bisher 616 Folgen, Folge 451–475
Inselliebe Baltrum
Folge 451 (60 Min.)Ben Hinrichs aus Krefeld am Niederrhein zieht auf die Insel Baltrum, um mit seiner Frau und dem Baby eine neue Existenz aufzubauen.Bild: NDR/Katrin HeinekingKaum eine Insel hat so treue und viele Stammgäste wie die Ostfriesische Insel Baltrum. Einige dieser Gäste haben sich sogar entschieden, auf der Insel zu bleiben, ändern dafür ihr ganzes Leben. „die nordstory“ zeigt, was diese Menschen dazu bewegt, in einem Inseldorf mit 500 Einwohner*innen zu leben, mitten in der Nordsee, den Gezeiten ausgeliefert. Der Neuinsulaner Ben Hinrichs aus Krefeld am Niederrhein will sich mit seiner Frau und Baby auf Baltrum eine neue Existenz aufbauen. Der 37-Jährige hat mit einem Insulaner einen Beachclub eröffnet und will die traditionelle Nordseeküche mit Bowles und Cocktails „aufpeppen“. Eine Visagistin und Kosmetikerin hat ihre Sachen in Hannover gepackt und ist mit ihren zwei kleinen Kindern auf die Insel gezogen.
Inzwischen betreibt sie als sogenannte „Krabbenmutti“ den angesagtesten Fischladen auf der Insel. Ihre Liebe zu Baltrum beweist auch Familie Meyer aus Osnabrück jedes Jahr aufs Neue, denn seit 1949 ist die Familie dort Stammgast. Aber anstatt zu faulenzen, organisieren die Meyers nun das Sommerprogramm für andere Urlauber*innen. Der gebürtige Insulaner und Fernsehredakteur Jens Gaiser ist auf die Insel zurückgekehrt. Er fühlt sich in der Backstube seines Dünenecks wohler als im Rampenlicht eines Hamburger Fernsehstudios. „die nordstory“ zeigt, warum die Neuinsulaner*innen, die Gäste und der Inselheimkehrer von der Insel Baltrum fasziniert sind und wie sie ihr neues Leben auf 6,5 sandigen Quadratkilometern angehen und meistern. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 05.11.2021 NDR Stadt im Wandel
Folge 452 (60 Min.)Hamburgs Selbstverständnis als „schönste Stadt der Welt“ hat Risse bekommen. Spätestens seit der Corona-Krise ist klar: Das Großstadtkonzept wird von vielen Bürgerinnen und Bürgern, aber auch von Stadtplaner*innen und Architekt*innen hinterfragt. Denn unter der längst nicht überall perfekten Oberfläche der Freien und Hansestadt rumort es. Es stellen sich lauter Fragen: Wie kann die Stadt sich erneuern und trotzdem ihre Schönheit erhalten? Wie kann sie das Klima und ihre Grünflächen schützen und trotzdem bezahlbaren Wohnraum schaffen? Was passiert mit der von Leerstand und Ladenpleiten gebeutelten Innenstadt samt der schon vor Corona viel zu vielen Büros? Was kann eine Innenstadt anderes bieten als immer mehr und immer gleiches „Shoppen“? Wie kann die Autostadt in eine Bewohnerstadt umgewandelt werden? Wie verändert sich das Arbeiten? Wie verändert sich das Wohnen? Was wünschen sich die Bewohner*innen eigentlich von ihrer Stadt? Und was sind sie dafür bereit einzusetzen? „die nordstory“ stellt Personen und Projekte vor, die sich diesen Fragen stellen.
Auto raus, Menschen rein, so lautet beispielsweise das Motto der Genossenschaft Gröninger Hof. Sie will ein Parkhaus in ein Wohnprojekt umwandeln. Gerd Streng erfindet kluge Konzepte, wie Großstadtmenschen auf weniger Quadratmetern trotzdem komfortabel wohnen können. Der junge Stadtplaner Andre Landwehr baut mit Häusern aus dem 3D-Printer ein Modell des Zukunftstadtteils Kleiner Grasbrook. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 12.11.2021 NDR Tür auf! Neuer Schliff im alten Landgasthof
Folge 453 (60 Min.)Probesitzen auf den neuen Bänken: Kerstin Höper und Nico Barths, Inhaber Lindenhof in Böel.Bild: NDR/Joker Pictures GmbHImmer mehr Landgasthöfe werden geschlossen, weil den Betreibenden die Gäste fehlen, nicht erst seit Corona. Neue Konzepte, kreative Speisen und exklusive Sanierungen sollen frischen Wind in die alten Gemäuer bringen. Die Kieler Gaststätte Margaretental lag fast 20 Jahre lang im Dornröschenschlaf, jetzt soll sie wieder „wachgeküsst“ werden. Doch das Erbe, das Neubesitzer Marc Weinstock antritt, ist groß: Die Gaststätte mit ihrer exklusiven Lage am Nord-Ostsee-Kanal hat eine lange Tradition, an die sich die Kieler noch heute erinnern. Wird der neue Besitzer den Erwartungen der Gäste gerecht? Ein eigener Gasthof war schon in der Ausbildung ihr Traum, jetzt soll er in Erfüllung gehen.
Kerstin Höper und ihr Freund Nico Barths pachten den Lindenhof in Böel zwischen Schleswig und Kappeln. Doch damit fangen die Herausforderungen erst an: Die Einrichtung im Gastraum hat noch den Charme der 1980er-Jahre, der Festsaal braucht einen neuen Schliff und die Speisekarte eine Rundumerneuerung. Doch wo finden die Neulinge regionale Anbieter? Wie soll der Gastraum aussehen, damit der Betrieb moderner, aber trotzdem gemütlich wird? Und werden sie es schaffen, wieder Leben in den großen Festsaal zu bekommen? Auch die Brüder Andreas und Ricky Langhans sind ehrgeizig: Sie entwickeln Bustouren für Tagesgäste, die mittags in ausgewählten Landgasthöfen einkehren.
Doch die Akquise ist hart, und viele Gastwirt*innen sind skeptisch. Dabei wissen die Brüder, wovon sie reden: Sie sind auf dem elterlichen Landgasthof in Dithmarschen großgeworden mit der anstrengenden Arbeit und den schönen Momenten. Jetzt brauchen sie nicht nur besondere Konzepte, sondern müssen auch gegen das Billig-Image der Bustouren ankämpfen. „die nordstory“ von Jela Henning begleitet engagierte Menschen in Schleswig-Holstein, die alten Landgasthöfen neues Leben einhauchen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.11.2021 NDR Das Dorf soll unser bleiben – Der Versuch vom sanften Tourismus in Born auf dem Darß
Folge 454 (60 Min.)In Born auf dem Darß ist es beschaulich. Der Ort nicht verbaut, viel Grün, Natur pur ringsumher. Genau das lockt die Gäste auch an. Und von dieser Gästeklientel leben auch die Menschen in Born. Dazu gehören die Rasche-Zwillinge Michael und Martin. Mit ihrer Linienfähre „MS Heidi“ schippern sie Fahrradtouristen von Boddenhafen zu Boddenhafen. Mit ihrem zweiten Fahrgastschiff, der „Ostseebad Prerow“, gehen sie auf Rundfahrt durch den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Ricarda Heidig hat vor anderthalb Jahren den Peterssons Hof übernommen, ein Lokal mit Ferienwohnung mitten im Dorf. Gerade mal einen Tag hatte sie voriges Jahr geöffnet, dann kam der Lockdown. Diese Saison will sie endlich durchstarten.
Torten und Kuchen fürs Café backt sie selbst. Jeden Tag. Auf der Speisekarte der warmen Küche stehen wenige Gerichte, dafür sind sie aber regional und immer frisch zubereitet. Albrecht Kiefer ist vor 16 Jahren nach Born gezogen, als er in den vorzeitigen Ruhestand ging. Jetzt kämpft der frührere Mathematiker mit anderen Bornern in der Bürgerinitiative Born bewahren gegen eine Bebauung des Borner Holms. Für Gerd Scharmberg, Bürgermeister der Gemeinde Born, ist die Holm-Sache hingegen klar. Schon 1991 hat man den Holm als Plangebiet ausgewiesen. Ihn ärgert der Stillstand hier. Die Borner wollen die dörfliche Idylle bewahren, ihren Ort trotzdem touristisch weiterentwickeln. Eine Gratwanderung. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.11.2021 NDR Neues Leben in alten Häusern
Folge 455 (60 Min.)Norddeutschlands Heuerhäuser: Über Jahrhunderte waren sie die Behausungen der armen Landbevölkerung. Heute sind sie begehrte Schmuckstücke und erleben einen Boom wie nie zuvor, mit viel Raum für neue Ideen, Konzepte und Kreativität. So wie bei Sandra und Alexander Reichenberger, die nach erfolgreichen Jahren als Steuerberater mit ihrer ganz eigenen Vorstellung von Landwirtschaft noch einmal einen beruflichen Neustart wagen wollen. Auch für Carolin Pleus, die im Emsland den Kräuterhof Rosen betreibt, gehören innovative Gastrokonzepte und alten Geschichte zusammen. Echte Experten beim Ausbau der alten Häuser sind dagegen Yannik Bäker und Martin Hugenberg, die mit ihrer Zimmerei die Leidenschaft fürs Fachwerk ausleben.
So unterschiedlich wie sie sind, eint sie doch ein Gedanke: die Liebe zu den alten Heuerhäusern und der Wunsch, den Gebäuden noch einmal ganz neues Leben einzuhauen. Der Film begleitet die Protagonisten durch einen Sommer voller Herausforderungen und taucht immer wieder in die heute fast vergessene Geschichte der Heuerleute ein, die zum Teil bis in die 1960er-Jahre unter heute kaum noch vorstellbaren Bedingungen gelebt und gearbeitet haben. Als sogenannte Mondscheinbauern fanden sie meist nur Zeit, ihr eigenes kleines Feld zu beackern, wenn sie abends mit ihrer Arbeit beim Bauern fertig waren. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 03.12.2021 NDR Tierretter in der Wesermarsch
Folge 456 (60 Min.)Wiesen gibt es reichlich in der Wesermarsch: Etwa 90 Prozent der Fläche hier sind Dauergrünland. Genug Platz also in der Region zwischen Weser und Nordsee, damit engagierte Tierretter alten, kranken oder Tieren, die nicht mehr nützlich sind, ein liebevolles neues Leben ermöglichen können. Bernhard Kutz war früher Jockey, dann beendete ein Unfall seine Karriere. Kutz wollte weiter mit Pferden arbeiten und den Tieren etwas zurückgeben. So baute er mit seiner Lebensgefährtin einen Pferdegnadenhof auf. In der Pferdeoase in Ovelgönne betreut Bernhard Kutz heute etwa 40 Pferde die sportuntauglich, alt, krank oder unverkäuflich sind. Der 80-jährige Witwer möchte jetzt kürzertreten. Es ist aber gar nicht so leicht, eine geeignete Nachfolge für den Gnadenhof zu finden.
Karin Mück und Jan Gerdes gründeten Hof Butenland, einen Lebenshof für Rinder: Ehemalige Hochleistungsmilchkühe, Kälber, die geschlachtet werden sollten, Versuchstiere oder Stiere, die den Zuchtansprüchen nicht mehr genügten, leben auf dem Hof in Butjadingen. Karin Mück und Jan Gerdes stellen die Bedürfnisse der Tiere bedingungslos in den Mittelpunkt. Für Neuzugänge wie Ochse Ole, der als Handaufzucht im Zirkus ohne Artgenossen groß wurde, ist der Start in ein artgerechtes, freies Rinderleben erst einmal ganz schön stressig. „Die nordstory“ begleitet Menschen in der Region Wesermarsch, die aus Überzeugung zu Tierrettern wurden. Gemeinsam verfolgen sie ein Ziel: ein anderes, friedliches Miteinander von Mensch und Tier. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.12.2021 NDR Kulinarisches Mecklenburg-Vorpommern – Leckeres aus dem Nordosten
Folge 457 (90 Min.)Feinste Schokolade, hochwertiges Marzipan oder Qualitätsfleisch: Die kleinen Manufakturen und Betriebe im Nordosten boomen. Ihr Motto: Klasse statt Masse! Das macht viel Arbeit, doch die Kundschaft schätzt die Qualität regionaler Produkte. Konditormeister Stefan Rossow verarbeitet täglich sonnengereifte kalifornische Mandeln und röstet sie zusammen mit Zucker im traditionellen heißen Kupferkessel. Seit 2009 wird in der Stralsunder Manufaktur Marzipan hergestellt. Der Mandelanteil: 70 Prozent. Das ist weit mehr als bei den großen Marzipanproduzenten. Und alle Produkte sind ohne Konservierungsstoffe.
Stefan Pistol kann grillen wie kein anderer, gibt Kurse vor begeistertem Publikum. Längst ist er über die Landesgrenzen hinausbekannt als Fleischermeister der Spitzenklasse, als „Rockstar am Grill“ Sein Ziel: Rindfleisch ökologisch mit ethisch vorbildlicher Weideschlachtung. Prinzipiell hat er alle Tiere, deren Fleisch er verarbeitet, vorher gesehen. Iveta Kilianova und Ciarán Close betreiben eine gläserne Schokoladenmanufaktur mitten in Waren (Müritz). Die Bestellungen kommen aus der ganzen Welt. Doch die Produktion ist aufwendig und benötigt viel Zeit. Ciarán selektiert die Kakaobohnen von Hand.
Dann werden sie geröstet, geschält und gebrochen. Danach folgt das Conchieren. Vier, fünf Tage lang rührt Iveta an ihrem heißen Schokoladenbrei, bis der Schmelz in Formen abgefüllt werden kann. Alles ist Handarbeit. Die Schokolade und viele andere lokale Produkte werden im Kaufmannsladen von Detlef Wegner in Bad Doberan angeboten. Eigentlich ist er schon im Rentenalter. Doch er hatte einen Traum: ein Laden ausschließlich mit regionalen Produkten. Mittlerweile hat Detlef Wegner mehr als 60 Lieferanten aus Mecklenburg-Vorpommern unter Vertrag. Tendenz steigend. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 19.12.2021 NDR Links und rechts der Elbchaussee
Folge 458 (60 Min.)Die Elbchaussee ist Hamburgs weltberühmte Prachtstraße. Über neun Kilometer zieht sich der einstige Kutschenweg entlang der Elbe von Ottensen über die Elbvororte bis ganz in den Westen nach Blankenese. Längst ist die Elbchaussee die Hauptverkehrsstraße in Hamburgs Westen. Links und rechts von ihr sind ganz unterschiedliche Facetten zu entdecken: hanseatische Kaufmannspaläste, wenige Fischerkneipen, edle Sternerestaurants und Beachclubs. Ausflugsparadies für jedermann und zugleich Adresse nobler Villen des Geldadels, Parks in klassizistischer Schönheit und dazwischen immer wieder opulente Blicke auf die Elbe.
Die Elbchaussee: ein Sehnsuchtsort in Hamburg. Erstes Haus an der Elbchaussee ist die urige Seemannskneipe Zum Seeteufel. Hier ist Evi Subbert nicht nur Chefin: Sie rollt die Bierfässer ins Lokal, putzt, dekoriert und steht jeden Tag hinter der Theke. Seit 30 Jahren empfängt sie ihre Gäste in der randvoll mit maritimen Erinnerungsstücken vollgehängten Kleinstkneipe. Und zur fortgeschrittenen Stunde singt sie die altbekannten Hans-Albers-Lieder.
Stammgast ist Undine Schaper. Undine ist Verlegerin des Hochglanzmagazins „Land & Meer“, wohnt unterhalb der Elbchaussee direkt am historischen Museumshafen Oevelgönne in Neumühlen, ist leidenschaftliche Seglerin und „Deichgräfin“. Das heißt, sie ist Vorsitzende des Deichsicherungs-Vereins Oevelgönne und damit verantwortlich für den Schutz vor den Elbfluten. Entlang der Elbchaussee segelt sie die Elbe runter bis Blankenese. Dort trifft sie Sternekoch Karlheinz Hauser und kocht mit ihm nordisch-regionale Spezialitäten für ihre Rubrik „Küche der Küste“.
Am Ufer der Elbe säumen eingebunden in weite Parklandschaften prachtvolle Villen die Elbchaussee. Eine dieser Säulenvillen steht seit Jahren leer. Betreten verboten. Dagmar von Kügelgen, eine Nachfahrin der ehemaligen Besitzer, gewährt Einblicke in die Vergangenheit und das damalige Innenleben dieses Baudenkmals und Zeugen einstigen Reichtums. Der Jenischpark ist sicherlich einer der schönsten Parks, die an der Elbchaussee zu finden sind.
Von 200 Jahren schuf Baron Caspar Voght diese Parkanlage. Weitgereist und hochgebildet hat er diese Fläche als Einheit von Landwirtschaft und Parkanlage aufgebaut. Später entstand im Auftrag von Senator Martin Johann Jenisch das klassizistische Jenisch Haus. Heute dient es als Museum. Der Park mit seinem jahrhundertealten Baumbestand wird aufwendig gepflegt. Mehrmals im Jahr klettern die Baumpfleger hoch in die alten Stieleichen und erhalten die Bäume für die nachkommenden Generationen.
Das älteste Dorf an der Elbchaussee ist Nienstedten. Hier kümmert sich Pastorin Vera Lindemann um das Gemeindewohl. Im kinderreichen Elbvorort richtet sie Taufen aus, treibt den Bau des Jugendtreffs voran und pflegt beste Kontakte zu den regionalen Bauern, die sie zum Erntedankfest mit Kürbis, Getreide und anderen Feldfrüchten beliefern. Als begeisterte Schwimmerin sitzt sie nach Feierabend am Elbstrand, findet hier Ruhe und entspannt bei einem Bad in der Elbe. Die Elbchaussee endet in Blankenese als kleine, beinahe dörfliche Straße.
Ganz in der Nähe betreibt Nathalie Gideon ihren Fischladen. Jeden Morgen fährt sie in aller Frühe über die Elbchaussee bis zum Fischmarkt Altona, holt hier frischen Fisch und fährt noch im Morgengrauen wieder zurück. Die Elbchaussee ist auch nach 20 Jahren noch ihre Lieblingsstraße. Auch die Baustelle, die gerade auf der Elbchaussee eingerichtet ist, ändert daran nichts. Sie nimmt den Umweg mit Humor und freut sich über die schönen Blicke auf die Elbe.
Im Laden verkauft sie ihre Waren auch an so prominente Kunden wie Otto Waalkes. Andere beliefert sie und bringt die Bestellungen bis in die Wohnungen der Kundschaft. In Luftlinie zum Ende der Elbchaussee liegt der Süllberg. Im Restaurant auf ihm wirkt seit 20 Jahren Karlheinz Hauser. Zum Jahresende schließt der Zweisternekoch die Pforten. Gemeinsam mit Undine Schaper kocht er regionale Gerichte für die Rubrik „Küche der Küste“. Husumer Rind und Seezunge à la Hauser. Dabei zieht er ein Resümee seines Schaffens auf dem Süllberg und wirft einen Blick in die Zukunft. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 01.01.2022 NDR Wir retten unser altes Haus! Junges Leben in alten Mauern
Folge 459 (60 Min.)Die Rettung historischer Häuser in Niedersachsen liegt im Trend. Immer mehr junge Menschen entscheiden sich dazu, alte Resthöfe, Bauernhäuser oder Hotels und Gaststätten wieder aufzubauen. Unterstützt werden sie dabei vom Monumentendienst, einem bundesweit einmaligen Verein, der mit fachkundiger Hilfe und finanziert mit öffentlichen Geldern dafür sorgt, dass alte Bausubstanz erhalten bleibt. Seit 17 Jahren wurden so bereits mehr als 1800 historische Gebäude im Nordwesten Niedersachsens betreut und gerettet.
Meldet sich jemand beim Monumentendienst, kommen die Mitarbeitenden zu ihm nach Hause und machen eine Inspektion. So wie bei Moritz und Vanessa Messerer aus Westgroßefehn. Sie haben über eBay ein altes Kapitänshaus am Kanal gekauft und wollen es nun von Grund auf sanieren. Der Schatz des Hauses ist ein seltenes Tapetenzimmer aus dem Jahre 1806. Das junge Paar will das Kunstwerk mit öffentlichen Zuschüssen restaurieren lassen und dann der Öffentlichkeit zugänglich machen. Doch der Weg dorthin ist steinig, den Kampf mit den Behörden haben sie so nicht erwartet.
Einfacher hat es da Georg Jürgens im Wangerland. Er rettet den riesigen Gulfhof seines Großvaters und macht daraus einen Treffpunkt für die ganze Familie. Oft ist er mit seiner Frau und seinen drei Kindern am Deich, um das Anwesen Stück für Stück zu restaurieren. Für die Kinder ist der Hof ein großer Abenteuerspielplatz. Dort können sie Trecker fahren, auf Bäume klettern oder Frösche fangen. Und direkt neben dem Gulfhof liegt unter einem Erdhügel eine echte Burg.
Beim Besuch von Archäologen erfährt die Familie mehr darüber. Hubert Rummeni auf der Insel Borkum hat sich vorgenommen, das historische Hotel seiner Familie wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Als Erstes sind die Erker und Balkone dran, sie haben in 130 Jahren an der salzigen Nordseeluft Schaden genommen und müssen nun erneuert werden. Alle drei Objekte werden von den Mitarbeitenden des Monumentendienstes betreut. Und gleichzeitig sorgt dieser Verein dafür, dass aus Abbruchhäusern historische Baustoffe gesichert und später wieder verwendet werden können.
So gelangen die handgefertigten Steine eines alten Müllerhauses wieder in ein historisches Küsterhaus. Zur Freude der Denkmalschützenden. Die Dokumentation aus der Reihe „die nordstory“ begleitet die einmalige Arbeit des Monumentendienstes in Niedersachsen und zeigt, wie junge Menschen in alten Mauern leben wollen. Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 07.01.2022 NDR Familienstress auf Hallig Süderoog
Folge 460 (60 Min.)„die nordstory“ setzt die Geschichten über den ganz besonderen Alltag der bisher einzigen Bewohner von Hallig Süderoog mitten im Wattenmeer fort: Nele und Holger, seit mehr als acht Jahren Pächter von Hallig Süderoog, haben jetzt zwei kleine Töchter, die in den Kindergarten gehen. Dadurch hat sich ihr Familienleben in den letzten Monaten völlig verändert. Jeden zweiten Sonntag schippert Holger seine Frau und die beiden Mädchen von Süderoog nach Pellworm rüber, damit Fenja (4) und ihre kleine Schwester Ilvy (2) dort halbtags die Kita besuchen können, wo sie mit anderen Inselkindern zusammen sind. Für das Familienleben bedeutet das ständige Pendeln zwischen dem Zuhause auf Süderoog und einer kleinen Wohnung auf Pellworm eine große Anstrengung.
Aber Nele und Holger haben keine andere Wahl, denn auf Hallig Süderoog mitten im Wattenmeer gibt es keine Kita. Hallig Süderoog ist ein Naturschutzgebiet. Jeden Sommer brüten hier ungestört Tausende Küsten- und Seevögel und ziehen ihren Nachwuchs auf. Nele und Holger haben neben vielen anderen Aufgaben dafür zu sorgen, dass die Hallig die vielen Winterstürme und Überflutungen einigermaßen schadlos übersteht. Während seine Frau und die beiden Kinder eine Woche lang auf Pellworm wohnen, muss Holger auf Süderoog seinen Alltag fast allein verrichten: ob Zäune reparieren, Vögel zählen oder Müll sammeln.
Wenigstens beim Füttern der Tiere entlastet ihn ein Praktikant. Doch bei der Bewirtung der Wattwanderer, die im Sommer zu Fuß nach Süderoog kommen, muss er ohne die gewohnte Unterstützung von Nele auskommen. Im Herbst ist die gefährliche Vogelgrippe nach Süderoog zurückgekehrt. Nach der Tragödie von 2018, als ihr gesamter Geflügelbestand gekeult werden musste, versucht Holger alles, um eine erneute Übertragung des Virus durch die Zugvögel zu verhindern. Ihre Enten und Gänse bleiben im Stall. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 21.01.2022 NDR Mit Mut, Mörtel und ohne Millionen – Neue Abenteuer in alten Herrenhäusern
Folge 461 (60 Min.)Anja Kannenberg hat sich in das Gutshaus von Eickelberg verguckt und das verwahrloste Gebäude gekauft. „Einer muss es ja machen“, sagt sie.Bild: NDR/PopulärfilmDie Gutshausretterszene in Mecklenburg-Vorpommern hat viele Gesichter. Manches verloren geglaubte Schlösschen kann sich aber auch über neue „Pflegeeltern“ freuen! Hinein ins Haus, obwohl noch Baustelle, geht es bei Nina Hollensteiner in Scharpzow. Zusammen mit Albrecht Pischel baut sie ein kleines Vermietungsgeschäft auf: Glamping! Glamouröses Camping im Gutshauspark, ein Volltreffer in der Sommersaison. Auch Philipp Kaszay in Kobrow muss sich um viele Sommergäste kümmern. Und Tochter Paula ist schon alt genug, um bei der Jugendfeuerwehr mitzumachen. Für die erste Löschübung stellt Papa Philipp gleich den Gutshauspark zur Verfügung.
Immer unterwegs sind Christina von Ahlefeldt-Laurvig und Knut Splett-Henning. Ihre vielen Projekte müssen vorangetrieben werden. Das Gutshaus Gehren in der Uckermark, ein Neuerwerb, wird vorsichtig entblättert. Und für das Gutshaus Dahlen haben sich neue Bewahrer gefunden: Giuliana Martinez und Felix Garten, ein junges Paar, das aus Berlin rauswill. In immer mehr Ortschaften entdecken mutige Menschen verlassene, verfallene und verkannte Gutshäuser und erwärmen ihr Herz dafür. „Ich habe ja keine Kinder. Also sind alte Häuser meine Kinder“, sagt Anja Kannenberg fröhlich. Ihr neuestes „Adoptivkind“ ist das Herrenhaus von Eickelberg. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 28.01.2022 NDR Spartanisch, pompös – niemals einfach: Ungewöhnliches Wohnen in M-V
Folge 462 (90 Min.)In Mecklenburg-Vorpommern lässt es sich ungewöhnlich leben, manche Menschen wohnen im modern umgebauten Stellwerk, in dem designten Feuerwehrhaus oder in der kuscheligen alten Ziegelei. Andere Leute wiederum spartanisch in der Jurte. So wie Jakob Zinkowski. Er hat sich komplett runterreduziert und lebt tiefenentspannt. Leben von dem was er anbaut, keine Geldzwänge. Ein Dasein in vier festen Wänden kam für den jungen Mann, der auf einem Biobauernhof aufwuchs und schon als Kind gern in selbst genähten Tipis übernachtete, noch nie infrage. Das Kontrastprogramm: die Engels. Sie haben in Thurow ein Gutshaus mit 1800 Quadratmetern erworben.
Das schien Marcel und Leonhard Engel sehr geeignet für ihr Hobby: Antiquitäten sammeln und einrichten. Doch die riesige Kiste hat auch unendliche Herausforderungen für sie. Sechs Jahre sind seit dem Kauf vergangen, und sie bauen immer noch. Ihr neues Hobby. Da haben es die Schachts einfacher. Ihr altes Innenstadthaus in Güstrow hat nur 180 Quadratmeter. Endlich genug Platz für die jungen Leute und ihre drei Kinder. Und auch wenn die Baustelle immer Überraschungen bereithält, am Ende ziehen sie ein. Wage etwas und verwirkliche deinen Traum: Dieses Motto eint alle Ungewöhnlich-Wohnende in dieser „die nordstory Spezial“. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 30.01.2022 NDR Tausend Jobs im Märchenschloss – Die guten Geister von Schwerin
Folge 463 (60 Min.)Auf der Baustelle tauchen immer wieder Relikte vergangener Zeiten auf.Bild: NDR / NDR Presse und InformationIm Schweriner Schloss warten jeden Tag neue Herausforderungen auf Hausmeister, Gärtner und Projektleiterin der Schlossbaustelle. Ob sich nun ein Marder im Keller zu schaffen macht, plötzlich unbekannte Räume auftauchen oder der Plenarsaal für mehr Abgeordnete umsortiert und umgebaut werden muss. Im Hintergrund sind Tausende verschiedene Jobs zu erledigen, um den Laden am Laufen zu halten. Das alte Gemäuer und der historische Garten sind anspruchsvoll in der Pflege. Wo kann der über 60 Tonnen schwere Baukran stehen, ohne dass die darunter liegenden Keller zusammenbrechen? Welches Bienenvolk ist stark genug, um 30 Meter hoch bis zum Bienenstock auf dem Schlossdach zu fliegen? Und wie sollen die kostbaren Orangeriepflanzen durchs Jahr gebracht werden, wenn der Klimawandel auch schon am Schloss zu spüren ist? Die guten Geister finden für alles eine Lösung, obwohl sie nicht immer einer Meinung sind. Doch es geht um ihr Märchenschloss, kein Bau wie jeder andere! (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 04.02.2022 NDR Prachtvolle Fachwerkhäuser und edle Pferde – Das Osnabrücker Land erleben
Folge 464 (60 Min.)Das Osnabrücker Land ist so vielfältig wie kaum eine andere Region Niedersachsens: Prächtige Fachwerkhäuser, Pferdezuchten, Wasser- und Windmühlen sowie 31 Naturschutzgebiete prägen die Region im Südwesten des Landes. Mittendrin der Fluss Hase. Er entspringt dem Osnabrücker Hügelland und fließt dann 100 Kilometer durch Osnabrück bis nach Quakenbrück. Dort verlässt er das Osnabrücker Land westwärts und mündet bei Meppen in die Ems. „die nordstory“ zeigt die faszinierende Landschaft entlang des Flusses mit ihren besonderen Menschen, Traditionen und Geschichten.
Die Menschen an der Hase sind stolz auf ihren Wohlstand und die hohe Lebensqualität. Im Artland, einem Gebiet mit mehr als 1000 Fachwerkgebäuden und prachtvollen Giebeln, steht der Zimmerermeister Yannik Bäker aus Quakenbrück vor einer besonderen Herausforderung. Er will im Überschwemmungsgebiet ein historisches denkmalgeschütztes Fachwerkhaus von Grund auf sanieren und ahnt noch nicht, auf welche Schwierigkeiten er stoßen wird. Mit ihm „Hand in Hand“ arbeitet Bernd Bührmann aus Menslage. Er ist einer von nur noch ganz wenigen Holzbildhauern in Norddeutschland, die Giebelinschriften fertigen und restaurieren.
Die Hase hat nicht nur Städte wie Osnabrück, Löningen und Meppen geprägt und zu Wohlstand verholfen. Der Fluss bietet auch sehr unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Einer, der sich um dieses besondere Ökosystem kümmert, ist Hans Macke von der Niedersächsisch-Westfälischen Anglervereinigung (NWA). Er und seine Mitstreitenden möchten mit aufwendigen Renaturierungsmaßnahmen die Hase und ihre Ufer wieder möglichst naturnah gestalten. Denn im Jahr 2020 machte ein Chemieunglück Höhe Osnabrück fast jedem Leben im Fluss den Garaus.
Andere Menschen leben vom Tourismus in der Region. Axel Torbecke aus Rieste ist der Betreiber der Wassersport- und Skianlage am Alfsee und fiebert einem besonderen Event entgegen: einer großen Wasserski-Show, dem Highlight der Saison. Und auch die Pferdezucht spielt eine bedeutsame Rolle im Südwesten Niedersachsens. Spannende Monate liegen vor der Familie Thelker aus Ostercappeln, die von der Pferdezucht lebt. Gerade hat ihre älteste Stute Rafinesse mit 21 Jahren ihr letztes Fohlen bekommen, das sich nun bei der großen Fohlenschau beweisen muss. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 11.02.2022 NDR Bock auf Kutschbock
Folge 465 (60 Min.)Es ist kein Boom, aber auf alle Fälle ein Run: Auffallend viele Menschen haben Lust, den Kutschenführerschein zu machen. Eine Lizenz, die dem Inhaber bescheinigt, sachkundig genug zu sein, um auf öffentlichen Straßen mit einem Pferdegespann unterwegs zu sein. Im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein wird der Kurzlehrgang einmal im Jahr angeboten. Jürgen Lamp und Katja Wagner bringen dann etwa zehn Teilnehmende an die Leinen und zur Prüfung. Längst nicht alle Teilnehmenden haben vor diesem Event Erfahrung mit Pferden. Einige sind einfach nur in Kutschen verliebt, andere haben zu Hause kleine Ponys stehen, mit denen sie sonst nichts anzufangen wissen.
Katharina Kirschnick aus Nehmten etwa möchte ihrer Tante folgen, die in Chile Kutscherin ist. Sabine Zebermann aus Neudorf-Bornstein sucht Abwechslung zu ihrer Arbeit am Nord-Ostsee-Kanal, hat aber kein eigenes Pferd, mit dem sie Kutsche fahren könnte. Dorthe Andrick aus Großenbrode besitzt ein Rennpferd. Ob das auch gemütlich eine Kutsche ziehen mag? Keine der Teilnehmenden besitzt ein entsprechendes Gefährt. Mit diesem Lehrgang begeben sie sich auf eine neue Reise. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 18.02.2022 NDR Neuanfang auf der Insel Pellworm
Folge 466 (90 Min.)Ein Neuanfang auf der Nordseeinsel Pellworm ist schon in normalen Zeiten keine leichte Aufgabe, in diesen unsicheren Zeiten ist es eine echte Herausforderung für die Menschen, die hier leben und überleben wollen. „die nordstory Spezial“ mit einer Reportage über drei Familien, drei Neuanfängen auf einer Insel.
Sie hatten keine Lust als Hamburger Rentnerpaar jeden Abend zu überlegen, zu welchem Italiener sie nun wieder gehen sollten, sagt Thomas Schult. Der ehemalige Bankkaufmann hat sich zusammen mit seiner Frau Sabine einen Lebenstraum erfüllt. Die beiden kauften einen ehemaligen Ponyhof auf der Insel Pellworm und sanierten diesen aufwendig. Nun lebt das Ehepaar Schult auf ihrem WattGut, so haben sie den Hof getauft. Sabine betreibt dort einen Laden für Deko- und Geschenkartikel, ein kleines Café und eine Galerie. Während sie jetzt jeden Morgen Kuchen und Torten für ihre Gäste backt, füttert Thomas die Laufenten, mäht Rasen oder saniert den alten Hof von 1850 weiter. Ihre beiden Söhne waren nicht gerade glücklich, dass die Eltern einen Neuanfang auf Pellworm wagen wollten, sind aber mittlerweile genauso begeistert wie ihre Eltern vom Leben auf der Insel.
Die Eheleute Kirsten und Stefan stehen plötzlich vor dem Nichts. Ihr Gasthaus Hooger Fähre brannte 2019 drei Tage vor Heiligabend ab. Seit mehr als 100 Jahren wurde die Traditionsgaststätte von der Familie Petersen, dann in vierter Generation von Kirsten und Stefan Schuldt betrieben. Kirsten verlor bei dem Brand nicht nur eine Gaststätte, sondern ihr Elternhaus voller Erinnerungen. Das Entsetzen auf Pellworm war groß, genauso groß waren aber auch die Anteilnahme und Hilfe der Insulaner. Schnell wurde allen klar: die Hooger Fähre muss wiederaufgebaut werden. Stefans größter Wunsch: an seinem Geburtstag Anfang Oktober muss das Haus wieder stehen. Keine leichte Aufgabe, denn immer wieder haben Stürme, Regen und dann der Coronalockdown auf der Insel die Zeitpläne durcheinandergebracht. Nach anderthalb Jahren jedoch steht ihre neue Gaststätte Hooger Fähre.
Sie sind lange Zeit als Paar durch das Leben auf ihrer Heimatinsel geschritten. Nach mehr als acht Jahren haben sich Annika, geborene Levsen, und ihr Mann Ove Jensen das Jawort auf der Nordsee gegeben. Den Start als Hotelbetreiber haben sich die Jensens ganz anders vorgestellt. Ihr Hotel Nordsee Lodge an der Alten Kirche auf Pellworm ist ihr Lebenstraum. Vor vier Jahren nach ihren Vorstellungen gebaut, ist jedes der 22 Zimmer nach ihrem ganz persönlichen Geschmack eingerichtet. Das erste Jahr als Hoteliers war ein Riesenerfolg. Und auch das Jahr 2019 begann vielversprechend. Doch plötzlich wurde die Insel komplett abgeriegelt. Von Mitte März bis Mitte Mai durfte kein Tourist auf der Nordseeinsel übernachten oder sie betreten. Acht Wochen Verdienstausfall, das Ostergeschäft war komplett verhagelt.
Dazu kamen die Personalprobleme, kaum eine Servicekraft, kaum ein Koch war zu finden, der auf Pellworm arbeiten wollte. Umso dankbarer war Hotelbesitzerin Annika Levsen, als sich die angehende Studierende Lisa Bonk aus Baden-Württemberg spontan entschloss, in der Sommersaison auszuhelfen. Coronabedingt konnte sie ihr geplantes Studium zunächst nicht antreten. Also arbeitete sie drei Monate lang auf ihrer Lieblingsinsel, die sie seit ihrem dritten Lebensjahr als kleine Urlauberin kennen und lieben gelernt hat. Das Sommergeschäft brummte, denn die Deutschen sind hungrig nach Urlaub an der Nordsee. Doch im November war plötzlich wieder alles auf null, der nächste Lockdown kam. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 20.02.2022 NDR Geheimnisse eines Grandhotels – Das Vier Jahreszeiten
Folge 467 (60 Min.)Sternekoch Christoph Rüffer: seit 20 Jahren Garant für höchste Gourmetfreuden im Restaurant.Bild: NDRZum 125-jährigen Jubiläum im Jahr 2022 soll die Fassade des Hotels Vier Jahreszeiten makellos erstrahlen. An weißer Farbe wird dabei nicht gespart.
Am 24. Februar 1897 ersteigerte der Schwabe Friedrich Haerlin das in Konkurs gegangene schmale Hotel mit elf Zimmern am Alsterbassin, wie die Binnenalster damals noch genannt wurde. Durch raffinierte Zukäufe und großes Geschick als Hotelier ist das Vier Jahreszeiten zu einem der führenden internationalen Häuser und zur hanseatischen Institution geworden, ein Haus des Luxus und der Diskretion.
300 Mitarbeitende sorgen dafür, dass in den 156 Zimmern und Suiten samt der 400 Quadratmeter messenden Royal Suite alles stimmt und nichts nach außen dringt. Hier wohnen Fürsten, Machthaber, Magnaten oder Stars gänzlich unbehelligt vom Zeitgeschehen in einem eigenen Kosmos der Kostbarkeiten. Über Geld wird nicht gesprochen, hier hat man es und ist in vielen Fällen längst darüber hinweg, es überhaupt beachten zu müssen.
Wie funktioniert ein solches Haus, wer bewirkt hinter den Kulissen, dass das Leben hier in scheinbar absoluter Leichtigkeit vonstatten gehen kann und kein Wunsch unerfüllt bleibt? Das Reich der absoluten Möglichkeiten liegt in den Händen des Teams um Hoteldirektor Ingo Peters, der selbst jeden Winkel des Hauses kennt. Er arbeitete hier bereits als Page und übernahm mit 36 Jahren das Hotel als Direktor. Mikhail-Martin Franz besorgt, koordiniert und dirigiert seit 25 Jahren alle Handwerksarbeiten am und im Haus. Katharina Seidl besorgt mit ihrem Team den floralen Schmuck des Hauses. Und Küchendirektor Andreas Block sorgt neben Sternekoch Christoph Rüffer fürs Kulinarische.
Geschichten, Geschichte und Geheimnisse eines Grandhotels: Wie überlebt das Vier Jahreszeiten in Stil und Grandezza mit schönstem Alsterblick seit 125 Jahren? Das zeigt diese „nordstory“. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 25.02.2022 NDR Wasserreich Ostfriesland – Tide, Typen und Taucher
Folge 468 (90 Min.)Ostfriesland ist von Wasser geprägt, die Küste grenzt an der Nordsee, das Binnenland ist durchzogen von unendlich vielen Wasseradern. Große Teile sind von Menschenhand gemacht, dem Meer abgetrotzt. Das Wasser prägt nicht nur die Landschaft, sondern auch die Menschen. Für viele Ostfriesen sind Flüsse, Kanäle oder das Wattenmeer Arbeitsplatz und Lebensmittelpunkt zugleich.
„die nordstory Spezial“ ist unterwegs auf dem Wattenmeer und den unzähligen Kanälen Ostfrieslands, erzählt die Geschichten unterschiedlicher Menschen, deren Leben vom Wasser geprägt ist, und zeigt eine zauberhafte Landschaft in opulenten Bilderstrecken.
Einer von ihnen ist Christian Janhsen. Er hat seinen Kutter „Orion“ von seinem Vater übernommen und fischt in dritter Generation in der Nordsee. Um sich unabhängig zu machen von Fangquoten und Großhändlern, versucht er es mit einer neuen Geschäftsidee: Er geht auf Hummerjagd. Mithilfe einer selbst gebauten Konstruktion wirft er seine Körbe in der Nordsee aus. „Das ist viel schonender für das Ökosystem, als wenn ich mit einem Schleppnetz über den Meeresgrund gehe“, sagt Christian Janhsen. Seinen Fang will er an lokale Gastronomen und Fischhändler verkaufen.
Matthias Kurtz lebt und arbeitet nach dem Wetter und den Pegelständen. Er ist Schöpfwerkmeister in Knock an der Ems und wacht über die Wasserstände in einem knapp 50.000 Hektar großen Gebiet. Weil das eingedeichte Land tiefer liegt als der Meeresspiegel, würde es bei Regen volllaufen. Damit es keine Überschwemmungen gibt, wird über das Schöpfwerk Wasser aus den Kanälen in die Ems gepumpt. Matthias Kurtz bedient vier riesige Pumpen, die zusammen 60.000 Liter Wasser pro Sekunde bewegen können. „die nordstory Spezial“ begleitet ihn bei seiner Arbeit und zeigt die Wartung der Pumpen mithilfe der Emder Hafentaucher.
Das Traditionsschiff „Prinz Heinrich“ wurde 1909 auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut und verkehrte als Passagierschiff zwischen Emden und Borkum. Vor rund 20 Jahren hat ein Verein das historische Dampfschiff übernommen. Swana Kißmann gehört zu der Crew. Die 24-Jährige studiert an der Seefahrtsschule in Leer und will Kapitänin werden. Sie war auch schon auf großen Pötten und in internationalen Gewässern unterwegs. Aber auf der „Prinz Heinrich“ wird noch alles per Handarbeit gemacht, und dass mag sie besonders.
Der Elisabethfehnkanal ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als in Ostfriesland Torf abgebaut und über die schnurgeraden Kanäle verschifft wurde. Heute sind auf dem Kanal nur noch Freizeitkapitäne unterwegs. Und ohne Schleusenwärter Stefan Strauch kämen die nicht voran. Sieben Klappbrücken und vier Schleusen müssen bedient werden, damit die Boote passieren können. Um 8:00 Uhr klappt Stefan Strauch die erste Brücke hoch. Dann begleitet er die Skipper durch „seinen“ Kanal. Wenn im Sommer viele Boote unterwegs sind, wird es in der Schleuse eng: „Manche werden dann nervös, weil sie Angst um ihr teures Boot haben!“ (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 27.02.2022 NDR Aus aller Welt auf die Inseln – Vom Saisonarbeiter zum Insulaner
Folge 469 (60 Min.)Obwohl die sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln winzig sind, bilden sie eine Art Melting Pot internationaler Kulturen. Denn aus der ganzen Welt kommen Menschen zum Arbeiten dorthin. Ohne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland könnten die Hotels und Restaurants dichtmachen. Denn deutsches Personal ist in der Branche extrem knapp. Viele kommen nur für eine Saison. Andere ziehen samt ihren Familien an die Nordsee und werden Teil der Inselgesellschaft.
„die nordstory“ trifft Menschen aus aller Welt, die auf den Ostfriesischen Inseln eine neue Heimat gefunden haben.
Eine Rumänin geht auf Borkum ihren Weg
Auf der größten Ostfriesischen Insel Borkum haben mehr als 500 Rumänen ihren festen Wohnsitz. Bei insgesamt etwa 5200 Einwohnerinnen und Einwohnern sind das etwa zehn Prozent. Ana-Maria Andrei lebt seit 2013 auf Borkum. Eigentlich wollte sie nur für eine Saison bleiben, aber mittlerweile ist für Ana-Maria klar: Borkum ist ihre Heimat. Die 43-Jährige leitet das Housekeeping eines Hotelbetriebs. Neben ihrem Fulltimejob versorgt sie drei Kinder. Und sie ist ein Bindeglied zwischen Deutschen und Rumänen und hilft ihren Landsleuten als Übersetzerin bei Arztbesuchen und Behördengängen. „Ohne Ana-Maria wären wir oft aufgeschmissen“, sagt die Ärztin Monika Harms.
Eine Polin schmeißt auf Baltrum zwei Betriebe
Bozena Possekel ist ohne Frage eine „Powerfrau“. Die 35-Jährige hat in ihrer Heimat Hotelfachfrau gelernt und wurde 2003 für ein Praktikum nach Baltrum vermittelt. Mittlerweile führt sie die einzige Pizzeria der Insel und hat obendrein einen Imbiss eröffnet. „Mich selbstständig zu machen war immer mein Traum!“. Tochter Laura und Sohn Jakub gehen in die Inselschule, Bozena selbst wurde zur Elternvertreterin gewählt. Das Jahr 2021 ist für Bozena Possekel besonders spannend: Nach dem langen Corona-Lockdown muss sie mit ihren Betrieben dringend wieder Geld verdienen. Und sich außerdem um ihr kleines Baby kümmern: Sohn Philip ist erst wenige Monate alt.
Ein Senegalese bringt auf Spiekeroog Chinesen Deutsch bei
Bara Sarr stammt aus dem Senegal und ist ältester Lehrer am Hermann Lietz-Internat auf Spiekeroog. Er hat in Leipzig Deutsch studiert. Und weil das Internat Schülerinnen und Schüler aus China aufgenommen hat, bringt er ihnen Deutsch als Fremdsprache bei. „Ich kann mich in ihre Lage versetzen“, sagt Bara Sarr. „Die Sprache ist der Schlüssel. Wenn man in einem fremden Land klarkommen will, muss man die Sprache lernen!“ Der 62-Jährige lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in einer kleinen Wohnung im Internat und verbringt auch jenseits des Unterrichts viel Zeit mit den Schülerinnen und Schülern. „Das gehört zum Lietz-Konzept. Wir sind alle eine große Familie. Und weil wir in meiner Heimat auch in großen Gemeinschaften leben, fühle ich mich hier zu Hause“, sagt er.
Eine Dänin als „Eisfee“ auf Norderney
Henriette Vaupel stammt aus Viborg (Dänemark) und wollte in ihrer Jugend Profifußballerin werden. „Hat nicht ganz geklappt. Aber O-Beine hab’ ich trotzdem gekriegt!“, sagt Henni. Der Liebe wegen kam sie nach Ostfriesland und bekam irgendwann ein Jobangebot auf Norderney: als Eisverkäuferin. „Das ist mein Traumjob“, sagt Henni. Und dass die Deutschen sich bei den Dänen ganz schön viel abgucken können in Sachen Glücklichsein. „Die Deutschen machen sich oft Sorgen. Wir Dänen leben unbekümmerter!“ Norderney wird für Henni zum Sprungbrett: Ihr Chef macht einen großen Eissalon in Norddeich auf und Henriette soll den neuen Laden leiten.
„die nordstory“ begleitet Menschen, die beispielhaft zeigen, wie Integration funktionieren kann. Sie alle haben auf den kleinen Ostfriesischen Inseln ihre neue Heimat gefunden. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 11.03.2022 NDR Das schwimmt!? Traumboote – Bootsträume
Folge 470 (60 Min.)Schleswig-Holstein ist mit seinen zwei Küsten das Land der Boote und Freizeitkapitäne. Jachthäfen säumen Nord- und Ostsee, viele kleine Werften leben vom Bau und von der Pflege schwimmender Träume. „die nordstory“ erzählt vier Geschichten von ganz verschiedenen Booten. Die „Cleone“ war einst die stolze Rennjacht von Charlie Chaplin. Leckgeschlagen lag sie jahrelang auf Borkum auf dem Trockenen, rottete vor sich hin und sollte schon verschrottet werden. Doch das wollte der Schleswig-Holsteiner Michael Heidelmann um jeden Preis verhindern. Er kaufte das Wrack, seitdem ist die Rettung der „Cleone“ seine Mission.
Ein Kraftakt, der Zeit braucht und viel Geld kostet. Seit Jahren werkeln der Eigner und eine Handvoll Getreue daran, um das Schiff eines Tages schwimmen zu sehen. „Serendipitá“ bedeutet so viel wie Glücksfall: Das venezianische Taxiboot sieht aus wie neu, nachdem die Kieler Laura und Ben Tanis für die Restaurierung tief in die Tasche gegriffen haben. Ein Schmuckstück, das künftig Fahrgäste auf der Kieler Förde transportieren wird, wenn alles gut geht. Doch noch gibt es ein paar Steine aus dem Weg zu räumen. Die „Timpe Te“ ist ein kleiner hölzerner Kutter mit Fernsehvergangenheit.
„Das Rätsel der Sandbank“ heißt der ARD-Mehrteiler aus den 1980er-Jahren, in dem das Segelboot eine Hauptrolle spielt. David Friedrich hat die Serie immer wieder gesehen und davon geträumt, einmal selbst auf diesem Deck zu stehen und Segel zu setzen. Jetzt gehört dem 21-Jährigen die „Timpe Te“, mit der er in Flensburg junge Leute aufs Wasser bringt. Die „Proasis“, ein knallgelbes Doppelrumpfboot, hat eine Botschaft: Es soll auf den Klimawandel aufmerksam machen. Die beiden Ingenieure Henrik Richter-Alten und Christian Arriens haben auf den Marshallinseln erlebt, wie die Erderwärmung jetzt schon die Menschen im Südpazifik bedroht.
Mit einfachsten Mitteln und wenig Geld haben sie zu Hause in Kiel aus Sperrholz, Dachlatten und Recyclingmaterial ein seetüchtiges Boot gebaut. Die „Proasis“ ist ihr Beitrag, um ins Gespräch zu kommen und über die weltweite Gefahr eines steigenden Meeresspiegels zu informieren. Viermal Höhen und Tiefen, Begeisterung und Enttäuschung, harte Arbeit und am Ende (vielleicht) die Belohnung. Wenn sich die Segel im Wind blähen oder der Motor brummt, dann werden Bootsträume wahr. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 18.03.2022 NDR Wohngeschichten aus dem Norden
Folge 471 (60 Min.)Jörg und Susanne wollen raus aus der Hektik der Stadt und aufs Land ziehen. Das neue Haus ist ein Häuschen: 40 Quadratmeter klein, ein sogenanntes Tiny House. An diesem Tag geht das Paar mit dem neuen Haus auf Reisen. Nichts darf schiefgehen, schließlich haben Haus und Transport 110.000 Euro gekostet. Die Häuser, die Bedrana Kowalke vermittelt, sind größer. Manche sind unansehnlich, baufällig, aber immer noch deutlich preiswerter als in Hamburg oder Berlin. Die Maklerin besucht nun Familien, die in der Coronapandemie den Schritt zum eigenen Haus in Mecklenburg-Vorpommern gewagt haben.
Wird der Traum vom Glück wahr? Dirk Schlotfeldt und Alexis Crasnier sind fast angekommen am Ziel, für das sie seit Jahren planen, beantragen, entwerfen: eine 55 Quadratmeter große Wohnung in Hamburgs Hafencity. Sie kennen ihre zukünftigen Nachbarn und Nachbarinnen, sie sind eben eine Baugemeinschaft. Jetzt heißt es: Umzugskartons packen. Chris und Samira Mielke sind aufgeregt: Ihr nagelneues Fachwerkhaus ist in Einzelteilen nahe Hannover angekommen. Fünf Tonnen Eichenholz. Und die Zimmermänner wollen an diesem Tag schon das Erdgeschoss aufbauen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 25.03.2022 NDR Harz im Herzen – Unterwegs auf dem Hexenstieg
Folge 472 (60 Min.)Der Harzer-Hexen-Stieg führt einmal quer durch Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge: auf mehr als 100 Kilometern Wanderweg von West nach Ost, von Osterode in Niedersachsen bis nach Thale in Sachsen-Anhalt. „die nordstory“ begibt sich auf einer Harzdurchquerung nicht nur auf eine Reise durch die wilde Natur, sondern lernt dabei auch Menschen am Wegesrand kennen, die von und mit dem beliebten Wanderpfad leben. Wildnisführer Jens Habich zum Beispiel nutzt die Strecke von Osterode bis nach Buntenbock für seine Survivalkurse.
Oder Meik Lindberg, der schon in der ganzen Welt zu Hause war und jetzt in Braunlage ein Boutique & Event Hotel eröffnet hat. Andere Harzer genießen einfach ihre Heimat. Paula Reiser ist auf dem Harzer-Hexen-Stieg gerne mit ihrem Mountainbike unterwegs. Für die Brocken-Bäuerinnen Julia und Sarah Thielecke ist ihr Harzer Rotes Höhenvieh die schönste Rasse der Welt. Und es gibt Menschen, die Traditionen bewahren. Jodlermeister Andreas Knopf, genannt Kukki, serviert seinen Gästen gerne auch eine Kostprobe seines Könnens, seine Erbsensuppe ist sogar schon seit 30 Jahren Kult.
Ob ein weiter Blick oben vom Brocken oder tiefe Eindrücke in der Rübeländer Tropfsteinhöhle, der Adrenalinkick beim Flug über die Rappbodetalsperre oder der Wandergenuss durch das romantische Bodetal, der Harzer-Hexen-Stieg ist so einmalig wie abwechslungsreich. Für die einen sind es die kleinen und großen Naturerlebnisse, für die anderen die Begegnungen mit den Menschen. Aber für alle ist es ein Abenteuer. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 08.04.2022 NDR Sind im Wald – Die neue Lust am Bad in der Natur
Folge 473 (60 Min.)Seine große Leidenschaft sind Fledermäuse. Der freiberufliche Landschaftsökologe Paul Blei soll für einen Naturpark eine Bestandsaufnahme der Fledermauspopulation durchführen. Eine komplizierte Angelegenheit. Mit einem leisen Elektrocrossmoped und einem Horchhelm Marke Eigenbau rauscht er durch den Dämmerwald. Und als zusätzliche Hilfe versucht er gerade, seinen Hund Karl, einen Husky-Mischling, zum Fledermaus-Suchhund auszubilden. Holger Weinauge, Forstwirt und „Waldrevolutionär“, streitet seit Jahren für das Verbot von großen Rückemaschinen, für den Einsatz von Pferden, behutsames Aufforsten.
Um anderen Waldbesitzern, Gemeinden und Forstbetrieben zu zeigen, was möglich ist, hat Holger Weinauge vor 16 Jahren 300 Hektar Wald in der Nähe von Teterow gekauft und auf seine Art umgestaltet. Entstanden ist ein außergewöhlicher Dauerwald, der einzige seiner Art weit und breit. Juana Zierke muss 15 Kinder im Wald bis zu acht Stunden am Tag bei Laune halten. Die Erzieherin hat dafür extra eine Zusatzausbildung als Waldpädagogin gemacht.
Die Wald-Kitagruppe der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenwieden bei Grimmen war schon kurz nach der Eröffnung sofort ausgebucht. Jetzt gibt es eine lange Warteliste. Fast 30 private und staatliche Jagdschulen gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. Alle Kurse für einen Jagdschein sind auf Monate hin ausgebucht. Sörn Puchmüller hat seine Jagdschule in Sanitz bei Rostock vor 20 Jahren gegründet. Zurzeit kommt er aber kaum hinterher, alle Anwärter*innen zum begehrten Schein zu bringen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 15.04.2022 NDR Die Strandfabrik – Ideenschmiede am Meer
Folge 474 (60 Min.)Seit 2020 entwickeln und produzieren zahlreiche Start-ups ihre Ideen auf einem Areal, wo einst Panzer, Torpedos und Lokomotiven gebaut wurden. In der ehemaligen 4500 Quadratmeter großen MaK-Halle am Falckensteiner Strand hat Geschäftsführer Lukas Zarling einen Ort für kreative und nachhaltige Projekte geschaffen. Vermieter ist die Stadt Kiel, die auf dem 34 Hektar großen Gelände mit elf Hallen ein Innovationszentrum plant.
Die StrandFabrik ist der erste Co-Working Space mit eigenen Produktionsflächen in Kiel. Da sind die Gründer von Rune Sauna. Ihre Idee: eine schwimmende Sauna für die Förde, Vorbild ist Oslo, wo so etwas bereits angeboten wird. Erst einmal bauen sie aber eine rollende Sauna in einen ausgedienten Bundeswehrbus ein. Der steht jetzt unter anderem an beliebten Surfspots rund um Kiel.
Die Frauen von rematter studieren alle Nachhaltigkeitsmanagement. Sie versuchen, aus Seegras Papier und andere Stoffe für den täglichen Gebrauch herzustellen. Mit Küchenquirl und vielen Ideen probieren sie, was möglich ist mit dem nachwachsenden Rohstoff, den sie an der Ostsee zuhauf finden.
Lea Arndt nennt ihre Tischlerei Holzschwester und ist eine der wenigen Profis in der Kieler StrandFabrik. Sie ist frischgebackene Tischlermeisterin und hat sich in der alten Halle ihren Traum von der Selbstständigkeit erfüllt. Ihr Wissen ist gefragt, besonders bei all den Schraubern, die dabei sind, ihre Wohnmobile auszubauen. Da es in der Halle an Laufkundschaft mangelt, findet Lea Arndt ihre Kundschaft über Social-Media-Kanäle. Hier erklärt sie fast täglich, was sie gerade macht und wie eine Tischlerin professionell arbeitet.
Kopf und Manager der StrandFabrik Lukas Zarling hatte 2020 die Idee, die einst leer stehende Halle neu zu nutzen. Sein Ziel: möglichst vielen Start-ups die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen in der StrandFabrik zu verwirklichen. Und so werden es seit der Gründung auch immer mehr. Auch Surfbrettbauer, Pilzzüchter, Autoschrauber hat er in seiner StrandFabrik schon vereint. Es sind oft verrückte Ideen, die dort entstehen, aber einige haben es bereits auf den Markt geschafft.
Die Atmosphäre in der 1905 gebauten Maschinenhalle ist einmalig, der Elan bei Lukas und den Start-up-Unternehmer*innen riesig. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 22.04.2022 NDR Heimat unterm Fernsehturm: Kleine Straße – große Stadt
Folge 475 (60 Min.)Jungfernstieg, Reeperbahn und Große Freiheit kennen alle, aber Hamburg hat noch viel mehr originelle und manchmal auch merkwürdige Straßennamen. Das Schulterblatt ist das Herzstück im Schanzenviertel. Am Hühnerposten teilt sich die Bahnstrecke Richtung Berlin und Hannover. Und an Vorsetzen legen die Besucher*innen ab zur großen Hafenrundfahrt.
Der Durchschnitt ist eine kleine verborgene Straße im Hamburger Grindelviertel, ganz in der Nähe vom Fernsehturm und Bahnhof Dammtor. Im 17. und 18. Jahrhundert war der Durchschnitt nichts anderes als eine Abkürzung vor den Toren der Stadt, um durch die Wallanlagen schneller durchzukommen, sie zu „durchschneiden“.
Heutzutage ist der Durchschnitt auf den ersten Blick durchaus durchschnittlich mit einigen mehr oder weniger repräsentativen Alt- und Neubauten, mit seiner Lage zwischen zwei großen Hamburger Chausseen. Auf den zweiten Blick ist die kleine Wohnstraße der Ort für eine fast dörfliche Nachbarschaft in der Großstadt. Und mit ihren gerade einmal 200 Metern Länge bietet die Straße offenbar genug Raum für die unterschiedlichsten Menschen und Lebensformen. „die nordstory“ stellt einige davon vor.
Angelika Hanstein wohnt und arbeitet seit über 20 Jahren im Durchschnitt. Ihre Goldschmiedelehre hat sie 1989 in Erfurt begonnen und nach der Wende im Allgäu abgeschlossen. Der Norden fehlte ihr noch. „Wir haben NDR 2 gehört in Erfurt als Kinder. Ich bekam Sehnsucht, wenn ich die Hamburger Straßennamen hörte“, sagt Angelika. Heute ist der Hamburger Durchschnitt ihre Basis, hier hat sie ihre Werkstatt, von hier aus bricht sie auf, mal nur ins benachbarte Oechsle, das einzige Restaurant im Durchschnitt, mal nach Berlin, weil die Schauspielerin Meltem Kaptan nun doch Angelikas Kette tragen will, wenn sie den Silbernen Bären bekommt. War damit zu rechnen? Nein. Ändert das ihr Leben? Auch nicht. Der Schmuck ist schön, schlicht und spiegelt ihre Begeisterung, ganz gleich, ob die Kundschaft aus Berlin oder aus New York kommt. Oder aus dem Durchschnitt.
Michael Wichmann ist ein Hamburger Jung. Er ist hier aufgewachsen, hat hier die Ausbildung zum Feinmechaniker gemacht und dann doch noch studiert: Maschinenbau. Und dann baute er seine erste Gitarre und machte aus dieser Leidenschaft den Beruf. Er lebte jahrelang in Spanien, baute dort Gitarren und kehrte eines Tages zurück nach Hamburg. Aber wohin? In den Durchschnitt. Die Mieten sind günstig, die Lage ist zentral. Und zum Abend kann sich Michael vor seinen Laden setzen und gucken, wer drüben im Oechsle sitzt oder selbst rübergehen auf ein Glas Wein.
Jörg Pflaumbaum suchte eigentlich einen Keller, ein Lager für seinen Schallplattenhandel. Gefunden hat er einen Laden im Durchschnitt, den Filmgarten. Filme bzw. DVDs und Bücher gab es hier schon, mit Jörgs LP-Sammlung war das nicht-virtuelle Angebot komplett. Der Filmgarten ist eine Reise in die Zeit der Plattenläden und ihrer Stammkundschaft. Jörg hat alles im Regal, von Death Metal bis zu DDR-Liedermachern. Und weil er eben doch das Internet als Marktplatz nutzt, geht die Geschäftsidee längst auf.
Der Durchschnitt ist eine Straße mit ihren Bewohnerinnen und Bewohnern und deren Geschichten, ein Mosaik aus Miniaturen, so lange, bis sich der mikroskopische Blick weitet: Alljährlich am Jahrestag der Reichspogromnacht zünden die Menschen im Grindelviertel Kerzen an und stellen sie vor die Häuser, in denen Jüdinnen und Juden lebten, bis sie deportiert wurden. Das ganze Viertel war jüdisch geprägt. Am Rand des Durchschnitts lag sogar der jüdische Friedhof, bevor er von den Nazis eingeebnet und als Baufläche ausgewiesen wurde. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 29.04.2022 NDR
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