. Aber es braucht auch politische Weichenstellungen, damit die guten Beispiele Schule machen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.11.2022BR Fernsehen
  • Folge 240
    Im Himmel werden in Zukunft wieder die Weichen für das Leben auf der Erde gestellt. Weniger im religiösen, mehr im technologischen Sinn. Seit mit Jeff Bezos und Elon Musk zwei der reichsten Männer der Welt mit Hochdruck in die Raumfahrt investieren, ist uns das Weltall einen großen Schritt näher gerückt. Gelder aus der Privatwirtschaft treiben die „New Space“-Wirtschaft – und haben dank Recycling-Raketen schon einmal die Transportkosten ins All massiv gesenkt. „Wir haben das Glück, in einer Epoche wie zur Zeit der großen Entdeckungen zu leben“, sagt die Unternehmerin Hélène Huby.
    Dort oben wartet vieles, was das Leben auf der Erde entscheidend verändern könnte. Der technische Fortschritt ermöglicht Schwärme von Kleinsatelliten, die neue digitale Dienste rund um den Globus ermöglichen. Wasser auf dem Mond könnte uns als Treibstoff den Weg ins Sonnensystem öffnen. Und dort warten auf Asteroiden möglicherweise spektakuläre Vorkommen von Metallen wie Eisen, Platin und sogar Gold. „Europa muss sich in diesem Spiel finden, um langfristig auch die Interessen zu wahren, die daraus resultieren könnten“, sagt Bernhard Hufenbach, Innovationsstratege bei der Europäischen Weltraumagentur ESA.
    Denn von der Inbesitznahme von Orbitplätzen und Funkfrequenzen über die Technologien der Raumfahrt wird Europa derzeit ganz legal abgehängt. Und das Weltraumrecht ist in Sachen Rohstoffe aus dem All schwammig. Wer soll die fortschrittlichsten und reichsten Player daran hindern, sich wie einst im amerikanischen Goldrausch die besten Claims unter den Nagel zu reißen? (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.12.2022BR Fernsehen
  • Folge 241
    Der Film zeigt die Herausforderungen, eine strombasierte Energiewirtschaft aufzubauen. Wie viel Strom wird gebraucht? Wie wird er produziert, und wie verteilt? „Im Jahr 2045 wird die Energie einfach Strom sein. Wir werden kein Gas, keine Kohle oder Kernenergie brauchen, praktisch alles wird auf Strom umgestellt“, sagt Carmen Exner vom Energieversorgungsunternehmen EnBW. Sie erforscht, wie die Stromversorgung der Zukunft aussieht. Der Film zeigt die Herausforderungen, eine strombasierte Energiewirtschaft aufzubauen. Wie viel Strom wird gebraucht? Eines steht jetzt schon fest: Alles wird sich ändern! Durch die Umstellung von fossile auf regenerative Energieformen, wird sich der Stromverbrauch mehr als verdoppeln.
    Vor allem Wind und Sonne werden den Strom der Zukunft produzieren. Das bedeutet aber nicht nur den raschen Ausbau dieser Energieformen, sondern auch den der Netze. Das heutige Stromnetz ist für eine regenerative, oft dezentrale Stromversorgung nicht gewappnet. „Es ist wie im Autoverkehr: Je mehr Autos es gibt, desto mehr Straßen braucht man. Je mehr Strom fließt – und dann auch noch schwankend – umso mehr Leitungen benötigen wir“, sagt Mathias Fischer vom Netzbetreiber Tennet. Will Deutschland im Jahr 2045 eine strombasierte, regenerative Energiewirtschaft haben, so müssen also Windräder, Photovoltaikanlagen und eben auch Netze gebaut werden. Das Datum für den Startschuss steht auch schon fest: sofort! (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.12.2022BR Fernsehen
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 27.09.2022
  • Folge 242
    Es gibt über 13.000 Atomwaffen auf der Welt. Genug, um uns alle auszulöschen. Mehrfach. Solche Zahlen und die aktuellen Kriegsbilder können Angst machen. „42 – Die Antwort auf fast alles“ versucht, konstruktiv und so sachlich und wissenschaftlich wie möglich an die Sache heranzugehen. Ein bewährtes Mittel gegen Krieg sind gute Verhandlungen. In der Vergangenheit konnten so bereits Kriege beendet werden. Der Anthropologe William Ury, der Verhandlungen erforscht und das Harvard Negotiation Project mitgegründet hat, zeigt Strategien, die zu einem Friedensschluss führen können.
    Angelika Rettberg, Politikwissenschaftlerin von der Universität der Anden in Kolumbien, berichtet, worauf es im Friedensprozess mit der Guerilla-Gruppe FARC ankam. Noch besser wäre es, Kriege zu erkennen und zu verhindern, bevor sie ausbrechen. Der Konfliktforscher Håvard Hegre an der Universität Uppsala in Schweden entwickelt ein Frühwarnsystem für bewaffnete Konflikte und zeigt erste Ergebnisse. Und was lässt sich grundsätzlich tun, um Frieden zu erhalten? Schon Immanuel Kant glaubte, die Lösung gefunden zu haben: Die Staatsform der Demokratie führe zu ewigem Frieden, wenn das Volk mitreden dürfe.
    Und die Forschung bestätigt die Behauptung, dass zumindest Demokratien keine Kriege gegeneinander führen. Frieden zu schaffen und zu erhalten – etwa mit Hilfe der Demokratie – habe auch direkt etwas mit uns selbst zu tun, betont die Friedensforscherin Ursula Schröder. Trotz der aktuellen Kriege meint sie: „Es gibt keinen Grund zu sagen, dass die politische Utopie eines Weltfriedens nicht umsetzbar sein könnte.“ (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.12.2022ARD alpha
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 10.12.2022
  • Folge 243
    Dem Hering und dem Dorsch in der Ostsee geht es schlecht. Experten sehen das Ende des kommerziellen Fischfangs schon bald gekommen. Die Ursache des Einbruchs sind die Überfischung und der Klimawandel. In der Nordsee sieht es zwar noch etwas besser aus, aber auch dort zieht sich der Kabeljau wegen der Meereserwärmung immer weiter nach Norden zurück. Ein Filmteam begleitete Wissenschaftler bei Probefängen. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.12.2022BR Fernsehen

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