Die Alltagskämpfer – Überleben in Deutschland

Zwangsräumung heißt für die meisten Betroffenen im Anschluss Obdachlosigkeit. Rund 60.000 Menschen sind laut Angabe des Bundesjustizministeriums jedes Jahr davon betroffen. Tendenz steigend. Wer Glück hat, landet nach vielen entbehrungsreichen Jahren auf der Straße in einem Wohnheim mit ganzheitlicher Betreuung wie dem Haus Hebron in Berlin. Letzte Station für jene schwierigen Fälle, die nirgendwo mehr unterkommen. (Text: RTL)

Rund 4 Millionen Menschen in Deutschland sind Leistungsempfänger und leben vom Arbeitslosengeld 2. Anspruch hat, wer finanziell bedürftig ist. Die Jobcenter zahlen einen Grundbetrag, einen Regelsatz, der abdecken soll, was man täglich braucht, Heizkosten und Miete in bestimmter Höhe. Aufgrund stetig steigender Lebenshaltungskosten bedeutet das für viele Menschen das soziale Aus. Not macht erfinderisch. In Garlin in Brandenburg geht eine kleine Gruppe von „Hartzern“ neue Wege. (Text: RTL)

24-Stunden-Schichtbetrieb: von Patienten, die nicht auf Arzttermine warten wollen über Betrunkene, die sich nicht mehr unter Kontrolle haben, bis hin zu Schwerkranken und Unfällen, bei denen es um Leben und Tod geht. Alltag in der Notaufnahme. Das Marienkrankenhaus in Hamburg versorgt 42.000 Patienten jährlich. Für Ärzte und Pflegepersonal ein Job, der sie bis ans Limit bringt. (Text: RTL)

7,2 Millionen Deutsche brauchen derzeit finanzielle Unterstützung vom Staat. Einmal auf Hilfe angewiesen, kommen viele nicht mehr davon los. Zwei, die das nicht hinnehmen wollen, sind Steffi und Marcel. Marcel will sich selbständig machen. Seine Idee: ein Streichelzoo. Und die alleinerziehende Steffi will mit 30 nochmal eine Ausbildung machen, obwohl das Geld dann erstmal knapp ist. (Text: RTL)

Bulgariens Goldstrand. Alles wie auf Malle, nur billiger? So jedenfalls verspricht es Partymacher Matthias Distel alias Ikke Hüftgold. Der Saisonauftakt auf Bulgariens Partymeile: Das ist Wahnsinn auf allen Ebenen! Lange Nächte hinterm Tresen bei Steffi aus Bremen, immer alles im Auge haben bei Security-Mann Maik und Ikke Hüftgold? Auch der hat kaum Zeit zu verschnaufen. Schließlich will die Feiermeute etwas geboten bekommen für ihr Geld. (Text: RTL)

Über zweieinhalb Millionen Alleinerziehende leben in Deutschland. Knapp 90 Prozent davon sind Frauen. Eine von ihnen ist die Berlinerin Jessica. Die 34-jährige Mutter will zurück in den Job. Dabei soll ihr der Verein „Goldnetz“ helfen, der speziell für alleinerziehende Mütter Schulungen anbietet. Auch Yvonne lebt in Berlin, sie hat zwei Söhne und zwei Jobs. Ihr Sohn leidet an Depressionen und sie findet keinen Therapieplatz für ihn. (Text: RTLup)

Für die einen ist er ein bunter Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen aus mehr als 90 Ländern – für die anderen ein Mahnmal gescheiterter Einwanderungspolitik: Der Stadtteil Marxloh in Duisburg, bekanntester sozialer Brennpunkt Deutschlands, von der Polizei als „problembehaftet“ eingestuft und als „NoGo-Area“ verschrien. (Text: RTL)

Deutschland überaltert. 2040 wird laut Statistik des Demografie Portals des Bundes und der Länder voraussichtlich jeder Zehnte hochaltrig sein. Seniorenstifte können sich schon jetzt vor Zulauf kaum noch retten. Wer ins Heim geht, hat sich gegen das Alleinsein entschieden, konnte die Pflege Angehöriger nicht mehr alleine bewältigen oder ist selbst auf Hilfe angewiesen. Das Problem: Es gibt Wartelisten bis zu ein paar Jahren. Hinzu kommt, dass sich viele Rentner die Pflege gar nicht leisten können. Sie wandern aus. (Text: RTL)

Rund 14 Millionen Menschen sind laut Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes arm. Und das, obwohl sie arbeiten oder in Rente sind. Rund 1,5 Millionen von ihnen gehen regelmäßig zur „Tafel“, um sich Lebensmittel abzuholen. 1993 wurde die erste Tafel in Berlin gegründet. Mittlerweile gibt es 940 Tafeln bundesweit mit rund 60.000 ehrenamtlichen Helfern. Armut ist in Deutschland längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. (Text: RTL)

Sie werden zwei Jahre lang ausgebildet und sind danach perfekte Helfer für ihre Frauchen oder Herrchen mit Handicap: Assistenzhunde. Ob als Blindenführhunde, Epilepsiehunde oder zur Beruhigung für autistische Kinder und Jugendliche – die Hunde sind mehr als nur beste Freunde, sie sind Medizin auf vier Pfoten, die ihren Menschen zu mehr Selbständigkeit und Unabhängigkeit verhelfen können. Die Ausbildung ist anstrengend und langwierig. (Text: RTL)

Mehr als 600.000 Menschen in Deutschland haben keine Wohnung. Steigende Mietpreise und wenige Sozialwohnungen: Vor allem kinderreiche Familien trifft die Wohnungsnot hart. Zu sechst haben die Strobls auf dem Wohnungsmarkt in München keine Chance. Und auch der 8-köpfigen Familie Manit droht die Obdachlosigkeit. Die Vermieter haben ihnen wegen Eigenbedarf gekündigt. Wenn sie nicht bald etwas finden, sitzen sie auf der Straße. (Text: RTL)

Offiziell gibt es rund 400.000 Prostituierte in Deutschland, die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches größer. Die Kurfürstenstraße in Berlin: Seit über 100 Jahre gibt es hier den Straßenstrich. Viele der Frauen, die ihre Dienste anbieten, kommen aus Osteuropa. Der Billig-Strich direkt vor der Tür: den Anwohnern ist das ein Dorn im Auge. Wie sind die Frauen hergekommen, wie leben sie und wer kümmert sich um sie? (Text: RTL)

Silke und Jürgen aus Norddeutschland hatten sich das so schön vorgestellt: Ein Eigenheim zu einem richtig guten Preis. Dann das böse Erwachen: im Haus ist Schimmel! Ein Fall für Gesundheitsingenieur Klaus-Peter Böge. Als Schimmeldetektiv berät er Betroffene, erstellt Gutachten und muss nicht selten erhitzte Gemüter beruhigen. 100.000 Schimmelpilzarten gibt es, und Böge kennt sie alle. Unterstützt wird er von seinem Schimmelspürhund Alice. (Text: RTL)

Magdeburg. Wie jede Großstadt der ehemaligen DDR hat auch die Viertelmillion-Einwohner-Stadt eine Plattenbausiedlung: Neu-Olvenstedt. Viele hier sind ohne Job. Mittendrin zwei Menschen, die Hoffnung machen: Taoufiq, gebürtiger Marokkaner, leitet ein Flüchtlingsheim für Minderjährige und ein Sozialkaufhaus. Ines, resolute Mitfünfzigerin, von allen „Mama Ines“ genannt, ist Ersatzmutter für die Jugendlichen und gute Seele des Sozialkaufhauses. (Text: RTL)

Bernd Stumpf ist Taxiunternehmer: 12 Taxen, 15 Mitarbeiter. Und steht vor der Pleite. Dominik Ernst arbeitet als DJ. Der 35-Jährige ist vor kurzem Vater geworden, dazu ein Hauskauf. Jetzt keine Einnahmen mehr. Der Club, in dem er auflegt, musste 100 Mitarbeiter entlassen. Auch soziale Einrichtungen leiden. Der Verein Menschen-helfen-Menschen beschäftigt 2-Euro-Jobber. Die wurden vom Jobcenter gestrichen, um sie vor Ansteckungen zu schützen. (Text: RTL)

In Zeiten von Pflegenotstand und Fachkräftemangel haben Christian und Norvic Kiendl, aus Duisburg, ihr Leben der Hilfe für Menschen in Not verschrieben: Er arbeitet als Intensiv-Pfleger im Krankenhaus und sie hat einen ambulanten Betreuungsservice mit 30 Mitarbeitern und hilft hauptsächlich Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Auch die Einsamkeit von alten Menschen ist ein Problem in Deutschland. Die Jobs, die das Ehepaar hat, sind nichts für schwache Nerven. (Text: RTL)

Laut der Unternehmensgruppe Creditreform sind 2019 rund 65.000 private Verbraucher in die Insolvenz gegangen. Fast sieben Millionen Erwachsene gelten als überschuldet. Das heißt: jeder zehnte Einwohner über 18 Jahre. Vor allem Konsumkredite sind auf dem Vormarsch. In einer reichen Stadt wie München sind laut Creditreform rund 100.000 Menschen pleite. Einsatz für Johann und Thomas Tillich. Sie arbeiten in Bayerns Metropole als Schuldnerberater. (Text: RTL)

Ein Faustschlag auf einem Volksfest am 8. Mai 2011 verändert das Leben von Familie Schwandt für immer: ihr damals 22-jähriger Sohn Kevin fällt so unglücklich, dass er bis heute im Wachkoma liegt. Der Täter bekommt nur eine Bewährungsstrafe, für die Eltern beginnt ein schwerer Kampf, denn kaum jemand glaubt, dass ihr Sohn wieder genesen wird. Doch sie geben nicht auf – und freuen sich über die kleinen Fortschritte, die Kevin dank der Liebe und aufopferungsvollen Pflege und Unterstützung durch seine Familie macht. (Text: RTL)

Rund 52.000 Menschen waren im vergangenen Jahr obdachlos, schätzt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW). Wer auf der Straße lebt, ist meist nicht krankenversichert und wird nur im Notfall behandelt. Dr. Trabert kümmert sich seit über 20 Jahren um die Ärmsten der Armen. Seine Patienten sind längst nicht mehr nur Obdachlose, sondern vermehrt Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, wie ehemals Privatversicherte, die ihre Beiträge (Text: RTL)

Büro, Bar oder Baustelle – wenn ein Job nicht reicht, haben die Meisten keine Wahl. Deutschlandweit gibt es 3,5 Millionen Multijobber. Teilzeit, Niedriglohn, geringfügige Beschäftigung: Vor allem Frauen sind betroffen. So auch Susanne. Die Mutter eines Sohnes hat gleich drei Jobs und dreht jeden Cent zweimal um. Auch Denise weiß: wenn die Träume größer sind als das Gehalt, muss sie in drei Jobs durchpowern. Freizeit kann sie sich nicht leisten. (Text: RTL)