bisher 616 Folgen, Folge 151–175

  • Folge 151 (60 Min.)
    Die Arbeit als Inseltierarzt ist herausfordend. „die nordstory“ erzählt aus dem turbulenten Alltag und zeigt, was das Leben eines Insulaners besonders macht. Karl-Ludwig Solaro hat zusammen mit seiner Frau Katrin eine Tierarztpraxis auf Norderney. Aber er behandelt nicht nur die Tiere auf Norderney, sondern auch auf den benachbarten Ostfriesischen Inseln. Dann hält seine Frau in der Praxis die Stellung. Karl-Ludwig Solaro eilt mit Fähre, Fahrrad oder Flugzeug zu seinen Hausbesuchen. Er hat alles dabei, was die Tierpatienten benötigen, vom Impfstoff, dem kleinen OP-Besteck bis hin zum mobilen Röntgengerät. Langeweile kennen die beiden nicht: Sie haben vier Kinder, dazu kommen Austauschschüler, Praktikanten und unzählige Haustiere. Das bereichert den Inselalltag. Trotz aller außergewöhnlichen Mühen hat sich Karl-Ludwig Solaro mit seinem Job auf Norderney einen Lebenstraum erfüllt, denn dort ist er geboren und Insulaner durch und durch. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 22.05.2015 NDR
  • Folge 152 (60 Min.)
    Zwei junge Menschen haben sich für die Landwirtschaft und für die Idylle entschieden. Karin Puckhaber: Bäuerin auf dem Rittergut Bandelstorf bei Rostock, aufgewachsen in Ostdeutschland. Mathias Schilling: Inselbauer auf dem Eiland Öhe auf Rügen, aufgewachsen in Westdeutschland. Beide erfüllen sich damit einen Kindheitstraum, für den sie nun aber hart kämpfen müssen. Ein kleiner Familienbetrieb kann heutzutage so ohne Weiteres keine Familie mehr ernähren. Also muss ein zweites Standbein her: vormittags wird Milchvieh- und Rinderzucht betrieben, nachmittags und abends dazu noch Gasthof und Bauernhofpension.
    Zwei Bauern, jung und dynamisch, voller Elan und Optimismus, kommen an den Rand ihrer Kräfte. Wie gehen sie damit um? Die eine ist geprägt vom Arbeitsethos ihres Vaters, der einst Leiter des volkseigenen Gutes war. Der andere ist geprägt von dem Wunsch des Vaters, diese Insel aus altem Familienbesitz nach der Wende wieder zu bewirtschaften. Es ist ein Spagat zwischen romantischer Landidylle und hartem Bauernalltag, auf ihrem Rittergut und auf seiner Insel. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 12.06.2015 NDR
  • Folge 153 (60 Min.)
    An vielen Stellen in Niedersachsen geht es nicht ohne den Fährverkehr. Besonders im Frühling und Sommer sind Pendler, Landwirte und Urlauber auf das komfortable Verkehrsmittel über Flüsse und die Nordsee angewiesen. „die nordstory“ begleitet drei besondere Fähren und ihre Kapitäne bei den Saisonvorbereitungen bis hin zum Saisonstart. Ein ungewöhnlicher Fährmann begegnet den Passagieren in Polle im Landkreis Holzminden: Ein Pastor hat mit 66 Jahren die Kanzel gegen die Weserfähre eingetauscht. Damit ist für ihn ein jahrelanger Traum in Erfüllung gegangen.
    Vor allem die Technik fasziniert den Pastor und frischgebackenen Fährmann: Die so genannte Gierseilfähre am Fuße der malerischen Burgruine hat schon seit vier Generationen dieselbe Pächterfamilie und wird ausschließlich durch die Wasserströmung angetrieben. Eine besondere Überfahrt gibt es im kleinen Ort Osten bei Hemmoor im Landkreis Cuxhaven. Dort steht eine von weltweit nur noch acht Schwebefähren. Auch sie stand Mitte der 1970er-Jahre vor dem Aus.
    Ehrenamtliche haben jedoch erkannt, dass die über 100 Jahre alte Schwebefähre ein besonderes Baudenkmal ist. Sie haben einen Verein gegründet, der sie bis heute betreibt. Es ist ein Kraftakt, doch diese Einmaligkeit und Besonderheit der Region muss erhalten bleiben, da sind sich alle Mitglieder einig. Denn das architektonische Denkmal lockt zahlreiche Touristen in den Ort. Die wohl außergewöhnlichste Saisonvorbereitung hat Kapitän Bernd Ramm mit der Borkum-Fähre „Ostfriesland“ vor sich. Sie soll als erste Fähre auf einen umweltfreundlichen Flüssiggasantrieb umgestellt werden.
    Doch die neue Technik braucht Platz: Die Personen- und Autofähre muss 15 Meter länger werden. Der Plan: Das alte Achterschiff wird abgebaut, ein neues, um 15 Meter längeres bei einer sogenannten Hochzeit angebaut. Kapitän Bernd Ramm verfolgt die Arbeiten an „seinem“ Schiff in der Bremerhavener Werft genau. Geplant waren für den Umbau zwei Monate, doch dann kommen die Probleme. Gefördert mit Mitteln der nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 19.06.2015 NDR
  • Folge 154 (60 Min.)
    Diese „nordstory“ porträtiert drei Männer, die es vielleicht so nur in Ostfriesland geben kann und deren Wege sich ständig kreuzen. Wenn es in Ostfriesland um Mode, Frisur oder Möbel geht, dann geht für viele an einem Besuch bei der „Ostfriesen-Clique“ kein Weg vorbei. Der Besuch bei Helmuth Krüsmann, Jürgen Hesse und Manfred Hicken ist einfach ein besonderes Erlebnis. Und natürlich kennen sich die drei. Aus ganz Ostfriesland kommt die Kundschaft nach Wiesmoor, um sich beim Jeanskauf in Helmuths Hosenecke beraten zu lassen. Helmuth Krüsmann hat für Jung und Alt den richtigen Blick, was Größe und Form angeht.
    An der Kasse seiner Hosenecke wird gerne gefeilscht, Helmuths zweite große Leidenschaft. Deswegen handelt er auch in seiner Freizeit weiter: mit Tieren. Er besitzt sogar einen kleinen Pferdestall zu Hause in Bagband. Als Ortsbürgermeister organisiert er auch das jährliche Dorffest mit Viehmarkt. Eine besondere Herausforderung für Helmuth. Er hat um 500 Euro gewettet, dass er 30 Tiere und 270 Menschen auf den Dorfplatz bekommt. Wer ostfriesisches Flair in seinem Wohnzimmer haben möchte, wendet sich an Manfred Hicken.
    In seiner Werkstatt in Großefehn baut der Polsterer Ostfriesensofas in allen Größen und Farben. Er ist ständig auf Achse. Hausbesuche! Denn wer ein Sofa will, ordert ihn und seine Stoffmuster nach Hause in die gute Stube. Hier soll sich der Einrichtungsexperte persönlich ein Bild von dem späteren Platz des Sofas machen und optimal in Sachen Farben beraten. Herr Hicken braucht vor allem eines: Geduld. „Meistens entscheidet die Frau, was gemacht wird. Oft wird aber auch diskutiert. Ist eben eine Anschaffung fürs Leben.“ Der Friseursalon von Jürgen Hesse ist eine ganz eigene Welt und Kult in Ostfriesland.
    In seinem Laden werden die Kunden zeitlich um ein halbes Jahrhundert zurückversetzt. Denn er besitzt noch die Originaleinrichtung seiner Mutter, die den Laden 1956 eröffnete. Liebstes Gesprächsthema: sein großes Hobby Fußball. Deshalb finden sich an den Wänden neben den stilechten Relikten aus den 1950er-Jahren zahlreiche Fußballsticker und Sammlerstücke. Viele seiner Kunden sind ebenfalls Kicker-Fans oder spielen selbst. Jürgen ist zweiter Vorsitzender des Fanclubs HSV forever Wiesmoor. Die Fußball-Partys in seiner Wohnung über dem Salon gelten als legendär. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 26.06.2015 NDR
  • Folge 155 (60 Min.)
    Das eigene Haus fremden Menschen überlassen? Einige finden das wahnsinnig, andere leichtsinnig. Häusertausch im Urlaub: Das bedeutet, statt in einem anonymen Hotel oder Ferienhaus zu wohnen, das Haus einer anderen Familie oder eines Ehepaares zu übernehmen. Und parallel dazu taucht man in deren Welt ein. Das ist überall auf der Welt möglich, kostenfrei. Nur die Anreise muss jeder selbst bezahlen. Beim Häusertausch leben die Touristen zwischen den CDs und den Büchern der Hauseigentümer, benutzen die Küche und schlafen in den Betten. Haustiere werden genauso mit übernommen wie auch Autos getauscht werden können. Anfänglich kann das Hemmschwellen bei den Tauschanbietern mit sich bringen, schließlich geben sie alle ihre Privatsphäre preis.
    Aber dafür gibt es einen Urlaub mit Nähe zu Nachbarn, in heimeligen vier Wänden, jenseits von Bettenburgen und Ferienhausarealen. Ein Team vom NDR hat drei Fraktionen von Haustauschern begleitet. Sie alle kommen aus Schleswig-Holstein. Ein Ehepaar aus Kiel, das mit weit über 60 Tauschaktionen zu den Meistertauschern gehört, eine Familie mit vier Kindern aus der Nähe von Flensburg, die ihr Haus anbietet, und eine Damen-WG, die ihre vier Wände fremden Menschen zur Verfügung stellt. Warum sie das tun, wie sie sich dabei fühlen, wie das alles überhaupt funktioniert und was sie erleben, das zeigt diese „nordstory“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 03.07.2015 NDR
  • Folge 156 (60 Min.)
    Rostock-Warnemünde ist einer der begehrtesten deutschen Häfen für Kreuzfahrtschiffe. Die großen Luxusliner bringen jedes Jahr Zehntausende Gäste aus aller Welt ins Land. Und das aus gutem Grund: Das Cruise-Ship-Terminal liegt unmittelbar im idyllischen Warnemünde, die größte Stadt des Landes ist nicht weit, außerdem ist Rostock ideal für einen Kurztrip nach Berlin. An manchen Tagen stehen die Kreuzfahrtschiffe regelrecht Schlange vor Warnemünde, dann machen bis zu fünf Kreuzliner täglich fest. Dann ist vor allem für Lotsen, Schiffsmakler, Kreuzfahrt-Fans und Händler purer Stress angesagt.
    Für Chef-Lotse Christian Subklew ist es keine einfache Aufgabe, mehrere der Riesenschiffe mitten im Seekanal an einer kleinen Pier zu dirigieren. Richtig problematisch wird es aber, wenn die vielen Amateure auf ihren Freizeitbooten ganz dicht an die Schiffe wollen, um Fotos zu machen. Ein gutes Geschäft hingegen ist ein solcher Tag für Reinhard Kammel. Er ist der Eigner eines Ausflugsdampfers, der voll besetzt ist mit Schiffsspottern. Mit denen muss er immer „schön dicht ran“ an die Kreuzfahrtschiffe. Auch auf den großen Pötten selbst ist Hektik angesagt.
    Wenn Passagierwechsel angesagt ist, dann verlassen Tausende Urlauber ihre schwimmenden Hotels und Tausende andere Gäste rücken nach. Im Terminal herrscht emsiges Treiben, kein Koffer darf verloren gehen. Die Crews der Schiffe schwärmen ebenfalls aus, meist zum Marktplatz von Warnemünde. Aber nicht, um Souvenirs zu kaufen. Filialleiter Frank Bertoni vom Supermarkt am Kirchenplatz hat vorgesorgt: Schokolade in allen erdenklichen Variationen. Die zumeist aus Asien stammenden Schiffsbesatzungen kaufen Schokolade gleich kiloweise. Frank Bertoni und seine rechte Hand Antje Kolikowski kommen kaum mit dem Auffüllen der Regale nach.
    Hafenkapitän Gisbert Ruhnke hat zusammen mit dem Lotsen Christian Subklew einen Termin auf einem Kreuzfahrtriesen, der das erste Mal in Rostock ist. Antrittsbesuch bei Erstanlauf. Dann werden Plaketten ausgehändigt, Hände geschüttelt und es gibt eine Führung an Bord. Eine Familie aus Schwerin ist an diesem Tag schon ganz früh angereist, steht am Kai und staunt. Ihre erste Kreuzfahrt steht an. Sie hat lange darauf gespart und macht die große Ostsee-Runde: Tallinn, St.
    Petersburg, Helsinki, Stockholm, Kopenhagen. Für den Seefahrtjournalisten Udo Horn aus Rostock ist der Kreuzfahrt-Trubel Routine. Der Profi muss zunächst seinen Anlauf-Kalender für die neue Saison ausliefern, dann ist er noch von einer Reederei zur Schiffsbesichtigung eingeladen, seine mittlerweile 50. Tour an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Aufgeregt sind auch die Verkehrsmanager am Flughafen Rostock-Laage. Neuerdings landen hier jeden Freitag vier vollbesetzte Maschinen aus ganz Europa mit Hunderten von Gästen für die Kreuzfahrten. Eine Premiere für den Airport, auf dem es sonst eher ruhig zugeht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 10.07.2015 NDR
  • Folge 157 (60 Min.)
    Jürgen Feder ist wahrscheinlich der extremste Pflanzenliebhaber in ganz Deutschland. Er sucht und findet seltene, vom Aussterben bedrohte Pflanzen dort, wo niemand sie vermutet. Am Rande der norddeutschen Autobahnen, von Bahngleisen, auf Mülldeponien und Truppenübungsplätzen entdeckt Naturforscher Jürgen Feder das Besondere. Seit über 20 Jahren beobachtet und kartiert er die Botanik Norddeutschlands. Er hat die Fuchsrote Borstenhirse am Toilettenhäuschen an der A27 nachgewiesen und kennt 800 unterschiedliche Arten von Löwenzahn. Jürgen Feder ist mit seiner Begeisterung auch für unscheinbare Gewächse in ganz Deutschland bekannt geworden.
    Er war zu Gast in der „NDR Talk Show“, saß bei Stefan Raab auf dem Sofa und hat ein Buch herausgebracht. „die nordstory“ begleitet den Pflanzenliebhaber an die Küste, auf die menschenleere Flussinsel Strohauser Plate, auf einen ostfriesischen Friedhof und an die ICE-Trasse. Sie zeigt einen Mann, der zu Hause zuerst immer seine Hosenbeine über einem Blumenkübel ausschüttelt; schließlich könnte er ja zufällig von seinen Touren den Samen einer seltenen Pflanze mitgebracht haben. Dennoch ist der Mann, dem sein Hobby einen gewissen Bekanntheitsgrad gebracht hat, aber sehr bescheiden geblieben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 17.07.2015 NDR
  • Folge 158 (60 Min.)
    Selbst wenn ein Sturm aufzieht und das Meer tost, stechen diese Männer in See: Stefan Meyer, Ralf Weiß und Horst Brey sind Kapitäne von Schiffen auf der Nordsee. Sie haben ganz unterschiedliche Aufgaben und werden ihnen bei jedem Wetter gerecht. „die nordstory“ begleitet die drei erfahrenen Männer bei ihren Aufgaben und ist dabei, wenn die stürmische Nordsee für sie zur besonderen Herausforderung wird. Kapitän Stefan Meyer fährt mit seiner „Wind Force II“ täglich Mechaniker von Borkum in den Offshorewindpark Borkum „Riffgat“.
    Der Transport der Windradmechaniker muss jeden Tag laufen, denn die Windkraftanlagen müssen auch bei schlechtem Wetter gewartet werden. Meyer selbst heuerte mit 16 Jahren auf einer Fähre an und hat nun schon seit einigen Jahren das Kapitänspatent. Auch Kümo-Käpt’n Horst Brey bringt Erfahrung mit, wenn es heikel wird auf See. Die „MS Helgoland“ legt von Cuxhaven mit Tonnen von Lebensmitteln ab und versorgt damit die etwa 1.100 Einwohner von Helgoland. Horst Brey gilt als einer der erfahrensten Kümo-Kapitäne, die an Europas Küsten unterwegs sind.
    Der mittlerweile über 60-Jährige war schon als Kind mehr auf dem Wasser als an Land. Sowohl sein Vater als auch sein Großvater steuerten eigene Schiffe über Nord- und Ostsee. Kapitän Ralf Weiß steuert das Lotsenstationsschiff „Weser“ in stürmischer See. Es befindet sich auf Position in der Deutschen Bucht und ist Logistikzentrale und schwimmendes Hotel für Lotsen, die anderen Schiffsbesatzungen den besten Weg nach Bremerhaven weisen sollen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 24.07.2015 NDR
  • Folge 159 (60 Min.)
    Drei Männer auf drei Inseln, jeder von ihnen hat ein ehrgeiziges Ziel. Sie krempeln die Ärmel hoch und packen an, damit es den Feriengästen auf den Inseln gut geht. Einer von ihnen möchte auf Spiekeroog ein Restaurantschiff im Hafen eröffnen, ein weiterer muss auf der Insel Juist pünktlich mit seinen Bauarbeiten fertig sein und der dritte von ihnen sorgt auf Baltrum dafür, dass der Flugplatz auf der kleinen Insel auch in Zukunft erhalten bleibt. Olaf Klün ist ein Multitalent: Er betreibt zum einen auf Baltrum ein Hotel und steht dort als Koch jeden Tag in der Küche.
    Zum anderen ist er Inselflieger. Vor Kurzem hat er den Betrieb des Flugplatzes übernommen und versucht jetzt, den Flugbetrieb sicherzustellen. Denn wenn es nicht genügend Buchungen gibt, muss der Flugplatz geschlossen werden. Auf Juist hat Bauunternehmer Hermann Rehfeldt mächtig Stress. Bis Ende April müssen alle Arbeiten beendet sein, damit die Ruhe der Urlauber nicht gestört wird. Er arbeitet bis dahin täglich unter Zeitdruck, denn auch die Bauherren möchten möglichst bis zum Saisonstart fertig sein.
    Michael Elges will auf der Insel Spiekeroog seinen großen Traum verwirklichen. Er hat eine kleine Erbschaft gemacht und sich davon eine ausgediente Fähre gekauft, die altehrwürdige „Spiekeroog III“. Dieses Schiff baut er nun eigenhändig zu einem schwimmenden Restaurant um, mit dem er dann im Hafen von Spiekeroog vor Anker gehen wird. „die nordstory“ begleitet die drei Männer bei ihrem Wettlauf mit der Zeit und zeigt das authentische Inselleben hinter den Kulissen, wie es die Urlauber nur selten zu Gesicht bekommen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 31.07.2015 NDR
  • Folge 160 (60 Min.)
    „Perle der Nordsee“, das sagen viele Amrumer über ihre Insel. Das kleine Eiland hat eine große Besonderheit, es besteht zu einem Drittel aus Sand: Der Kniepsand ist der größte zusammenhänge Sandstrand Nordeuropas. Aber auch die riesigen Dünenketten und der Inselwald sind nicht nur für die unzähligen Besucher eine Attraktion, sondern auch für etliche Zugezogene, die der Liebe wegen nach Amrum gekommen sind. Dazu gehört Sven Sturm. Vor vielen Jahren kam er zum ersten Mal nach Amrum, um dort Tiere und die einzigartige Natur zu fotografieren.
    Als er nach gut einem Jahr zurückkehrte in sein altes Leben, vermisste er die Insel so sehr, dass er seinen festen Job als Ingenieur und Manager aufgab. Mathe- und Physiklehrer fehlten auf der Insel. Also hat er noch einmal zu studieren begonnen und kehrte schließlich als Lehrer nach Amrum zurück. Er genießt mit seiner Frau Julia und seinem Sohn Ole das Inselleben. Ob das für immer sein wird, kann er noch nicht sagen, aber eines ist sicher: Er hat sich noch nie so lange an einem Ort zu Hause gefühlt wie auf der kleinen Nordseeinsel mit dem großen Strand.
    Der Liebe wegen auf die Insel gekommen ist auch Nicole Hesse. Nie hätte sie gedacht, einmal Chefin des bekannten Traditionshotels „Seeblick“ auf Amrum zu werden. Aber dann lernte sie Gunnar Hesse während ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau kennen, heiratete ihn und mit ihm den mehr als 100 Jahre alten Familienbetrieb in Norddorf. Zuvor war Gunnars Mutter, Angelika Hesse, 25 Jahre lang alleinige Chefin der ehemaligen Villa, die 1913 von ihren Großeltern gekauft und zu einer Pension umgebaut wurde.
    Vieles hat sich seit damals verbessert, weiß Seniorchefin Angelika Hesse. Doch seit ein paar Jahren hat der Familienbetrieb mit neuen Problemen zu kämpfen. Die Zeiten, in denen sie sich vor Bewerbungen neuer Auszubildender kaum retten konnten, sind vorbei. Ob genügend gut qualifizierte Leute bereit sind auf die Insel zu kommen, bleibt oft bis zu Beginn der Saison noch unklar. Der Taxifahrer Thomas Reck kam bereits mit seiner damaligen großen Liebe von Berlin auf die Insel. Für eine Saison wollte er bleiben, am Strand liegen und die Insel im Sommer genießen.
    Daraus sind jetzt viele Jahre geworden. Er lernte die Arbeitskollegin seiner damaligen Freundin kennen, heiratete sie und nennt Amrum heute seine Herzheimat. Nur die Wohnungsnot macht ihm zu schaffen. Überall hat er schon auf Amrum gewohnt, anfangs in Personalwohnungen, dann in einer ehemaligen Ferienwohnung. Kein Vergleich zu Berlin, sagt er. Doch ein Leben irgendwo anders ist für ihn nicht mehr vorstellbar, obwohl es am Anfang nicht immer ganz einfach war als Fremder aus der Großstadt auf der Insel mitten in der Nordsee. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 21.08.2015 NDR
  • Folge 161 (60 Min.)
    Einheimische sagen: In Barmbek ist Hamburg am hamburgischsten, am Rathaus italienisch, auf St. Pauli alles durcheinander, am Isemarkt bunt und gut bürgerlich, im Stadtpark multikulti. Die U-Bahnlinie U3 fährt mitten durch all diese Stadtteile und berührt in nur 30 Minuten alles, was Hamburg spannend macht. An den markantesten Stationen wird Halt gemacht. „die nordstory“ begleitet Menschen, die an der Strecke leben oder arbeiten: einen jungen Sprayer in Barmbek, der Riesenwandgemälde schafft, einen Exil-Iraner an der Lübecker Straße, der Teppiche wäscht, einen Hausmeister am Baumwall, der allein auf einer Burg wohnt, eine Barmixerin, die bei ihrer Arbeit in schwindelerregender Höhe auf St.
    Pauli gucken kann, einen Mann, der auf dem großen Bunker an der Feldstraße eine Vision umsetzen will. Die U3 ist die älteste U-Bahnstrecke Hamburgs und wird „der Ring“ genannt oder für die Hamburger einfach die „gelbe Linie“. Seit 1912 führt sie einmal um die Alster herum, von Barmbek aus wieder zurück bis Barmbek, abgesehen von einem kleinen Abstecher nach Wandsbek. Wer den Ring fährt, erlebt die Millionenmetropole als Kaleidoskop von Menschen und Geschichten, die bunter und unterschiedlicher nicht sein könnten. Die vietnamesische U-Bahnfahrerin Thi Kim Thoa Ngu fährt auf der Linie U3.
    Vor mehr als 35 Jahren wurde Kim als 18-Jährige von der „Cap Anamur“ aus dem Südchinesischen Meer aufgefischt, eine dramatische Rettung buchstäblich in letzter Minute! In Hamburg begann sie ein neues Leben, lernte einen Vietnamesen kennen, mit dem sie das gleiche Flüchtlingsschicksal teilt. Heute sind die beiden glückliche Eltern von drei erwachsenen Kindern. Und doch werden sie die Erinnerungen an die schreckliche Flucht nicht los. Kim Ngu nimmt den Zuschauer auf die spannende Reise durch Hamburg mit und erzählt dabei ihre Geschichte, die gerade wieder so aktuell ist. Alle Menschen, denen man dabei begegnet, haben eines, was sie verbindet: die U3 als Bestandteil ihres Lebens. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.08.2015 NDR
  • Folge 162 (60 Min.)
    Lebendigkeit und eine Vielfalt an Kulturen, Betonklötze und Arbeiterwohnungen: Die Gegensätze im hannoverschen Stadtteil Linden sind mannigfaltig und doch faszinierend. Im Westen Hannovers gelegen, von der „großen Stadt“ getrennt durch einen Fluss, ist der „wilde Westen“ inzwischen Kult geworden. Die Arbeiterklasse trifft auf die intellektuelle Boheme, Stadtteil-Touristen auf Individualisten. Linden steht stellvertretend für eine Gentrifizierung wie es sie gleichermaßen auch in anderen Großstädten gibt. Das Viertel wird oft mit Berlin-Kreuzberg verglichen. Jogi Schmer, 52 Jahre, ist Rugby-Trainer des Traditionsvereins TSV Victoria Linden.
    Die Veränderungen im Viertel betrachtet er durchaus kritisch. Investoren kaufen Altbauhäuser, die Mieten steigen. „Ständig kommen neue Leute, nur weil sie meinen, es sei gerade schick, in Linden zu wohnen.“ Neu im Viertel ist Karin Menges. Sie hat sich bewusst für Linden entschieden. Seit zwei Jahren lebt sie hier, und zwar nicht irgendwo, sondern in Europas größter zusammenhängender Betonfläche: dem Ihme-Zentrum. Für Familie Yildirim ist ihr Kiosk das Universum. Seit 23 Jahren betreibt sie ihren Laden an einer der schönsten Straßen des Kiezes. Die Otto-Wels-Straße wird auch „Sonnenallee von Linden“ genannt.
    Der Alltag der Familie Yildrim aber ist hart. Um fünf Uhr morgens öffnet der Laden, bis ein Uhr nachts wird gearbeitet. Die türkische Familie hat sich integriert, versucht sich aber oft immer noch in einer Gesellschaft zu behaupten, die sich trotz Toleranzpredigten manchmal geradezu verschlossen verhält. Linden, ein Stadtteil, der sich vom tristen Proletariatsviertel in einen angesagten bunten Szenekiez gemausert hat. „die nordstory“ taucht in die Mischung aus Alltag, Flanierkultur, Kunstszene und Multikulti ein. Gefördert mit Mitteln der nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.09.2015 NDR
  • Folge 163 (60 Min.)
    Zwischen grünen Heidewiesen und Waldstücken windet sich die Seeve auf 41 Kilometern von Wehlen bis zur Elbe. Im Quellgebiet des Heideflusses, am Fuße des Wilseder Berges mitten in der Lüneburger Heide, herrscht ein Verbot für Autos. Wer die Schönheit der Heidelandschaft dort erleben möchte, macht das zu Fuß, mit dem Rad oder per Pferdekutsche. Heiko Röhrs ist im Quellgebiet der Seeve aufgewachsen und macht als Kutscher Einheimischen wie Touristen jeden Sommer auf die die Naturschönheiten dieser Gegend aufmerksam. Erwin Kausch hat es sich mit seinem Team der Seevefreunde Nordheide zur Aufgabe gemacht, den besonderen Lebensraum der Seeve zu erhalten.
    Denn die Artenvielfalt der Seeve ist durch die Versandung des Flusses in Gefahr. Deshalb bringen er und sein Team Totholz und Steine als Schutzzonen für Forellen ein, bepflanzen Uferböschungen und helfen so, das kleine Naturparadies zu erhalten. Auch die Forellenteiche der Familie Kröger werden aufgrund der guten Wasserqualität aus der Seeve versorgt. Mit alten Stau- und Wehranlagen regelt die Familie den Wasserzulauf des Heideflusses. Auch in Maschen-Horst wird das Wasser des schnell fließenden Flusses genutzt. Die fast 500 Jahre alte Horster Mühle steht direkt am Ufer der Seeve.
    Seit über 125 Jahren wird sie nun schon von der Familie Schmanns betrieben und läuft noch immer, meistens allerdings nicht mehr zum Getreidemahlen, sondern zur Stromerzeugung für den Betrieb des Restaurants. Für die Schafe von Günter Garbers sind die Deiche im mittleren Seeveabschnitt Weidefläche und Lebensgrundlage. Der Tierschützer hat viele der Tiere vor der Schlachtung gerettet und nutzt die verschiedenen Rassen nun als Landschaftspfleger. Günter Garbers ist ein norddeutsches Original: Er lebt ein ungewöhnliches, selbst gewähltes Leben ohne Strom, Konsum und Luxus.
    Nachts schläft er in einem VW-Bus bei seinen Tieren. Auch im Mündungsgebiet der Seeve sorgen werden Tiere als Landschaftspfleger für einen besonderen Naturschutz eingesetzt: Galloways beweiden hier die Flächen der „Seevengeti“. Magerrasen, Dornenbüsche und offene Sandflächen erinnern eher an die Steppen Ostafrikas als an die typische Elbmarschlandschaft. „die nordstory“ macht eine Reise entlang der Seeve und zeigt norddeutsche Menschen mit tiefer Verbundenheit zu ihrer Heimat. Gefördert mit Mitteln der nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.09.2015 NDR
  • Folge 164 (60 Min.)
    Hermann Jonetzki kennt alle Brücken im Hamburger Hafen, von Europas größter Brückenbaustelle an der Rethe im Freihafen bis zur kleinen Jungfernbrücke in der Speicherstadt, vor über 100 Jahren genietet für Fußgänger. Derlei Kenntnisse sind für einen Brückeninspektor bei der Hamburg Port Authority (HPA) keine Seltenheit, aber Hermann Jonetzki liebt seine Brücken und weiß, dass sie immer mehr sein können als eine „Wegekreuzung“. Auch die Brücken an den Ufern der Alster machen sie erst zu dem, was sie ist: Von der Streek- über die Fernsicht- bis zur Krugkoppelbrücke, für Lena Albrecht führt der Arbeitsweg unter den Brücken hindurch.
    Mit Begeisterung bringt die Hamburgerin ihren Schülern Stand-up-Paddling bei. Der Film zeigt in Vergessenheit geratene, bekannte, kleine und großartige Brücken. Brücken aus Stein, Stahl und Beton, Hafen-, Hochbahn-, Straßenbrücken. Ein Wahrzeichen des Hamburger Hafens ist die emblematische Köhlbrandbrücke. Die Sternbrücke im Schanzenviertel ist vorrangig für die Bahnen da: S-Bahn, Fernverkehr, Güterzüge.
    Unter der Sternbrücke befindet sich auch Hamburgs wichtigste Straßenverbindung: die Stresemannstraße, von der Autobahn im Osten zur Autobahn im Westen. Trotzdem hat sich gerade hier Hamburgs Clubszene ein buntes und gemütliches Dasein geschaffen, was der Brücke eine Art Industriecharme verleiht. Ute Daxl organisiert unter der Brücke das Fundbureau mit Konzerten und Events, als Treffpunkt für viele junge Kiezgänger, denen die Reeperbahn zu touristisch ist. Alle drei Jahre wird jede Brücke gewartet, kontrolliert.
    Ständig werden in Hamburg irgendwo Brücken gebaut. Sie zu zählen, ist eigentlich unmöglich. Gehören auch private Brücken dazu? Sind manche Tunnel in Hamburg nicht eigentlich auch Brücken? Was ist mit den Landungsbrücken? Einer hat vor dem Artenreichtum und der Vielzahl von Brücken in der Freien und Hansestadt nicht kapituliert: Sven Bardua, republikweiter Brückenexperte, ist ausgezogen, um die Hamburger Brücken tatsächlich zu zählen. Sein Eifer zieht sich durch „die nordstory“, sein Ergebnis steht an ihrem Ende. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 18.09.2015 NDR
  • Folge 165 (60 Min.)
    „die nordstory“ zeigt drei Geschichten vom Fliegen und von ganz unterschiedlichen Perspektiven auf Schleswig-Holstein. Karsten Reise steigt ins Flugzeug, damit er schreiben kann: Der unkonventionelle Sylter Professor für Küstenforschung ist Autor für ein Buch über den steigenden Meeresspiegel. Aus der Luft kann er die Veränderung der Landschaft am besten in Worte fassen. Er hebt gemeinsam mit einem Amerikaner ab, der Luftbildkünstler ist und Schleswig-Holsteins Nordseeküste für das Buch fotografieren soll. Mit Witz, Leidenschaft und mit Sicht aus der Vogelperspektive will der Professor klar machen, wie ein Leben mit steigendem Meeresspiegel in der Zukunft aussehen kann.
    Wenn Ute Hölscher in die Vereins-Cessna steigt, dann redet sie mehr als sonst. Als Fluglehrerein beim Luftsportverein Kiel möchte sie Flugschülern und Passagieren Mut machen und sie begeistern. Sie ist erst glücklich beim Fliegen, wenn sie es als Erlebnis teilen kann. Anfänger lässt sie oft schon in einer Schnupperstunde das Flugzeug steuern. Fallschirmspringer bringt sie sicher ans Ziel. Blinden und Rollstuhlfahrern ermöglicht sie das Mitfliegen. Bei all diesen Menschen sieht sie aufgeregte Freude, ein Leuchten in den Augen und Glücksgefühle.
    Diese Reaktionen bedeuten für Ute Hölscher Flugleidenschaft. Wenn Claus Cordes in eines seiner Flugzeuge steigt, dann lässt seine Wut nach. Vor allem der aufgestaute Ärger darüber, dass er mit seinem Segelflugverein beim Lübecker Flughafen rausfliegen soll. Nun sucht er 100 Meter Erdboden, der künftig seine Start- und Landepiste sein könnte. Aber das ist nicht so einfach. Im Alltag ist Claus Cordes Lufthansa-Kapitän und fliegt den größten Airbus. Aber am liebsten sitzt er im Segelflieger ohne Motor. Die Suche nach einem neuen Flugplatz bewegt ihn sehr. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 25.09.2015 NDR
  • Folge 166 (60 Min.)
    „die nordstory“ erzählt Schiffsgeschichten von Nord- und Ostsee, vom Hamburger Hafen und von der Schlei. Kapitänin Juliane Sebode kämpft seit fast 30 Jahren an der Schlei um jeden Fahrgast. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen, auch nicht, als zwei weitere Ausflugsschiffe ihr Konkurrenz machen wollen. Sie musste zwar auf ein kleineres Schiff ausweichen, bietet aber weiterhin Ausflugsfahrten von Kappeln nach Schleswig oder zur Lotseninsel Schleimünde an. Auch Fischer Manfred Göken aus Neuharlingersiel bringt mehr als 30 Jahre Erfahrung als Seemann mit. Nun plant er, das Steuer der „Antares“ aus der Hand zu geben. Immer Landgang, er kann es sich kaum vorstellen, doch es wird Zeit, an die Rente zu denken.
    Gerade arbeitet er auf seinem Krabbenkutter seinen Nachfolger ein. Uta Kölling sammelt noch Erfahrung als Wasserschutzpolizistin. Sie macht mit Hubschrauber und mit Boot Kontrollen, ist im Hamburger Hafen und auf der Elbe unterwegs. Für sie ist das ein Traumjob mit Tradition, denn schon drei Onkel von ihr sind zur See gefahren. Leidenschaft und Begeisterung treibt auch die Ehrenamtlichen auf dem Dampfeisbrecher „Stettin“ an. Es ist das größte mit Kohle befeuerte und seegängige Schiff dieser Art. Die Ehrenamtlichen fiebern ihrem Sommertörn rund um Rügen entgegen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 02.10.2015 NDR
  • Folge 167 (60 Min.)
    Das Gutshaus von Dersentin bei Teterow war ein klassizistisches „Geisterhaus“, umgeben von einer alten LPG und verkommenen Ställen. Leerstand, der Putz war ab, die Fenster waren hohl. Aber Sönke Johannsen, ein Pharmamanager aus Berlin, machte sich an die Arbeit: Öfen heizen, Keller räumen, Dach dichten. Probleme lösen, das kann er gut. Mittlerweile baut er schon die große Freitreppe. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 09.10.2015 NDR
  • Folge 168 (60 Min.)
    Jochen Bellstedt lebt mit seiner Familie im Rhythmus von Ebbe und Flut. Er ist der Inselspediteur von Spiekeroog. Seine Arbeitszeit und sein Familienleben richten sich nach den Fährzeiten. Der Fährverkehr von und nach Spiekeroog ist von den Gezeiten abhängig. Damit ändert sich der Fahrplan täglich. Jochen Bellstedt und seine Angestellten müssen Waren und Gepäckstücke mit dem E-Karren verteilen und ausliefern. Wer auf der Insel leben möchte, muss die berufliche Entfaltung häufig unterordnen. Frauke Strothmann hat Kunst studiert und verdient auf Spiekeroog ihren Lebensunterhalt als Besitzerin eines Islandpferdehofes.
    Ihre große Herde robuster Ponys grast auf den weiten Wattwiesen. Im Sommer muss die Wahlinsulanerin mit ihrem Reitbetrieb das Geld fürs ganze Jahr verdienen. Außerdem vermietet sie Ferienwohnungen. Die Kultkneipe Old Laramie ist eine Institution im „wilden Westen“ der Insel. Das Lokal blickt auf eine bewegte Geschichte: Bereits 1899 errichtet, diente es den Kurgästen als Warmbadehaus, in dessen Badewannen das Meerwasser erwärmt wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde das kleine Haus zum Flughafengebäude umfunktioniert.
    Seit den 1950er-Jahren ist das Old Laramie eine Ausflugsgaststätte. Wirt Dirk Nannen renoviert seinen altersschwachen Laden liebevoll, eigenhändig und im Prinzip ganzjährig. Der gebürtige Baltrumer hat eine Surfschule eingerichtet. Außerdem engagiert er sich für den Umweltschutz und veranstaltet jedes Frühjahr eine große Müllsammelaktion am Strand. „die nordstory“ begleitet diese und andere Insulaner durch ihr Jahr auf der Ostfriesischen Insel Spiekeroog und bietet einen Blick hinter die Kulissen des beliebten Urlaubsziels. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 16.10.2015 NDR
  • Folge 169 (60 Min.)
    Noch vor einigen Jahren galten Bernsteinketten als wenig geschmackvoll oder wertvoll. Das ist jetzt anders, denn arabische und chinesische Bernsteinhändler zahlen mittlerweile Rekordpreise für Bernstein. Für gut erhaltene Kugelketten bekommt man bis zu 100 Euro pro Gramm, für rissfreien Rohbernstein zwischen zehn und 15 Euro pro Gramm. Mancher verstaubter Urlaubsfund von Nord oder Ostsee kann daher ein kleines Vermögen wert sein. Helmut Schön hat ein Bernsteinschätzchen am Strand vor Eiderstedt gefunden und bringt das gute Stück zu dem Schmuck und Bernsteinexperten Marcel Querl. Der schätzt und kauft im hohen Norden Bernsteine an, um sie dann auf der Bernsteinmesse in Danzig an Araber und Chinesen weiterzuverkaufen.
    Die Männer lernen sich kennen und schätzen und bilden eine „Bernstein-Connection“. Der Düsseldorfer Marcel erledigt die Geschäfte und der Eiderstedter Helmut spürt die Bernsteine auf. Helmut liebt den Nervenkitzel, er hat fast sein ganzes Leben in Indien oder Afrika verbracht. Die ungleichen Männer wollen gemeinsam gute Geschäfte mit dem Bernsteinboom machen. Doch alles kommt anders. Die Aussicht auf das viele Geld entzweit das Team. Helmut und Marcel gehen im Streit auseinander.
    Jetzt sammeln sie, jeweils mit neuen Partnern, Rohbernsteine und Bernsteinschmuck für die Messe in Danzig. Bei ihren Reisen durch Norddeutschland erleben sie jede Menge unglaubliche Abenteuer. Sie finden kiloweise Rohbernstein auf Fischkuttern vor Büsum. In Westerland/​Sylt bringt eine ältere Dame Marcel einen gewaltigen baltischen Rohbernstein. Den hat sie vor Jahren auf einem russischen Flohmarkt für 50 DM gekauft. Jetzt ist der Stein mehr als 6.000 Euro wert. Helmut spürt an der Westküste eine Familie auf, die, vergraben in ihrem Garten, einen Schatz hütet: selbst gesammelte Steine im Wert von mehreren Zehntausend Euro.
    Dann der „Showdown“ in Danzig. Hier bieten mehr als 200 Händler aus 50 Nationen ihre Bernsteine an. Hier wird sich entscheiden, ob sich die Ankäufe gelohnt haben. Mit seinem neuen Geschäftspartner Frank Klokowski bietet Helmut Rohbernsteine und Kugelketten an. Sein ehemaliger Geschäftspartner und jetziger Konkurrent Marcel verkauft direkt nebenan seine Steine. Insider munkeln, dass die Einkaufspreise hier mindestens verdreifacht werden. Besonders der Rohbernstein von den norddeutschen Küsten ist bei den asiatischen Aufkäufern sehr beliebt. Wer jetzt gut handelt, kann als reicher Mann aus Danzig abreisen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 23.10.2015 NDR
  • Folge 170 (60 Min.)
    Das „Team Mandela“ aus Lehrte bei Hannover ist nicht irgendeine Fußballmannschaft. Es ist die erste in ganz Norddeutschland, die komplett aus Flüchtlingen besteht und am offiziellen Spielbetrieb in der 4. Kreisklasse teilnimmt. Ihr Trainer sagt: „Auf dem Fußballplatz können viele meiner Jungs wenigstens mal für ein paar Minuten ihr schweres Schicksal vergessen. Die sollen auch einfach mal glücklich sein.“ NDR Autor Tobias Hartmann hat Trainer Dirk Ewert und sein „Team Mandela“ ein halbes Jahr lang begleitet. „die nordstory“ gibt dadurch einen sehr tiefen und emotionalen Einblick in den Alltag der Flüchtlinge zwischen Fußballplatz, der verzweifelten Suche nach Familienmitgliedern und dem Hoffen und Bangen auf ein neues Leben in Deutschland.
    Der Autor verzichtet auf jeglichen Kommentar. Er überlässt es den Flüchtlingen und ihren Helfern, ihre Gefühle und Gedanken auszudrücken. Dirk Ewert wollte einfach helfen, als immer mehr Flüchtlinge auch in die niedersächsische Kleinstadt Lehrte kamen. Essen, Kleidung und eine Unterkunft, das brauchen die Flüchtlinge.
    Klar! Aber was ist mit ein bisschen Ablenkung, Beschäftigung, Spiel, Spaß und Freude? Da sieht es für die oft traumatisierten Flüchtlinge schlecht aus. Das wollte der 45-jährige Dirk Ewert ändern und ging in die Unterkünfte, um die Flüchtlinge zum Fußballtraining einzuladen. Nur ein paar Tage später hatte er 40 Spieler auf dem Platz. Hamsa (32) kommt aus Somalia und hat seit über fünf Jahren kein Lebenszeichen von seiner Frau und seinen zwei Kindern. Noch nicht einmal ein Foto von seiner Familie ist ihm geblieben.
    Mohammed (21) kommt aus Syrien und steht kurz vor der Abschiebung nach Ungarn, weil er dort bei der Flucht seine Fingerabdrücke hinterlassen hat. Er sagt: „Bevor ich zurück nach Ungarn geschickt werde, gehe ich lieber zurück nach Syrien zu meiner Frau und sterbe dort im Bürgerkrieg.“ Zusammen mit Dirk Ewert versuchen sie, die Abschiebung nach Ungarn im letzten Moment noch abzuwenden. Dirk Ewert ist aber längst nicht nur Fußballtrainer. Er besucht die Flüchtlinge in den Unterkünften, organisiert und bringt ihnen Möbel, übersetzt Briefe von den Behörden, begleitet sie zum Arzt und ist Seelsorger, falls ein Spieler mal wieder kurz vor der Abschiebung steht.
    Außerdem baut er mit seinem Team gerade eine Fahrradwerkstatt auf. Das Projekt ist mittlerweile preisgekrönt. Von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung wurde das „Team Mandela“ im Juli 2015 mit dem Integrationspreis ausgezeichnet. „die nordstory – Flucht, Fußball und ein Stückchen Glück“ ist mehr als eine aktuelle Momentaufnahme. Sie zeigt, was Flüchtlinge und Helfer in der Phase des Neustarts in Deutschland bewegt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 30.10.2015 NDR
  • Folge 171 (60 Min.)
    Um die zahlreichen Schiffswracks und andere Hindernisse vor Rügen haben sich mit der Zeit tonnenweise verloren gegangene Fischernetze gewickelt. Diese Geisternetze bilden eine tödliche und lautlose Gefahr für Fische, Meeressäuger und Seevögel. Noch in Jahrhunderten werden sich Meerestiere darin verfangen, denn die Schlepp- und Grundnetze sind aus Kunststoff und verwittern nicht. Und sie geben Schadstoffe ab, die in die Nahrungskette gelangen und schließlich über den Fisch auch auf unserem Tisch landen. Ein Team von erfahrenen Tauchern und Biologen hat sich auf die Suche begeben, Geisternetze vor Rügen zu erkunden und zu bergen.
    Dabei begeben sie sich selbst in Gefahr. Keiner von ihnen hat jemals zuvor Netze in diesen Mengen und aus diesen Tiefen von Wracks geborgen. Zudem macht ihnen das Wetter größte Schwierigkeiten: Immer wieder gibt es Stürme, unklare Sicht und starke Gewitter. Einige Ausfahrten müssen die erfahrenen Taucher deshalb sogar abbrechen. Dabei haben die meisten von ihnen doch extra ihren Jahresurlaub genommen, um der Umwelt zu helfen. NDR Autorin Christina Walther ist mit einem Kamerateam vom Frühjahr bis zum Herbst mit dabei gewesen, als die engagierten Taucher und Umweltschützer den Geisternetzen auf der Spur sind.
    Nur unter großen Anstrengungen gelingt es ihnen, die Netze an Deck zu bringen. Dabei müssen sie sich so einiges einfallen lassen. In der Dokumentation werden auch zwei Fischer in ihrem Alltag auf See begleitet. Auch sie haben immer wieder unfreiwillig mit Meeresmüll zu tun. Karl-Heinz „Kalle“ Neumann von der Insel Usedom ist einer der letzten Fischer aus Karlshagen, der seinen Beruf noch nicht an den Nagel gehängt hat. Das Filmteam ist mit der Kamera dabei, wenn Fischer Neumann mit seinen Kumpeln und seinem alten Fischkutter „Einheit“ wie jedes Jahr im Frühjahr aufbricht, um vor Rügen auf Heringsfang zu gehen.
    Dabei muss er sein Netz an den zahlreichen Wracks vorbei manövrieren, die hier liegen. Der Film zeigt in beeindruckenden Bildern die Unterwasserwelt mit ihren Gefahren, die von Geisternetzen ausgehen. Vor allem aber verdeutlicht er den unermüdlichen Einsatz von Tauchern vom Verein archaeomare e.V., dem WWF und dem Meeresmuseum, diese tödlichen Gefahren selbst unter größten Strapazen zu beseitigen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 06.11.2015 NDR
  • Folge 172 (60 Min.)
    Alte Mühle für Wasserwanderer Im Sommer 2009 kam Corinna Berger mit dem Fahrrad an der Wassermühle vorbei und „verliebte“ sich auf den ersten Blick in ihr „Dornröschenschloss“. Einige Monate später zeigte sie ihrem Mann Tino das baufällige Mühlengebäude nahe der Müritz. Der pragmatische Informatiker aus Brandenburg und ließ sich auf das Abenteuer des Ausbaus der Bolter Mühle ein. Seitdem gilt dem alten Mühlenholz seine Leidenschaft. Alles, was beim Ausbau der Wassermühle entfernt wird hebt er auf und lässt Neues daraus bauen.
    Betten für die Hotelzimmer, Tische für das Restaurant. Doch wie alt ist ihre Mühle überhaupt, die sie da erstanden haben? Während die alte Wassermühle ein neues Wasserrad bekommt, gehen in Berlin die Wissenschaftler der Altersfrage nach. Ob das Ergebnis Tino Berger freuen wird? Leben im Kieler Wasserturm Der Kieler Wasserturm ist ein herausragendes Bauwerk. Wer durch Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt fährt, kann ihn fast von überall sehen. Es dauerte allerdings, bis nach der Stilllegung als Wasserspeicher sein Potenzial erkannt wurde! Manch einer hätte ihn gern abgerissen, doch das konnte verhindert werden.
    So wurde der Wasserturm vorübergehend zum Theaterspielort, konnte für Partys gemietet werden, doch zurzeit wird er zum ausgefallensten Wohnhaus in Kiel umgebaut. 35 exklusive Apartments entstehen in dem alten Gemäuer. Über den Umbau wacht Bauleiter Michael Kelm, er hält die Fäden in der Hand, trifft Architekten, koordiniert die Arbeiten, lenkt die Baufirmen und Lieferanten und betreut die künftigen Bewohner. Ende 2015 soll die Herkulesaufgabe abgeschlossen, sollen die Schlüssel übergeben sein.
    Bisher lief alles verdächtig glatt. Buntes Bunkerleben In Emden gehören Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg zum Stadtbild dazu, mehr als 40 sind es. Die meisten wurden umgewidmet; in einigen entstanden Wohnungen, in einem anderen proben Musikbands oder lagern die Schätze des Emder Stadtarchivs. Nirgendwo könnten sie sicherer sein. Wo es einst nach Kaffee roch, soll nun Musik erklingen: vom Kaiserspeicher zur Elbphilharmonie Sie soll das herausragende neue Wahrzeichen Hamburgs werden: die Elbphilharmonie.
    Ein Bau der Extraklasse, einmalige und innovative Architektur: über dem alten Backsteinkorpus des ehemaligen Kakaospeichers erhebt sich der schillernde Glasaufbau auf bis zu 110 Meter. Exponiert steht sie jetzt fast fertig im Hamburger Hafen zwischen Sandtor- und Grasbrookhafen, an einem Ort mit Geschichte. Erzählt wird die Entwicklung vom Kaiserspeicher A und seinem Turm, der selbst zum Wahrzeichen wurde, über den neuen Zweckbau der 1960er-Jahre, dem Kaispeicher A bis hin zum Konzerthaus der Superlative. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 13.11.2015 NDR
  • Folge 173 (60 Min.)
    Der Hafen von Peenemünde am Peenestrom war früher einmal der Kriegshafen der DDR-Volksmarine im Schatten der ehemaligen Heeresversuchsanstalt. Heute ist hier fast alles Museum mit V 2-Raketen, Kraftwerk, U-Boot und Fregatten. Die Bootsbauerin Ursula Latus ist hier zu Hause, zusammen mit ihrem Mann, dem Schiffsbauer und Windjammerexperten Detlev Loell. Ursula Latus lässt in ihren Bootsbaukursen Holzkajaks bauen. In einer Woche müssen sie fertig sein. Detlev Loell konstruiert eigentlich historische Segelschiffe am Computer in seinem Peenemünder Hafenbüro, verbringt seine Zeit aber lieber mit dem Sammeln von Oldtimern.
    Er kauft sie als billige Schrottteile auf und restauriert sie dann, ausschließlich Citroën und am liebsten die „Gangsterlimousine“. Der Hafen Netzelkow auf der Halbinsel Gnitz am Achterwasseer war zu DDR-Zeiten Verladepier für das Erdöl, das hier gefördert wurde. Peter Stademann hat ihn 1992 gekauft, kurz bevor er verschrottet werden sollte. Jetzt betreibt er hier ein Schiffsrestaurant, eine Marina und einen Wohnmobilstellplatz mit rustikalem Charme.
    Neppermin ist ist ein typischer kleiner Jacht- und Sportboothafen auf Usedom. Hier startet Uwe Krüger, Usedoms letzter Strandfischer, mit seinem Kutter ins Achterwasser; immer dann, wenn auf der Ostseeseite in Ahlbeck zu viel Wind ist. Seine größten Widersacher sind die Kormorane mit ihrem unmäßigen Hunger und Sportbootfahrer, die unbedarft durch die Stellnetze brettern. Kutter oder „Gangsterlimousine“, Kajak oder Kartoffelsalat? „die nordstory“ erzählt über drei Häfen vier Hafengeschichten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 20.11.2015 NDR
  • Folge 174 (60 Min.)
    U 31 am Auslauftag in der Eckernförder Bucht.
    U-Boot-Kommandant Lars Gößing und seine 28 Mann starke Besatzung Delta haben den Auftrag, mit ihrem U-Boot U 31 an einer Marineübung der Royal Navy teilzunehmen. 1.000 Seemeilen bzw. knapp 2.000 Kilometer Überwasserfahrt von Eckernförde bis Plymouth in Südengland liegen vor dem Kapitän und seiner Besatzung. U 31 gehört zur Klasse 212-Alpha und ist der modernste nichtnukleare U-Boot-Typ weltweit. Mit 56 Metern Länge, sieben Metern Breite und knapp zwölf Metern Höhe bietet das U-Boot 180 Quadratmeter Raum für Mensch, Technik, zwei Tonnen Lebensmittel und Ausrüstung.
    Während der Transitfahrt und ihres Einsatzes werden Kapitän und Besatzung von ihren Familien und Freunden getrennt sein. Sie werden auf engstem Raum, ohne Tageslicht, hoch konzentriert im Sechs-Stunden-Wachwechsel miteinander arbeiten. Ein Leben ohne Privatsphäre, außer der eigenen Koje, die mit zwei Metern Länge und 60 Zentimetern Breite überschaubar ist. Die Wettervorhersage für die Nordsee sieht schlecht aus, es ist bis zu Windstärke neun angekündigt. Eine Herausforderung für Kapitän Gößing, dessen Aufgabe es ist, Boot und Besatzung wieder heil nach Hause zu bringen.
    Die ersten Tage auf See werden bestimmt durch Bordroutine. Im Rhythmus des Sechs-Stunden-Wachwechsels arbeiten, essen und schlafen die Männer. Übungen zur Bordsicherheit gehören auf Transitfahrten ebenfalls dazu wie das tägliche Reinschiffmachen. Solange die See ruhig ist, machen einige Besatzungsmitglieder sogar Sport. Im Propellermotorenraum im Heck des Bootes stehen ihre Fitnessgeräte. Nach fünf Tagen auf See schlägt das Wetter um. U 31 kämpft sich durch die aufgepeitschte Nordsee, bei Seefahrern bekannt als eines der gefährlichsten Seegebiete.
    Die Situation spitzt sich zu, als die Besatzung eine Hurrikanwarnung für das Seegebiet erhält, auf das sie Kurs nehmen. Am siebten Tag auf See trifft der vorhergesagte Hurrikan U 31 vor der Einfahrt zum englischen Kanal. Zwölf Windstärken aus Südwest und bis zu zwölf Meter hohe Wellen. Die Situation ist kritisch, denn schon jetzt sind Schäden am Boot über das Seerohr zu erkennen. Sechs Stunden lang wütet der Orkan und schüttelt das Boot und seine Besatzung durch. Erst am nächsten Tag ist es der Mannschaft möglich, auf die Brücke zu gehen und die Schäden zu begutachten. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 27.11.2015 NDR
  • Folge 175 (60 Min.)
    Seit Juli 2015 trägt die Speicherstadt in Hamburg zusammen mit dem Kontorhausviertel und dem Chilehaus den Titel UNESCO-Welterbe. Die Begründung der Jury: Die Stätte symbolisiere auf einzigartige Weise die Folgen des rasanten internationalen Handelswachstums im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Täglich erkunden Tausende Touristen die neugotische Backsteinpracht zwischen Zollkanal und Hafencity zu Fuß oder mit dem Schiff, voller Bewunderung für die Gebäude. Ihre ursprüngliche Bestimmung als Warenlager hat die Speicherstadt jedoch längst verloren: Kaffee, Tee und Gewürze werden in Flächenlager auf die andere Seite der Elbe gebracht.
    Nur die Teppichhändler stapeln ihre Ware noch in den alten Speichern. Doch es werden immer weniger. Von ehemals 200 ist die Zahl der Firmen auf 50 geschrumpft. Musti Sherzada ist bei seinem Vater mit in den Betrieb eingestiegen. Wenn er die 10.000 wertvollen Orientteppiche in seinem Lager besieht, sagt er: „Wir müssen schon hart dafür kämpfen, dass wir überleben.“ Damit die Speicherstadt aber kein Freiluftmuseum wird, hat die Hamburger Hafen und Logistik AG als Eigentümerin Klaus Hadaschik beauftragt, das Quartier in einen lebendigen Stadtteil für Geschäftsleute und Besucher weiterzuentwickeln.
    Die Schwierigkeit dabei: Treppen, Giebel, Zinnen, Spitzbögen müssen nach den Auflagen des Denkmalschutzes so bleiben wie sie sind. Das gilt auch für die Holzböden und die alten Fenster auf Flächen mit einer Gebäudetiefe bis zu 25 Meter. Für Klaus Hadaschik ist das ein ständiger Balanceakt bei den Umbaumaßnahmen, einerseits Altes zu bewahren und andererseits Zukunft schaffen.
    Aber er ist hochmotiviert: „Der beste Denkmalschutz ist ein langfristig verlässlicher Gebrauch der betroffenen Gebäude.“ Von der 300.000 Quadratmeter großen Fläche wurde ein Drittel umgebaut. In der Firma List & Beisler für Spezialitätenkaffee führt Qualitätsmanagerin Katharina de Vries jeden Tag mehrere Cup-Tastings durch. Wie früher, nur in neu gestalteten Räumen und in anderer Besetzung. Günther Looft stellt auf seinem Speicherboden Modeagenten aktuelle Kollektionen vor. Kreative Köpfe der Agentur BrawandRieken machen Kaffeebohnen-Casting für eine neue Werbung in einem Gebäude aus dem letzten Jahrhundert, in dem früher Schmuggelware zwischenlagerte.
    Künstlerin Lili Fischer lässt sich in ihrem Atelier von den Räumen für ihre Arbeit inspirieren. Bei einer Fotosession mit Thomas Hampe im Mottenkostüm auf dem Dach war sie kurz davor abzuheben. Christian Rusche betreibt als Einziger Warenlogistik im Kleinen. Mit seinem selbst gebauten Lastenfahrrad versorgt er die Leute in der Speicherstadt mit frischem Obst. Und sogar temporäres Wohnen ist möglich: im ersten Hotel der Speicherstadt.
    Aber das ist nur durch ein paar Tricks gelungen, denn die gesamte Speicherstadt ist sturmflutgefährdet. Wohnen ist dort eigentlich nicht erlaubt. Ein weiteres Drittel der Fläche wird eine neue Nutzung bekommen. Im Genuss Speicher zieht ein Kaffeemuseum ein. Im Erdgeschoss wird ein Kaffeeröster von 1923 täglich seinen Dienst tun. Vorausgesetzt, der Schornstein funktioniert, der extra für die Maschine durch sieben Böden im Inneren des denkmalgeschützten Gebäudes eingesetzt wird. Die Nutzung des letzten Drittel liegt noch in der Zukunft.
    Das Chilehaus im Kontorhausviertel, dessen Ostspitze wie der Bug eines Ozeanriesen hervorragt, galt in seiner expressionistischen Bauweise 1924 als architektonische Sensation. Bis heute hat es seine ursprüngliche Funktion als Bürogebäude. Doch seitdem Flo Peters mit ihrer Galerie für aktuelle Fotokunst dort eingezogen ist, wird dort nicht mehr nur gearbeitet, sondern auch gelebt. Die Kunstkennerin ist ausgesprochener Fan der „gehäkelten“ Backsteinkunst und sorgt dafür, dass das Gebäude als Welterbestätte noch stärker ins architektonische Bewusstsein der Menschheit gerät. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.12.2015 NDR

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