Bis es gelingt, so idyllisch durch die schleswig-holsteinische Landschaft zu kutschieren, bedarf es einer harten, intensiven Ausbildung. Nervenkitzel inklusive. Der Kutschenführerschein soll in kurzer Zeit Menschen befähigen, ein Pferdegespann sachkundig und sicher über öffentliche Wege zu manövrieren. NDR Kameramann Olaf Wöhlk begleitet Teilnehmer*innen eines Lehrgangs in Futterkamp.
Bild: NDR / NDR Presse und Information
Es ist kein Boom, aber auf alle Fälle ein Run: Auffallend viele Menschen haben Lust, den Kutschenführerschein zu machen. Eine Lizenz, die dem Inhaber bescheinigt, sachkundig genug zu sein, um auf öffentlichen Straßen mit einem Pferdegespann unterwegs zu sein. Im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein wird der Kurzlehrgang einmal im Jahr angeboten. Jürgen Lamp und Katja Wagner bringen dann etwa zehn Teilnehmende an die Leinen und zur Prüfung. Längst nicht alle Teilnehmenden haben vor diesem Event Erfahrung mit Pferden. Einige sind einfach nur in Kutschen
verliebt, andere haben zu Hause kleine Ponys stehen, mit denen sie sonst nichts anzufangen wissen. Katharina Kirschnick aus Nehmten etwa möchte ihrer Tante folgen, die in Chile Kutscherin ist. Sabine Zebermann aus Neudorf-Bornstein sucht Abwechslung zu ihrer Arbeit am Nord-Ostsee-Kanal, hat aber kein eigenes Pferd, mit dem sie Kutsche fahren könnte. Dorthe Andrick aus Großenbrode besitzt ein Rennpferd. Ob das auch gemütlich eine Kutsche ziehen mag? Keine der Teilnehmenden besitzt ein entsprechendes Gefährt. Mit diesem Lehrgang begeben sie sich auf eine neue Reise. (Text: NDR)