Die Spur der Steine Staffel 2, Folge 4: Der Machtmensch
Staffel 2, Folge 4
19. Der Machtmensch
Staffel 2, Folge 4 (26 Min.)
Machtkämpfe zwischen den ersten sesshaften Bauern und die Rolle eines Anführers lassen sich archäologisch erst ab der Jungsteinzeit nachweisen. In der Tat bildeten Sesshaftigkeit, Bevölkerungswachstum und Wertschöpfung wichtige Voraussetzungen für die Herausbildung eines Menschen mit einem bestimmten sozialen Status, der in einer weitaus komplexeren Gesellschaft als der der Jäger und Sammler nach Macht strebte. Die erste Etappe ihrer archäologischen Spurensuche führt die Journalistin Nadia Cleitman in die Bourgogne, ins Musée de Sens. Archäologen erforschen dort anhand von Gipsabgüssen von Grabüberresten aus der Vorgeschichte, wie die neolithische Gesellschaft organisiert war. Der typische Bau der Nekropolen zeugt davon, dass
es einen bedeutenden Machthaber gab. Anhand der Überreste von polynesischen Feuerstellen wird ersichtlich, dass ein sogenannter Big Man beziehungsweise ein Stammeschef im Mittelpunkt der rituellen Festlichkeiten und Bankette des Neolithikums stand. Parallel zur Entstehung solcher Herrscherfiguren entdeckten die Archäologen, dass auch der Besitz von Gebieten zum Machtfaktor im Neolithikum wurde. In der Normandie, in Basly, fanden Archäologen beispielsweise hölzerne Palisaden, die Dörfer im Neolithikum umgrenzten. Attribute jener neuen Macht waren außerdem aus einem Werkstoff, mit dem das Neolithikum in ein neues Zeitalter eintrat: Waffen aus Metall dienten der Verteidigung der eigenen Gebiete. (Text: arte)