bisher 573 Folgen, Folge 476–500

  • Folge 476 (60 Min.)
    In der traditionellen Aal- und Forellenräucherei von Marc Hoffmann geht es nach dem Zwangsstopp wegen Corona langsam wieder los mit dem Geschäft. – Bild: NDR/​AZ Media TV/​Christian Leunig
    In der traditionellen Aal- und Forellenräucherei von Marc Hoffmann geht es nach dem Zwangsstopp wegen Corona langsam wieder los mit dem Geschäft.
    Der See und die feuchtgrünen Niederungen am Dümmer sind ein beliebtes Ziel für Urlauberinnen und Urlauber. Viele Einheimische leben vom Tourismus und können es kaum erwarten, dass endlich die Saison losgeht. Für andere sind die nassen Wiesen Lebensgrundlage für ihr Vieh, das hier im Naturschutzgebiet weidet. Weil in diesem kostbaren Ökosystem aber auch zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten heimisch sind, kämpfen Naturschützende gegen zu viel Tourismus und für mehr geschützten Lebensraum im Schilf.
    Die Dokumentation aus der Reihe „die nordstory“ begleitet Menschen am Dümmer durch ein ganzes Jahr und zeigt, vor welchen Herausforderungen Gastronomen, Campingplatzbetreiber, Freizeitanbieter, Viehwirte und Naturschützende stehen, je nachdem ob sie den See wirtschaftlich nutzen oder seine Natur schützen wollen.
    Für den ehemaligen Schausteller Uwe Kunz ist es die erste Saison am Dümmer. Er ist der Neue am See und hat gerade den Kanu- und Tretboot-Kiosk am Uhrturm als neuer Betreiber wiedereröffnet. Die Kundschaft rennt ihm von Anfang an den Laden ein, und er steht ohne Erfahrung und ohne Hilfe vor einem Berg voller Arbeit.
    Gemächlicher geht es zu bei Georg Klostermann. Der 84-jährige Parkplatzwächter kann über den Trubel am Kiosk nur den Kopf schütteln.
    Währenddessen läuft in der Fischräucherei von Marc Hoffmann der Betrieb auch wieder voll an, endlich gibt es wieder Aal satt am Dümmer.
    Für die Naturschützenden ist es ein aufregendes Jahr, das mit dem Schutz von Uferzonen beginnt und mit der Suche nach einem seltenen Vogel, der Rohrdommel, endet.
    Der Dümmer ist Niedersachsens zweitgrößtes Binnengewässer und sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch von großer Bedeutung für die Region. Verschiedene Interessensgruppen teilen sich den See: Freizeitanbieter und Fischereibetriebe brauchen die Besucherinnen und Besucher, auch Landwirtschaftsbetriebe hoffen auf mehr Kundschaft für ihr Fleisch von den Dümmer-Wiesen. Den Naturschützenden geht dies zum Teil zu weit. Sie kämpfen seit Jahren für mehr Artenvielfalt am See und fürchten nun, die Natur könnte leiden, wenn noch mehr Gäste kommen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.05.2022NDR
  • Folge 477 (60 Min.)
    Das Ausflugsschiff ‚MS Weserstein‘ liegt direkt am Zusammenfluss von Fulda und Werra.
    Ein Fluss bedeutet Leben, Dynamik und Veränderung. Und für viele Menschen ist ihr „Heimatfluss“ Arbeitsplatz und Lebensmittelpunkt zugleich. Die Reportage erobert Niedersachsen auf dem Wasser und begleitet unter anderem Schiffer, Lotsen und Stand-up-Paddler in ihren Revieren.
    Die Segelschiff-Hoteliers von Bremen
    Katharina Berndt und ihr Freund Benjamin Feth haben einen Traum wahrgemacht: Ihr Zweimastklipper „Ronja“ wurde ihr Zuhause auf der Weser. Mittlerweile betreiben Katharina und Benjamin ein Hotel auf dem Wasser, sie vermieten Kojen auf der „Ronja“ und auf zwei weiteren Schiffen. „Unsere Gäste haben keine Lust auf ein normales Hotel. Wir lernen immer wieder tolle Menschen kennen“, sagt Benjamin.
    Der Lotse auf der Ems
    Uwe Janßen ist an der Ems aufgewachsen, bereits mit 25 Jahren als Kapitän zur See gefahren und wurde mit 31 Jahren Lotse auf der Ems. „Mit dem Fluss steh ich in Lohn und Brot!“ Janßen steht vor einer besonderen Herausforderung: Auf einer Emder Werft werden Bauteile für Lachsfarmen in Norwegen gebaut. Auf einem riesigen Ponton werden sie an ihren Bestimmungsort im hohen Norden geschleppt. Die Ladung ist 44 Meter breit, die Hafenschleuse in Emden aber nur 40 Meter. Für den Lotsen Uwe Janßen und seine Kollegen ein kniffeliger Job, denn Teile der Schleuse müssen extra abgebaut werden.
    Die neuen Ausflugsschiffer von Hann. Münden
    Für Mike und Nadine Förster ist ihr kleines Fahrgastschiff „MS Weserstein“ Neuland. Die beiden Quereinsteiger veranstalten von Hann. Münden aus Ausflugsfahrten auf der Fulda und der Weser. Nadine kümmert sich um die Verpflegung der Gäste, Mike übernimmt oft den Job des Matrosen. Der Andrang ist groß. Deswegen sind die Sommertage für die Ausflugsschiffer lang und stressig. „Aber ich würde nirgendwo anders mehr arbeiten wollen, auf dem Fluss finde ich Ausgleich“, sagt Nadine.
    Beruf: Stand-up-Paddlerin
    Auch in der schmucken Hansestadt Stade wurde Stand-up-Paddling in den letzten Jahren zum Freizeittrend. Der Burggraben und andere Wasserläufe laden geradezu ein zu Erkundungsfahrten auf dem Brett. Pia Karstädt leitet mit 21 Jahren den Stader SUP Club. Bei ihr gibt’s nicht nur Seminare für Anfänger*innen, sondern auch Yoga auf dem Wasser. In speziellen Kursen für Hunde lernen sogar Vierbeiner, wie sie sich auf dem Board verhalten müssen, ohne dass Herrchen ins Wasser fällt. „Ich erlebe hier jeden Tag Überraschungen“, sagt Pia.
    „die nordstory“ erzählt Geschichten vom Leben auf und am Wasser und verwöhnt außerdem mit opulenten Bildern besonderer Flusslandschaften in Norddeutschland. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.05.2022NDR
  • Folge 478 (60 Min.)
    Seit kein Eintritt mehr bezahlt werden muss, hat sich die Besucherzahl vervierfacht.
    Ein Megapark sollte die Plattenbauviertel im Norden Rostocks beleben und selbst ein Besuchermagnet sein. Nicht nur zur Internationalen Gartenbauausstellung 2003 in Rostock, sondern vor allem auch danach. Erklärtes Ziel: touristischer Hotspot, das nach Betreiberangaben größte Open-Air-Gelände nördlich von Berlin. 100 Hektar Park mit dem Weidendom, damals das größte „lebendige Bauwerk“, großer Bühne, Gärten und vor allem: eigenem Strand und Schifffahrtsmuseum. Doch das alles ruht seit fast 20 Jahren im Dornröschenschlaf. Ab und zu gibt es ein Freiluftkonzert, das war’s. Nur wenige Besucher*innen kommen außerhalb von Veranstaltungen auf das Gelände. Jahrelang schreckte das Eintrittsgeld, dessen Sinn sich den meisten Gästen nicht erschloss, und die relative Ferne zum Rostocker Zentrum, gepaart mit schlechter Verkehrsanbindung, ab.
    62 Millionen Euro hatten Stadt, Land und Bund in den Bau und die Gestaltung des IGA-Parks investiert. Ein Team aus jungen Leuten erweckt den IGA-Park zum Leben. Der Film begleitet sie über ein Jahr und dokumentiert den Aufbau von Europas erstem Wasserpark auf einem Fluss mit Wasserskianlage, riesigen Wasserrutschen, neuen Gebäuden und schwimmenden Hüpfburgen. Dazu zeigt die Dokumentation die neuen Ideen für das Schifffahrtsmuseum und blickt zurück auf die Internationale Gartenbauausstellung IGA 2003 in Rostock. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.06.2022NDR
  • Folge 479 (90 Min.)
    Das Osnabrücker Land ist so vielfältig wie kaum eine andere Region Niedersachsens: Prächtige Fachwerkhäuser, Pferdezuchten, Wasser- und Windmühlen sowie 31 Naturschutzgebiete prägen die Region im Südwesten des Landes. Mittendrin der Fluss Hase. Er entspringt dem Osnabrücker Hügelland und fließt dann 100 Kilometer durch Osnabrück bis nach Quakenbrück. Dort verlässt die Hase das Osnabrücker Land westwärts und mündet bei Meppen in die Ems. „die nordstory Spezial“ zeigt die faszinierende Landschaft entlang des Flusses mit ihren besonderen Menschen, Traditionen und Geschichten. Die Menschen an der Hase sind stolz auf ihren Wohlstand und die hohe Lebensqualität.
    Im Artland, einem Gebiet mit mehr als 1000 Fachwerkgebäuden und prachtvollen Giebeln, steht der Zimmerermeister Yannik Bäker aus Quakenbrück vor einer besonderen Herausforderung. Er will im Überschwemmungsgebiet ein historisches denkmalgeschütztes Fachwerkhaus von Grund auf sanieren und ahnt noch nicht, auf welche Schwierigkeiten er stoßen wird. Mit ihm „Hand in Hand“ arbeitet Bernhard Bührmann aus Menslage. Er ist einer von nur noch ganz wenigen Holzbildhauern in Norddeutschland, die Giebelinschriften fertigen und restaurieren.
    Die Hase hat nicht nur Städte wie Osnabrück, Löningen und Meppen geprägt und zu Wohlstand verholfen. Sie bietet auch sehr unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Einer, der sich um dieses besondere Ökosystem kümmert, ist Hans Macke von der NWA (Niedersächsisch Westfälische Anglervereinigung). Er und seine Mitstreiter möchten mit aufwendigen Renaturierungsmaßnahmen die Hase und ihre Ufer wieder möglichst naturnah gestalten. Denn im Jahr 2020 machte ein Chemieunglück Höhe Osnabrück fast jedem Leben im Fluss den Garaus. Andere Menschen leben vom Tourismus in der Region.
    Axel Torbecke aus Rieste ist der Betreiber der Wassersport- und Skianlage am Alfsee und fiebert einem besonderen Event entgegen: einer großen Wasserski-Show, dem Highlight seiner Saison. Und auch die Pferdezucht spielt eine bedeutsame Rolle im Südwesten Niedersachsens. Spannende Monate liegen vor der Familie Thelker aus Ostercappeln, die von der Pferdezucht lebt. Gerade hat ihre älteste Stute Rafinesse mit 21 Jahren ihr letztes Fohlen bekommen, das sich nun bei der großen Fohlenschau beweisen muss. „die nordstory Spezial“ nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine abwechslungsreiche Entdeckungstour entlang des Flusses Hase durch das Osnabrücker Land. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.06.2022NDR
  • Folge 480 (60 Min.)
    Aufbruchstimmung in der Lüneburger Heide: Junge Ex-Großstädter und findige Heidjer bringen gemeinsam frischen Wind in den Naturpark. In der beliebten Urlaubsregion wird Tradition neu interpretiert. Sightseeing mal anders: Antje und Arne Soetebier nehmen in kultigen VW-Bullis Gäste mit auf eine erlebnisreiche Entdeckungsreise rund um den Naturpark. Im Heideort Oberhaverbeck eröffnen drei ehemalige Hamburger ein unkonventionelles Hof-Hotel. Und während bei regionalen Manufakturen etwa an ausgefallenen Biersorten getüftelt wird, wagt in Schneverdingen ein Schäferpaar Neues. Jedes Jahr kommen Millionen Besucher*innen in die Lüneburger Heide wegen der einzigartigen Landschaft.
    Im August und September verwandeln sich Mitteleuropas größte Heideflächen in ein eindrucksvolles lila Farbenmeer. Für die Jungunternehmer*innen bedeutet die Heideblüte: Hochbetrieb und Bewährungsprobe für ihre Konzepte. „die nordstory“ reist in das norddeutsche Naturparadies und erlebt dessen ganz besonderen Charme von Sommer bis Herbst. Ein halbes Jahr lang begleitet das Filmteam die Jungen und Wilden, die in der Heide mutig ihre Lebensträume verwirklichen. Das Motto: alles, nur nicht gewöhnlich. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.06.2022NDR
  • Folge 481 (60 Min.)
    Ständig steigende Erzeugerkosten, immer höhere Dünger- und Dieselpreise, immer strengere Umweltschutzauflagen für Landwirtschaftsbetriebe und ständig neue Düngeverordnungen. Von all diesen Problemen kann Inselbauer Oke Martinen von Amrum ein Lied singen. Allerdings kommt für ihn und seine Familie noch ein inseltypisches Problem hinzu. Im letzten Herbst haben die Inselbauern wegen der alljährlichen Gänseinvasion bis zu 50 Prozent weniger Getreide eingefahren. Die Vögel fressen der Familie Martinen im wahrsten Sinne des Wortes „die Haare vom Kopf“. Ackern auf Amrum! Was so harmonisch klingt, ist zu einem täglichen Kampf um die wirtschaftliche Existenz geworden.
    Ohne neue Ideen müssten die Martinens ihren Hof aufgeben. Einfälle haben Oke und sein Vater Irk Martinen fast so viele wie Probleme. Gemeinsam mit einem Winzer aus dem Rheingau wollen sie aus einem ehemaligen Kartoffelacker einen Weinberg machen und dort 10.000 wetterfeste Reben pflanzen. Die Trauben sollen durch ein Drahtgeflecht vor den Gänsen geschützt werden. Vom Getreideanbau allein können die Inselbauern wegen der Gänseschäden nicht mehr leben. So haben sie für 120.000 Euro ein Hühnermobil XXL angeschafft, 14 Meter lang, vier Meter breit, fünf Meter hoch mit vollautomatischer Fütterung und Klimasteuerung.
    Platz für 600 Hennen. Wenn die Hühner richtig loslegen, kann Okes Mutter Birgit Martinen täglich bis zu 500 Eier in ihrem Hofladen verkaufen. Oke sieht in der ökologischen Landwirtschaft die Zukunft des Hofes. So sammelt er gegen Gebühr den Grünschnitt der Insel, häckselt den riesigen Berg auf dem Hof und lässt die Biomasse zu Dünger vergären. Den wertvollen Naturdünger streut Vater Irk auf die Felder. Irk ist im letzten langen Inselwinter im Internet auf eine neue Idee gestoßen.
    Die regenerative Landwirtschaft hat ihn begeistert. Jetzt besprühen die Martinens ihre Äcker mit Mikroorganismen und wollen so die Böden nachhaltig besser machen. Auf Mineraldünger vom Festland sind sie, so der Plan, wohl schon bald nicht mehr angewiesen. Mit eigenen Feldversuchen probieren sie überdies neues Saatgut aus. Turbo-Hirse, die schneller wächst als die Gänse fressen können, und eine gebeizte Maissorte, die den Vögeln nicht schmeckt! Trotz aller Probleme empfinden die Inselbauern jeden Arbeitstag als Geschenk. Ackern mit Meerblick, inmitten der einzigartigen Landschaft ihrer Heimat, der Nordseeinsel Amrum. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.06.2022NDR
  • Folge 482 (59 Min.)
    Erhalten statt abreißen: so schön kann Wohnen im Bunker sein!
    Neu Bauen frisst massenhaft C02. Jede Wand, die stehen bleibt, hilft deshalb dem Klima. Hamburg, die „freie und Abrissstadt“, muss umdenken und dafür sorgen, dass im Altbestand neuer Wohnraum entstehen kann. Das ist oft sogar spannender als mancher Neubau: im Bunker, im Beton-Brutalismus oder im Bungalow der 1960er-Jahre, überall werden tot geglaubte Bauten neu belebt.
    „Hier wollt ihr einziehen?“: Das musste sich auch Fotografin Julia Cawley fragen lassen, als sie sich den biederen Bungalow in Hamburg-Bergedorf vorknöpfte. Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie in einer kreativen Sixties-Villa-Kunterbunt. Doch „fertig“ kann die Familie nicht. Jetzt hat sie sich ein neues Projekt vorgenommen.
    Die Studierenden der HCU (HafenCity Universität) sind das Thema „graue Energie sparen“ ganz konkret angegangen. Als angehende Architekten haben sie ein Interesse, dass auch in Zeiten des Klimawandels noch gebaut werden kann. Deswegen haben sie einen neuen Baustoff aus Bauschutt entwickelt. Doch wie tragfähig ist das neue Material?
    So stabil, dass es kaum möglich war, auch nur einen Zentimeter zu entfernen, war das Gebäude, das sich Sebastian Schröder vorgenommen hatte. Wohnungen sollten dort entstehen, wo es bislang maximal unwohnlich war. Alte Latrinen mit Stoffvorhängen dazwischen und drumherum meterdicker Stahlbeton. Sebastian Schröders Umbauobjekt ist Baujahr 1943 und war ein alter Bunker. In den 1980er-Jahren sollte er sogar Schutz vor der Atombombe bieten.
    In letzter Minute konnten Denkmalschützer ein im Kern fast 500 Jahre altes Hufnerhaus in Hamburg-Allermöhe retten, eines der ältesten erhaltenen Fachwerkhallenhäuser Norddeutschlands. Jetzt renovieren Sarah, Lada, Luisa und Maschal von der Jugendbauhütte diese historische Kostbarkeit. Dafür müssen sie alle alten Handwerkstechniken vom Schmieden der Nägel bis zum Ausbessern der Holzbalken erlernen. Jetzt haben sie sich vorgenommen, sogar die Backsteine für die Fachwerkwände selber zu produzieren.
    Erhalten statt neu Bauen spart nicht nur CO2, es sorgt auch für vielseitigeres Wohnen in der Metropole. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.06.2022NDR
  • Folge 483 (60 Min.)
    Der Teutoburger Wald: Für die einen ist er ein Ort zum Entspannen, für die anderen bedeutet er Arbeit. Der Klimawandel macht der Region derzeit zu schaffen. Und trotzdem schätzen und genießen Waldbesitzer, Förster, Sägewerker, Pilzsammler und Wanderer das, was der Teutoburger Wald immer noch zu bieten hat.
    „die nordstory“ begleitet verschiedene Menschen mit einer ganz besonderen Beziehung zum Teutoburger Wald ein halbes Jahr lang und zeigt ihre persönlichen Herausforderungen und Geschichten.
    Wenn Claudia Osters-Eilers mit Jagdhund Sunny in ihrem Wald trainiert, dann erinnert sie sich, wie sie als Kind dort aufgewachsen ist. Und es geht ihr gut. Doch wie viele Waldbesitzer in Niedersachsen hat sie durch das klimabedingte Baumsterben viel Geld verloren. Mit ihrem Mann wagt sie es nun, einen neuen Wald anzupflanzen. Doch welche Bäume werden mit den trockenen Sommern in der Zukunft klarkommen?
    Michael Muke ist im Auftrag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen für Privatwaldbesitzer zuständig. Der Förster berät und unterstützt auch Familie Osters: von der Bodenprobe bis zur Pflanzung ihres Waldes. Außerdem koordiniert der Förster die Einsätze, die Stephan Altemöller mit seinem Harvester hat. Mit seiner tonnenschweren Maschine „erntet“ er einen Baum in einer Minute, astfrei und auf 20 Meter gesägt. Michael Muke muss an vielen Orten präsent sein und das Wohl des Waldes dabei stets im Blick haben.
    Die Waldbesitzerfamilie Brinkmann hatte die Idee, es einmal mit Wein zu probieren. Am Südhang des Teutoburger Waldes in Bad Iburg hat Jan Brinkmann Reben an einem 27 Grad steilen Berg gepflanzt. Es ist die einzige in Niedersachsen zugelassene Hanglage für Weinbau. Höhepunkt des Jahres ist immer die Lese mit vielen Freiwilligen.
    Wie haben es Heinrich Bulthaup und seine Frau Monika geschafft, dass ihre drei Söhne alle in ihrem Sägewerk in Melle arbeiten? Lars, Chris und Yannic macht es einfach Spaß, große Maschinen zu bedienen. Aber es ist auch harte Arbeit. Wegen der guten Auftragslage ist jeder Tag eng getaktet. Wenn dann ein Lkw mit Langholz im Wald stecken bleibt oder die Millionen Euro teure Hightechsägeanlage kaputt geht, dann ist richtig Stress.
    Weitere spannende Geschichten aus dem Teutoburger Wald: Ein Pärchen sammelt Pilze fürs Abendessen. Und ein Rehapatient wandert sich im Wald bei Bad Rothenfelde gesund. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.07.2022NDR
  • Folge 484 (60 Min.)
    Nach jeder Abreise seiner Gäste, nutzt Platzwart Michael Hecht die Chance, um noch mal schnell den Rasen auf dem Stellplatz zu mähen.
    Zwischen Luxus und Landleben. Jeder Camper hat andere Vorlieben. „die nordstory“ ist unterwegs auf zwei Campingplätzen in Mecklenburg. Gunnar Lange ist stolz wie Bolle. Zum zweiten Mal in Folge ist sein Campingpark Kühlungsborn zum beliebtesten Campingplatz Europas gekürt geworden. Das ergab eine Umfrage eines Online-Campingführers unter 23.000 Plätzen in 44 Ländern. Kein Wunder: Der Platz liegt direkt am Traumstrand und bietet jede Menge Luxus, Wellnessoase mit Floatingbecken und Massageliegen, Mietbäder für die Camper, Themenbäder für die Kinder, extra Wannen für die Wuffis.
    Ganz anders ist es in Alt Schwerin bei Malchow auf dem Campingplatz von Michael Hecht. Dort gibt es sozusagen das Kontrast-Camping-Programm: Sein Platz Camping am See hat Stellplätze für Dauer- und Kurz-Camper direkt am Ufer des Plauer Sees zu bieten. Die Urlauber suchen bei ihm Ruhe mitten in der Natur. Angeln, Boot fahren, schwimmen, alles ohne Luxus. Oder wie Platzwart Hecht sagt: „Bei den Kühlungsbornern fühlt sich der Bauarbeiter wie ein Direktor, bei uns fühlt sich der Direktor wie ein Bauarbeiter!“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.07.2022NDR
  • Folge 485 (60 Min.)
    Familie Steffen bewirtschaftet diesen Hof am Rande der Probstei seit 1650.
    Die nächste Generation übernimmt: drei norddeutsche Höfe, drei Nachfolgerinnen und Nachfolger und ein Jahr später.
    Es weht ein frischer Wind in der traditionsreichen Deichschäferei Kolmannskuppe in Nordfriesland: Der 32-jährige Henning Hecker hat den Hof seines Vater Wilhelm Hecker (59) übernommen und betreibt ihn in der vierten Generation.
    Der Nachwuchsschäfer hat Agrarwirtschaft studiert und modernisiert gerade den Betrieb mit 1200 Schafen. Als eine der ersten Deichschäfereien probiert er ein technisches Datenerfassungssystem aus, um effizienter mit den Tieren zu arbeiten. Außerdem will er Menschen wieder für Lammfleisch begeistern und Einblicke in seine Arbeit verschaffen. „die nordstory“ hat ihn ein Jahr später besucht: Wie effizient ist das Datenerfassungsgerät nach einem Jahr Arbeit am Tier wirklich?
    Im knapp 130 Kilometer entfernten Muxall bildet Hof Steffen die gesamte landwirtschaftliche Wertschöpfungskette ab: vom Futter für die Tiere bis zur Wurst auf dem Wochenmarkt. Auf dem traditionsreichen Bauernhof von 1650 wird das Getreide angebaut und Futter für die eigene Schweine- und Rinderhaltung selbst hergestellt. Anschließend erzeugt die Familie in Handarbeit Wurst- und Feinkostwaren in der eigenen Fleischerei, die dann auf dem Wochenmarkt und in den Läden verkauft werden.
    Die resolute Schlachtermeisterin Anna ist gerade mal 26, ihr Bruder, der Landwirt Christopher, ist 29 Jahre alt. Und trotzdem wollen sie den Familienbetrieb schon übernehmen. Für die Ältesten von sieben Kindern auch eine große Verantwortung, den Familienbetrieb erfolgreich weiterzuführen und in der Zukunft für ihre Geschwister und eigenen Kinder zu erhalten. Ein Jahr später sind sie noch einen Schritt näher an der Hofübergabe: Mittlerweile haben sie die Verantwortungen sogar aufgeteilt, Christopher hat die Landwirtschaft übernommen und Anna die Fleischerei.
    Nann baut Erdbeeren in automatisierten Hochbeeten an, in elf 85 Meter langen Gewächstunneln. Als einer von wenigen kann er so Erdbeeren sechs Monate lang ernten, von Mai bis Oktober! So schmeckt die Zukunft. Das wechselhafte Wetter auf Eiderstedt kann dem innovativen Landwirt die Ernte nicht mehr verhageln. Per App steuert er Temperatur und Wasserzufuhr auf seiner Erdbeerplantage und in seiner Schaltzentrale fährt er per Knopfdruck die Wände der futuristischen Gewächstunnel hoch. Der moderne Landwirt verbindet Hightech mit norddeutscher Historie: Der Haubarg von 1841 ist das Herzstück des Hofes und birgt neben der traditionsreichen Familiengeschichte auch den Landladen. Den imposanten Bautyp des landwirtschaftlich genutzten Reetdachhauses gibt es nur auf der Halbinsel Eiderstedt.
    Wie schafft die nächste Generation norddeutscher Junglandwirte den Spagat zwischen Tradition und Technik? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.07.2022NDR
  • Folge 486 (60 Min.)
    „die nordstory“ ist unterwegs auf einem Törn an den vielfältigen Wasserseiten Hamburgs, an den Ufern der Gewässer in der Großstadt.
    Mit einem Sprung verschwindet Manfred Winkler in den kühlen Fluten des Eilbekkanals. Schon vor Jahren haben er und sein Mann Martin Müller-Wolff dem Festland Tschüss gesagt, sie haben ihr Haus verkauft und als „Pioniere“ einen der begehrten Hausbootplätze im Eilbekkanal in der Ausschreibung gewonnen. Das Boot haben der Polizist und der Jachtdesigner größtenteils selbst gebaut und über die Jahre ökologisch klug perfektioniert. Inzwischen gehört dem Paar zudem die „Lore“: ein in der City Süd schwimmendes ökologisches Büroschiff mit 14 Arbeitsplätzen. Architekten, Designer, Denker, Kreative und ein Nahrungsmittelerfinder arbeiten da in lockerer Bürogemeinschaft auf dem Wasser an dem, was sich vielleicht in der Zukunft bewegen wird.
    Wasser hat die Handelsstadt Hamburg groß und reich gemacht, der Hafen steht für die historisch wirtschaftliche Bedeutung der Freien und Hansestadt, die Alster eher für das angenehme Leben, das aus der wirtschaftlichen Potenz resultiert. Viele der Kanäle sind als Arbeitswege überholt, sind heute Schmuckstücke der Stadt. Großstädtisches Leben in all seinen Spielarten hat sich dort angesiedelt: Hausbootkolonien, Büroschiffe und schwimmende Veranstaltungshallen, Kirchen und Theater auf dem Wasser, sie haben ihre Wellennischen in Hamburg gefunden. Die Pontons haben sich von Arbeitsflächen zu Freizeittreffpunkten am Wasser entwickelt. Der Hafen, an dem früher nur gearbeitet wurde, hat sich zur Attraktion gewandelt, zum Touristenhotspot.
    Auf dem ehemaligen „weißen Schwan der Südsee“, dem Museumsfrachtschiff „Cap San Diego“, dessen schöne Silhouette längst zum Wahrzeichen des Hamburger Hafens wurde, führt Ann-Kathrin Cornelius das Kommando. Sie ist die Managerin des historischen Stückgutschiffes mit Hotelkojen und kümmert sich gemeinsam mit vielen Freiwilligen um den Erhalt des maritimen Erbes an der Überseebrücke. Ein Leben ohne die Elbe ist für sie unvorstellbar.
    Gegenüber im Kutterhafen von Finkenwerder ist Sabine Eisbrenner ebenfalls dem Fluss und seiner Bewegung verfallen: Sie hat einen alten Elbbagger aus den 1950er-Jahren restauriert und golden lackiert. Ihr Traum strahlt jetzt als Kulturbagger und Kunstort weit über seinen Liegeplatz hinaus.
    Jan Oliver Sailers Augen leuchten, wenn er von seiner Leidenschaft spricht: Gemeinsam mit seinem Partner Michael Oehmcke betreibt er eine kleine Hafenanlage im Diamantgraben an der Süderelbe. Die beiden bauen Hausboote wie sie sie sich erträumen: ökologisch, schön und beweglich. Der Prototyp ist gerade in der Entstehung. Als sich die beiden im Hafen kennenlernten, war der Kurs klar für sie. Kritiker erklären sie aufgrund ihres neuesten Projektes für verrückt: Sie retten die ausgedienten Rettungsboote von den Kreuzfahrtschiffen der AIDA-Linie vor dem Schreddern und wollen sie zu hochseetauglichen Hausbooten umbauen. Ein bisschen Wahnsinn anstelle gediegener hanseatischer Hafenhandelsmentalität. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.07.2022NDR
  • Folge 487 (60 Min.)
    Der Ostseeküsten-Radweg von Rostock bis nach Rügen. Ein schmales Asphaltband, das sich durch Wälder windet und an der Küstenlinie entlangführt. Manchmal löst sich die Bitumenbahn auf in ein Kopfsteinpflaster, das den ruckeligen Weg durch ein verschwiegenes Dörfchen nur ein wenig ebnet. 280 Kilometer liebliche Natur, grandiose Ausblicke und viel frische Luft. Aber das ist nicht alles. Der Reisende kann entlang dieses Weges interessante Menschen entdecken und ihre faszinierenden Geschichten. Und alle fahren Rad! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.07.2022NDR
  • Folge 488 (60 Min.)
    Die NDR „nordstory“ ist auf dem längsten Radweg der Welt unterwegs: dem Nordseeküsten-Radweg! Von West nach Ost, von Leer bis Hamburg, auf über 500 Kilometern. Ein Raderlebnis direkt am Meer. Der Film schwelgt in Landschaftsaufnahmen, zeigt die unendliche Weite beim Blick über den Deich und die einmalige Natur, geprägt von Ebbe und Flut. Und er stellt Menschen vor, die hier am Radweg leben und es lieben: der Schleusenwärter, der seit 30 Jahren Europas einzige Vierkammerschleuse überwacht. Oder die Menschen der Museumsbahn, die mit viel Liebe und Engagement die alte Küstenbahnstrecke am Laufen halten, um gerade auch Radfahrerinnen und Radfahrern ein schönes Erlebnis anbieten zu können. Aber es gibt auch den sogenannten „Radwegoptimierer“, der die Schilder am Weg in Schuss hält. Und einen Krimiautor, der ausgerechnet im wunderschönen Alten Land Schauplätze für seine Verbrechen findet. Es ist eben ganz einfach: Links ist das Meer und rechts davon die Menschen mit ihren Geschichten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.08.2022NDR
  • Folge 489 (60 Min.)
    Ihr Hof liegt ganz im Westen und unmittelbar an der „Grenzroute“: Stefan und Annika Hansen
    Die immer wieder die Ländergrenze querende Grenzroute ist Deutschlands nördlichster und Dänemarks südlichster Radweg. „die nordstory“ folgt ihm, im Zickzack, mit dem Wind, rund 120 Kilometer von West nach Ost, vom Nationalpark Wattenmeer bis zur Flensburger Förde.
    Am Wegesrand warten erstaunliche Landschaften, Städte und Dörfer, Restaurants und Schlafplätze. Und mit ihnen immer wieder besondere Begegnungen.
    Die erste Rast nach der Nordsee könnte der Automat mit kühlen Getränken und frischen Eiern sein. Er steht am Eingang des historischen Hofes Sibbershusum, den Annika und Stefan Hansen mit Liebe und ein bisschen anders führen als frühere Generationen. Statt Schweinemast stehen abgezählte Highlandrinder auf der Weide, das Getreidefutter wird selbst angebaut und die Hühner laufen frei. Jedes Ei im Automaten sieht anders aus.
    Nebenan im Café Zollhaus haben sich Ralph und Jens Teßmann das Paradies geschaffen, das sie früher auf Sylt als Feriengäste aus Nordrhein-Westfalen immer gesucht haben: im alten Zollhaus aus rotem Backstein, allein in der weiten Landschaft, mit Strandkorb auf der Terrasse und mit: „Trümmertorte“! Für diese werden die beiden längst geliebt in den Dörfern der Umgebung zwischen Hoyer in Dänemark und Neukirchen in Deutschland.
    Eine friedliche Grenze, das lernen die Radfahrer*innen schnell, eine Grenze, über die man sich besucht. „90 Prozent meiner Gäste sind Dänen. Und 70 Prozent davon wollen meine Putenkeule“, sagt Silvia Brodersen im Grenzdorf Rosenkranz. Das ist die Spezialität im Grenzkrug, den Silvia Brodersen mittlerweile allein bewirtschaftet. Aber wenn es drauf ankommt, an den Wochenenden, kommen die beiden Töchter aus Flensburg, Sarah und Julia, und bedienen so schnell und fleißig, dass ihre Mutter sogar den Saal öffnet. Und das Haus füllt sich wie damals beim Grenzbesuch der dänischen Königin.
    So schlängelt sich der Film nach Osten, verharrt im dänischen Tondern und im deutschen Ladelund mit ihrer gemeinsamen Bücher-ohne-Grenzen-Initiative, kommt der Geschichte der Region im dänischen Rens auf die Schliche, wo im Museum Mellem Slesvigs Grænser daran erinnert wird, dass die heutige Grenze durch eine Volksabstimmung 1920 festgelegt wurde. Und wo es am Wochenende immer eine Tasse Kaffee gibt für Radfahrerinnen und Radfahrer. So wie es bei Tischler Udo Clausen knapp südlich der Grenze immer ein Bett oder einen Stellplatz auf der liebevoll gepflegten Wiese gibt, wenn es schon dunkel wird und die Radtouristen hier in der Mitte der Strecke einfach keine Unterkunft finden.
    Die Grenzroute ist Bühne für das Zugvögelspektakel „Schwarze Sonne“ mit Hunderttausenden von Staren, streift „alte“ Landschaften wie die Süderlügumer Binnendünen und erreicht schließlich nach der ersten und letzten nennenswerten Steigung in Kupfermühle das andere Meer, die Ostsee bei Flensburg. Das Ende der Strecke.
    In der Flensburger Roten Straße könnte man zum Abschluss der Tour noch ein Fischbrötchen essen und dann ganz zum Schluss diese Kuriosität probieren: Im Rumhaus Braasch ist in Coronazeiten ein ganzes Fass Rum liegen geblieben und aus Versehen nicht nach sechs Monaten, sondern erst nach zwei Jahren geöffnet worden. „Schmeckt anders, aber … schmeckt!“, sagt Walter Braasch. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.08.2022NDR
  • Folge 490 (60 Min.)
    Herbert Rönneburg, Autor von Radreiseführern, in Hamburg
    Imposante Großstadtarchitektur in der Hafencity und nur wenige Kilometer entfernt Natur und ländliche Weite. Wie abwechslungsreich die Freie und Hansestadt ist, lässt sich am schönsten mit dem Rad erkunden. Immerhin ist Hamburg die Stadt mit dem längsten Netz an Radwegen in Deutschland. In dieser „nordstory“ wird der leidenschaftliche „Genuss-Radler“ Herbert Rönneburg bei einer außergewöhnlichen Tour rund um die Stadt begleitet. 36 Jahre lang war er Klarinettist bei den Hamburger Symphonikern und hat anschließend seine Leidenschaft für das Radfahren kultiviert, die ihn schon sein Leben lang begleitet. Seine immer neuen Touren hat er in einem Fahrrad-Blog dokumentiert und veröffentlicht mittlerweile auch Rad-Reiseführer.
    Rönneburgs etwa 140 Kilometer lange Tour „Rund um Hamburg“ in mehreren Tagesetappen startet bei den Landungsbrücken. Zusammen mit ihm und seinen Begleitern erlebt man dabei Hamburgs überraschend abwechslungsreiche Seiten: das Hafengebiet mit seiner vom Containerumschlag geprägten Umgebung, Wilhelmsburg, Europas größte bewohnte Flussinsel, Naturschutzgebiete wie das Heuckenlock, in dem Seeadler brüten, Wanderdünen, malerische Seen, den größten Parkfriedhof der Welt, Begegnungen mit Flugzeugen und Containerriesen. Dabei blickt die „nordstory“ auch auf interessante Stationen am Rand der Strecke und erzählt die Geschichten von Kirchenmusikern, Segelfliegern und Fernsehköchen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.08.2022NDR
  • Folge 491 (60 Min.)
    Theo Baumgärtner, Dorfregisseur, beim Dreh
    Die Elbtalaue zwischen Hitzacker und Bleckede gehört zu den schönsten Landschaften Norddeutschlands. Vor allem östlich der Elbe gibt es noch viel zu entdecken: Die urwüchsige Natur und romantische kleine Ortschaften locken zahlreiche Touristen an. Was die Region jedoch so besonders macht, sind vor allem die Menschen, die hier leben.
    „die nordstory“ zeigt echte Originale wie Joachim Warnke, der mit seiner Tochter Claudia Elbfahrten auf einem selbst gebauten Floß anbietet und dabei seinen Passagieren Geschichte und Geschichten der Region mit viel Humor näherbringt.
    Der Hobbyfilmemacher Theo Baumgärtner und Regina Byell, Betreiberin vom Plan-B-Café, geben einen Einblick in ihr kleines, aber lebhaftes Dorf Stiepelse. Theo organisiert hier das jährliche Deichkino. Besonderes Highlight: der selbst gedrehte Vorfilm, bei dem das halbe Dorf mitspielt. Regina bringt in ihrem Café Plan B bei selbst gebackenem Kuchen nicht nur Touristen und Einheimische an einen Tisch, sondern kümmert sich auch um die kulinarischen Wünsche der älteren Generation. Regelmäßig organisiert sie Abende, an denen sie traditionelle Gerichte auftischt. Eine echte Herausforderung, selbst für die routinierte Köchin!
    Etwas weiter nördlich entlang der Elbe zeigen die beiden Exilhamburger Uli Korte und Rudi Tussing auf ihrem Ziegenhof, warum sie ihre alten Jobs in der Stadt gegen das Stallleben eingetauscht haben: Während Rudi sich um die Tiere kümmert und den Käse herstellt, fährt Uli mit seinem mobilen Verkaufsstand auf die Wochenmärkte, sogar bis in seine alte Heimat.
    Für Jägerin Claudia Stielow und ihre Mitjäger vom Jagdhaus Dellien gibt es im Revier immer etwas zu tun: Sturmschäden müssen beseitigt, Hunde ausgebildet und natürlich das Wild beobachtet werden. Claudia zeigt, warum sie nur zu gern frühmorgens aufsteht, um vom Hochsitz über diese faszinierende Landschaft zu blicken.
    Auf seinem Ferienhof hat Johann Mayer aus Österreich währenddessen vor allem mit der Trockenheit zu kämpfen. Seine Pferde, Schafe, Ziegen und Hühner muss er gerade bei Hitze besonders intensiv versorgen. Unterstützung bekommt er von seiner Frau Anna und einer Helferin, die ihren Bürojob für drei Wochen gegen die Arbeit im Stall getauscht hat.
    Manche der Menschen, die „die nordstory“ begleitet, leben schon immer in den Elbtalauen, andere haben dort ihr Glück gefunden. Sie alle eint die Liebe zu der Region östlich der Elbe. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.09.2022NDR
  • Folge 492 (60 Min.)
    Mit rund 2000 Stunden Sonne im Jahr ist sie die Sonneninsel Schleswig-Holsteins und die einzige an der Ostseeküste: Fehmarn. Viel Natur, jede Menge Strände, Top-Surfreviere und mit 17 Campingplätzen ein Muss für alle „Frischluft-Urlauber“. Zur Saison strömen die Touristen zur Erholung vom Festland auf die Insel.
    Ohne die Insulaner aber läuft nichts. Das Strandleben ist ihr Revier: Täglich sind sie für die Urlauber da, um ihnen genau dieses Inselfeeling zu geben, vom Wassersport bis zum Naturerlebnis. Egal, ob einheimisch oder zugereist, außergewöhnliche Lebenswege haben sie alle. Was sie verbindet? Die Liebe zur Insel: einmal Fehmarn, immer Fehmarn!
    Ahoi! Zwei Kumpels und ihr Campertraum
    Gemeinsam etwas reißen, aber bitte ganz relaxed, am besten am Strand: geht! Die beiden Hamburger Jens Köhler und Johannes Vieten erfüllen sich einen Traum. Beide sind Outdoorfans, Wassersportler und lieben Camping, am liebsten mitten in der Natur. Und genau diesen Platz haben sie gefunden direkt am Naturstrand im Norden der Insel: Bestlage! Zehn Jahre lang war der Naturcampingplatz in Altenteil insolvent, dann haben Jens und Johannes ihn gekauft. Rund 380 Stellplätze, davon die Luxusvariante mit Meerblick. Quasi Wohnmobiltür auf und rauf aufs Brett. Denn der Platz gehört zu den Top-Surfrevieren auf der Insel. „Für uns ist das hier eine echte Herzensangelegenheit, weil wir als leidenschaftliche Surfer selbst jahrelang auf diesem Platz zu Gast waren“, sagt Johannes Vieten. Es sei eine schöne Möglichkeit, diesen besonderen Ort zu bewahren und trotzdem zeitgemäß zu gestalten. Die beiden Freunde starten in ihre erste Saison.
    Hotspot Südstrand: nicht ohne Beate und ihren Kultquark
    Eine Erfolgsstory des Quarks: Seit fast 40 Jahren steht Beate Lübbert mit ihrem Verkaufsstand an der Südstrandpromenade mitten im Hotspot der Insel und verkauft dort täglich ihre hausgemachten Quarkspeisen. In der Hauptsaison muss sie schon um 3:00 Uhr morgens hoch, sonst schafft sie ihre Arbeit nicht. An heißen Sommertagen ist sie bis zu 17, 18 Stunden auf den Beinen. Wie viele Fehmaraner lebt sie vom Tourismus und muss im Sommer das Geld fürs ganze Jahr verdienen. Das typische Strandleben sieht sie nur von ihrer Theke aus. Auch Privatleben hat sie in dieser Zeit nicht: „Das ist eigentlich ganz normal für mich, ich kenne das ja nicht anders. Und bis auf die Tage, wo ich so völlig platt bin und noch zig Aufgaben zusätzlich auf mich warten, mache ich das wirklich gerne“, erzählt sie. Doch so langsam denkt die Insulanerin ans Aufhören und hofft, dass ihr Sohn Yanik dann das Geschäft übernimmt. Noch hilft er nur in den Semesterferien aus.
    Nur eine Menschenseele: der ruhigste Ort der Insel
    Laut sind im Naturschutzgebiet Krummsteert-Sulsdorfer Wiek nur die Vögel. Ansonsten gibt es dort nur eine Menschenseele: Die Schutzwartin ist rechtzeitig zur Brutsaison angereist. Ronja Sommerfeld lebt hier ganz allein, beobachtet und dokumentiert die Vogelarten. Die Baden-Württembergerin absolviert einen Bundesfreiwilligendienst im Wasservogelreservat Wallnau beim NABU Schleswig-Holstein. Vor einem Jahr hat sie auf Fehmarn Urlaub gemacht und sich „schockverliebt“: „Ich wollte hier unbedingt wieder her und mich im Naturschutz engagieren“, erzählt sie. Dann hat sie sich auf die Stelle als Vogelwartin beworben. Jetzt steht sie täglich bei Sonnenaufgang auf, streift mit ihrem Fernglas durch die unberührte Natur und ist „fasziniert von der einzigartigen Vogelwelt an der Küste“. Leben im Einklang mit der Natur, ganz ohne Touristen. Denn für die heißt es hier: Betreten verboten!
    Trendsport Wakeboarden: Bahn frei für Kris und „Wolle“
    Am Anfang war dort nur eine große Wiese. Jetzt ist es der neue Spot auf Fehmarn direkt am Wulfener Hals. Kris Konrad und Stefan „Wolle“ Schütz haben sich einen langersehnten Traum erfüllt und den ersten Wakepark auf Fehmarn gebaut. Seit Mai 2021 sind sie damit am Start und wollen in der Saison 2022 ihr Angebot für Wassersportfans weiter ausbauen. Sechs Jahre lang haben die beiden Schleswig-Holsteiner ihr Großprojekt geplant. „Wir mussten ein inselkompatibles Konzept entwickeln und jede Menge Überzeugungsarbeit leisten“, erinnern sich die beiden. Es hätte sie schon viele Nerven gekostet, aber von ihrer Idee seien sie immer überzeugt gewesen.
    „Wir haben uns gleich ausschließlich auf das Wakeboarden konzentriert und unsere Anlage danach ausgerichtet. Dadurch kriegen wir hier jeden aufs Wasser und aufs Brett“, ist Wolle überzeugt. Auf einer Geburtstagsfeier haben sie den Sport zum ersten Mal ausprobiert. „Wir wurden sofort gepackt, am nächsten Tag haben wir uns gleich ein Brett bestellt“, erinnert sich Kris. „Genauso war’s. Und dann sind wir jedes Wochenende gefahren“, bestätigt Wolle. 15 Jahre später haben sie ihre eigene Anlage mit Inselflair. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.09.2022NDR
  • Folge 493 (60 Min.)
    Der Hamburger Kiez ist nicht nur nachts schillernd und bunt. Unweit der „sündigen“ Meile hat St. Pauli tagsüber wahre Perlen zu bieten für alle, die dort wohnen.
    Konditorei, Minigrill, Gemüseladen: Die Besitzer dieser Traditionsgeschäfte rund um die Paul-Roosen-Straße halten den berühmten Stadtteil mit viel Herzblut zusammen, immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen.
    Birgit Aue ist wohl die bekannteste Konditorin auf dem Kiez. Ihren Laden gibt es schon seit 62 Jahren in der Hein-Hoyer-Straße. „Das hier ist ein kleines Geschäft, wo es familiär zugeht, wo ich alles machen kann“, sagt die Chefin. Birgit kreiert ihre berühmten Sahnetorten und nackte Marzipan-Girlies, St. Pauli-Herzen, Leipziger Lerchen oder riesige Hochzeitstorten. „St. Pauli mit seinen 22.000 Einwohnern ist ein Dorf. Man hilft sich gegenseitig“, sagt Birgit.
    Wenige Schritte von ihrer Konditorei Rönnfeld entfernt gibt es wohl die besten „frei laufenden“ Hähnchen auf St. Pauli. Der kleine Grillimbiss gehört dem 60-jährigen Peter Lüllemann. Vor 32 Jahren hat er ihn gekauft. Er, seine Frau Beatrice und ihr Sohn Marc arbeiten im Grill Hand in Hand „Zu uns kommt jeder vom Kiez. Viele Kunden sind treu, die schon seit Jahrzehnten herkommen“, sagt Peter.
    Die Lüllemanns lieben den Schnack mit ihrer Kundschaft, das gilt auch für Doris Terheyde. Im Viertel wird sie nur „die Gemüseflüsterin“ genannt. Jeden Tag verkauft sie in ihrem Laden Obst und Gemüse.
    In die kleinen Traditionsläden zieht es auch Adrian Blendinger und Victor Mühlbeyer. Die Wandergesellen sind nach altem Zunftbrauchtum mindestens drei Jahre und einen Tag lang auf der Walz und machen Zwischenstation auf St. Pauli. Nicht verheiratet, keine Kinder, keine Schulden, keine Vorstrafen, aber einen Gesellenbrief. Das waren die Voraussetzungen, um auf Wanderschaft zu gehen. Adrian ist Tischlergeselle und Victor Zimmergeselle. Beide lieben „das Gefühl der großen Freiheit“. Sie reisen ohne Handy und Laptop durch die Welt und mit nur ein paar Kilo Gepäck in ihrem Bündel. Der 29-jährige Adrian will auf der Walz in fremden Handwerksbetrieben verschiedene Arbeitstechniken erlernen, Lebenserfahrungen sammeln und menschlich reifen. Mal reisen, mal arbeiten, so sieht ihre Wanderschaft aus. Sie übernachten in Parks, auf der Straße, bei Privatpersonen oder in Herbergen für Wandergesellen, die es auf der ganzen Welt gibt.
    Auch auf St. Pauli befindet sich eine solche Unterkunft. Adrian und Victor übernachten in der Logis ihrer Vereinigung der rechtschaffenen fremden Zimmer- und Schieferdeckergesellen. Für Transport und Unterkunft dürfen sie während der Wanderschaft kein Geld ausgeben. Das ist Tradition. Auf St. Pauli haben Adrian und Victor einiges vor. Beim Gesellenabend mit anderen Zunftbrüdern wollen sie feiern und ihre Rituale ausleben. Und dann ist da in Altona ein Geschäft, wo sie unbedingt hinmüssen.
    Der Laden für Zunftkleidung Kurt Gaden besteht seit über 100 Jahren. Für Wandergesellen und Handwerker ist der Familienbetrieb eine Institution. Das Geschäft für Berufs- und Kluftkleidung fertigt sogar Hosen, Westen und Jacken nach Maß in der eigenen Schneiderei an. Chefin Jutta Gaden steht mit 90 Jahren noch täglich im Geschäft. Drei Generationen unter einem Dach, denn auch ihr 72 Jahre alter Sohn Michael und ihr Enkel stehen hinter dem Verkaufstresen. Wandergeselle Victor lässt sich von den Gadens eine neue Hose anfertigen, denn er hat bei Flensburg einen Job in einer Dachdeckerei. Sein Reisekamerad Adrian hat dagegen einen Job als Tischler auf einem Islandpferdehof gefunden. Auch dort sammelt er wieder neue Erfahrungen.
    „die nordstory“ ist eine Sozialstudie über die Menschen und kleinen Läden auf St. Pauli abseits der Reeperbahn. Und sie zeigt das ungewöhnliche Leben von Wandergesellen während ihrer Tippelei. Auf St. Pauli machen sie immer wieder gerne Zwischenstation. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.09.2022NDR
  • Folge 494 (60 Min.)
    Improvisieren können sie alle, denn schließlich haben sie alle in der DDR gelernt: All jene, die an oder auf einem der sieben Seen der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns leben. Die einen finden ihr Glück in Europas größter zusammenhängender Bootsschuppenanlage, alles selbst gebaut. Die anderen wollen etwas Neues wagen: Ein Boot aus Beton soll es werden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.09.2022NDR
  • Folge 495 (60 Min.)
    Vier Mal Landleben so wie es wirklich ist: ein mittelgroßer Milchbetrieb, eine ehemalige LPG mit riesigen Feldern, ein Selbstversorger, der ohne Strom lebt, und ein Ferienhof für Familien mit Kindern. Der Milchbetrieb der Jagers ist einer der vier Höfe in Mecklenburg-Vorpommern, die ein NDR Kamerateam jeweils eine Woche lang im Alltag begleitet hat. Das Ehepaar macht sich Sorgen um eine seiner 150 Milchkühe, die Kuh will nicht kalben, das Kalb scheint viel zu groß zu sein. Jetzt muss entschieden werden: Kaiserschnitt ja oder nein. In der Agrarproduktion Lübtheen dreht sich alles um die Ernte. Der Juli 2006, der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, macht dem Betrieb um Chefin Roswitha Beu zu schaffen.
    Gerste, Roggen, Raps, alles ist gleichzeitig reif und muss geerntet werden. Die ganze Mannschaft steht unter Druck. Denn nach den Frostschäden des Vorjahres kann sich der Betrieb keine Ausfälle mehr leisten. Auf dem Selbstversorgerhof der Altmanns geht es etwas ruhiger zu. Jörg Altmann lebt mit seiner Frau und zwei Kindern auf einem Anwesen komplett ohne Strom. Eingekauft werden nur Diesel, Kerzen und Kaffee. Alles andere produziert Altmann selbst. Außerdem berichtet der Film noch über „Urlaub auf dem Bauernhof“. Stadtfamilien hüten Gänse, schlachten Hühner, Angeln und genießen ihre freie Zeit. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.09.2022NDR
  • Folge 496 (60 Min.)
    „Sie ist einfach super. Und mit ihr haben wir Chancen auf den Titel wie nie zuvor“, sagen die Fachleute. Die schwarzbunte Milchkuh Orchidee galt als die beste in Mecklenburg-Vorpommern. Im Sommer 2007 sollte sie die wichtige „Germanys next Topmodel“-Wahl für Rinder gewinnen. Ein NDR Kamerateam hat Orchidee, ihren Besitzer und ihre Fans durch den Wettbewerb begleitet. Parallel dazu zeigt der Film zwei Kaninchenzüchter und ihre Tiere auf der Europaschau. Einerseits wollen sie Titel, andererseits sind sie fünf Tage lang als Messehelfer eingeteilt. Sie müssen füttern, fegen, den Richtern die Kaninchen bringen und im wahrsten Sinne des Wortes wild gewordene Käuferinnen und Käufer davon abhalten, zu randalieren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.09.2022NDR
  • Folge 497 (60 Min.)
    Drei junge Leute träumen vom eigenen Hof und trauen sich etwas. Gleich nach der Ausbildung machen sie ihr eigenes Ding: Fenja übernimmt den Hof ihrer Eltern, ohne dass die noch dabei mitmischen. Katharina erfüllt sich ihren Traum und baut sich eine eigene Farm mit Schafzucht auf, obwohl sie früher mit Landwirtschaft nichts am Hut hatte. Florian gründet noch während er lernt seine eigene Baumschule auf dem Hofgelände seiner Eltern. Katharina Jaeschke hat gerade ihren Agrarwirt in Neubrandenburg gemacht und sogleich gemeinsam mit ihrer Mutter aus Hannover eine ehemalige Straußenfarm bei Rostock gekauft. Ihr ganzer Stolz: eine Wollschaf- und Kaschmirziegenherde da, wo einst große Vögel jeden Grashalm wegrupften. Ihre Mutter Anke vermietet Ferienwohnungen im Hofgebäude und betreibt ein Café mit selbst gebackenem Kuchen.
    Fenja Meiners ist die beste Freundin von Katharina Jaeschke und leitet erst seit 2021 den Betrieb ihrer Eltern, die sich vor fünf Jahren getrennt haben. Zusammen mit ihrem Partner will sie den konventionellen Milchvieh- und Ackerbaubetrieb in der Nähe von Bützow auf Bio umstellen. Florian Wolf ist auf dem elterlichen Hof aufgewachsen und hat die Landwirtschaft mit der Muttermilch aufgesogen. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters hätte er eigentlich in den Betrieb einsteigen sollen, aber er hat sich dagegen entschieden. Den Hof überlässt er der Mutter und den Brüdern. Auf dem angrenzenden Grundstück baut er eine Baumschule auf. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.09.2022NDR
  • Folge 498 (60 Min.)
    Ob Freibad, Badesee oder Meer: Niedersachsen ist eine riesige „Badelandschaft“, ein wahres Badeparadies. Schwimmen, plantschen, baden, im Sommer ein menschliches Grundbedürfnis. Die Wasserlandschaften bieten echte Naherholung, bezahlbaren Urlaub und großes Durchatmen am Wochenende. Damit die Badegäste im nassen Element sicher sein können, müssen andere dafür schuften: Alle, die auf ihren Posten als Bademeister, ehrenamtliche Retter oder Strandhausmeister eingesetzt sind. Sie hängen sich voll rein, damit der große Badespaß nicht gefährlich wird. Doch auch im Badeparadies Niedersachsen ist nicht alles eitel Sonnenschein.
    Für die Freibäder lassen sich kaum noch Bademeister*innen finden. Landauf landab fallen daher Schwimmkurse aus und damit auch viel zu oft die Seepferdchen-Prüfung für die Kleinen. Die Retter von DLRG und freiwilliger Feuerwehr sind im Dauerstress, und das ehrenamtlich. „die nordstory“ ist an typischen Badestellen in Niedersachsen unterwegs: vom Dankernsee im Emsland über Freibäder in Wiefelstede und Hannover bis zum Nordseestrand von Cuxhaven, Deutschlands größtes anerkanntes Seeheilbad. Ob Wasserskianlage, Hundestrand, Zehnmetersprungbrett, Babybecken oder Traumstrand mit Blick auf die Elbmündung, das Badevergnügen für alle ist bunt in Niedersachsen, aber längst nicht so selbstverständlich wie es heutzutage wirkt.
    Denn anfangs war die Sommerfrische eher ein Spaß für Adel und Prominenz. Schon 1816 wurde das Seebad Cuxhaven von reichen Hamburger Kaufleuten gegründet. Voraussetzung damals: blickdichte lange Beinkleider und Badekarren, die vor neugierigen Blicken schützen sollten. Heute freut sich die Kurverwaltung über fast vier Millionen Übernachtungen pro Jahr und hat dabei alle Hände voll zu tun, damit die beliebten und gut erreichbaren Strände so schön bleiben wie sie sind. Badespaß und Badestress liegen eben auch in Niedersachsens Badeparadiesen dicht beieinander. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 30.09.2022NDR
  • Folge 499 (60 Min.)
    Gar nicht so einfach, heutzutage einen Hof wie anno dazumal zu führen. Das muss auch Biobauer Jörg Altmann auf seinem alten, traditionell bewirtschafteten Hof feststellen. Denn der soll auch kostendeckend bewirtschaftet werden. Zudem sind rund zehn Mitarbeitende weniger auf dem Biohof tätig. Die neuen Herausforderungen will Jörg Altmann mit einem Strategiewechsel meistern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.10.2022NDR
  • Folge 500 (60 Min.)
    Sie erfüllen Wohnträume, haben Spezialaufträge und sind dabei vor allem eines: Handwerker. Ob es um Hausbau, Wohnen auf dem Wasser, Fassadenkunst oder Maßanfertigungen von Möbeln geht, es wird laut, arbeitsaufwendig und spannend. Vier Geschichten über Handwerker aus dem Norden, die Wohnträume erfüllen in der „nordstory“. Klinkern ist für sie die tollste Arbeit, sagt die 23-jährige Celina Wlecke aus dem niedersächsischen Hunteburg. Sie ist gelernte Maurermeisterin und das Schöne für sie daran sei, dass man am Ende des Tages sehen könne, was man geschafft hat.
    Celina hat im Familienbetrieb ihres Vaters gelernt und möchte das Unternehmen bald übernehmen. Frauen auf dem Bau sind immer noch selten, für Vorurteile und Klischees bleibt im Arbeitsalltag keine Zeit. Grundplatten gießen, Balkone abreißen, zum ersten Mal einen Kran aufbauen, Fassaden verklinkern, Celina Wlecke stellt sich jeder Aufgabe und meistert sie. Häuserfassaden mit Mosaiken verschönern, das ist der Job von Maren Teuber aus Bad Doberan.
    Sie hat ursprünglich mal Töpferin gelernt, später Keramik und Design in Heiligendamm studiert. Ihr neuer Auftrag: eine Hausfassade in Kühlungsborn verzieren. Denn nullachtfünfzehn war gestern! Mit einer Zeichnung im Gepäck macht sie sich an die Verschönerung der Fassade. Zuerst zeichnet sie das Motiv an, dann verklebt sie Fliesenteilchen, in rosa, hellblau, grün. So arbeitet sie sich über Gerüstebenen von oben nach unten. Die bunten Fliesen klebt sie so, dass am Ende ein Motiv entsteht.
    In Kühlungsborn lautet der Auftrag: ein Baummosaik. Maren Teuber hat schon Kitas und Eisdielen verschönert. Das Geschleppe und Besorgen des Materials sei für sie stressig, beim Kleben und Verfugen jedoch kann sie dann entspannen. Und so entstehen einmalige Kunstwerke an Häuserfassaden. Sie haben sich dem Thema Wohnen auf dem Wasser angenommen und erfüllen Wohntäume. Tiny Hausboote sind das Spezialgebiet von Jan Sailer und Michael Oehmcke in Hamburg-Harburg. Dabei wollen sie vor allem bezahlbare Hausboote bauen.
    Von der Grundplatte über das Hochziehen der Wände, den Innenausbau bis hin zum Stapellauf. Immer mit dabei: Werftkatze Perle. Die aktuelle Lage auf den Weltmärkten bekommen auch die Hausbootbauer zu spüren. Fenster, Holz, viel Material lässt auf sich warten. Aufträge hingegen haben sie genug. Mehrmals täglich switchen die Zimmerer zwischen den Baustellen auf dem Werftgelände hin und her, weil es gerade wieder an Fachkräften mangelt. Der spannendste Moment ist, wenn sie ein Hausboot zu Wasser lassen und dann eine Probefahrt unternehmen.
    In einer Industriehalle auf einem ehemaligen Werftgelände in Kiel-Friedrichsort werden Möbel nach Maß gefertigt. Ingo Wösthoff beschäftigt mit seinem Partner elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nicht nur Privat- und Stammkunden klingeln hier an, sondern auch Architekten und Innendesigner. Es geht um Spezialanfertigungen für Wohnungen, Kanzleien, Arztpraxen und Gastronomie. Bäder, Büros oder Küchen, alles individuell gefertigte Maßarbeiten.
    Ein Auftrag in einem Neubau in Eutin ist eine offene Küche mit passender Schrankwand. Individuell angefertigt nach Kundenwunsch. Vor dem Aufbau in der Wohnung werden die Möbel schon mal in der Werkstatt auf- und wieder abgebaut. Damit die Bohrlöcher sitzen und sichergestellt ist, dass alles auf den Millimeter genau passt. Alles muss zu 100 Prozent stimmen. Aber selbst wenn es bei der Montage mal eng und stressig wird, verlieren sie nicht die Nerven. Die Krönung ist die Begeisterung der Kundschaft, dann wenn sie wieder einen Wohntraum erfüllt haben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.10.2022NDR

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