20 Folgen (je 30 Minuten), Folge 1–20

  • Folge 1 (30 Min.)
    Wenn Franz Gernstl, HP Fischer und Stefan Ravasz in ihren roten Bus steigen, dann geht es immer um die Suche nach Außergewöhnlichem, diesmal beginnt die Reise am nördlichsten Punkt Deutschlands auf Sylt. Hartgesottene Sylt-Touristen kann nicht einmal der Wind im Herbst von der Insel blasen, auf der es doppelt so viele Hotelbetten wie Einwohner gibt. Franz Gernstl entdeckt einen besonderen Schlag von Individualisten, die dem Wetter trotzen, Brathering essen, bitteres Bier dazu trinken und keinen Gedanken an das sonnige Mallorca verschwenden. Aber die tosende Nordsee nagt an ihrem Eiland. Franz Gernstl befragt dazu einen pensionierten Küstenschutzexperten. Die drei Filmemacher aus Bayern sind nicht besonders wetterfest, deshalb verlassen sie Sylt schließlich früher als geplant fast fluchtartig mit dem Autozug aufs nordfriesische Festland.
    Auf dem Wochenmarkt in Heide trifft Franz Gernstl eine freiheitsliebende Verkäuferin von Operationsbesteck: Einen pflegeintensiven Kerl braucht Christa Boldt nicht an ihrer Seite, dafür aber die Weite von Nord- und Ostsee. Als weniger auskunftsfreudig als die Dame auf dem Markt erweisen sich drei Herren vor einer gestrandeten Fähre. Im friesischen Otterndorf lernen die drei Bayern von der Hutmacherin Olga Rieper schließlich den feinen Unterschied zwischen „Moin“ und „Moin Moin“. Sie führt ihr Hutgeschäft seit 56 Jahren, mittlerweile kommen Kundinnen für Spezialanfertigungen von weit her. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.05.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2 (30 Min.)
    Unterwegs zwischen Elbe und Ostfriesland, befällt die drei Fernseh-Pfadfinder fernab von Alpen und bayerischen Biergärten so etwas wie Heimweh. Jeder noch so kleine Hügel im platten Land ist Medizin, der kleine Ort „Schmarren“ erscheint wie die Apotheke des Heimatgefühls. In Schmarren treffen die drei auf den ortsansässigen Schafbauern. In einem stattlichen Reetdach-Hof hinter dem Elbdeich kreiert der Bildhauer Jonas Kötz eigenwillige „Nasenmännchen“ aus Holz. In den dunklen, nebligen Wintermonaten zeichnet er Kinderbücher.
    An der Nordseeküste stellt Franz Gernstl fest, dass zum Sortiment eines „ganz normalen Gemischtwarenladens“ 3648 Artikel gehören. Seit 158 Jahren und vier Generationen ist das schon so. Vom Einweckgummi über Gurkenhobel und Ofenrohr bis hin zur heimtückischsten aller Mausefallen – im Kaufhaus Büsing in Abbehausen gibt’s „von allem etwas“. Die Ostfriesen können ihren Nationalsport mitten auf der Landstraße trainieren. „Boßeln“ geht wie Kegeln ohne Kegel und Eisstockschießen ohne Eisstock.
    Und falls doch überraschend ein Auto vorbeikommt, muss es eben warten. Naturtalent Gernstl bekommt sogar die Mitgliedschaft im örtlichen Boßel-Verein angeboten. Im Hafen von Accumersiel erfahren die drei Filmemacher schließlich vom Seniorchef der original Krabbenfischer-Familie Caspers, dass jede einzelne Nordsee-Krabbe den Umweg über Holland und Marokko nehmen muss, bevor sie an der deutschen Küste ins Rührei darf. Außerdem berichtet eine Dame, vor vielen Jahren im Schlick eine echte Schatzkiste gefunden zu haben. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.05.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3 (30 Min.)
    Franz Gernstl ist mit seinem Kameramann HP Fischer und Tonmann Stefan Ravasz nach Holland unterwegs. Hier stellt er fest, dass „Frau Antje“ hinter der Käsetheke manchmal auch ein Mann ist, dass angegammelte Fische nur dann schmecken, wenn ihnen eine wilde Seefahrer-Geschichte angedichtet wird. Er spekuliert, ob in Holland essbare „Boßel-Kugeln“ aus Automaten verkauft werden. Ein Stück weiter Richtung Süden trifft Franz Gernstl die Künstlerin Maya Wildevuur, die Blumen so gerne hat, dass sie sie nicht nur in großer Zahl auf dem Kopf trägt und auf Bilder malt, sondern sogar ihren eigenen Sarg damit verziert hat. Bis sie den schicken Blumensarg aber braucht, dient er ihr als praktische Büchertruhe. Der erste Preis eines Angelwettbewerbs in Holland sind sieben Koteletts.
    Deshalb werfen die Sportangler ihre gefangenen Fische auch wieder ins Wasser. Sie essen nämlich lieber Koteletts und Rouladen als Fisch. Zurück in Deutschland folgt das bayerische Expeditionsteam dem Schild zur „Märchen-Oma“ und trifft eine glückliche Frau aus Thüringen, die in zwei Dutzend kleinen Schaubuden Märchenszenen nachgebaut hat. In Gronau, dem Heimatort von Udo Lindenberg, erklären die Mitglieder der deutsch-holländischen Rockband „B54“, warum das Zusammenleben zwischen beiden Ländern eigentlich ganz normal und trotzdem manchmal schwierig ist. Die Band hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Landesgrenzen endlich auch aus den Köpfen der Menschen zu vertreiben. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.05.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 4 (30 Min.)
    Am Niederrhein geraten die drei Reisenden zunächst in einen „Markt der vergessenen Waren“ in einer alten Mühle. Sie stören deren Besitzer Heinz Bömler, einen selbst ernannten Betrüger, beim Kamille-Inhalieren und stellen fest: Der Mann, der auf einem gigantischen, mit Filmrequisiten und alten Fundstücken vollgestopften Abenteuerspielplatz lebt, ist eigentlich ein ziemlich aufrichtiger Typ. Ein Stück weiter flussabwärts findet Franz Gernstl heraus, dass am Niederrhein höchst ungewöhnliche Dinge vor sich gehen. Ein Atomkraftwerk, das nie in Betrieb ging, wurde bunt bemalt und in einen Freizeitpark umfunktioniert. In Kevelaer trifft das Gernstl-Team außerdem eine Gruppe Holländer auf „Fahrrad-Wallfahrt“ und einen Rentner, dessen stumme Großmutter in der Marienkirche wie durch ein Wunder plötzlich zu sprechen gelernt hat.
    Die „quirlige Studentenstadt“ Nimwegen in Holland erweist sich beim Besuch des bayerischen Filmteams als eher verschlafen. Trotzdem entdeckt Franz Gernstl ein paar aufgeweckte Geschäftsleute. Weil Fahrräder in der Innenstadt verboten sind, bieten sie Tretroller gegen Mietgebühr an. Nicht mit dem Tretroller, dafür aber mit einem Motorrad, das sich während der Fahrt in einen Käfer „metamorphosiert“ hat, ist dagegen ein anderer, rastloser Holländer unterwegs. Ralph Souren bezeichnet sich als „Sein“-Mensch, der immer wieder umzieht und in der ganzen Welt zu Hause ist. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.05.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 5 (30 Min.)
    Die Reise startet im Selfkant, dem westlichsten aller vier deutschen „Zipfel“. Dass dort fleißige Gartenbauer Unkraut zum schönen Schein kurzerhand mit Plastikfolie abdecken, um es am Wachsen zu hindern, bleibt Franz Gernstl nicht verborgen. Die drei Reisenden bekommen vom Selfkanter Bürgermeister einen offiziellen „Zipfelpass“ verliehen, den nur die Orte in den vier äußersten Ecken Deutschlands aushändigen dürfen. Ganz im Westen, im Ort Isenbruch, gibt’s zum Pass den obligatorischen „Zipfeltrunk“, einen Kuchen und ein Paar Holzschuhe geschenkt. Anschließend betritt das Gernstl-Team erstmals auf der Reise belgischen Boden, die Eyneburg. Ritter Norbert von Thule empfängt die Eroberer im Mittelalter.
    Seine neuzeitliche Karriere als Grafikdesigner hat er hinter sich, so dass er sich jetzt auf das Wesentliche konzentrieren kann: Ritter zu sein. Zurück in der Neuzeit geraten die drei Filmmacher in den Wilden Westen Deutschlands. In Aachen werden die vagabundierenden Bayern prompt vom Großstadt-Sheriff Karl Gindorff gestellt, der in Deutschland seinen amerikanischen Traum lebt. Franz Gernstl streift weiter durch die Stadt und entdeckt den Kinetik-Künstler Franz Buchholz, der eine große grunzende und eine geheimnisvolle kleine Kugel entwickelt hat. In der historischen Monschauer Senfmühle stellen Tochter und Vater „Senfmischungen für jede Lebenslage“ noch her wie vor 100 Jahren. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.05.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 6 (30 Min.)
    In Luxemburg stellt Franz Gernstl zunächst fest, dass dieses Land deutlich mehr ist als Nummernkonten und Bankgebäude. Im überschaubaren Zentrum der Macht trifft Gernstl den Vizepräsidenten der Abgeordnetenkammer Jos Scheuer bei einem gemeinsamen Mittagessen. Auch das Saarland-Klischee des Gernstl-Trios ist nicht länger haltbar. Statt Schloten und Industrie-Brachen begegnen sie im kleinsten deutschen Bundesland Bäumen, Natur und Beschaulichkeit. An einem Schießstand greift Franz Gernstl selbst zur 44er Magnum unter der Aufsicht von Robert Blatt. Der leitet eine Jagdschule, einerseits. Seine echte Leidenschaft gehört aber der Fliegerei. Deshalb lädt er Franz Gernstl zu einem Rundflug im Privatflugzeug ein.
    Zur Überraschung rollt aus dem Hangar ein echter tschechischer Kampfjet. Mit Gemütlichkeit statt Überschall geht es dagegen ein Stück weiter in Leidingen zu. In diesem Ort verläuft die deutsch-französische Grenze genau in der Mitte der Dorfstraße. Die wenigen Bewohner können sehr genau sagen, warum sie sich für die eine oder die andere Straßenseite entschieden haben. In Bayern kennt Franz Gernstl fast jeden Winkel. Doch auch anderswo gibt es spannende Menschen und gute Geschichten für den Filmemacher und sein Team zu entdecken. Deshalb zeigt das Bayerische Fernsehen das Beste aus seiner Deutschlandreise. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 7 (30 Min.)
    Wer als Saarländer etwas auf sich hält, der gibt das Grillbesteck niemals aus der Hand. Grillen ist hier Ehrensache. Wie es richtig geht, lassen sich Franz Gernstl, HP Fischer und Stefan Ravasz von den Saarlandmeistern zeigen. Gut gestärkt geht die Reise weiter durchs „Land der Dichter und Schwenker“. In Merzig lebt der Wolfsforscher Werner Freund als Alphawolf mit einem Rudel Wölfen. Für den Nachwuchs schlüpft er in die Rolle der Wolfsmama – mit allen Mutterpflichten, vom gemeinschaftlichen Heulen bis zur Fütterung. Dem Thema Grenze in ihrem geografischen Sinn, haben sich Ulrich Behr und Mane Hellental gewidmet.
    Die beiden Künstler haben ein altes Zollhaus gemietet und Fotografien von schlafenden Zöllnern in die Fenster gehängt. Die Künstler begreifen ihre Installation als Hommage und als Sinnbild für die innereuropäischen Grenzen: Sie ruhen. In Saarbrücken treffen die drei filmenden Grenzgänger einen Seelenverwandten. Volker Gerling unternimmt Wanderungen durch Deutschland, um Menschen zu treffen, ihre Geschichte zu hören und Fotos zu machen. Diese Geschichten bastelt der selbst ernannte „Daumenkinograf“ zu kleinen Daumenkinos zusammen.
    Diese Etappe endet für das Gernstl-Team schließlich mit einer handfesten Überraschung: Bayern ist ein bisschen mitschuldig am Kommunismus! Am Grenzstein, der im 19. Jahrhundert offiziell Bayern von Preußen separierte, erzählt der ehemalige Grenzbeamte Manfred Nagel, dass Bayern einst Karl Marx einreisen ließ, obwohl er ein paar Meter weiter in Preußen per Haftbefehl gesucht wurde. Somit hat das kleine bayerische Zollamt vermutlich den Lauf der Welt entscheidend verändert … (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 8 (30 Min.)
    Auf dem Karlsruher Marktplatz erregt zunächst ein besonders marktschreierischer Müllmann die Aufmerksamkeit von Franz Gernstl. Die große Liebe des Aktionskünstlers gehört ganz offensichtlich den Gießkannen in allen Farben, Formen und Größen. Nebenan im Karlsruher Stadtpark springt den filmischen Flaneuren ein Frisbeespieler mit langem weißem Bart vors Objektiv. Jürgen Leppert ist 70 Jahre alt und Erfinder des besten Lautsprechers der Welt, sagt er. Vor einer Halle entdeckt Franz Gernstl den stromlinienförmigen Zukunfts-LKW von Luigi Colani, dem „Mann, der keine Ecken mag“. Der LKW spart 40 Prozent Sprit, wird aber trotzdem nicht in Serie gebaut.
    In der Halle scheint ein Colani-Weltrekord den nächsten zu jagen: die schnellsten Autos, die besten Flugzeuge, Sensationen über Sensationen. Jenseits der Grenze genehmigt sich das Team einen runden Elsässer Flammkuchen, bevor die drei von zwei echten Elsässern auf eine echte Spezialität eingeladen werden: Versteckten Wurstsalat, stilecht serviert in der hauseigenen Garagenbar. Abgerundet wird diese Folge von einem jodelnden Schrottkünstler, der neben einem Klärwerk eine Freiluftausstellung mit verschiedenen bunten Gesellen aufgebaut hat. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 9 (30 Min.)
    Das Gernstl-Team wagt sich auf ungewohntes Terrain: Zusammen mit einem Fischer schippern die drei auf einem Nebenarm des Rheins, der hier dem Amazonas ziemlich ähnlich sieht. Amerikanische Krebse sind schon da – und andere seltene Wildtiere soll es auch geben, sagt der Fischer. In Freiburg im Breisgau weckt der „rein bedarfsorientierte“ Kyosk mit Ypsilon Franz Gernstls Interesse. Dessen Angebot reicht von Butter und Bier bis hin zum Wagenheber. Am deutsch-französisch-schweizerischen Dreiländereck betreten Franz Gernstl, Kameramann HP Fischer und Tonmann Stefan Ravasz zum ersten Mal auf der Reise eidgenössischen Boden. In Basel besuchen sie Ivan Grill, einen leidenschaftlichen Sammler und Kunst-Maler.
    Der hat mehr als 10.000 Engel in seiner Etagenwohnung versammelt. Bad Säckingen ist vor allem bekannt für Europas längste überdachte Holzbrücke. Die wiederum nutzt der stadtbekannte städtische Rathausbote Poldi, um Briefe für Schweizer Bürger – der schnelleren Zustellung und geringeren Portogebühren wegen – in der Schweiz aufzugeben. In Laufenburg wird die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland – fast – unsichtbar. Es gibt gleichnamige Orte auf beiden Seiten. Jeden Samstag ist Markt in Waldshut. Hier trifft Gernstl einen Straßenmusiker, der eine erstaunliche Geschichte zu erzählen hat: Karsten Klünder ist mit einem Freund auf Surfbrettern über die Ostsee aus der ehemaligen DDR geflohen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 10 (30 Min.)
    Das Gernstl-Team fährt zum Bodensee. Die erste Station ist Stockach, wo es die älteste, noch funktionierende elektrische Außenuhr Deutschlands geben soll. Ihr Besitzer ist Kurth Neumeister, 98 Jahre alt und topfit. Bildhauer Peter Lenk hat den ganzen Garten voller Skulpturen, die er dem Team auch gerne zeigt. Auch das heutige Wahrzeichen von Konstanz, die Imperia, stammt von Lenk. Sepp Bögele aus Radolfzell am Bodensee hat vor acht Jahren seinen Job als erfolgreicher Kochtopfvertreter hingeschmissen, um „Diplom-Lebenskünstler“ zu werden.
    Heute kommen die Menschen zu ihm, um Trost zu finden und ihre Sorgen mit ihm zu besprechen. Im touristenleeren Lindau treffen die drei TV-Pfadfinder einen auffallend lebensfrohen Hilfskranführer aus Thüringen, dessen „Sauglück“ im Leben einen Namen hat: den seiner Frau. Voller Begeisterung berichtet er Franz Gernstl, wie man glücklich wird. Ein Stück weiter im Apfelland am Bodensee treffen sie in Frenkenbach auf eine resolute Mesnerin a. D., deren ganzer Stolz die steinalte Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert ist. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 11 (30 Min.)
    Beim Anblick der Allgäuer Berge stellen die Oberbayern Gernstl und Fischer und der Niederbayer Ravasz fest, dass sie die ersten zehn Folgen über doch so etwas wie verstecktes Heimweh hatten, auf ihrer Reise durch den fernen Norden und fremden Westen Deutschlands. Im Allgäu beginnt schön langsam das Heimspiel, selbstverständlich mit einer Stubenmusi. In der Gondel auf das Nebelhorn offenbart der Seilbahnschaffner Johann Seeweg erstaunliche Vielseitigkeit: Er ist nebenbei Naturfotograf, Mundartdichter und Rock’n’Roller. In Kempten entdeckt Franz Gernstl Deutschlands ersten Sargladen. Der Künstler Alfred Opiolka bemalt Särge nach den Wünschen seiner Kundschaft. Langsam führt die Reise die beiden Rosenheimer Franz Gernstl und HP Fischer wirklich in heimatliche Gefilde.
    Doch zuvor begegnen sie in Garmisch-Patenkirchen der schönen Eva. Eva ist das Meisterwerk des Schnitzers Louis Höger. Sie ist nicht nur lebensgroß, sondern wirkt auch verblüffend lebensecht. Angela Gruber wollte eigentlich Reisejournalistin werden und auswandern, raus aus dem engen Inntal. Sie war in Kanada, Jamaika, New York. Doch dann hat sie auf einem Heimatbesuch ihre alte Jugendliebe Anton wiedergetroffen. Und der hat sie auf seinen Bergbauernhof gelockt. Jetzt ist sie dort glücklich. Weil das Leben hoch oben in den Bergen über Kiefersfelden doch einiges gemeinsam hat mit einem wilden Auswandererdasein in den Rocky Mountains. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 12 (30 Min.)
    Im Chiemgau am Samerberg startet die Heimatfolge für die beiden Rosenheimer Franz Gernstl und HP Fischer. Kein Wunder, dass sie versuchen, den niederbayerischen Tonmann Stefan Ravasz von den Vorzügen Oberbayerns zu überzeugen. Ravasz bleibt hartnäckig – und freut sich auf den weiteren Verlauf der Dokumentarreise, die an Salzach und Inn entlang nach Passau führen wird. Die Missionierung durch Fischer und Gernstl beginnt bei der Maurer Leni in Roßholzen am Samerberg. Auf dem Programm steht ein kulinarischer Höhepunkt: Samerberger Fleischknödel. Weiter führt die Reise an der deutsch-österreichischen Grenze entlang zum Königssee. Im Land von Georg Hackl kommt auch das Gernstl-Trio nicht am Bobsport vorbei. Sepp Huber ist noch nie selbst Bob gefahren.
    Deshalb oder trotzdem hat der Bastler in mühsamer Kleinarbeit einen alten Bob aus den 50er-Jahren restauriert. Das Gernstl-Team überquert die Grenze ins österreichische Salzkammergut und lässt sich zu einer Ruderbootsfahrt auf dem Mondsee einladen: Vom philosophischen Metzgermeister Franz Wendl, der genau an seinem 50. Geburtstag sein Leben komplett umgekrempelt hat. Von der Weite des Mondsees hinein in eine vollgestopfte Halle mitten in Salzburg. Was zunächst nach einem wilden Gemischtwarenladen ausgesehen hatte, entpuppt sich als irrsinnig umfangreiche Privatsammlung von Dr. Georg Karl. Vom Porsche, über die Harley, bis hin zu alten Rasierapparaten und Postkarten sammelt der buchstäblich: alles. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 13 (30 Min.)
    Franz Gernstl, Kameramann HP Fischer und Tonmann Stefan Ravasz beginnen die Reise im Süden beginnt und ziehen weiter in den Osten. Aus dem Nichts taucht im Nirgendwo außerhalb von Kirchanschöring eine wüste Ranch auf. Hier regiert Alois Maier mit eiserner Hand. Der ehemalige Ingenieur „macht jetzt in Kunst“, wie er sagt. Er ist der „bayerische Jean Tinguely“ und sein neuestes Projekt: eine Zeitmaschine. Weiter führt der filmische Ritt nach Altötting, Zentrum der Wallfahrer. Doch auf das Gernstl-Team wirkt Altötting an diesem Morgen eher wie eine Geisterstadt.
    Einzig ein Pater lässt sich blicken und versucht mit allen Mitteln, Franz Gernstl mit in die Kirche zu nehmen, damit er den Rosenkranz wenigstens nicht ganz alleine beten muss. In letzter Sekunde taucht doch noch eine Wallfahrerin auf, die von wundersamer Heilung an diesem besonderen Ort berichtet. Die filmende Karawane zieht weiter in die niederbayerische Heimat von Tonmann Stefan Ravasz. Passau macht jetzt auf modern, alles ist neu – und doch bleibt ein altbekanntes Ärgernis unausrottbar: alter Kaugummi auf nagelneuem Pflaster.
    Davon abgesehen findet der schimpffreudige Rentner, den Franz Gernstl an der Bushaltestelle trifft, das neue Passauer Stadtzentrum aber überraschend doch „ganz fantastisch“. Hinüber nach Tschechien. Nachdem sich die drei Filmer an einem einsamen Kiosk mit echtem Feuerwasser in Gestalt von 350-prozentigem Schnaps gestärkt haben, verfallen sie an der Moldau im tschechischen Teil des Böhmerwalds in Goldgräberstimmung. Der Goldwäscher Egon Urmann macht vor wie’s geht. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 14 (30 Min.)
    Die drei Pfadfinder mit Kamera, Franz Gernstl, HP Fischer und Stefan Ravasz sind zwischen dem Vogtland und der Sächsischen Schweiz unterwegs. Die Region erweist sich bei genauem Hinsehen in vielerlei Hinsicht als äußerst kontrastreich. Seit 30 Jahren werkelt der Glasmaler Rudolf Schmid in Viechtach an und in seiner gläsernen Scheune. Der unerschöpfliche Fundus für die Geschichten, die er auf haushohe Glaswände pinselt, sind die Traditionen und Heldengeschichten seiner bayerischen Heimat. Franz Gernstl erwirbt beim Besenbinder Johann Ulrich einen meisterhaft von Hand gefertigten Reisigbesen inklusive Holzstiel für drei preiswerte Euro.
    Auch ein in Prozent gerechnet sattes Trinkgeld lässt beide Parteien mit dem guten Gefühl zurück, ein sehr gutes Geschäft gemacht zu haben. Vom kleinen zum ganz großen Geld: Das einst mondäne tschechische Franzensbad ist zwischendurch zur maroden Kulisse verkommen, mittlerweile aber wieder auf dem Weg der Besserung, findet Franz Gernstl. Mittendrin hat sich ein Oberbayer hier eine kleine Kasino-Dynastie aufgebaut. Weiter geht’s zu einer einsamen Imbissbude, fern jeglicher Laufkundschaft, essen die drei eine Original Vogtländer Bratwurst.
    Der Jungunternehmer, der sich sein wildromantisches Geschäftslokal vor drei Jahren aus alten Türen zusammengebaut hat, beklagt zwar, dass er am Tag nicht mehr als fünf Kunden hat, will aber tapfer die Stellung halten, um das Geschäft später seiner jetzt dreizehnjährigen Tochter zu vererben. Bis zu 20.000 Besucher im Jahr kann dagegen das Ehepaar Hüttel begrüßen. Zu DDR-Zeiten durften sie als Eintritt in ihr Museum für mechanische Musikinstrumente zwar nur Trinkgeld nehmen, heute ziehen die liebevoll restaurierten Automaten dafür ganze Busladungen von Vogtlandurlaubern an. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 15 (30 Min.)
    Franz Gernstl, HP Fischer und Stefan Ravasz sind in Sachsen unterwegs. Die 74-jährige Magdalena Frenzel ist eine echte Erzgebirglerin. Einst hat sie in Markersbach zusammen mit ihrem Mann ein stattliches Sägewerk mit eigener Dampfmaschine betrieben. Jetzt steht die umtriebige Dame jeden Tag im hauseigenen Souvenirladen und verkauft Holzschnitzereien aus dem Erzgebirge. Aue im Erzgebirge war zu DDR-Zeiten eine bedeutende Industriestadt. Heute ist eher der mäßig erfolgreiche Fußballklub bekannt. Aus besseren Zeiten, als hier noch Uranerz abgebaut wurde, ist das Pelzfachgeschäft Wedekind übrig geblieben. Damals trugen auch die Frauen der Arbeiterklasse im Erzgebirge noble Pelzmäntel, erzählen die Besitzer, Lieferzeiten betrugen bis anderthalb Jahre.
    Von der Schönheit der Semperoper und der Dresdner Frauenkirche bekommt das Gernstl-Team fast nichts mit, weil eine fliegende Händlerin die volle Aufmerksamkeit fordert. Ihr spezielles Messer macht die Salatgurke zum kunstvollen Eierbecher. In der Sächsischen Schweiz bringt die Afrikanerin Christelle Yapi von der Elfenbeinküste sächsischen Schulkindern den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur bei. Die Erfahrungen aus diesem Praktikantenjob und das Politikstudium in München, sagt sie, sollen ihr dabei helfen, „später einmal die Welt zu verbessern“. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 16 (30 Min.)
    Direkt zu Beginn gerät das Gernstl-Team buchstäblich zwischen die Fronten. In der „Schlacht um Wurschen“ hatte Napoleon 1813 Preußen und Russland empfindlich geschlagen. Das ist lange her und bei der historischen Kostümschlacht um Wurschen nimmt man es mit Feind und Freund nicht mehr allzu genau. Martialisch mutet das Spektakel dennoch an und kurz vor dem geordneten Rückzug, hat Gernstls Filmteam doch noch Verluste in den eigenen Reihen zu beklagen. Nach erfolgreicher Genesung kann es weitergehen, an der Neiße entlang. Das Gernstl-Bataillon stellt den friedfertigen Müllermeister Dirk Schmidt. Der schwärmt von seinen 60 Jahre alten „Walzstühlen“ wie von seiner großen Liebe.
    Görlitz zählt zu den schönsten Städten Deutschlands, bekommt dafür aber auch ein wenig Nachhilfe. Die Stadtführerin: Ein „anonymer Spender“ lässt jährlich eine halbe Million Euro springen, um die Stadt wieder in alter Schönheit erstehen zu lassen. Der junge Fotograf Marek Jankowski hingegen, ist nur an Görlitz als Grenzstadt interessiert. Nach überwundener napoleonischer Schlacht geraten die drei Münchner plötzlich unverhofft in schlesisches Indianerland. Robert Remus, seine sächsische Squaw und seine vier Kinder leben ganz nach indianischen Traditionen. Mit Gesang gewährt der fidele Töpfer Günter Meißner Franz Gernstl Zuflucht. Er weist den Filmemacher in die Geheimnisse des Töpferhandwerks ein. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 17 (30 Min.)
    Im Oderbruch, einer dünn besiedelten, bäuerlichen Kulturlandschaft haben sich einige großstadtmüde Berliner angesiedelt. Einer von ihnen ist der Senfliebhaber und Idealist Peter Herbert. Auf seinem verwilderten Kolonistenhof stellt er handgerührten „Looser Senf“ in Kleinstserien her. In Letschin haben sich ein paar ältere Herren einen Jungentraum aufgebaut: Der Letschiner Eisenbahnverein betreibt eine XXL-Modelleisenbahn aus alten Originalteilen. Franz Gernstl muss sich vor der herannahenden unsichtbaren Dampflok in Acht nehmen. In der Uckermarck teilen auch Manuela Busch und Frank Wiemeyer die Leidenschaft der Jungs vom Eisenbahnverein für große Maschinen. Sie haben vor vielen Jahren ein altes Schiff ersteigert und wohnen nun auf der Oder. Das Wasser als Beruf und Berufung betrachtet dagegen Helmut Zahn in Schwedt an der Oder. Der letzte Oderfischer präsentiert seinen dicksten Fisch, einen 65 Kilogramm schweren Waller. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 18 (30 Min.)
    Das Gernstl-Team fährt nach Krzywin in Polen. Im Geiste der Völkerverständigung treten hier elf polnische und eine deutsche Feuerwehr gegeneinander an. Von den Wasserspielen geht es an der Odermündung im polnischen Stettin schließlich wirklich aufs Wasser. Der Konzertmeister der Stettiner Philharmoniker segelt mit den bayerischen Grenzgängern in die untergehende Sonne, über den Dammschen See Richtung Ostsee. Im Seebad Bansin auf Usedom treffen sie auf Eddy Stoll. Der Berufsfischer redet leise und lieber von der Vergangenheit als von der Zukunft. Dreißig Fischer waren sie einmal. Heute hat Stoll noch zwei Kollegen.
    Nicht in der Weite der Ostsee, sondern in einer kleinen Makrowelt haben die selbst ernannten Schneckenpäpste Udo Perrey und Achim Hechtner in Altefähr an der Ostküste von Rügen ihre neue Bestimmung gefunden. Sie träumen von einem Schneckenimperium. Rund 60.000 Stück kriechen schon auf ihrer umzäunten Wiese herum. Über die Rügenbrücke geht es zurück auf das Festland in die alte Hansestadt Stralsund. Dort trifft Franz Gernstl den Besitzer eines historischen Backsteingiebelhauses. Über dreißig Jahre lang hat Josef Wycisk das Haus in seiner Freizeit von Grund auf neu aufgebaut. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 19 (30 Min.)
    Außer mit unfreundlichen Touristen scheint Lothar Knooke am Strand des ehemaligen Fischerdorfes Warnemünde keine Probleme zu haben. Seit über 40 Jahren verdient er sein Geld mit Bau und Vermietung von Strandkörben. Nicht weit von Knookes Strandkorbverleih trifft das Team auf Heinz Seidler. Der ehemalige Schifffahrts-Offizier ist Wärter des Warnemünder Leuchtturms. Nebenbei erzählt Heinz Seidler seine Lebensgeschichte, die von Tod, Vertreibung und Einsamkeit handelt. Noch einmal knapp 100 Kilometer weiter westlich entlang der Küste, auf dem Markt in Wismar, begegnet das Team einem Rentner, der vor einigen Jahren seine innere Ruhe gefunden hat. Die beiden Surfzwillinge Manfred und Jürgen Charchulla haben als erste Menschen auf dem Surfbrett den Ärmelkanal überquert und im Windsurfen ihre Erfüllung gefunden.
    Kein Wunder, dass sie auf Fehmarn leben. Fehmarn gilt mit 2.000 Sonnenstunden jährlich und beständigen Winden unter Surfern als das deutsche Hawaii. Die beiden vollbärtigen Sunnyboys sind siebzig Jahre alt, stehen aber immer noch auf ihren Brettern. Weil es an der Ostsee nicht reicht, einfach eine Fischsemmel nach der anderen zu essen, greift Franz Gernstl schließlich selbst zur Angelrute. Kein Geringerer als der inoffizielle „Anglerkönig“ Auwa Thiemann versucht ihn davon zu überzeugen, dass Angeln heute mehr ist als Feinripphemd und Dosenbier. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.08.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 20 (30 Min.)
    Die Schlussetappe schließt den Kreis und endet an der Nordseeküste mit Blick auf das nebelverhangene Sylt, von wo das Team vor vielen Monaten gestartet ist. In Rendsburg trifft Franz Gernstl einen leidenschaftlichen Holzboot-Liebhaber. Harro Koch hat sich die älteste Rennyacht der Welt gekauft und in unzähligen Stunden bis ins letzte Detail restauriert. In Flensburg trifft Gernstl Prof. Gustav Winkler, der sich schon lange Gedanken über die Fortbewegung der Zukunft macht. So hat er das welterste funktionsfähige Gegenwindfahrrad entwickelt.
    Der Prototyp fährt wirklich. Auf den ersten Blick nostalgisch erscheint die Windmühle von Walter Skau in Sörup. Tatsächlich aber sieht der gelernte Müller in seiner Getreidemühle ein Zukunftsmodell, das alle aktuellen gesellschaftspolitischen Anforderungen erfüllt: Sein Getreide bekommt er aus der Region, seine Lieferwege zu den Bäckern sind kurz, die Windmühle läuft mit sauberer Energie und gesund ist das, was er produziert, auch noch. Richtig glücklich sind, laut Statistik, die Dänen. Drei Mal so glücklich wie die Deutschen.
    An einer Imbissbude erfährt Franz Gernstl, dass das dänische Nationalgericht, der Hot Dog, eine deutsche Erfindung ist. Nach einer beeindruckenden Beobachtung – der „Schwarzen Sonne“ aus etwa 500.000 Staren im Formationsflug – endet schließlich die 20. Etappe von Gernstls Deutschlandreise. Das Team war 3.750 Kilometer unterwegs und verabschiedet sich mit einem Schuss Wehmut und einem Schluck dänischem Bier von den Zuschauern und einer spannenden Dokumentationsreise zu den Menschen in den deutschen Grenzregionen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.08.2011Bayerisches Fernsehen

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Gernstls Deutschlandreise online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…