Staffel 2: Neolithikum - 5.500 - 2.500 v. Chr., Folge 1–5

Staffel 2 (Neolithikum - 5.500 - 2.500 v. Chr.) von „Die Spur der Steine“ startete am 01.09.2014 bei arte.
  • Staffel 2, Folge 1 (26 Min.)
    Mit der Jungsteinzeit (5.500 bis etwa 2.000 vor Christus) endete die Vorgeschichte und erste europäische Zivilisationen entstanden. In der Altsteinzeit waren die Menschen Nomaden und Wildbeuter. Doch vor 10.000 Jahren kamen im Vorderen Orient Ackerbau und Viehzucht auf, und aus den Jägern und Sammlern wurden sesshafte Bauern. Diese unter dem Namen „Neolithische Revolution“ bekannte radikale Veränderung der Lebensweise verbreitete sich rasch in Richtung Westen, denn sie wurde von einem demografischen Anstieg nie dagewesenen Ausmaßes begleitet.
    Auf der Suche nach neuen Lebensräumen erreichten die jungsteinzeitlichen Siedler um 5.500 vor Christus Westeuropa. Das Neolithikum ist die Epoche der Domestizierung von Tieren und Pflanzen: Die Menschen erkannten, dass sie Körner aussäen und einige Monate später Getreide ernten konnten. In Europa wurden vor allem Weizen und Gerste angebaut. Wie Schaf und Ziege waren sie aus dem Vorderen Orient eingeführt worden. Französische Archäologen entdeckten eine bereits von den ersten Bauern angebaute Weizensorte und beschlossen, eine „neolithische Ernte“ einzufahren.
    Dazu bauten sie die Werkzeuge nach, deren Reste sie bei Ausgrabungen geborgen hatten. Die Menschen waren damals nicht mehr nur auf das angewiesen, was ihnen die Natur gab, sondern konnten selbst ihre Nahrung selbst erzeugen. Die ersten Bauern waren gute Köche. Sie stellten raffinierte Rezepte zusammen und erfanden die bis heute üblichen Gartechniken. Archäologen kochten diese Rezepte nach und luden Nadia zu einem neolithischen Mahl ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.09.2014arte
  • Staffel 2, Folge 2 (26 Min.)
    Vor rund 10.000 Jahren kamen im Fruchtbaren Halbmond des Vorderen Orients Ackerbau und Viehzucht auf. Aus als Nomaden lebenden Jägern und Sammlern wurden sesshafte Bauern, die erstmals feste Siedlungen anlegten und sich zu Dorfgemeinschaften zusammenschlossen. Diese radikale Veränderung der Lebensweise des Menschen in der Jungsteinzeit wird als „Neolithische Revolution“ bezeichnet. Allmählich drang die neue Lebensweise nach Westen vor und erreichte um 5.500 vor Christus das Gebiet des heutigen Frankreichs. Entlang der Donau besiedelten die Bandkeramiker von Nordosten her Europa, während die Cardial-Kultur vom Mittelmeer aus in Südeuropa Fuß fasste.
    Architektur und Keramikerzeugnisse dieser Zivilisationen weisen zwar Unterschiede auf, doch gemein waren beiden Sesshaftigkeit und bäuerliche Lebensweise – Werkzeuge, Schmuck und Alltagsgegenstände zeugen davon. Die neue Lebensweise führte zum ersten „Babyboom“ der Geschichte, und gegen Ende des Neolithikums lebten die Menschen gar bereits in familienähnlichen Strukturen zusammen. Nadia besucht in dieser Folge jungsteinzeitliche Häuser, die den unseren bereits überraschend ähnlich sind, geht der Lebensweise der ersten Dorfbewohner auf den Grund und „trifft“ die älteste Familie der Welt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.09.2014arte
  • Staffel 2, Folge 3 (26 Min.)
    Die unter dem Namen „Neolithische Revolution“ bekannte radikale Veränderung der Lebensweise der Menschen in der Jungsteinzeit, von Nomaden zu sesshaften Bauern, wirkte sich auch im Handwerk aus. Die erste Erfindung des jungsteinzeitlichen Handwerks war die Keramik, denn die sesshaft gewordenen Ackerbauern und Viehzüchter hatten neue Bedürfnisse. So bewahrten sie die Lebensmittel nicht mehr nur in einfachen Erdgruben, sondern in eigens dafür angefertigten Gefäßen auf. Ebenfalls neu war die Textilherstellung. Die Frauen begannen Wolle und Hanf zu spinnen, verschiedene Färberpflanzen wurden entdeckt, und auch die Erfindung des Webrahmens geht auf die Jungsteinzeit zurück.
    Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums mussten die Menschen im Neolithikum immer mehr Wälder roden. Dafür benötigten sie zahlreiche Werkzeuge, auf deren Herstellung sich die Handwerker zu spezialisieren begannen. Die dafür erforderlichen großen Mengen an hochwertigem Feuerstein wurden in Schächten blockweise abgebaut. Unweit dieser Bergwerke wurden geschliffene Beile als typisches Werkzeug dieser Periode hergestellt. Die Archäologen betrachten Feuersteinabbau und Werkzeugherstellung als frühgeschichtliche Industrie. Nadia geht diesmal den jungsteinzeitlichen Handwerkern und ihrer Arbeit auf den Grund – sie schaut bei der Herstellung von Keramik zu und entdeckt neolithische Modetrends. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.09.2014arte
  • Staffel 2, Folge 4 (26 Min.)
    Machtkämpfe zwischen den ersten sesshaften Bauern und die Rolle eines Anführers lassen sich archäologisch erst ab der Jungsteinzeit nachweisen. In der Tat bildeten Sesshaftigkeit, Bevölkerungswachstum und Wertschöpfung wichtige Voraussetzungen für die Herausbildung eines Menschen mit einem bestimmten sozialen Status, der in einer weitaus komplexeren Gesellschaft als der der Jäger und Sammler nach Macht strebte. Die erste Etappe ihrer archäologischen Spurensuche führt die Journalistin Nadia Cleitman in die Bourgogne, ins Musée de Sens. Archäologen erforschen dort anhand von Gipsabgüssen von Grabüberresten aus der Vorgeschichte, wie die neolithische Gesellschaft organisiert war. Der typische Bau der Nekropolen zeugt davon, dass es einen bedeutenden Machthaber gab.
    Anhand der Überreste von polynesischen Feuerstellen wird ersichtlich, dass ein sogenannter Big Man beziehungsweise ein Stammeschef im Mittelpunkt der rituellen Festlichkeiten und Bankette des Neolithikums stand. Parallel zur Entstehung solcher Herrscherfiguren entdeckten die Archäologen, dass auch der Besitz von Gebieten zum Machtfaktor im Neolithikum wurde. In der Normandie, in Basly, fanden Archäologen beispielsweise hölzerne Palisaden, die Dörfer im Neolithikum umgrenzten. Attribute jener neuen Macht waren außerdem aus einem Werkstoff, mit dem das Neolithikum in ein neues Zeitalter eintrat: Waffen aus Metall dienten der Verteidigung der eigenen Gebiete. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.09.2014arte
  • Staffel 2, Folge 5 (26 Min.)
    In der Jungsteinzeit wurde der Mensch zum Viehzüchter und Ackerbauern. Der Mensch wurde damit sesshaft. Parallel zu dieser „bäuerlichen Revolution“ änderte er auch seine Wahrnehmung von der Welt: Neue Glaubensvorstellungen und Bestattungsformen entstanden, so dass man von einer „spirituellen Revolution“ sprechen kann. Die Menschen beerdigten ihre Verstorbenen nun in Gräberfeldern und verehrten in Stelen gehauene Heiligenfiguren mit menschlichem Antlitz, da sie bereits an ein Leben nach dem Tod glaubten. Ihre Spurensuche führt die Journalistin Nadia Cleitman ins Elsass, wo jedes Dorf heute einen eigenen Friedhof hat.
    Archäologen konnten zeigen, dass diese Praxis bis ins Neolithikum zurückreicht. In Straßburg rekonstruieren Archäologen mit Funden aus dem Neolithikum die älteste Nekropole Frankreichs, die in Obernai gelegen war. Damit verbunden waren bestimmte Bestattungsriten, die man heute anhand der archäologischen Überreste rekonstruieren kann. Die nächste Etappe führt in die kleine Gemeinde Lacaune im Département Tarn, wo einer der größten Statuenmenhire Europas zu finden ist. Auf dem Stein waren einst heilige Figuren graviert, die Aufschluss über die Glaubensansichten im Neolithikum geben.
    Im Musée Fenaille von Rodez sind einige der schönsten Exemplare von insgesamt rund 150 solcher Steine zu sehen. Auch die Bautätigkeit nahm im Neolithikum zu. In der Bretagne entstanden beispielsweise die ersten religiösen Bauwerke der Menschheitsgeschichte: die Megalithen. Auf der kleinen bretonischen Insel Gavrinis im Golf von Morbihan besichtigt Nadia Cleitman den Cairn von Gavrinis, eine bedeutende Kult- und Totenstätte des Neolithikums, deren kunstvolle Steingravuren vieles über das Leben jener Zeit verraten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.09.2014arte

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