bisher 616 Folgen, Folge 176–200
Der Mann, der die Pferde versteht
Folge 176 (60 Min.)Uwe Weinzierl liebt Pferde, er versteht und zähmt sie. Leidenschaftlich widmet er sich einer sanften Methode der Pferdeausbildung: Horsemanship, wie es unter Pferdeleuten heißt. In Mecklenburg hat er dafür das Paradies gefunden: Neu Drefahl in den Ruhner Bergen, südlich von Parchim. Seit einigen Jahren ist er hier zu Hause. Eines Tages wird er an den Schaalsee gerufen. Auf einer riesengroßen Koppel soll er einen vierjährigen Wallach einfangen. Schon ewig hat das Tier niemanden mehr an sich herangelassen, gilt sogar als lebensgefährlich. Schnell wird dem Horsemanship-Trainer klar: Das ist ein ganz besonderer Fall! Das Pferd ist nicht nur besonders schön, sondern auch besonders beharrlich in seiner Verweigerung.
„Pferde kennen keine Zeit, auf die Uhr schauen nur wir Menschen“, sagt Uwe Weinzierl. Aus Stunden werden Wochen und Monate, die die beiden miteinander verbringen. Und langsam entsteht eine ganz besondere Freundschaft. Der Abschied wird dem Pferdeflüsterer schließlich schlaflose Nächte bereiten. Denn am Ende soll das Pferd wieder zum Besitzer zurück an den Schaalsee. So ist es eigentlich, wie immer, vereinbart. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 30.12.2015 NDR Inseln in Mecklenburg-Vorpommern
Folge 177 (60 Min.)Hiddensee, Ummanz, Fischland-Darß-Zingst, die Insel Öhe und eine Herzinsel inmitten der Mecklenburger Seenplatte sind die Schauplätze für diese Ausgabe „die nordstory Spezial“. So unterschiedlich wie die Inseln in Mecklenburg-Vorpommern sind auch die Menschen, die von ihnen angezogen worden sind: ein Künstler aus England, eine pensionierte Lehrerin mit berühmten Wurzeln, ein Kapitän a.D., eine Ostberliner Göre, ein junger Landwirt, der an den Ort seiner familiären Wurzeln zurückgekehrt ist. Sie alle werden von der Ruhe und Einsamkeit am Wasser in Mecklenburg-Vorpommern angezogen, heute wie damals. Denn schon der Schriftsteller Joachim Ringelnatz hat vor 80 Jahren seine Lieblingsinsel Hiddensee als „gesegnet einfach“ bezeichnet. Und die dänische Schauspielerin Asta Nielsen bezeichnete sie in ihren Lebenserinnerungen als „Oase in der Ostsee“. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 03.01.2016 NDR Viel Herz und vier Pfoten
Folge 178 (60 Min.)Seit fast 40 Jahren engagiert sich Alida Gundlach im Tierschutz. Sie holt regelmäßig Straßenhunde aus Rumänien, investiert Zeit und privates Geld und sucht für die traumatisierten Tiere ein Zuhause. Die ehemalige Fernsehmoderatorin lebt mit ihrem Mann Burkhard in Büchten bei Hodenhagen (Aller-Leine-Tal) und baut an einer „Arche Noah in der Südheide“. Schafe, Pferde, Hunde, Katzen oder exotische Alpakas: Vierbeiner in Not werden von den Gundlachs und ihren ehrenamtlichen Helfern umsorgt. Ein Kamerateam im Auftrag des NDR hat Alida Gundlach bei ihrer täglichen Arbeit und ihren Familienchecks in Norddeutschland begleitet, denn so leicht gibt sie kein Tier aus der Hand. Bevor die neuen Besitzer einen Hund behalten dürfen, werden die Haltungsbedingungen von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Vom Schlossherren bis zur Hausfrau begleitet diese „nordstory“ die prominente Tierschützerin durch Niedersachsen und zeigt, welche Herausforderungen sich stellen, wenn Menschen Tiere bei sich aufnehmen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 08.01.2016 NDR Fährgeschichten: Fähren in Niedersachsen
Folge 179 (60 Min.)An vielen Stellen in Niedersachsen geht es nicht ohne Fährverkehr. Besonders im Frühling und Sommer sind Pendler, Landwirte, Urlauber und auch Unternehmen auf das komfortable Verkehrsmittel angewiesen, das sie über Flüsse und die Nordsee bringt. Diese Spezialausgabe der „nordstory“ begleitet vier besondere Fähren und ihre Kapitäne von den Saisonvorbereitungen bis hin zum Saisonstart und gewährt mit opulenten Bildern einen Blick hinter die Kulissen des vielfältigen Fährverkehrs in Niedersachsen. Die wohl außergewöhnlichste Saisonvorbereitung haben die Borkum-Fähre „Ostfriesland“ und ihr Kapitän Bernd Ramm vor sich.
Sie soll als erste Fähre im Niedersächsischen Wattenmeer auf umweltfreundlichen Flüssiggasantrieb umgestellt werden. Doch die neue Technik braucht Platz: Die Personen- und Autofähre muss 15 Meter länger werden. Der Plan: Das alte Achterschiff kommt ab, ein neues, 15 Meter längeres mit komplett neuem Antrieb wird angebaut. Kapitän Bernd Ramm verfolgt diese außergewöhnlichen Arbeiten an „seinem“ Schiff in der Bremerhavener Werft genau.
Geplant waren für den Umbau zwei Monate, doch dann kommen die Probleme. Ein ungewöhnlicher Fährmann begegnet den Passagieren in Polle im Landkreis Holzminden: Ein Pastor hat dort mit 66 Jahren die Kanzel gegen die Weserfähre eingetauscht. Damit ist für ihn ein jahrelanger Traum in Erfüllung gegangen. Vor allem die Technik fasziniert den Pastor und frischgebackenen Fährmann. Die sogenannte Gierseilfähre am Fuße der malerischen Burgruine wird ausschließlich durch die Wasserströmung angetrieben.
Einen besonderen Schatz gibt es im kleinen Ort Osten im Landkreis Cuxhaven. Dort steht eine von weltweit nur noch acht Schwebefähren. Ehrenamtliche haben erkannt, welch ein besonderes Baudenkmal die über 100 Jahre alte Schwebefähre ist. Sie haben einen Verein gegründet, der sie bis heute betreibt. Es ist ein Kraftakt, doch diese Einmaligkeit und Besonderheit der Region muss erhalten bleiben, da sind sich alle Mitglieder einig. Denn die Schwebefähre ist nicht nur ein architektonisches Denkmal, sondern lockt auch zahlreiche Touristen in den kleinen Ort.
In ganz anderen Dimensionen geht es in Cuxhaven zu. Von hier startet eine der wenigen Frachtfähren, die nicht nur Container und Rolltrailer über die offene Nordsee an Englands Ostküste bringt, sondern auch Gefahrgut. Eine besondere Herausforderung für das Ladeteam und den Kapitän. Und die schwierigste Passage wartet am Ende der 23-stündigen Fahrt: die enge Schleuseneinfahrt in Immingham, einem der größten Frachthäfen Großbritanniens. Gefördert mit Mitteln der nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 10.01.2016 NDR Endstation Bahnhof?
Folge 180 (60 Min.)Ein Bahnhof bringt einen nicht nur als Reisender weiter, sondern auch als als Besitzer. Mittlerweile ist die Chance groß, Eigentümer einer solchen Immobilie zu werden. Die Deutsche Bahn stößt bundesweit etliche unrentable Bahnhöfe ab und lässt sie versteigern. An den Gleisen stehen ebenso Ruinen wie Schmuckstücke oder Gebäude zu Schnäppchenpreisen. Die Interessenten an alten Bahnhofsgebäuden sind speziell. Der gut betuchte Unternehmensberater aus der Freiburger Gegend lässt sich zum Beispiel gerne beim Renovieren seiner Bahnhöfe in Preetz und Schleswig beobachten. Er möchte aber nicht namentlich genannt werden, aus Angst vor missgünstigen Neidern.
Alexa Bartoschewitz ist seit über zehn Jahren Bahnhofsbesitzerin im norddeutschen Mohrkirch. Sie hat schöne Jahre einer Patchworkfamilie im Bahnhof verlebt, nun soll er weg. Und das ist gar nicht so einfach. Voller Erwartung ist außerdem der Bürgermeister von Bad Malente. Michael Koch hat Sorge, dass der Bahnhof des bekannten Kurortes zum Schandfleck wird. Er und seine Gemeinde haben nicht das nötige Geld, ihn zu kaufen und zu sanieren. Seit sechs Jahren verfällt das gute Stück, nach einem Eigentümerwechsel hofft der Chef des Ortes nun auf die Aktivität eines neuen Besitzerehepaares. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 15.01.2016 NDR Kneipengeschichten
Folge 181 (60 Min.)Nachbarschaft, Geselligkeit, soziale Kontakte brauchen einen Ort. Und das ist oft die Kneipe. Der Gasthof mit seinen Wirtsleuten hat auf dem Dorf eine hohe Bedeutung als Treffpunkt für die Gemeinschaft. In der Stadt ist die Kneipe ein Ort abseits der Anonymität und Fremde. „die nordstory“ erzählt die Geschichte von vier bemerkenswerten Kneipen im Norden, von Hamburg bis in die Provinz. Niedersachsens kleinster Ort mit Kino ist Quernheim. In der Lichtburg ist der Kino-Gong 60 Jahre alt, die Kinosäle stilvoll mit goldenem Vorhang versehen. Während Säle und Gasthof den Charme der 1960er-Jahre verströmen, ist die Kinotechnik aber ganz modern.
Karl-Heinz Meier, Besitzer der Lichtburg, setzt sich mit seiner Frau täglich dafür ein, dass der Kinobesuch in der Provinz möglich bleibt und zum Erlebnis wird. Dafür legt er sich auch mit dem mächtigen Disney-Konzern an. Hamburgs Nachtschwärmer landen in Erika’s Eck, einer alten Kneipe am Hamburger Schlachthof. Taxifahrer frühstücken hier um Mitternacht. Notärzte treffen sich gegen vier Uhr zum Mittagessen. In Erika’s Eck ist auch dann Betrieb, wenn andere schlafen. Die Namensgeberin ist zwar schon lange verstorben, doch eine Erika gibt es hier noch immer: Küchenhilfe ist sie, 73 Jahre alt und belegt hier seit 20 Jahren die halben Brötchen.
Ein Kaleidoskop an Typen, quer durch alle Schichten und Branchen im Herzen von Hamburg. Die „Marschenwirtin“ ist seit 37 Jahren Elsbe Paulsen, die Chefin vom Landhotel und Gasthof Oldenwöhrden in Dithmarschen. Jeden Donnerstag trifft sich bei Elsbe eine Handvoll Dithmarscher Originale. Es wird um Bier geknobelt. Die rustikale Chefin knobelt mit, wer nicht spurt, wird von ihr persönlich vor die Tür gesetzt.
Tochter Nele will die Wirtschaft schon bald übernehmen. Bensel & Gretels, ein märchenhaft anmutender Name. Frei nach Grimm, aber ohne Hexe haben sich Bruder und Schwester diesen Namen für ihr Bistro inmitten von Rostocks Szene- und Studentenviertel ausgedacht. Der Name kommt nicht von ungefähr: Er heißt Ben und sie Gret. Seit eineinhalb Jahren bieten sie Fastfood im jungen Kneipenviertel an, Bratwurst und Pommes wird man bei ihnen aber vergeblich suchen. Von mexikanischem Burrito über indisches Linsen-Dal bekommt der Gast vor allem vegetarische Gerichte auf den Teller. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 22.01.2016 NDR Leben im Weltkulturerbe – Die Hansestädte Wismar und Stralsund
Folge 182 (60 Min.)Seit 2002 stehen sie auf der Liste der UNESCO-Welterbestätten: die Altstädte von Wismar und Stralsund. Sie sind idealtypische Beispiele für das kulturelle Erbe der Hanse, dem Handelsverbund im Ostseeraum im 14. Jahrhundert. Auch Rom oder Mexico City tragen diesen Titel. Und wie lebt es sich so inmitten eines UNESCO-Welterbes? Architekten, Bauherren und Mieter müssen sich an allerhand Besonderheiten gewöhnen, weil die Denkmalbehörden bei Umbauten und Sanierungen noch genauer hinschauen. Der Architekt Arndt Uhlig liebt Wismar, weil dort noch so viel authentisches Potenzial vorhanden ist.
Das gilt für ihn nicht nur für die altehrwürdigen Hanse-Häuser, wie die Alte Löwenapotheke, in der er sein Büro hat, sondern auch für das kleine Bürgerhaus, das er gerade behutsam für einen Bauherren saniert; so viel wie nötig und so wenig wie möglich! Damit das Haus seinen Charakter behält. Uhlig ist für unkonventionelle Lösungen bekannt. Da werden neue Dielen schon mal mit Rotwein oder Stahlwolle in Essig gebeizt, damit sie wie alt aussehen. 150 Kilometer östlich von Wismar liegt die zweite UNESCO-Welterbestadt in Mecklenburg-Vorpommern: Stralsund.
Die Badstüberstraße ist eine der ältesten Straßen der Stadt, eine kleine Gasse, gerade einmal 50 Meter lang und vier Meter breit. Im Mittelalter gab es hier öffentliche Badestuben. Heute leben Menschen in den alten Häusern oder haben ihre Werkstätten in der kleinen Straße. So auch Restaurator Wolf-Dieter Thormeier, ein Stralsunder mit Kopftuch und John-Lennon-Brille und echter Fan seiner Stadt und seiner Straße. Der Mauerfall und später der Titel Welterbe kamen für die Städte Wismar und Stralsund zur höchsten Zeit, sagt Thormeier.
Seit über 25 Jahren hat er in „seiner Stadt am Sund“ jeden Stein mehr als einmal umgedreht. Er hat in den Häusern der Altstadt mittelalterliche Malereien freigelegt, Fresken und Schnitzereien saniert. Der Film begleitet den begeisterten Gitarristen Thormeier unter anderem, wenn er die St.-Nikolai-Kirche saniert. „die nordstory. Leben im Weltkulturerbe“ erzählt von Menschen und ihrer Verbundenheit zu den Hansestädten Wismar und Stralsund. Durch Architekten, Restauratoren und Stadtführer schaut der Film hinter die Kulissen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 29.01.2016 NDR Gewagte Träume
Folge 183 (60 Min.)Sie haben sich ihren Lebenstraum erfüllt und sich im hohen Norden selbstständig gemacht: der Sternekoch auf der Hallig, der Himbeerbauer hinterm Nordseedeich und die Ziegenhalterin in der Nähe von Lübeck. Spitzenkoch Erik Brack war acht Jahre lang Küchenchef auf dem Traumschiff, der „MS Deutschland“, und gewöhnt an volle Speisesäle. Jetzt ist alles anders: Seine Gäste müssen erst einmal vier Kilometer Anreise über den Deich und durchs Wattenmeer in Kauf nehmen, wenn sie in seinem Restaurant essen wollen. Er hat den Hallig Krog auf der Hamburger Hallig in Nordfriesland übernommen. Und obwohl seine Gäste bei Sturmflut manchmal nicht zu ihm herüberkommen können, liebt Erik Brack die Selbstständigkeit und die steife Nordseebrise.
Ein paar Kilometer weiter südlich lebt Tobias Jürgens, ein ganz und gar untypischer Bauernsohn. Sein Traum: eine florierende Himbeerplantage hinterm Deich in Vollerwiek auf der Halbinsel Eiderstedt. Er möchte damit auf dem elterlichen Hof seinen eigenen Lebensunterhalt verdienen. Doch für die empfindlichen Früchte ist das raue Küstenklima ein Problem. Gerade bei stürmischen Wetterlagen schlagen zwei Herzen in „Himbeer-Tobis“ Brust: Einerseits hat er Angst vor Schäden an den Pflanzen, andererseits nutzt er jede freie Minute, um seiner zweiten großen Leidenschaft nachzugehen, dem Surfen.
In der Nähe von Lübeck hat Monika Henne ihren Traum verwirklicht: Sie hat ihren Job als Buchhalterin gekündigt und sich auf einem alten Bauernhof in Zarpen als Ziegenhalterin selbstständig gemacht. Sie liebt ihre Tiere. Jeder einzelnen der 150 Ziegen hat sie in ihrem Stall auf die Welt geholfen und ihr einen Namen gegeben. Aus der Milch stellt sie Käse und andere Lebensmittel her. In ihrem kleinen Hofladen verkauft sie Ziegenfleisch und Milchprodukte. Und: Einmal im Monat kann man sich auf Bestellung von Hobbyköchin Monika mit einem „Ziegenmenü“ verwöhnen lassen. Die schönste Zeit im Jahr aber ist für sie die Lammzeit. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 12.02.2016 NDR Altes Handwerk, junge Meister – Mit Tradition in die Zukunft
Folge 184 (60 Min.)Traditionelle Handwerksberufe wie Segelmacher, Schmied oder Reetdachdecker werden nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern immer seltener, einige drohen sogar ganz auszusterben. Billige Industrieproduktion und Konkurrenz aus dem Ausland machen den kleinen Betrieben schwer zu schaffen. Aber es gibt sie noch, die jungen Leute, die mit Mut und Leidenschaft ins alte Handwerk einsteigen. In Zeiten von globaler Digitalisierung und Industrie 4.0 setzen sie auf Handarbeit und Tradition und retten mit ihrem Fleiß, ihren Ideen, ihrem Fachwissen und ihrer Einsatzbereitschaft den Fortbestand des heimischen Kulturguts. Doch bei allem Idealismus, der berufliche Alltag birgt viele Herausforderungen: Zeitdruck, Wetterkapriolen, komplexe Großaufträge, kaum Freizeit, leere Kassen. „die nordstory“ begleitet vier junge Leute in traditionellen Handwerksberufen auf ihrem Weg in eine unsichere Zukunft. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.02.2016 NDR Frischer Wind im Kuhstall
Folge 185 (60 Min.)Es gibt Menschen in Niedersachsen, bei denen dreht sich von morgens bis abends alles um Kühe. In Ostfriesland kümmern sich die Bauern um ihre Schwarzbunten, im Harz um das Rote Höhenvieh und in der Nähe von Cloppenburg um exotische Wagyu-Rinder aus Japan. Sie messen ihre Tiere in Wettbewerben, sorgen für das beste Futter und nehmen eine Menge Geld in die Hand, um ihren Traum zu verwirklichen. Milchbauer Amos Venema aus Jemgum hat 2015 die Silberne Olga gewonnen, ein Preis für nachhaltiges Wirtschaften und eine gute Öffentlichkeitsarbeit.
Denn Amos Venema dokumentiert seine Arbeit mit den Kühen im Internet; das Portal My Kuhtube erfreut sich nicht nur bei Landwirten großer Beliebtheit. Mit dem Wegfall der Milchquote hoffte Venema auf gute Erlöse, doch der Preis geht in den Keller. Auch für Michael Looschen aus Garrel geht es um viel Geld. Er hat sich für eine sechsstellige Summe Embryonen der sehr wertvollen Wagyu-Rinder aus Japan besorgt und betreibt damit Pionierarbeit. Sein Vater wollte die Bullenmast aufgeben und hatte keinen Nachfolger.
Da kam der jüngste Sohn auf die Idee, mit Edelfleisch zu handeln. 250 Euro werden mittlerweile pro Kilo bezahlt, aber die Investitionen sind immens. Ein neuer Stall musste her und 80 Ammenkühe gekauft werden, die die zarten Wagyu-Kälber jetzt austragen. Alles bio heißt es bei Daniel Wehmeyer in Osterode im Harz. Er wollte schon als Kind Bauer werden, obwohl seine Eltern dagegen waren. Nun hat er 80 Tiere der seltenen Rasse Harzer Rotes Höhenvieh und lässt seine Tiere auf Naturschutzflächen weiden.
Seine Bratwurst aus reinem Rindfleisch ist im Harz inzwischen der Renner. Doch jedes Jahr muss er sich wieder der strengen Kontrolle stellen, ob denn auch wirklich alles auf seinem Hof umweltgerecht und nachhaltig zugeht. „die nordstory“ begleitet drei Männer, die mit ganzer Leidenschaft für ihre Tiere da sind, wirft einen Blick hinter die Kulissen der Bauernhöfe und zeigt hautnah, was moderne Landwirtschaft heutzutage bedeutet. Gefördert mit Mitteln der nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.02.2016 NDR Lust auf Dorfleben
Folge 186 (60 Min.)Grundschulen werden geschlossen, Gasthöfe machen dicht: Überall in Norddeutschland sterben die Dörfer aus. Doch in Heckenbeck, einem Dorf zwischen Harz und Solling, ist das anders. In keinem anderen Dorf in Südniedersachsen gibt es so viele Kinder pro Einwohner, Wohnraum ist knapp. Kirsten Rübe (41) kam der Liebe wegen dorthin und geblieben, weil sie dort ihren Traumjob gefunden hat. Die Gärtnermeisterin weiß sich bei den örtlichen Bauern Respekt zu verschaffen. Mit ihrer genossenschaftlich organisierten Landwirtschaft versorgt sie viele Menschen in dem 480-Einwohner-Dorf mit frischem Biogemüse. Kai Bergengruen (52) gilt als der unermüdliche Macher in Heckenbeck.
Egal was es ist, die Freie Schule, die junge Familien aus Berlin und Hamburg anlockt, oder seine Streuobstwiesen, wo sich Dorfbewohner zur Ernte versammeln und als Gegenleistung Apfelsaft bekommen: Nach 16 Jahren Heckenbeck gibt es für den Familienvater keinen schöneren Ort zum Leben. Elfriede Kiehne (77) geht es genau so. Als die „gute Seele“ im Dorf engagiert sie sich ehrenamtlich wo sie nur kann. Und sie hat ein großes Herz für die Fußballer. Sie wäscht deren Trikots und brät Frikadellen, die bei Spielern und Zuschauern heiß begehrt sind. Vor 30 Jahren kamen Menschen nach Heckenbeck, die aus der Stadt hinaus wollten und von einem alternativen Landleben träumten.
Auch Elisabeth Möller (65) ist hier gelandet. Inzwischen hat sich die Lebenskünstlerin ihr kleines Paradies aufgebaut. Sie managt das Dorftheater und „erdet“ sich selbst beim Ritt mit ihren Pferden. Heckenbeck ist ein besonderer Ort. Alteingesessene und Neubürger haben hier ein Stück Heimat gefunden. „die nordstory“ spürt dem „Phänomen Heckenbeck“ nach und gibt Gelegenheit, mithilfe sehr authentischer Szenen in das bunte, alternative Landleben einzutauchen. Gefördert mit Mitteln der nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 04.03.2016 NDR Die Küstenschützer
Folge 187 (60 Min.)Krumm machen für den Küstenschutz: Maulwürfe auf dem Deich sind eine Gefahr für alle, die hinter dem Deich leben.Bild: NDRSie setzen sich für den Schutz von 1.000 Kilometer Küste und etwa 350.000 Menschen, die dort leben, ein: Klaus Jebe aus Klanxbüll, Maren Mölck von Nordstrand oder Ruth Hartwig-Kruse von Nordstrandischmoor. Die Schleswig-Holsteiner sind Küstenschützer, und das zum Teil freiwillig. Im Auftrag des Landesbetriebes für Küstenschutz ist der Nordfriese Jebe nahezu täglich unterwegs, um die kleinsten, aber hartnäckigen Feinde der Deiche zu jagen: Bisamratten und Maulwürfe. Nahe der dänischen Grenze hat er die tierischen Zerstörer im Visier und stattet ihnen regelmäßig „Hausbesuche“ ab, wie er sagt.
Die Nordstranderin Maren Mölck kam über Umwege zum Küstenschutz. Sie hat die Bauarbeiten am neuen Klimadeich vor ihrem Apartment anfangs verteufelt. Mittlerweile macht sie aus der Not eine Tugend und geht mit ihren Feriengästen auf die Großbaustelle zum sogenannten Deich-Watching. Hallig-Bewohnerin Ruth Hartwig-Kruse lebt mittendrin in der Gefahrenzone. Die Küstenschützerin hofft, dass die Hallig endlich erhöht wird. Denn durch den Klimawandel soll der Meeresspiegel bedrohlich steigen.
Und ihr Zuhause, die Hallig, liegt zu tief. „Land unter“ heißt die steigende Gefahr. Die Südspitze der Insel Sylt ist für Küstenschützer Wolfgang Siegfriedt eine Dauerbaustelle. Jedes Jahr verliert die Hörnumer Odde wertvolle Dünenlandschaft, die den Ort Hörnum vor Überschwemmungen bei Sturmfluten schützt. Mit Sandaufspülungen und Tetrapoden versucht er mit seinen Männern vom Landesbetrieb für Küstenschutz, die schlimmsten Abbrüche zu verhindern. Ein ständiger Kampf gegen die Fluten. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 11.03.2016 NDR Abenteuer Frachtsegler
Folge 188 (60 Min.)Die Schifffahrt gilt als eine der Hauptursachen für die Luftverschmutzung in Europa. Kapitän Cornelius Bockermann möchte dem etwas entgegensetzen. Seine Idee: Frachtschifffahrt, umweltschonend unter Segeln. Dazu baut er mit dem eigenen Ersparten und engagierten freiwilligen Helfern aus der ganzen Welt einen abgetakelten niederländischen Schoner um. Die „Avontuur“ wird in einer Werft im niedersächsischen Elsfleth in ihren ursprünglichen Zustand als Segler zurückgebaut. Drei Container Ladung wird sie auf geeigneten Strecken transportieren können. Die Crew wird aus erfahrenen Berufsseeleuten, seemännischen Auszubildenden und freiwilligen Helferinnen und Helfern bestehen.
Bis sie zum Einsatz kommen, werden Baupläne gemacht, Bäume gefällt, Masten gestellt, es wird geschweißt, geflext, gehobelt. Und wenn nicht ständig etwas dazwischenkommen würde, wäre die Crew bestimmt schon unterwegs. Ein NDR Team hat den Kapitän und seine Crew sechs Monate lang begleitet. „die nordstory“ erzählt von dem Abenteuer, ein Schiff zu bauen, und zeigt, welche Klippen an Land genommen werden müssen, um irgendwann mit einer kühnen Idee in See stechen zu können. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 18.03.2016 NDR Apfelmacher auf neuen Wegen
Folge 189 (60 Min.)Fast jeder dritte Apfel, den wir essen, stammt aus dem Alten Land. In dieser Region an der Elbe hat der Obstanbau eine lange Tradition. Schon vor 900 Jahren bauten holländische Siedler die ersten Deiche und Entwässerungskanäle und machten so das Land urbar. Heute müssen sich die Obstbauern der weltweiten Konkurrenz stellen. „die nordstory“ stellt drei unterschiedliche Zukunftsvisionen vor. Ulrike Schuback aus Jork ist eine von gerade einmal sechs Apfelbäuerinnen im Alten Land. Mit viel Herzblut führt sie ihren Hof und baut sich nebenbei noch ein zweites Standbein auf: Feiern im Obstparadies. Ob Hochzeit oder afrikanisches Buschkochen, hier gibt es mehr als Apfelkuchen unter freiem Himmel.
Auch Baumschulbesitzer Hermann Cordes ist auf neuen Wegen. In Holm veredelt er alte, fast vergessene Apfelsorten. In seinem Versuchsgarten hinter der Werkstatt probiert er aber auch den flotten Dreier: Aprikose, Pfirsich und Mandel auf einem Stamm. Hein und Rolf Lühs stehen vor großen Veränderungen. Seit ein paar Jahren arbeiten Vater und Sohn daran, ihren Herzapfelhof in Jork zum Biohof umzustellen. Das bedeutet Arbeiten ohne Giftköder, chemischen Pflanzenschutz oder Düngemittel. „die nordstory – Apfelmacher auf neuen Wegen“ begleitet die Obstbauern von der Blüte bis zur Ernte und gewährt einen spannenden, authentischen Blick hinter die Kulissen der Apfelproduktion. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 01.04.2016 NDR Der St. Pauli Code
Folge 190 (60 Min.)Ein alter Kiezspruch lautet: St. Pauli ist die einzige Möglichkeit. Hendrik Franke zitiert ihn genüsslich. Er ist St.-Paulianer und Pfleger im Hospiz Leuchtfeuer, das nur einen Steinwurf von der Reeperbahn entfernt steht. Wildes Leben und Tod sind nur durch ein ein paar Meter getrennt. Der Hamburger Stadtteil St. Pauli ist gelebter Widerspruch. 20.000 bis 50.000 Besucher ziehen allnächtlich über die Reeperbahn, über den Hamburger Kiez. St. Pauli ist überall auf der Welt ein Begriff, der Hans-Albers-Schlager „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ ist rund um den Globus bekannt.
Was macht diesen Stadtteil aus neben Rot- und Blaulicht, was lässt St. Pauli scheinbar einzigartig sein und wohin entwickelt sich das Viertel? Wie verträgt sich die Sehnsucht nach ganz großem Entertainment mit der Kleinteiligkeit der Szene? Klubhaus heißt die neue Location von Corny Littmann, Betreiber des Schmidt Theaters. Das 17-Millionen-Euro-Projekt mit seiner weltweit einmaligen computergesteuerten strahlenden Projektionsfassade, sei „eine große Bereicherung für Hamburg, ein wahrer Leuchtturm für die Medienstadt“.
Ein paar Meter weiter glänzt die klassische Fassade des St. Pauli Theaters. „Hamburg Royal“ hatte im September 2015 Premiere, ein Musical um ein Fischrestaurant gleich um die heiße Ecke und sein mehr oder weniger hanseatisches Publikum. Die Hamburger Gesellschaft kommt und beklatscht sich selbst; die Chose läuft, Theaterchef Thomas Collien ist zufrieden. Seit 175 Jahren gibt es das Theater am Spielbudenplatz, seit 1970 führt es Familie Collien, Thomas Collien in dritter Generation gemeinsam mit Regisseur Ulrich Waller.
Großes technisches Chichi gibt es hier nicht, Unterhaltung und Kultur alter Schule werden gepflegt, mit Erfolg und doch immer wieder riskant. Die Traditionspflege in einem Stadtteil mit permanenter Wandlung: wie viel altes St. Pauli darf Neubauten weichen, ohne dass das Viertel seinen rüden Charme verliert, von dem hier doch so viele profitieren? Kaum weniger berühmt als das Viertel selbst war die Esso-Tankstelle am Spielbudenplatz.
Die Räumung und der Abriss der Esso-Häuser einte das Viertel im Widerstand, der Kampf gegen die Planung der Neubebauung durch Investoren aus Bayern zeigt , wie demokratisch Städtebau sein kann. Unter Leitung von Sozialarbeitern, Juristen und der „Planbude“ beteiligt sich das ganze Quartier an alternativen Plänen zur Neubebauung. St. Pauli wehrt sich gegen die Vereinnahmung jeder Art. Freiheit, Eigensinn und Fantasie gedeihen hier vorzüglich, davon erzählt dieser Film. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 08.04.2016 NDR Fischgeschichten – Fischers Fritz fischt frische Fische
Folge 191 (60 Min.)Für Sylvia und Wolle Schulpig aus Eisenhüttenstadt gibt es keinen schöneren Urlaub als auf Rügendamm. Beide angeln gern Hering und legen den Fisch anschließend nach eigener Rezeptur ein. Gerhard Zaade und seine Kollegen vom Stralsunder Meeresanglerclub sind ebenfalls hinter dem Hering her. Sie fischen auf dem Strelasund. „die nordstory Spezial“ erzählt von Menschen, die eine große Leidenschaft eint: der Fisch. Dazu gehört auch Diana Rehbohm. Sie hat am Schaalsee einen Fischimbiss, den der Vater schon zu DDR-Zeiten aufgebaut hat. Wer in der Region frischen Fisch aus dem Schaalsee essen will, kommt an Dianas Restaurant nicht vorbei.
Gisela Schadwald, Tochter eines Anwalts, hat sich schon im Alter von 16 Jahren für die Fischerei entschieden. Mittlerweile ist sie die Chefin der Wismarer Seeperle, einem Restaurant mit Frischfischverkauf. Einmal im Jahr geht Gisela Schadwald für zehn Tage nach Berlin auf die Grüne Woche. Das ist Stress pur, aber gerade die Herausforderung, viele Kunden gleichzeitig zu bedienen, reizt Giesela Schadwald und ihr Team. Die Reportage erzählt, warum Heringsangeln süchtig macht, berichtet von Spürnasen und von Räuchergeheimnissen und davon, warum kein Fernweh aufkommt, wenn man im Nordosten in „Fisch“ macht. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 10.04.2016 NDR 24 Stunden Landungsbrücken
Folge 192 (60 Min.)Thorsten Wennmann gehört zum Hamburger Wasserschutzpolizeikommissariat 2, Außenstelle Landungsbrücken. Täglich muss er Streitereien schlichten, denn 18 Barkassenbetreiber buhlen hier um die Touristen. Raue Witze und das lautstarke Ankündigen der nächsten Rundfahrt haben Tradition. Dabei ist für die Unternehmer das sogenannte Kobern gar nicht mehr wichtig. In Zeiten des Internets kaufen die meisten Touristen ihre Tickets online. Heinz Meyer fährt seit 30 Jahren durch den Hamburger Hafen. Auch mit über 70 Jahren kann er nicht loslassen.
Er hat noch miterlebt, wie die Barkassen keine Touristen, sondern Werftarbeiter auf die andere Elbseite gebracht haben. Das Containergeschäft hat vieles verändert. Der Einsatz von hochmodernen Maschinen und immer größeren Containerschiffen hat vielen Arbeitern in Hamburg den Job gekostet. Stefan Hölterlings Job aber wird durch die Containerschiffe gesichert. Als Kapitän eines 5.300 PS starken Schleppers bugsiert er die Containerschiffe in und aus dem Hamburger Hafen. Eine Woche dauert eine Schicht an Bord. Das heißt Einsatzbereitschaft rund um die Uhr.
Wenn er mit seiner Crew Pause hat, liegt der Schlepper ganz am Ende der Landungsbrücken. Nicht weit entfernt schaukelt die alte „Hedi“ an der Innenseite Brücke 10. Tagsüber fährt die Barkasse Touristen durch den Hafen. An den Wochenenden werden abends alle Bänke herausgeräumt und DJ-Pulte aufgebaut. Dann quetschen sich bis zu 120 Gäste auf die schwimmende Disko. Wer an den Landungsbrücken arbeitet, muss flexibel sein. Der 700 Meter lange Ponton ist eine Spielfläche für Unternehmer. Johanna Tietz ist die älteste Geschäftsführerin der Hafenmeile.
Sie hat hier bereits kandierte Äpfel, Kartoffelpuffer, Getränke und gebrannte Mandeln verkauft. Heute sind es Fischbrötchen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte ihr Vater hier sein Geld mit einem Getränkeshop verdient. Da waren die Landungsbrücken schon mehr als 100 Jahre alt und der Ponton diente als Anleger für Dampfschiffe. Heute gilt er als weltbekannter Wasserbahnhof für Touristenfahrten durch den Hamburger Hafen. „die nordstory“ begleitet die Menschen, die Tag und Nacht dort arbeiten, wo andere ihre Freizeit verbringen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 15.04.2016 NDR Von New York nach Kiel – Ein Professor wird Grillmeister
Folge 193 (60 Min.)John Rapaglia lebt in New York, hat einen tollen Job, er ist Professor für Meeresbiologie, und viele tolle Freunde. Trotzdem kündigt er seine Anstellung und sein Apartment und will auswandern. Der 36-Jährige möchte noch einmal sein Glück versuchen und von vorn anfangen – und zwar in Kiel, am Grill, mit Hackfleisch und Hamburgern. Mit Freunden will er ein Burger-Restaurant eröffnen. (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Fr. 22.04.2016 NDR Mit Schrubber, Shampoo und System – Frühjahrsputzer unterwegs
Folge 194 (60 Min.)Der Frühjahrsputz steht hat. „die nordstory“ schaut Profis und Laien beim Großreinemachen über die Schulter und wirft dabei einen Blick unter norddeutsche Dächer. Mit den ersten Sonnenstrahlen wird das Chaos sichtbar: Schlieren auf den Fenstern, Staub in vielen Ecken und der Schneematsch des Winters hat die Gartenwege zerklüftet. Zeit für den Frühjahrsputz. Womit verschwindet der Dreck? Wie viel zahlen die Leute dafür, dass sie nicht selbst Hand anlegen müssen? Wie oft soll man überhaupt den Staublappen schwingen? Wann ist Pflanzzeit? Heiko Ehlermann, Inge Nawrocka, Thomas und Ilona Parsch sowie Daniel Joachim sind im Reinigungsgewerbe tätig und zeigen die unterschiedlichsten Arten des Saubermachens.
Im Frühjahr haben sie alle Hände voll zu tun. Draußen bringen Landschaftsgärtner Ehlermann und seine Mitarbeiter alles wieder auf Vordermann. Sie pflanzen, pflastern und klotzen bei der Gartenarbeit richtig ran. Auch Inge Nawrocka muss jetzt schrubben, was das Zeug hält, denn nicht nur zu Ostern wollen alle in einer sauberen Stube sitzen. Sie rückt dann mit ihrer selbst hergestellten Putzmischung an: Spülmittel, Essig, Wasser.
Bei manchen Kunden gehört Inge schon zur Familie. Sie hat auch schon von den „Rote-Beete-Putzern“ aus Teutendorf nahe Rostock gehört: Thomas und Ilona Parsch, Mutter und Sohn, betreiben dort nämlich ihre Firma für Bioputzmittel. Der Sohn hat das „Zaubermittel“ erfunden, denn die Mutter, Inhaberin einer Reinigungsfirma, hat die chemisch hergestellten Mittel nicht mehr vertragen. Daniel Joachim ist Staubsaugervertreter. Er muss davon leben, möglichst viele Exemplare an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Gelingt ihm das? (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 29.04.2016 NDR Cuxhaven – Schiffe, Strand und sonst Watt
Folge 195 (60 Min.)„die nordstory „ zeigt das Seebad Cuxhaven von seiner heiter geschäftigen Seite. Zweimal am Tag gibt die Nordsee den Meeresboden frei, vor Cuxhaven bis zu 20 Kilometer weit. Direkt an der Elbmündung gelegen fahren auch die großen Containerschiffe vorbei. Cuxhaven, die drittgrößte Stadt an der deutschen Nordseeküste, zählt zu den größten Fischereihäfen Deutschlands, lebt aber auch vom Kurbetrieb und Tourismus. Die Urlauber und die Gezeiten halten die Hafenstadt auf Trab: Die Betreiberin des Pontoncafés auf der ehemaligen Taucherplattform, den Ausflugskapitän, den Platzwart des Betoncampingplatzes mit bester Sicht auf die dicken Pötte, den Hafenmeister, den Schleusenwärter und die Organisatoren des berühmten Duhner Wattrennens.
Wo andere Urlaub machen, haben sie mächtig viel zu tun. Die Arbeiter in der Fischfabrik nehmen es locker. Mit heißen Rhythmen aus den Lautsprechern geht die Arbeit in der Kühlhalle noch besser von der Hand. Bei all der Hektik lässt es sich die Crew der „Jan Cux II“ nicht nehmen, sich liebevoll um ihren Stammgast Emil Steiner zu kümmern.
Seit der Seebestattung seiner Frau von Bord des Ausflugsdampfers gehört der rüstige 92-jährige Witwer schon fast zur Besatzung. Täglich sticht Emil in See. Auf der „Jan Cux II“ hat er eine neue Familie gefunden. Die Betoncamper lassen ausnahmsweise mal ein paar dicke Pötte vorbeiziehen, ohne sie zu bestaunen. Sie wollen beim Werksverkauf in der Fischfabrik ein Schnäppchen machen. Gleich beginnt der Run auf die günstigen Knickdosen und Lieblingssorten: Pfeffermakrele und Tomate-Curry. Für die Camper ist Cuxhaven „die Wucht in Dosen“. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 13.05.2016 NDR Besser ohne Bio
Folge 196 (60 Min.)Das Tierwohl liegt ihnen sehr am Herzen und Pestizide kommen ihnen nicht aufs Feld. Trotzdem verzichten viele Landwirte im Norden auf Bioprüfsiegel oder den Massenvertrieb ihrer ökologischen Lebensmittel im Supermarkt. In den ländlichen Regionen des Nordens setzen sie dagegen eher auf direkten Kontakt zu ihren Kunden. Schweinezüchter Gero Krumme im Vorharz hat gerade einen neuen Stall gebaut. Er verzichtet auf Medikamente bei der Haltung der Tiere auf Stroh. An den aus seiner Sicht starren Richtlinien der Biozertifikate und der damit verbundenen Bürokratie übt er aber scharfe Kritik.
Obwohl er sein Fleisch mit Biozertifikat teurer verkaufen könnte, verzichtet er darauf und verkauft an Landschlachter, die er persönlich kennt und die seinen konventionellen Betrieb schätzen. Dazu gehört zum Beispiel Claus Brennecke, der in der Nähe wohnt. Auch der Landschlachter will auf stressige Tiertransporte verzichten und beweist, dass nicht allein ein Siegel das Wohl des Tieres garantiert. Familie Nagel aus dem Braunschweiger Land produziert Obst und Gemüse nach den strengsten ökologischen Auflagen, weigert sich aber, die Erzeugnisse an Supermärkte zu verkaufen.
Der Preisverfall von Biowaren im Supermarkt hatte sie schon fast in die Pleíte getrieben. Jetzt setzen sie auf Vertrauen im Umgang mit ihren Kunden. Für die solidarische Landwirtschaft möchten sie direkt mit Verbrauchern in ihrer Umgebung kooperieren. Noch fehlen ausreichend Interessenten, der Familienbetrieb hofft aber, damit wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. „die nordstory“ begleitet Familien im Norden, die bewusst Lebensmittel produzieren und ihren Weg abseits der Biosiegel sehen. Gefördert mit Mitteln der nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 20.05.2016 NDR Gartengeschichten – Von Bienen, Blumen und Beeten
Folge 197 (60 Min.)Inselgärten Möhrchen und Kohlrabi im salzigen Seewind zu ernten, ist gar nicht leicht. In der Kleingartenkolonie auf Norderney macht den Hobbygärtner*innen der Boden zu schaffen: zu sandig, zu schlickig, zu trocken. So entwickelt jeder eigene Tricks für eine gute Ernte. Ein Garten ist auf der Nordseeinsel Norderney ohnehin totaler Luxus, denn Wohnraum ist knapp und Grundstücke sind eher klein. Das mag ein Grund sein, warum es für 200 Parzellen sogar eine Warteliste gibt. Pachten dürfen nur Insulaner*innen, damit Leute vom Festland die Lauben nicht als Ferienunterkunft nutzen.
Und so trifft sich hinter hohen Hecken eine eingeschworene Gemeinschaft echter Insulaner*innen. Gerade in der Hochsaison finden die Norderneyer hier Ruhe vor den Gästen. Der Althersche Hof in Vorpommern Uwe und Rena Alther haben aus einer früheren Hofstelle ihrer Vorfahren in der Nähe von Grimmen in Vorpommern ein Gartenparadies gemacht. Mit 3000 Quadratmetern rund ums Haus haben sie angefangen und nach und nach erweitert. Mittlerweile bewirtschaften sie sieben Hektar Land. Ein Bauerngarten mit Obst, Gemüse und vielen Blumen. Bei den Althers gibt es eine klare Arbeitsteilung: Sie ist für die Pflanzen verantwortlich, er kümmert sich um die Tiere: Enten, Hühner, Hasen.
Uwes Lieblinge sind die Tauben. Die züchtet und trainiert er sogar für internationale Meisterschaften. Vom Gärtnern mit sensibler Hand: Familienbetrieb Friedhofsgärtnerei Sensibilität ist in jedem Fall gefragt bei Familie Lohff in Lübeck. In dritter Generation betreiben sie eine Friedhofsgärtnerei. An den Ort der Stille, der Trauer und des Abschieds bringen Vater Andreas und Tochter Wiebke ein Stück Leben mit Blumenschmuck, Trauergestecken und Grabbepflanzung.
Zu ihrem Job gehört es auch, Urnen zu bestatten, Gräber auszuheben, anzulegen und zu pflegen. Der Film zeigt, wie schwierig, aber auch wie schön dieser Beruf sein kann, wie sie traurige Situationen meistern und dennoch Spaß an ihrer Arbeit haben und wie man Nachwuchs für die Friedhofsgärtnerei begeistern kann. Als die Erdbeere noch Goldwert hatte Die legendäre Vierländer Früherdbeere heißt eigentlich Moschuserdbeere. Ihr intensiver Geruch und der aromatische Geschmack haben sie berühmt gemacht. Angebaut wird sie in den Hamburger Vierlanden.
Die Bauern dort entwickelten ab 1693 ein raffiniertes System aus Entwässerungsmühlen und Glashäusern, das es ihnen ermöglichte, eine besonders früh reifende, schmackhafte und süße Frucht zu züchten, die ihnen die reichen Kaufleute aus der nahen Großstadt förmlich aus den Händen rissen. Die Erdbeere legte somit den Grundstock für den bäuerlichen Reichtum der Region. Einen historischen Ewer, mit denen die Vierländer einst ihre Waren in die Hansestadt brachten, hat eine lokalpatriotische Gruppe detailgetreu nachgebaut. Damit will die Ewer-Crew auch die Erdbeerfahrt geschichtlich korrekt nachvollziehen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 27.05.2016 NDR Das Schloss muss weg!
Folge 198 (60 Min.)Ein Schloss zu besitzen, das ist eine märchenhafte Vorstellung. Tatsächlich aber kann ein Château zu einem Geldgrab oder einer Horrorvision werden oder einfach nur die pure Verzweiflung sein. Denn für ein Schloss braucht man zwingend eine Idee, am besten eine gewinnbringende Eingebung. Und diese ist nicht immer gegeben. Davon können norddeutsche Schlossherren und -damen berichten, denn nach kreativen Jahren geht der Schlosselite nicht selten der Atem aus. Seit mehr als zehn Jahren ist der ehemalige Bauunternehmer Jürgen Paustian Eigentümer des Schlosses Bredeneek im Kreis Plön.
Er kaufte das riesige Anwesen seinerzeit als Schrotthaufen und hat es mittlerweile in Eigenleistung und Handarbeit zu einem Schmuckstück gemacht. Aber die vielen Tausend Quadratmeter kosten viel Geld in der Unterhaltung. Er zerbricht sich darüber den Kopf, wie dieses Geld auch künftig ins prunkvolle Anwesen fließen soll. Natürlich hat er schon an den Verkauf gedacht. Aber ein solches hochherrschaftliches Anwesen ist nicht leicht zu veräußern. Das weiße Traumschloss von Katharina Haupt: Die Österreicherin ist vermögend, besitzt einige exklusive Hotels, darunter auch das Schloss Wedendorf unweit von Ratzeburg.
Nur wenn sie Lust hat, öffnet sie die Hoteltüren des Schlosses, das besonders unter Brautpaaren als Traumkulisse gilt. Mittlerweile ist die Unternehmerin über 80 Jahre alt und will sich von einigen Immobilien trennen. Finanziell hat sie ausgesorgt, aber sie will partout nicht an jeden verkaufen. Die Konzeption dahinter muss stimmen. Und genau das ist das Problem. Sie hat schon jede Menge Möchtegernschlossherren in Verkaufsverhandlungen erlebt, jede Menge Pleiten, Pech und Pannen.
Mirco Kuball ist in einer Märchenwelt groß geworden. Schloss Tralau kommt wie die Miniaturausgabe von Schloss Neuschwanstein daher und ist für Mirco Kuball eine feste Burg. Der schwerreiche Schlossherr mit Downsyndrom frönt von hier aus seiner großen Leidenschaft: dem Schauspiel. Manchmal leidet er allerdings auch unter extremer Einsamkeit und unter der Frage, was aus ihm und dem Schloss im hohen Alter wird? Gabriele Vierheller aus Ahrensburg ist hauptberuflich Maklerin mit Schwerpunkt Schlossvermarktung.
Sie kann nicht alle Probleme der Schlossbesitzer lösen, aber Türen öffnen und Kontakte knüpfen. Das Geschäft ist nicht einfach. Es dauert im Durchschnitt bis zu fünf Jahre, bis ein Schloss in Norddeutschland den Besitzer wechselt. Manchmal scheitert ein Verkauf nach monatelangen Verhandlungen, weil ein Internetanschluss im Schloss fehlt oder weil Schlossmauern nicht immer energetisch modernisiert sind. Zu oft liegen Anspruch und Wirklichkeit auseinander. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 03.06.2016 NDR Leben mit dem Wolf
Folge 199 (60 Min.)Kein Tier polarisiert die Bevölkerung in Niedersachsen so sehr wie der Wolf. Mittlerweile vergeht kaum eine Woche, in der nicht irgendwo im Land ein Tier gesichtet wird. Während die einen die Rückkehr des stark geschützten Wildtieres begrüßen, fürchten andere den Kontakt. Die nordstory begleitet über ein Jahr lang die Wolfsbeauftragte des Landes Niedersachsen, ehrenamtliche Wolfsberater und Nutztierhalter auf dem schwierigen Weg der gemeinsamen Koexistenz von Mensch und Canis lupus, dem Urahn der Haushunde. Die Wiederansiedlung des Wolfes ist eine der größten Herausforderungen im Artenschutz. Besonders wichtig ist deshalb das sogenannte Monitoring des Landes Niedersachsen.
Für das Team um die promovierte Biologin Dr. Britta Habbe geht es bei dieser wissenschaftlichen Datenerfassung darum, Bewegungs- und Verhaltensmuster der Tiere zu analysieren und Erkenntnisse über die räumliche Ausbreitung und Lebensweise der Wölfe zu generieren. Je mehr Informationen gesammelt werden, desto besser können auch Nutztiere in diesen Gebieten geschützt werden. Theo Grüntjens ist ein Wolfsberater der ersten Stunde. Seit 2009 engagiert sich der Forstingenieur und sammelt dabei fast täglich Informationen auf einem 60 Quadratkilometer großen Waldgebiet 80 Kilometer nördlich von Hannover. Um wissenschaftlich validere Daten zu bekommen, will er in Zusammenarbeit mit Dr. Britta Habbe einen Wolf besendern.
Dafür baut er eine Falle, die einmalig in Europa ist. Grüntjens versteht die Konflikte zwischen Mensch und Tier und wirbt immer wieder in der Bevölkerung für mehr Verständnis für den Wolf. Das ist bei Nutztierhaltern nur begrenzt vorhanden. Immer wieder kommt es in den Herden zu Rissen und Übergriffen durch den Wolf. Das kann Existenzen gefährden. Das Land Niedersachsen unterstützt den „wolfsgerechten“ Umbau von Weideplätzen, doch nicht immer reichen die Präventionsmaßnahmen aus. Dazu kommt es immer öfter auch zu Begegnungen von Mensch und Wolf, sogar in Wohngebieten. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 24.06.2016 NDR Wasserwelt am Warnowstrand – Rostock und seine unendlichen Ufer
Folge 200 (60 Min.)Jahrzehntelang war die Rostocker Innenstadt wie abgeriegelt von der Warnow, dem Fluss, dem sie seine Gründung durch die Slawen überhaupt zu verdanken hat. Ein unzugänglicher Stadthafen, der in der DDR Grenzsperrgebiet und demzufolge tabu war. Eine graue Werft und hässliche Gewerbekolonien säumten die Ufer der Unterwarnow direkt vor der Stadt noch bis vor einigen Jahren. Nun denkt eine ganze Stadt um, besinnt sich neu auf seine Qualität, durch und durch Hafenstadt zu sein. Das Stadtbild ändert sich so rasant wie noch nie zuvor.
Die Warnowstadt Rostock erschließt ihre Wasserwelten. Das ehemalige Flussdelta, auf dem die Stadt sich entwickelte, wird teilweise freigelegt oder nachempfunden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. „die nordstory“ erzählt den großen Umbruch in der Stadtentwicklung. Ufer werden für die Bewohner erschlossen mit Wohnungen, Wegen und Wasseradern. Baracken sind abgerissen, Blicke können frei schweifen. Protagonisten des Films sind alteingesessene Bewohner des Fischerbruchs, Bootshausbastler in „Klein Venedig“ und Bootsbewohner im neuen Stadthafen.
Weiter ein Wohnungsbauarchitekt mit eigenem Projekt im Petriviertel, die Stadtpaddler, die jedes Jahr neue Wassertouren entdecken, ein Künstler, der Stadtrandbilder malt, ein Bauleiter auf einer der Großbaustellen an der Wasserkante und ein Werbefotograf, der mitten im Fischereihafen ein Studio hat. Mit einmaligen Archivbildern und Aufnahmen aus der Luft macht der Film den Wandel der Wasserwelt an der Warnow deutlich. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 08.07.2016 NDR
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