bisher 616 Folgen, Folge 226–250
Höhenvieh und Harzer Ziegen
Folge 226 (60 Min.)In der norddeutschen Landschaft gab es früher viele Nutztierrassen, die man heute nur noch aus Lehrbüchern kennt und die vom Aussterben bedroht sind. In Deutschlands erstem und einzigem Archedorf Steinlah im Landkreis Wolfenbüttel haben es sich die Bauern zu ihrem Lebensinhalt gemacht, diese alten Haustierrassen zu erhalten. „die norstory“ begleitet die engagierten Landwirte bei ihrer Arbeit, mit der sie auch die wichtigen Genreserven der Tiere sichern wollen. In Steinlah werden Kälber auf der Weide geboren. Beim Harzer Roten Höhenvieh wird der Nachwuchs durch den Bullen noch per Natursprung gezüchtet. Bei den Hütehunden, den Harzer Füchsen, werden Welpen geboren. Ein großes Thema für die Züchtergemeinschaft ist es, Werbung für die alten Rassen zu machen. Die Bauern aus Steinlah präsentieren Küken im Museum und besuchen mit ihrem Roten Höhenvieh eine Rinderschau. Höhepunkt des Jahres und Auftakt zur neuen Saison ist der große Weideaustrieb, der jede Menge Publikum anzieht. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 13.01.2017 NDR Selbst gemacht – Selbst ackern ist Kult
Folge 227 (60 Min.)Produzieren statt nur zu konsumieren, das Selbermachen erlebt weiter einen Aufschwung. Private Bierbrauer rebellieren mit ihrem Produkt gegen den fahlen Einheitsgeschmack der Industriegetränke. Familien möchten wissen, woher ihr Essen kommt. Selbst angebaut, selbst designt, selbst gebraut und selbst genäht, das ist ein Trend, der auch im Norden zu spüren ist. „die nordstory“ hat kreative Norddeutsche besucht. Gemüsebauer auf Probe in Niedersachsen Nicht kaufen, sondern eigenständig für gesunde Lebensmittel sorgen: Mirjam und Eike Gebers sind seit zwei Jahren begeisterte Biogemüsegärtner.
Allerdings nicht im eigenen Garten hinterm Haus. Den Anbau von Kohlrabi, Möhren, Salaten und Co. betreiben die beiden für sich und ihre zwei Kinder lieber ganz trendy auf einem Acker des Oesenhofs in der Nähe von Bad Fallingbostel. Ihre 50 Quadratmeter große Parzelle hat die Familie von Mai bis Oktober von den Biolandwirten Eva und Jan Meyerhoff gepachtet. Die beiden Profis haben 2016 insgesamt 45 Parzellen bestellt und im Frühling an Biogemüseliebhaber wie die Eheleute Gebers abgegeben, professionelle Beratung inklusive.
Mit Nadel und Faden in Mecklenburg-Vorpommern Während viele Einzelhändler in der Neustrelitzer Einkaufsstraße über mangelnde Kundschaft klagen, gehen die Leute im Laden von Barbara Suhr stetig ein und aus. Dort wird gestrickt, gehäkelt und genäht. Ihre Handarbeitskurse sind immer schnell ausgebucht. Liegt es an dem gemütlichen Laden namens Hauptsache Kreativ! oder hat Barbara Suhr einfach den Nerv der Zeit getroffen? Haben Kunden Billigimporte aus Südostasien satt? Eines steht zumindest fest: billig ist das Hobby Selbermachen nicht.
Was Barbara Suhr ihren Kunden bietet, ist eine Rieseninvestition: Allein alle Knöpfe zusammen haben den Wert eines Mittelklassewagens. Bierbrauen in Hamburg Lars Großkurth ist weder handwerklich begabt noch gelernter Brauer. Trotzdem ist er unter die Craft-Beer-Brauer gegangen. Craft heißt Handwerk. Gemeint ist damit, Bierbrauen wie anno 1516, als auch das berühmte Reinheitsgebot entstanden ist.
Das Brauen von Craft-Beer liegt weltweit im Trend. Inzwischen stellen die „Bierhandwerker“ ihre Bier schon lange nicht mehr im Kochtopf in der heimischen Küche her. Vor allem in großstädtischen Szenevierteln gibt es immer mehr kleine trendige Brauereien. Lars Großkurth hat die sogenannten Micro-Breweries in den USA kennengelernt und bei ihnen eine Biervielfalt entdeckt, die er in Hamburg vermisste. Eine Million Euro haben er und seine Mitstreiter in eine neue Brauerei investiert.
Eine Chance für Kreative in Schleswig-Holstein Sechs grundverschiedene Frauen, eine Archäologin, Masseurin, Kindergärtnerin, Sozialpädagogin, Sprechstundenhilfe und Mutter, machen in Kiel gemeinsame Sache. In ihrem LadenGUT bekommen nicht nur ihre eigenen von Hand gefertigten Dinge auf kleinem Raum eine große Chance. Das Angebot aus Kiel ist mittlerweile ein Geheimtipp unter Kreativen. Die Nachfrage steigt so stark, dass auch andere Kunstschaffende einzelne Fächer und Flächen im Laden mit Galerie anmieten können. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 20.01.2017 NDR Bei Auftrag – Abenteuer!: Mit Forschungstauchern ins Unbekannte
Folge 228 (60 Min.)Ihr Wohnort und ihre Basis ist Kiel. Fünf Männer haben ihren Traum zum Beruf gemacht und gehen als Tauchprofis von Schleswig-Holstein aus für Aufträge weltweit in die Tiefe. Planung und Logistik sind ihre Stärke, insbesondere die Durchführung heikler Unterwasseraufträge. Uli Kunz, Florian Huber, Christian Howe, Robert Marc Lehmann und Philipp Schubert sind Biologen, Archäologen, Fotografen und Buchautoren. Hinter der Truppe namens Submaris steckt geballte Kompetenz. Die Wissenschaftler, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sind auf Tauchgängen von den polaren Gebieten der Arktis und Antarktis bis in die Korallenriffe der Tropen unterwegs. Jahrelange Expeditionen auf teils unbekanntem und unbequemem Terrain haben sie zusammegeschweißt.
Was sie verbindet und auch in Krisenzeiten absichert: Alle fünf sind in Kiel ausgebildete Forschungstaucher, Arbeitskollegen und beste Freunde. Ihre Auftraggeber sind Universitäten, Wirtschaftsunternehmen, Forschungsinstitute und Fernsehsender. Ihre häufigsten Aufgaben bestehen aus archäologischen Untersuchungen, biologischen Bestandsaufnahmen, Kartierungen, Foto- und Filmdokumentationen und Höhlenforschung. NDR Redakteur und Forschungstaucher Thomas Mauch hat die Wissenschaftler unter Wasser begleitet: von den Seegraswiesen der Kieler Bucht bis nach Helgoland, von den norwegischen Fjorden mit ihren Tiefseetieren bis in die Korallenriffe der Malediven. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 27.01.2017 NDR Inselgeschichten von Borkum
Folge 229 (60 Min.)Borkum, die größte der Ostfriesischen Inseln, liegt zwei Stunden Fahrzeit mit der Fähre vom Festland entfernt. Auf ihr leben rund 5.500 Menschen. Helmer Zühlke ist Inselarzt und Museumsleiter zugleich. Im Heimatmuseum Dykhus können Gäste die goldenen Zeiten der Insel im 18. Jahrhundert nacherleben. Seinerzeit heuerten viele Borkumer Seefahrer auf Walfangschiffen an und brachten es so zu Reichtum. Helmer Zühlke hat ein Walskelett nach Borkum geholt und kümmert sich jetzt um dessen wackelige Zähne. Die Insulanerin Nicole Wenning hat sich für die Sommerzeit viel vorgenommen. Sie will in einem Badekarren auf der Strandpromenade „Die kleinste Ausstellung der Welt“ ausrichten. Bei den Motiven von der Insel hat sie die Qual der Wahl, denn es bieten sich viele an am 26 Kilometer langen Sandstrand, im Ortskern der Stadt und in der Natur.
Ein Großteil der Insel steht unter Schutz und gehört zum UNESCO Welterbe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Martina Flerlage ist Borkumerin auf Zeit und wohnt auf dem Feuerschiff im Hafen. Sie macht ein Jahr lang Bundesfreiwilligendienst auf Borkum und arbeitet für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Nach eigenen Angaben lernt sie auf dem Eiland für ihr ganzes weiteres Leben. „die nordstory“ begleitet diese und andere Insulaner in der Hochsaison und gibt einen Blick hinter die Kulissen des Urlaubsziels Borkum. Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 03.02.2017 NDR Wenn einer eine Kreuzfahrt macht … – … dann muss er manchmal radeln
Folge 230 (60 Min.)In der Sommersaison kann man mit der MS „Princess“ gemütlich von Stralsund nach Berlin schippern. Sieben Tage dauert diese Reise. Der Flusskreuzliner ist aber eher ein schwimmendes Hotel, 98 Gäste finden darauf Platz. Betreut werden sie von 26 Crewmitgliedern. Die Reise auf der MS „Princess“ ist eine Mischung aus Kreuzfahrtfeeling und Aktivurlaub. Wer will, kann nämlich zwischendurch mit dem Rad fahren. Fünf Touren bietet der Bordreiseleiter an. Der Reiseleiter ist ohnehin der wichtigste Mann an Bord! Rund um die Uhr ist er für die Gäste da.
Wolfgang Becker aus Niedersachsen ist Mitte 60, Pensionär, war früher Marinesoldat. Seit zehn Jahren reist er als Reiseleiter auf der MS „Princess“. Sechs bis sieben Einsätze hat er jedes Jahr. Er ist durch einen Kollegen aus seinem Männergesangsverein an den Job gekommen, hat ihn ausprobiert und war sofort davon begeistert! „Ich fahre unheimlich gerne Fahrrad, man lernt ständig neue Leute kennen, außerdem ist so eine Reise unglaublich kommunikativ, innerhalb kürzester Zeit ist man mit allen Gästen per Du“, erzählt Wolfgang Becker.
Die Reise von Stralsund nach Berlin führt über Lauterbach, Peenemünde, Wolgast, Stettin, Mescherin, Oranienburg, über den Bodden, das Haff, die Oder und die Oder-Havel-Wasserstraße. Die Passagiere kommen aus ganz Deutschland, der Altersdurchschnitt liegt unter dem von gewöhnlichen Hochseekreuzfahrten, da ja auch Radtouren angeboten werden. Rentner, die fit sind, reisen natürlich auch mit. Zum ersten Mal sind diesmal auch viele Gäste aus dem Ausland dabei: Briten, Amerikaner, Norweger, sogar zwei Australier wollen die Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern erkunden, allerdings nur vom Schiff aus.
Auch Manfred, ein älterer Herr ehemals aus Demmin, freut sich schon auf die Flusskreuzfahrt durch seine alte Heimat. Das tägliche Ritual an Bord verläuft so: Erst gibt es Frühstück, danach wird die Tagestour besprochen. Vormittags kann man die Schiffsfahrt genießen, ab Mittag dann, wer will, bis zum vereinbarten Treffpunkt radeln. Dort wartet dann das Schiff. Wolfgang Becker ist auf den Radtouren immer dabei mit seinem Werkzeugkoffer mit Ersatzteilen, falls mal einer der Radfahrer einen platten Reifen hat oder die Fahrradkette reißt.
Spannend ist es natürlich auch für die Gäste an Bord, wenn sie zum Beispiel auf dem Oder-Havel-Kanal die extrem niedrigen Brücken passieren müssen. Dann muss die Crew ganz flink die Reling abklappen, Fahrräder flach auf den Schiffsboden legen, Lenker quer stellen und dafür sorgen, dass auch wirklich alle Gäste den Kopf einziehen. Das absolute Highlight für die Kreuzfahrtgäste ist jedes Mal die Passage beim Schiffshebewerk in Niederfinow.
Da müssen sie mit der MS „Princess“ nämlich hindurch. Es ist das älteste Schiffshebewerk in Deutschland, die Schiffe müssen einen Höhenunterschied von 36 Metern überwinden. Die MS „Princess“ passt gerade so hinein. Das ganze Spektakel dürfen sich die Gäste dann vom Hebewerk aus anschauen. Auch sonst wird an Bord der „Princess“ das geboten, was man auf den großen Kreuzfahrtschiffen auch erleben kann: ein Käptn’s Dinner, jeden Abend Tanz mit Lothar, dem Alleinunterhalter aus Baden-Württemberg, und reichlich Essen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 10.02.2017 NDR Ein Halligtraum? Neuanfang im Wattenmeer
Folge 231 (60 Min.)Kaufmann Lars will auf Hooge Festlandpreise einführen. Weitere Fotos erhalten Sie auf Anfrage.Bild: NDR/JokespicturesDie unberechenbare Nordsee direkt vor der Haustür, mehr als 15 Mal im Jahr wird das Land, auf dem man lebt und arbeitet, überflutet. Alltag auf einer Hallig. Das halten nicht viele Menschen aus. In den letzten Jahren drohte die Einwohnerzahl der Hallig Hooge, immerhin die zweitgrößte Hallig im Wattenmeer, unter 100 zu fallen. Die Abwanderung stoppen und Neubürger gewinnen ist eine Herkulesaufgabe für die kleine Gemeinde. Bürgermeister Matthias Piepgras verfasste kurzentschlossen ein Konzept, um den demografischen Wandel umzukehren. Zehn Jahre später: Immer mehr junge Menschen zieht es auf die Hallig.
Thorsten Junker und seine Frau Corinna haben in ihrer Heimat Ostwestfalen/Lippe alle Zelte abgebrochen, um mit ihren beiden kleinen Kindern auf Hooge zu leben. Thorsten wird der neue Hafenmeister, Corinna verkauft Andenken an Touristen. Ein paar Monate gab es keinen Kaufmann auf Hooge. Lars Sönnichsen erfährt davon. Mitten im Winter kommt der junge Mann auf die Hallig; noch weiß er nicht, ob er es hier aushalten kann. Aber er will bleiben und ein neues Leben beginnen. Paul Rusch und Viola Passavanti sind knapp über 20. Sie haben sich auf Hooge während ihrer Arbeit für die Schutzstation Wattenmeer ineinander verliebt.
Jetzt leben sie gemeinsam ihren Traum. Paul will als Küstenschützer in die Lehre gehen. Ein harter Job. Phillip Klose ist nur ein paar Jahre älter. Er hat sich mit seiner Freundin in Hannover zerstritten und dann spontan als Beikoch auf Hooge angeheuert. Jetzt träumt er vom eigenen Lokal mitten im Wattenmeer! „Jeder junge Mensch zieht einen anderen jungen Menschen auf die Hallig“, sagt Piepgras. Seine jahrelange Arbeit trägt Früchte: Wohnraum, Arbeit, soziale Kontakte, wichtige Säulen seines Konzeptes.
Doch werden die jungen Leute auch alle auf Hooge bleiben? Wird Kaufmann Lars den Hallig-Laden wieder in Schwung bringen und davon leben können? Kann Abiturient Paul die harte Arbeit am Deich tatsächlich zu seinem Hauptberuf machen? Wird der junge Beikoch Phillip sich irgendwann wieder ins Großstadtleben stürzen? „Wer länger bleibt als ein Jahr, hat es meistens geschafft“, weiß Bürgermeister Piepgras. Doch diese jungen Menschen stehen erst am Anfang ihres Halliglebens. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.02.2017 NDR Schlossherren auf Zeit – Urlaub und Stress unter 5 Sternen
Folge 232 (60 Min.)Armin Hoeck und seine Frau Manuela haben vor einigen Jahren ihre Anteile an einem gut gehenden Hotel an der Mosel verkauft und sich den Traum vom eigenen Fünfsternehotel erfüllt: Sie sind die neuen Schlossbesitzer von Burg Schlitz. In dem klassizistischen Landpalais mit insgesamt 20 luxuriösen Zimmern und Suiten im Herzen der Mecklenburgischen Schweiz sollen sich die Gäste, wie Armin Hoeck sagt, als „Schlossherren auf Zeit“ fühlen. Zu den Gästen gehört auch ein entfernter Verwandter von Erich Honecker, der seine vornehme Herkunft bis ins tiefe Mittelalter zurückverfolgen kann. Mehrmals im Jahr kommt er aus Indien angereist, nur um auf Burg Schlitz standesgemäß die Seele baumeln zu lassen, neben zahlreichen Prominenten, die hier gern inkognito absteigen.
Bei der alljährlichen Oldtimer-Rallye von Hamburg nach Berlin lassen sich die Stars und Sternchen dort aber in aller Öffentlichkeit blicken. Dann werden sie mit Gourmethäppchen vom Schlossherren begrüßt und dürfen sich mit der Schlossdame vor der imposanten Kulisse fotografieren lassen. Fehlen dürfen dann natürlich auch nicht die Damen und Herren der vornehmen Gesellschaft, für die ein Fünfsterneschlosshotel in der Mecklenburgischen Schweiz gerade einmal den Charme eines „schlichten Landhotels“ versprüht.
Für diese Chaíne de Rôtisseurs, „königliche Gilde von Gänseröstern“, lässt das Ehepaar Hoeck kulinarische Kunstwerke zubereiten, organisiert Konzerte im Schinkelsaal und Schleppjagden. Luxus pur. Eine prominente Zuckerbäckerin ist vor Ort, um den berühmten Nymphenbrunnen im Schlosspark als Überraschungstorte für die Gäste nachzubilden. Die beiden Vollblut-Hoteliers sind täglich 14 Stunden im Einsatz, damit ihre Gäste das Schlossleben so genießen können, wie es der Erbauer Hans Graf von Schlitz nie selbst erlebt hat. Und das hat sich herumgesprochen: bei Kanzlern, Königen und Stardirigenten. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 03.03.2017 NDR 12 Wochen unter Spargelmachern
Folge 233 (60 Min.)Auf Deutschlands größtem Spargelhof in der Kirchdorfer Heide nahe Sulingen werden in der Saison 5.000 Tonnen Spargel gestochen und verarbeitet. Rund 1.500 polnische und rumänische Erntehelfer machen das möglich. „die nordstory“ wirft einen Blick hinter die Kulissen des Saisonbetriebes. Bei Ernteleiter Axel Scholz laufen alle Fäden zusammen. In der Zeit von Anfang März bis Mitte Juni gilt es für ihn, die Arbeit der Spargelstecher zu koordinieren und auf Wetterkapriolen zu reagieren. Immer an seiner Seite steht Dolmetscherin Justyna Meier. Seit fast 20 Jahren lebt sie in der Kirchdorfer Heide und hilft seitdem mit unbändiger Energie und Charme, die Sprachbarriere zwischen Betriebsleiter und Erntehelfern zu überwinden.
Die ausländischen Erntehelfer erhalten Mindestlohn. Allein über 40.000 Formulare müssen pro Saison für die Spargelstecher im Büro des Betriebes ausgefüllt werden, damit alles im Sinne der deutschen Vorschriften ist. Die Helfer kommen teilweise schon seit vielen Jahren in die Kirchdorfer Heide und leben während der Saison auf eigens angemieteten Unterkünften. Das Spargelstechen ist dort eher Männerarbeit, die Frauen verarbeiten das königliche Gemüse tonnenweise in den Hallen.
Unterstützt werden sie dabei von Computertechnik, Laserscanning und Förderbändern, um die Spargelstangen in verschiedene Qualitätsstufen zu sortieren. Vieles bleibt aber Handarbeit. „die nordstory“ begleitet die Akteure authentisch und sehr nah in der stressigen Zeit und zeigt, wie das Team immer mehr zusammenwächst. Man erfährt Wissenswertes über die Ackerarbeit, die Kniffe mit der Folie, Schältechniken und die Abhängigkeit vom Wetter, mit der in jeder Saison neue Herausforderungen verbunden sind. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 10.03.2017 NDR Wohnen mal anders
Folge 234 (60 Min.)Minimalismus liegt offensichtlich im Trend: Immer mehr Menschen reisen „mit leichtem Gepäck“ durchs Leben, sagen Eigenheim, Mietwohnung oder dem Neubausiedlungsmief Adieu und wohnen auf wenigen Quadratmetern. Hauptsache in der Natur und mobil. Stephan Hüttermann und seine Partnerin Tina haben sich einen Traum erfüllt und ein Hausboot gebaut. Darauf leben sie jetzt auf der Schlei. 85 Quadratmeter ganz persönlicher Luxus, denn verzichten müssen sie hier auf nichts, was ihnen wichtig ist. Außer vielleicht auf eine Digitalwaage, denn die funktioniert bei Wellengang nicht. Heiko Mielke und seine Frau Eva leben seit sechs Jahren gemeinsam auf 20 Quadratmetern in einem Zirkuswagen auf dem Campingplatz.
Eva ist aus Liebe zu ihrem Heiko in den Wagen gezogen, denn für ihn kam keine andere Lebensform mehr infrage. Heiko ist hauptberuflich Clown. Er hat ein Einfamilienhaus mit Frau und Kindern aufgegeben und ist nach der Trennung in den Zirkuswagen gezogen. Und Eva ist nach sechs Jahren so weit, ihren Plan B aufzugeben. Ihre persönlichen Sachen aus ihrer Wohnung hatte sie bisher eingelagert. Jetzt soll das Lager aufgelöst werden. Gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt ein weiterer Campingplatz.
Auch hier hat man den Trend erkannt. Immer mehr Mobilheime stehen hier, keine Wohnmobile, sondern portable Mini-Einfamilienhäuser, kleiner, schmaler, aber vor allem beweglich. In den Niederlanden, in England und den USA gibt es schon riesige Wohnsiedlungen mit Hunderten Mobilheimen. In Deutschland geht es gerade erst los damit. Platzwart Klaus Lappner und seine Frau Anke warten auf die Lieferung des neuen Mobilheims. Es ist voll möbliert und einzugsbereit. Jeder hat andere Beweggründe, aber alle haben eines gemeinsam: Nichts hält sie, denn im Zweifel nehmen sie ihr Leben samt Wohnung und ziehen woanders hin. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.03.2017 NDR Gastgeber / Zu Gast an der Elbe / Zurück aufs Land / Im Osten geht die Post ab / Mit Heimatliebe in die Zukunft
Folge 235 (60 Min.)Zu Gast an der Elbe Die Speicherstadt in Hamburg war über 100 Jahre lang der Umschlagplatz für Kaffee, Tee, Teppiche in Deutschland. In den Räumlichkeiten, wo früher die Schreibtische der Hamburger Kaffeehändler standen, befindet sich jetzt das Speicherstadt Hotel Hamburg mit über 190 Zimmern und Juniorsuiten im Stil der 1950er- und 1960er-Jahre. Frederik Doerks hat seinen Arbeitsplatz im einzigen Hotel im UNESCO-Weltkulturerbe Speicherstadt mit einzigartigen Blicken aus jedem Zimmer. Ein paar Hundert Meter weiter an der Elbe sind in einem ebenfalls geschichtsträchtigen, denkmalgeschützten Gebäude, der ehemaligen Seefahrtsschule in Altona, die Rainvilles Elbterrassen eingezogen.
Hier führt jetzt eine echte Hamburger Gastrolegende die Geschäfte: Holger Urmersbach. Der 78-Jährige war selbst einer der ersten Sterneköche Deutschlands. Zu seinem Restaurant gehört auch das kleinste Hotel der Stadt mit einem einzigartigen Blick auf die Köhlbrandbrücke. Zurück aufs Land Er wohne im schönsten Haus von Bredstedt, dem Alten Pastorat, und brauche nur sechs Minuten zu seinem Arbeitsplatz in Bordelum, sagt Bastian Baumgarten. Malte Peters hingegen wohnt heute in Bordelum und ist in Bredstedt aufgewachsen.
Dort lernten Bastian und Malte sich auch kennen, später gingen beide nach Berlin, machten im Promi-Lokal Borchardt ihre Lehre, der eine als Koch, der andere im Service, und kamen wieder zurück. Von der Metropole zurück aufs Land, wollen sie in ihrer Heimat Nordfriesland ihren Traum verwirklichen: das Restaurant norditeran in Bordelum. Bei ihren Gerichten soll aber nicht die Haute Cuisine im Vordergrund stehen, sondern das, was der Norden hergibt. Gäste sollen nicht Promis, sondern Einheimische aus Bredstedt, Husum oder Niebüll sein.
Mit Herzblut, viel Arbeit und inzwischen auch mit Erfolg hat das geklappt: 13 Punkte haben sie kürzlich vom Gourmetführer „Gault & Millau“ erhalten. Im Osten geht die Post ab Das „Revoluzzerreich von Bernd“, die „Hippiebude von Günni“ oder „Oma Weckwerths gute Stube“: Die Zimmerwahl fällt schwer, wenn man im Postel Wolgast einchecken will. Witzig und ideenreich präsentiert sich das Postel Wolgast schon auf seiner Internetseite, eine Mischung aus Jugendherberge und Hotel. Zimmer und Ausstattung sind dort nicht alltäglich.Und die Wolgaster Stadtväter freuen sich, denn das kaiserliche Postamt von 1884 ist gerettet.
Das Haus direkt an der Durchgangsstraße zur Insel Usedom wollte niemand haben. Die Investoren aus Berlin sahen in der Not eine Tugend, denn der eine oder andere Tourist übernachtet vielleicht lieber einmal im Postel, als im Stau zu stehen. Hotelchef Martin Schröter zog nach der Wende in die Welt hinaus, kehrte dann aber an sein Traumziel zurück: die Region zwischen Stettiner Haff und Peenestrom. Und auch die waschechten Wolgaster Rentnerinnen Heidi, Annemarie und Christel von der Post sind begeistert, was aus ihrer alten Dienststelle geworden ist.
Mit Heimatliebe in die Zukunft Immer mehr Gasthäuser auf dem Land müssen schließen, sie rentieren sich nicht mehr oder es finden sich keine Nachfolger, die sie übernehmen. Maren und Kristin Okelmann aber wollen den elterlichen Betrieb im beschaulichen Warpe in fünfter Generation übernehmen und in die Zukunft führen. Noch leiten die Eltern das Restaurant und den Saalbetrieb, aber gleich nebenan haben die jungen Frauen ihre eigenen Pläne verwirklicht. Mit ihrem Café und dem dazugehörigen Hotel haben sie dem Familienunternehmen bereits ihren eigenen Stil gegeben. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 24.03.2017 NDR Elbvertiefung ohne Ende
Folge 236 (60 Min.)Am 9. Februar 2017 hat der 7. Senat des Leipziger Bundesverwaltungsgerichts entschieden: Die neunte Elbvertiefung soll kommen. Die Freie und Hansestadt Hamburg muss nur noch einige kleine Bestandteile ihres Plans nachbessern, denn der seltene Schierlings-Wasserfenchel, der nur an der Tideelbe wächst, ist immer noch nicht ausreichend geschützt. Und die zur Vertiefung geforderten Ausgleichsflächen reichen dazu nicht aus. Mit anderen Worten gesagt: Es wird erst einmal nicht in der Elbe gebaggert. Immer noch nicht.
In diesem Schwebezustand leben die Menschen an der Elbe seit Jahren. In keiner anderen Region Deutschlands wird so hartnäckig um eine Entscheidung gerungen, nirgendwo sonst sind die beiden Lager, Befürworter und Gegner, so weit voneinander entfernt. Inge Massow-Oltermann ist Bürgermeisterin von Grünendeich, einer Elbgemeide unweit von Stade. Sie stammt aus einer Lotsenfamilie, in ihrem Geburtshaus ist schon ihr Großvater aufgewachsen. Sie lebt heute dort mit Kindern und Enkelkindern.
Ein schönes schlichtes Haus. Aber: Es liegt keine 50 Meter hinterm Deich, genau am Elbeknick. Und genau hier, nur auf der anderen Deichseite, ist im Februar 2016 eines der größten Containerschiffe der Welt, die „CSCL Indian Ocean“, auf seinem Weg nach Hamburg aus der Fahrrinne gelaufen und im Elbschlick steckengeblieben. Seitdem hat Inge Massow endgültig die Nase voll: Sie will sich beteiligen, will wissen, was „die da in Leipzig verhandeln“, Widerstand leisten gegen die Elbvertiefung.
Hartmut Buß ist Betriebsleiter bei Hansaport im Hamburger Hafen, Deutschlands größtem Erz- und Kohleterminal. Die Bulker, die großen Erzfrachter, sind die schwersten Schiffe weltweit. Eigentlich sind sie alle zu schwer, liegen dadurch zu tief für die Elbe. Deshalb bespricht Buß schon Wochen vorher mit den Abgangshäfen, zum Beispiel in Narvik, die maximale Ladung, prüft Tage vorher, welche anderen großen Schiffe auf der Elbe zum Zeitpunkt der Reise unterwegs sind und schaut noch in der Nacht des Einlaufens stündlich auf den Wetterbericht: Bläst der stramme Ostwind nicht doch zu viel Wasser aus der Elbe? Stress ohne Ende bevor das Schiff da ist, bevor die Arbeit überhaupt anfängt.
Buß ist grundsätzlich „sehr belastbar“, aber unter diesen Bedingungen oft am Rande der Belastbarkeit. Wenn er sich eines wünscht, dann endlich ein klares Bekenntnis zur Elbvertiefung. Als Landwirt hat Jan-Peter Rüst an der Elbmündung bei Otterndorf eigentlich gar nichts mit der Elbvertiefung zu tun.
Aber er pachtet, wie schon sein Vater, für seine Bullenmast die Weideflächen im Außendeich. Dort grasen die Tiere im Sommer in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Containerriesen. Neuerdings jedoch wird die Weidefläche kleiner. Das Land bricht ins Fahrwasser ab, in die Elbe. Erst recht, seitdem das Land Niedersachsen vorgegeben hat, dass der Sommerdeich, der die Erosion zumindest aufhält, abgetragen werden muss. Nur die Weideflächen ohne Deich stehen nämlich als Ausgleichsflächen unter Naturschutz.
Und von denen, so sagen jetzt die Richter in Leipzig, gibt es immer noch zu wenig. Die Liste derjenigen, die unter dem derzeitigen Zustand leiden, lässt sich beliebig verlängern: Für die Traditionsreederei Hapag-Lloyd wird es immer schwerer, mit ihren größten Schiffen den eigenen Stammsitz, Hamburg, anzulaufen. Der bedeutende Fischereihafen Friedrichskoog wurde im Sommer 2015 von der schleswig-holsteinischen Landesregierung endgültig geschlossen, weil die Ausbaggerung der Zufahrt zu kostspielig wurde.
Dabei bestreitet niemand mehr, dass das mit einem ganz besonderen Schlick zusammenhängt: mit dem verklappten Baggergut aus der Elbe. Die Elbvertiefung ist ein gordischer Knoten, so scheint es, der längst nicht mehr aufgelöst werden kann. Welche Seite hat Recht? Welche Meinung überzeugt? Gerd Lefers, Apfelbauer und Deichrichter im Alten Land, hat als Kind die Sturmflut von 1962 miterlebt. „Die Dimensionen haben sich verschoben. Nicht nur die Schiffe sind immer größer geworden, auch die Bedrohung für unser Land“, sagt er. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 31.03.2017 NDR Lüneburg und die Roten Rosen
Folge 237 (60 Min.)Seit 2006 ist die Hansestadt Lüneburg Kulisse für die Serie „Rote Rosen“. Täglich fiebern und leiden rund zwei Millionen Fernsehzuschauer mit, wenn sich ihre Stars in der Telenovela den Weg durch Liebeswirren, Intrigen, Erfolg und Misserfolg bahnen. Nicht nur die Zuschauerzahlen steigen stetig, auch die Besucherzahlen und somit die Wirtschaftskraft Lüneburgs nehmen seit dem Start der Serie konstant zu. Längst ist Lüneburg dank täglicher TV-Präsenz zur heimlichen Hauptfigur der Sendung geworden. „die nordstory“ gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten zur Telenovela „Rote Rosen“ in Lüneburg und im Studio.
Dabei wird aber auch die reale Welt der Drehorte gezeigt. Darunter sind zum Beispiel das in Lüneburg ansässige Hotel Bergström oder der Kleingartenverein Düvelsbrook. Der „Rote-Rosen“-Schauspieler Gerry Hungbauer lebt seit zehn Jahren in Lüneburg. Er zeigt seine persönlichen Lieblingsorte der historischen Stadt. „die nordstory“ erzählt so die Geschichte von Menschen, deren privates und berufliches Leben mit der Telenovela verwoben ist, und gibt die Möglichkeit, die boomende Salz- und Handelsstadt aus einer ganz neuen Perspektive kennenzulernen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 07.04.2017 NDR Das Offshore-Hotel – Wohnen und Arbeiten auf der Plattform
Folge 238 (60 Min.)Ihr Arbeitsplatz liegt mitten in der rauen Nordsee, 70 Kilometer westlich von Sylt. Für Christof Huss aus Hamburg und Odila Gaertner von der Insel Fehmarn dauert der Bootstransfer in den Offshorewindpark DanTysk vom nächstgelegenen Hafen im dänischen Esbjerg aus bis zu drei Stunden. Was tun, damit der Chef zweier Windparks, die Servicechefin von DanTysk und die anderen Offshorearbeiter so lange und so oft wie möglich direkt vor Ort sind? Deren Arbeitgeber hat sich etwas in Deutschland Einmaliges einfallen lassen: die sogenannte Offshoreunterbringungsplattform OAP, eine Art „Hotel auf Stelzen“. Der NDR durfte exklusiv den Alltag 20 Meter über der Nordsee miterleben.
Das Kamerateam hat vom Baustart im Sommer 2016 bis zu den ersten Winterstürmen das Leben und die Arbeit auf dem 100 Millionen Euro teuren Offshorehotel miterlebt. Im Schichtbetrieb sind auf der Wohnplattform bis zu 50 Arbeiter jeweils zwei Wochen lang untergebracht. Auf sechs Stockwerken bietet der Stahlkoloss Unterkünfte, Büros, Werkstätten, Kantine, ein kleines Kino, Fitnessraum und ein Bordhospital. „Jugendherbergsstandard zum Preis vom Berliner Adlon Hotel“, scherzen die Offshorearbeiter. Sie lieben den Wind, hassen ihn aber zugleich auch. Denn Christof Huss, Odila Gaertner und die anderen wissen, dass zu wenig Wind Riesenverluste für ihren Arbeitgeber bedeutet.
Und bei zu viel Wind kommen sie nicht zum Arbeiten heraus. Service und Reparatur der Windturbinen müssen ausfallen. Doch die Erwartungshaltung ihres Arbeitgebers ist groß, auch wegen der Gesamtinvestitionen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Die raue Witterung hier draußen ist allerdings eine extreme Belastung für die empfindliche Technik. Vor allem bei den Kränen und den Transferschiffen gibt es immer wieder Probleme oder gar Totalausfälle. Das oberste Ziel, die maximale Auslastung des Windparks, ist kaum zu erreichen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 21.04.2017 NDR Bauernopfer – Landwirtschaft am Scheideweg
Folge 239 (60 Min.)Sie sind Landwirte mit Leib und Seele. Doch die Globalisierung macht ihnen schwer zu schaffen. Den Alltag auf den Bauernhöfen im Norden bestimmt inzwischen der gnadenlose finanzielle Druck des Marktes. Dennoch wollen die Bauern nicht aufgeben. „die nordstory“ begleitet drei Landwirte und ihre Betriebe in einer Zeit, die vom schweren Umbruch in der Landwirtschaft geprägt ist. Noch trotzen sie den Schwierigkeiten, noch halten sie durch. Auf neuen Wegen wandelt Enten- und Gänsezüchter Hartmut Oehlert. Er weiß davon zu berichten, dass Kredite einem den Schlaf rauben. Doch das ist Vergangenheit. Seit seiner Pleite will er von „wachse oder weiche“, dem Grundsatz, der die Landwirtschaft immer mehr bestimmt, nichts mehr wissen.
Der Landwirt liebt seine Tiere, das spürt jeder, der den Hof in Zarnewanz betritt. Heute betreibt der 58-Jährige einen kleinen Bauernhof mit 1.400 Enten und 300 Gänsen. Außerdem leben hier Kaninchen, Wachteln, Puten, Hähnchen und sogar ein paar Freilandschweine. Er setzt nun auf Direktvermarktung, wie viele der Landwirte, die unter den Billigpreisen für Fleisch leiden. Er hofft, dass sein neues Konzept aufgeht. Doch nicht nur die kleinen Landwirtschaftsbetriebe müssen neue Wege gehen, sondern auch die Agrargenossenschaften im Nordosten von Deutschland. Sie sind Nachfolger der großen Landwirtschaftsbetriebe der DDR.
Immer mehr von ihnen werden von Industriekonzernen aufgekauft. In Zeiten niedriger Zinsen sind sie lohnende Anlageobjekte. Allein im Nordosten mussten 2016 mehr als 60 Milchviehbetriebe aufgeben. Zwei Jahre lang war der Milchpreis im Dauertief, so lange wie noch nie. Besonders hart betroffen von der Milchkrise waren die für mecklenburg-vorpommersche Verhältnisse kleinen Betriebe mit um die 200 Kühe. Auch bei Familie Schüttpelz in Vietschow ist jetzt nach vier Generationen Schluss mit dem Melken. Als der Viehhändler die Kühe auf den Transporter auflädt, kann Marianne Schüttpelz die Tränen nicht mehr zurückhalten. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 28.04.2017 NDR Treckerhelden – Ein Hoch auf unsere starken Helfer
Folge 240 (60 Min.)Trecker, Traktor oder Schlepper, unterschiedliche Namen, immer der gleiche Einsatzzweck: den Menschen die Arbeit zu erleichtern. Auf dem Acker, der Straße oder sogar im Watt, ohne Trecker geht in Norddeutschland fast gar nichts. Für ein Wochenende wird Nordhorn zum Nabel für Trecker-Fans aus der ganzen Welt. 1.200 historische Landmaschinen werden dort ausgestellt. In Eigenregie haben Cuxhavens Feuerwehrmänner einen Schlepper watttauglich gemacht, mit LED-Licht und Seefunk zieht er ihr Rettungsboot an die Waterkant. Holger Hink sucht für das Freilichtmuseum am Kiekeberg nach alten Treckerschätzen. Diesmal ist er in Scheune fündig geworden. Beim Traktoren-Fahrsicherheitstraining wird den Teilnehmern einiges abverlangt: bremsen auf nasser Straße, im Straßenverkehr mit einem Monstertrecker und Ladungssicherung fahren.
Auf Europas größter Traktorenversteigerung kommt minütlich ein Trecker unter den Hammer; leider hat so mancher hier schon „die Katze im Sack“ gekauft. „die nordstory“ setzt in dieser Ausgabe die Traktoren in Szene, vom betagten Lanz Bulldog mit Glühkopfmotor bis zum Ackergiganten mit 500 PS. Einspielfilme quer durch Niedersachsen zeigen Trecker im Einsatz, in Wald und Flur, auf den Höfen, in der Werkstatt, bei Versteigerungen, auf Fan-Festen. Und auf einem Trecker wird sogar geheiratet. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 12.05.2017 NDR Ein Quadratkilometer Hamburg – Typen rund ums Rathaus
Folge 241 (60 Min.)Bauleiter Robert Voigt auf der Baustelle am Alter Wall. Weitere Fotos erhalten Sie auf Anfrage.Bild: NDR/Günther MombächerHamburg ist die zweitgrößte Stadt in Deutschland. Dennoch ist das Zentrum der Freien und Hansestadt rund um das Rathaus mit einem Durchmesser von gerade einmal zwei Kilometern äußerst kompakt. Tagsüber pulsiert hier das Leben der Metropole. Geschäfte und Büros ziehen täglich 300.000 Menschen an. Unter der Oberfläche der glänzenden City spielt sich aber das echte Leben ab. Wenn die meisten Menschen noch schlafen, betreten als Erste die Putzkräfte die Kontorhäuser, Gemüsehändler bauen ihre Stände auf dem kleinen Biomarkt am Burchardtplatz auf, ein Sicherheitsbeamter öffnet das Rathaus, Schornsteinfeger steigen in der City auf die Dächer, ein Musikprofessor spielt sich für ein Konzert auf der Arp-Schnitger-Orgel der Hauptkirche St.
Jacobi ein, ein ehemaliger Physiklehrer führt Touristen in prunkvolle, aber für die Öffentlichkeit unzugängliche Hauseingänge alter Kontorhäuser. Und ein Bewohner zeigt dem Filmteam, dass hier tatsächlich auch gewohnt wird. Nach Geschäftsschluss locken Restaurants, Bistros und Bars die Nachtschwärmer ins Zentrum. Wenn für sie das Vergnügen ein Ende hat, beginnt die Nacht der Obdachlosen. Auch sie gehören zum Bild der City dazu. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.05.2017 NDR Neue Chance im Watt – Neustart auf den Inseln
Folge 242 (60 Min.)Ein neues Leben auf einer Nordseeinsel zu beginnen, das ist für viele Menschen ein Lebenstraum. Und Chancen gibt es viele, Arbeitskräfte werden in der Region am Wattenmeer jedes Jahr gesucht. „die nordstory“ zeigt drei Beispiele, wie Menschen auf den Ostfriesischen Inseln einen Neustart wagen und hart für ihr Leben auf einer Urlaubsinsel arbeiten. Auf Juist hat der syrische Flüchtling Jigar Hasso im Viersternehotel einen Job angefangen. Er muss nicht nur seine Sprachkenntnisse ausbauen, sondern sich in auch die regionale ostfriesische Küche einarbeiten. Auf Baltrum übernehmen Daniel und Daniela Tempel eine sanierungsbedürftige Pension.
Sie renovieren sie in Eigenregie und geraten in Zeitnot. Die Tempels wagen den Neustart vor allem wegen Tochter Finja. Sie soll eine schöne Kindheit auf der autofreien Insel haben. Heike Ramaker hat bei Zeitarbeitsfirmen gearbeitet, fühlte sich aber nicht wohl. Sie hat sich bei Borkums Insel-Reederei AG Ems beworben und einen Job als Servicekraft in der Bordgastronomie bekommen. Jetzt pendelt sie zwischen Emden und Borkum, oft schläft sie an Bord. Ein anstrengender Arbeitsalltag, aber Heike fühlt sich pudelwohl in ihrem neuen Leben. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 02.06.2017 NDR Die Bauern in der Stadt
Folge 243 (60 Min.)Auf den norddeutschen Wochenmärkten lichten sich die Reihen mit den Verkaufsständen. Viele Marktbeschicker geben auf, weil die Kundschaft wegbleibt. Jeder Supermarkt, der regionale Erzeugnisse anbietet, macht zusätzlich Konkurrenz. Kommunalpolitiker befürchten schon das Ende der Wochenmärkte in den Städten. Ganz anders sieht es auf Hannovers sogenannten Bauernmärkten aus. Landwirte aus der Region haben sich zu einem Verein zusammengeschlossen, stehen selbst hinter den Verkaufstresen und erklären, wie sie ihr eigenes, regionales Gemüse, Obst und Fleisch sowie ihre Milchprodukte herstellen. Auf einem von Jugendstilvillen umrahmten Platz bieten die Erzeuger regionale Produkte an, die es in den Supermärkten nicht zu kaufen gibt.
Es gibt unter anderem Spezialitäten und traditionell hergestellte Naturprodukte. „die nordstory“ beobachtet das Marktgeschehen und blickt zusätzlich hinter die Kulissen der Marktstände. Gezeigt wird, mit welcher Leidenschaft und Sorgfalt der Obstbauer Hahne, der Tomatenspezialist Hermanns, der Angusrinderzüchter Müller und der Milchbauer Banse ihre Lebensmittel auf ihren Höfen herstellen. Außerdem wird beobachtet, ob es einer jungen Schäferin gelingt, in den Bauernmarktverein aufgenommen zu werden und damit einen ihrer begehrten Marktplätze in Hannover zu bekommen. „die nordstory“ begleitet die prinzipientreuen Direktvermarkter durch den herausfordernden Alltag und zeigt ihr Ringen um jeden einzelnen Kunden in der Stadt. (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Fr. 09.06.2017 NDR Bauernschlau und Powerfrau – Die wahren Helden vom Lande
Folge 244 (60 Min.)Seit frühster Kindheit sind die Brüder Kühling mit der Schweinezucht und dem Ackerbau verbunden. Da ihr Vater eine ehemalige LPG zu einem modernen Landwirtschaftsbetrieb umbaute, zogen Michael und Andreas bereits als Teenager von Niedersachsen nach Zemmin in Mecklenburg-Vorpommern. Inzwischen sind die beiden Brüder erwachsen und haben die volle Verantwortung für den väterlichen Betrieb mit etwa 1.000 Hektar übernommen. Ihre 5.000 Mastschweine ernähren sie mit Gerste, Weizen und Roggen aus eigenem Anbau. Die Energie für Heizung und Strom beziehen sie aus zwei Biogasanlagen und einer Photovoltaik-Anlage.
Zudem betreiben die beiden Forstwirtschaft. Ihre Ehefrauen arbeiten mit auf dem Hof. Die meisten ihrer zwölf Angestellten stammen aus ihrem Dorf. 2016 erhielten sie für ihr Engagement auf dem Kreislaufhof, die höchste Auszeichnung in der Landwirtschaft – den Ceres-Award. Die 26-jährige Ve Anissa Spindler ist für ihren Biohof verantwortlich. Die Powerfrau mit Herz, Humor und zwei zupackenden Händen, wollte schon immer Bäuerin sein. Vor drei Jahren ist sie aus Lübeck nach Drenkow bei Parchim gekommen und hat dort einen kleinen Biohof übernommen.
24 Kühe, zwölf Schweine, drei Hunde, sieben Katzen, 100 Hektar Ackerland. Ihre Tage sind randvoll mit Ackerbau, Tierhaltung, Käserei, Hofladen und Wochenmarkt – und doch macht Ve (fast) alles allein. Eine junge Frau, die sich ihren Traum vom eigenen kleinen Bauernhof erfüllt hat und deren lange Arbeitstage auch manchmal zum Alptraum werden und zwei Brüder, die ihren Familien-Betrieb managen wie ein modernes Industrie-Unternehmen. Zwei Wege heute Bauer zu sein: mit Power und Grips im Kopf. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 16.06.2017 NDR Meer-Arbeit – Hauptsache am Wasser
Folge 245 (60 Min.)Die meisten Menschen verbinden mit dem Meer Erholung oder Sinnesrausch. Damit das Meerwasser aber auch tatsächlich einen angenehmen Mehrwert hat, müssen viele Menschen daran arbeiten. Zu ihnen zählen unter anderem Jannes Piepgras auf Helgoland, Jan Mangelsen auf Sylt oder Stephan Thomsen aus Flensburg. Eine Fahrt mit den Wassertaxen von und nach Helgoland ist ein Garant für Urlaubsspaß und florierende Wirtschaft. Jannes Piepgras hat sich auf diesen besonderen Shuttleservice spezialisiert. Mit dem täglichen Transfer wurde für den Helgoländer ein Traum wahr.
An manchen Tagen ist so eine Taxifahrt aber alles andere als eine gemütliche Tour. Jannes Piepgras kutschiert mit seiner Crew auf der „Seewind“ Servicearbeiter zu den Windrädern in der Nordsee. Das Übersetzen bei bis zu zwei Meter hohen Wellen ist eine echte Herausforderung. Jan Mangelsen auf Sylt hat keine Zeit für ein Sonnenbad. Der Rettungsschwimmer von Kampen hat Hitze und Gezeiten im Blick, damit für Strandliebhaber der Urlaub nicht zur Gefahr wird.
Mit einem lässigen Sommerjob hat sein Einsatz nichts zu tun, eher mit Konzentrationsstärke und manchmal auch mit Psychologie. Das Revier von Stephan Thomsen ist ein Krisengebiet der ganz eigenen Art. Der Flensburger ist Feuerwehrmann. Allerdings wird er in erster Linie unter Wasser als Taucher im Rettungsdienst eingesetzt. Sein Job ist für ihn tatsächlich auch gesuchte Leidenschaft: Nach Dienstschluss stellt er in seiner Freizeit speziellen Meeresbewohnern nach, den Delfinen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 23.06.2017 NDR Szeneviertel und Widerstandskiez – Die Schanze
Folge 246 (60 Min.)Das Hamburger Schanzenviertel ist bekannt als Szeneviertel und Widerstandskiez. Die Gegensätze verleihen der Schanze Flair und außergewöhnliche Attraktivität. Früher ein reiner Arbeiterstadtteil, kamen seit den 1990er-Jahren Künstler und Kneipen, später Agenturen und Coffeeshops, Szenefriseure und Boutiquen dorthin. Heute ist die Schanze ein Magnet für Touristen und an den Wochenenden machen sich die Szenegänger breit. Die Mietpreise sind explodiert. Immer öfter können sich Menschen, die hier seit Jahrzehnten gelebt haben, ihre Wohnung nicht mehr leisten. Die Altbewohner sehen den Trend kritisch. Bruno, der Besitzer des Käseladens: „Früher war es hier wie im Dorf. Ich kannte jeden.“ Lärm und Verunreinigung beobachtet auch Henning Brauer, IT-Spezialist, der im Schanzenviertel wohnt: „Die Schanze hat sich zur Partymeile gewandelt.
Überall liegt Müll und bis tief in die Nacht hinein ist es laut.“ Doch die Schanze hat ihren Charakter noch nicht ganz verloren. Das liegt auch an der Roten Flora, bundesweit die Hochburg des autonomen Widerstandes. Seit der Besetzung des Flora-Theaters vor fast 30 Jahren gehört der Protest zu diesem Viertel untrennbar dazu. Der alljährliche Barrikadenbau und der Krawall am 1. Mai sind inzwischen beinahe schon Folklore geworden, doch die Rotfloristen werden inzwischen nicht nur von den Bewohnern, sondern auch von Senat und Stadt akzeptiert. (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Fr. 30.06.2017 NDR Tradition trifft Talente: Die jungen Heidjer
Folge 247 (60 Min.)Die Lüneburger Heide zählt schon lange zu den bekanntesten Urlaubsregionen Deutschlands. Schäfer, Kutscher, Heidehonig gehören zum Idyll dazu. Doch ohne Fortschritt und Entwicklung können die Heidjer nicht in die Zukunft gehen. Eine junge Generation übernimmt und setzt vielfältige Talente ein, um der Region eine Chance zu geben. „die nordstory“ begleitet drei junge Heidjer, die mit Leidenschaft und Engagement den vielfältigen Herausforderungen des Alltags trotzen. Bei Kutschenmeyer in Schneverdingen hat Steffen, Mitte 20, die Zügel in die Hand genommen.
In Europas größtem Pferdefuhrunternehmen ist er der Chef. Die Kutscher könnten seine Großväter sein. Und darin liegt für ihn ein wesentliches Problem. Denn junge Kutscher gibt es kaum. Und auch robuste Kaltblüter sind nicht leicht zu finden. In Eimke, einem Dorf zwischen Hamburg und Hannover, betreuen Verena Jahnke und ihr Vater um die 2.000 Schafe und Lämmer. Verena wird die Glockenbergsschäferei von ihrem Vater übernehmen, auch wenn sie jetzt vor neuen Problemen steht. Denn immer öfter werden Wölfe in der Nähe der Schafherden gesichtet.
Hinnerk Völker ist seit 2016 Imkermeister. Mit 20 Bienenvölkern trat er das Erbe seines Großvaters in Hermannsburg an. Ohne Opa Helmut wäre manches schwieriger, denn der Senior hatte nicht nur ein gutes Händchen für Bienen, sondern vermachte Hinnerk auch ein paar besonders gute Heidestandorte. Doch Hinnerk möchte von der Imkerei leben. Er setzt bei den über 200 Bienenvölkern Hightech ein. Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 14.07.2017 NDR Inselgeschichten Fehmarn – Eine Familie gibt Vollgas
Folge 248 (60 Min.)Sie ist Hotelchefin und begeisterte Harley-Bikerin: Susanne Skerra. Sie führt Wisser’s Hotel in Burg auf Fehmarn bereits in siebter Generation. Schon Kaiser Wilhelm II. gehörte zu den Gästen, ebenso wie zahlreiche Showgrößen. Einmal hätte es beinahe das Aus für das Traditionshaus gegeben. In der Silvesternacht 2003/2004 brannte der große Saal des Hotels ab. Doch Susanne Skerra hat gekämpft und weitergemacht. Aufgeben kam für die Hotelwirtin nicht infrage. Neben ihrem Fulltimejob im Hotel organisiert die Powerfrau auch noch das jährliche Bikertreffen auf der Insel Fehmarn. Ihre beiden Kinder sollen jetzt das Traditionshaus nach 195 Jahren Familienbesitz übernehmen.
Gute Voraussetzungen haben sie: Frank ist gelernter Koch, Nicole ist Hotelfachfrau. Doch es gibt ein Problem. Vater Klaus Skerra ist Pilot und betreibt den kleinsten Flugplatz Deutschlands. Er bietet zahlenden Touristen Inselrundflüge auf Fehmarn an. Er will, dass seine Kinder möglichst oft in der Saison auf dem Flugplatz sind und mit den Touristen Rundflüge machen. Schließlich hat er beiden den Pilotenschein bezahlt. Hotel oder Flugplatz? Oder doch lieber so oft es geht, Kiten und Wellenreiten gehen? Denn das ist eine weitere Leidenschaft der Hotelerben. Ein Familienleben auf Fehmarn zwischen Rezeption und Rundflügen, Küche und Kiteboard. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 21.07.2017 NDR Grüne Großstadt – Natürlich Hannover
Folge 249 (60 Min.)Hannover bietet seinen Bewohnern eine große „grüne Lunge“ mit Europas größtem Stadtwald, einem der bedeutendsten Barockgärten Europas, parkähnlichen Friedhöfen und 20.000 Kleingartenparzellen. „die nordstory“ erzählt besondere Geschichten aus den Grünanlagen und zeigt die Menschen, die sich um Blüten, Büsche, Bäume sowie die wilden Tiere in der Stadt kümmern. Steffen Albrecht ist Forstwirt im größten Wald Europas, der im Herzen der Großstadt Hannover liegt: der 640 Hektar großen Eilenriede. Was für ihn Arbeitsplatz ist, ist für die Hannoveraner Erholungsgebiet, Freizeitspaß und Sportgelände.
Allein 300 Tonnen Müll holen der Forstwirt und seine Kollegen jedes Jahr aus dem Wald heraus. Zudem müssen sie sich um Wiesen, Wege und um den Schnitt der alten Bäume kümmern. Und das durchaus in schwindelerregender Höhe. Eine Ausnahmestellung unter Hannovers Grünflächen genießen die Herrenhäuser Gärten. Vor mehr als 300 Jahren als Lustwandelfläche angelegt und elitären Kreisen vorbehalten, ist der Garten heute international ein Besuchermagnet und gehört zu den bedeutendsten Barockgärten Europas.
Gartenmeister Thomas Amelung muss mit seinem Team aus 50 Mitarbeitern den Barockgarten für die Besucher und zahlreichen Veranstaltungen herausputzen. Heinz Pyka ist Hannovers Stadtjäger. Sein Jagdrevier umfasst fast 900 Hektar, von der Leinemasch bis mitten in die City. Tiere erobern zunehmend die Stadt. Vor allem Waschbären, Marder und Füchse haben sich in den vergangenen Jahren stark vermehrt. So muss der Jäger auch manchmal mitten in der Stadt mit seinem Gewehr auf die Jagd gehen. Auch die städtischen Friedhöfe Hannovers machen einen wesentlichen Bestandteil der „Grünen Großstadt“ aus.
Allein auf ihnen wachsen 30.000 Bäume. Cordula Wächter ist seit fast 20 Jahren für die städtischen Friedhöfe zuständig und kennt die Geschichten dahinter. Auf Hannovers ältestem Friedhof Engesohde erklärt sie Besuchern etwa die Friedhofskunst der vergangenen Jahrhunderte und dass heutzutage neue Bestattungsformen wie Baumgräber oder Urnengrabfelder zunehmend gefragt sind. Der Friedhof im Stadtbezirk Ricklingen hat mit seinem Grünen Andachtsraum sogar eine bundesweit einmalige Anlage. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 28.07.2017 NDR Die Lizenz zum Abheben
Folge 250 (60 Min.)Die beiden Schleswig-Holsteiner Norman Koppermann und Conny Landsberger haben Träume und setzen alles daran, dass sie auch Wirklichkeit werden. Seit mehr als zwölf Jahren ist Norman Koppermann in seiner Freizeit sogenannter Verfolger von Heißluftballonen. Er sehnt sich danach, selbst einmal als Pilot im Korb zu stehen und Passagiere gen Himmel zu steuern. Aber der Weg zur Lizenz ist beschwerlich. Navigation, Luftrecht, Technik muss er büffeln, um die anspruchsvolle Theorieprüfung zu bestehen. Für den praktischen Teil muss er verschiedene Temperaturzonen im Ballon durchfahren.
Conny Landsberger ist ebenfalls vom Balloner-Virus infiziert, seitdem sie einmal mitgefahren ist. Die Eventmanagerin und Liebhaberin von Oldtimern wünscht sich nichts mehr als einen eigenen Heißluftballon, allerdings mit Konterfei von Elvis drauf. Nur: Ein solcher Ballon kostet etwa 50.000 Euro. Und einen Piloten braucht man dafür natürlich auch. „die nordstory“ begleitet die beiden Heißluftballon-Fans auf ihrem Weg von ersten Startversuchen bis zum Abheben mit dem Ballon. Luftfahrtunternehmer Thomas Oeding aus Kiel und seine große norddeutsche Balloner-„Familie“ stützen und fördern die beiden Zusteiger.
Ihre Anstrengungen führen sie durch die Alpen, durch die Welt des Sponsorings und führen unweigerlich zum Finale: zum großen Wochenevent im Rahmen der Kieler Woche, der Balloon Sail. Ob der gelernte Tischler Norman dort seine praktische Ballonprüfung meistert? Kann Rock-’n’-Roll-Dame Conny einen Luftsprung wegen eines eigenen Elvis-Ballons machen? „Die Lizenz zum Abheben“ ist eine große Herausforderung zwischen Himmel und Erde. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 04.08.2017 NDR
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