12 Folgen (Deutsche Dynastien (Das Erste)), Folge 1–12

  • Folge 1
    Der Gründer der Dynastie August Thyssen (1842 – 1926) steht für eine steile Industriekarriere im 19. Jahrhundert. Unternehmergeist, Arbeitsfanatismus und grotesker Geiz bescheren ihm das Glück des Tüchtigen, aber glücklich wird August Thyssen nicht in seinem Leben. Denn die stählerne Härte, die den Grundzug seines Wesens ausmacht, entfremdet ihn mehr und mehr von seiner Familie. Nach August Thyssens Tod geht das Stahlimperium auf seinen ältesten Sohn Fritz (1873 – 1951) über, in dessen Leben sich die Geschichte des „Dritten Reichs“ höchst dramatisch widerspiegelt.
    Kaum ein anderer Großindustrieller trägt – in glühender Begeisterung für die Nationalsozialisten – so entscheidend zur „Machtergreifung“ Adolf Hitlers bei wie Fritz Thyssen. Als er nach dem Röhm-Putsch 1934 seine Irrungen hinsichtlich des verbrecherischen Systems der Nazis erkennt, opponiert er offen gegen das Regime und riskiert sein Leben. Auf der Flucht vor den Nazis ins argentinische Exil geraten Fritz und seine Frau Amélie in die Fänge der Gestapo. Bis Kriegsende werden Fritz und Amélie Thyssen in Konzentrationslagern interniert sein und entgehen nur knapp dem Tod.
    Das Vermögen wird von den Nazis beschlagnahmt, das Unternehmen gerät unter Staatskontrolle. Die Restitution seines Vermögens und die Wiederinbetriebnahme des ersten Hochofens nach dem Krieg erlebt der Stahlmagnat nicht mehr. Freigesprochen von Schuld, aber als gebrochener Mann stirbt Fritz Thyssen 1951 in Argentinien. 1999 schließlich fusioniert die Thyssen AG mit dem einstigen Konkurrenten Krupp zu einem der größten Stahlkonzerne der Welt. Die Kunstschätze der Thyssens aber haben den Krieg unbeschadet im Familienbesitz überdauert und werden 1947 an Hans-Heinrich Thyssen-Bornemisza (1921 – 2002) vererbt.
    Mit ausgeprägtem Kunstverstand und kaufmännischem Geschick baut Hans-Heinrich sein Erbe zur größten privaten Kunstsammlung neben jener der britischen Queen aus. Heute beherbergt das Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid den Thyssen’schen Kunstschatz und zählt damit zu einer der größten kulturellen Attraktionen der spanischen Hauptstadt. „Heini“, wie Hans-Heinrich Thyssen-Bornemisza allgemein genannt wird, gilt als „Sammler alter Meister und schöner Frauen“.
    Wechselnde Ehen mit Erbprinzessinnen und Schönheitsköniginnen, Streitereien um Geld und Vaterschaft liefern den Boulevardblättern stetig Details aus der Welt der Reichen und Superreichen. Als „Society-Prozess des Jahrhunderts“ gerät Ende der 1990er Jahre ein Rechtsstreit in die Presse, den Heini gegen seinen ältesten Sohn um das auf drei Milliarden Euro geschätzte Familienvermögen führt. Mit dem Tod des großen Mäzens im Jahr 2002 scheint der Vorhang über das Schauspiel des Familienepos’ gefallen zu sein. Doch noch immer tragen die Nachkommen der Familienzweige das Erbe ihrer Vorväter fort.
    Heinis Tochter Francesca von Habsburg hat sich als Mäzenin zeitgenössischer Kunst einen Namen gemacht. Die Dokumentation „Deutsche Dynastien: Die Thyssens“ erzählt die Chronik einer der einflussreichsten deutschen Familien im Spiegel der Geschichte. Unveröffentlichtes Filmmaterial aus Familienbesitz sowie zahlreiche Interviews mit den Nachkommen aus allen Familienzweigen beschreiben die Geschichte der Thyssens nicht nur höchst persönlich und emotional, sondern auch mit bisher unbekannten Perspektiven auf die dramatischen Lebenswege der herausragenden Persönlichkeiten. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.11.2010Das Erste
  • Folge 2
    Die Oetkers gehören nicht nur zu den reichsten Familien Deutschlands, sondern auch zu den bekanntesten. Doch die wenigsten wissen, dass die Oetker-Gruppe nicht nur Nahrungsmittel wie Backpulver oder Tiefkühlpizza produziert, sondern auch längst in Geschäftsbereichen wie Schifffahrt oder Finanzindustrie erfolgreich agiert. Noch weniger ist über die Familie selbst bekannt, deren Geschichte durch grosse wirtschaftliche Erfolge, aber auch durch tragische Schicksalsschläge geprägt ist. In seinem Film blickt Manfred Oldenburg hinter die Kulisse der Oetkers, ergründet deren Erfolgsgeheimnis und beleuchtet die Hintergründe der privaten Katastrophen, von der die Familie immer wieder heimgesucht wurde. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.11.2010Das Erste
  • Folge 3
    Sie stammen aus altem, fränkischem Adelsgeschlecht. Als Ordensritter, Diplomaten oder Politiker, als Künstler, Wissenschaftler oder Widerstandskämpfer haben sie die Geschicke Deutschlands über Jahrhunderte mitgestaltet. Ihr Stammsitz ist seit Jahrhunderten das Schloss Guttenberg im Frankenwald bei Kulmbach. Bis heute zeichnen sich die Guttenbergs durch ein hohes Maß an geistiger Unabhängigkeit aus. Erhalt und Weitergabe von Familientraditionen, Werten und Besitztümern an die jeweils nächste Generation bestimmen ihr Handeln. Haltungen und Meinungen erscheinen ihnen wichtiger als Ämter und Mandate.
    Der Großvater: Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, 1921–1972, CSU-Bundestagsabgeordneter. Er fädelte in Geheimverhandlungen mit Herbert Wehner die große Koalition ein. Unter Kanzler Kiesinger war er Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Er galt als entschiedener Gegner der Brandt’schen Ostpolitik, war aber über Parteigrenzen hinweg ein respektierter Konservativer. Der Vater: Enoch Freiherr von und zu Guttenberg, Jahrgang 1946, erfolgreicher, international bekannter Dirigent, Leiter der Chorgemeinschaft Neubeuern, Intendant der Festspiele Herrenchiemsee.
    Ein Künstler, Intellektueller und bekennender Umweltschützer. Er musste in seiner Jugend hart ankämpfen gegen den Wunsch des Vaters, anstelle des Musiker- doch einen anständigen Beruf zu erlernen. Der Sohn: Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Jahrgang 1971, amtierender CSU-Bundesverteidigungsminister mit Gel- und Glamour-Potenzial. Er ist für überraschende Meinungen gut, mit denen er mitunter auch seinen Rauswurf aus dem Kabinett oder den Zorn seines Parteivorsitzenden riskiert.
    Vielleicht macht ihn das zum beliebtesten deutschen Politiker. Der Film stellt Sohn, Vater und Großvater als Protagonisten der Guttenberg-Dynastie vor, bezieht aber auch andere Familienmitglieder ein, wie zum Beispiel den weitgehend unbekannten Bruder des Ministers, Philipp, und Karl Ludwig zu Guttenberg, der im Widerstand um Graf von Stauffenberg gekämpft hat. Der Film von Eckhart Querner geht der Frage nach, woher das Selbstbewusstsein, das Querdenken und die Unabhängigkeit kommen, die die Guttenbergs auszeichnen. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.11.2010Das Erste
  • Folge 4
    Keine andere Dynastie ist mit dem Schicksal Deutschlands enger verknüpft als die Hohenzollern. Fürsten, Könige und Kaiser gingen aus dieser Familie hervor. Vor hundert Jahren, im November 1918, endete ihre Herrschaft. Wie gehen die Nachfahren mit dem Vermächtnis ihrer Vorväter um? Welche Wege haben sie eingeschlagen? Die Familie selbst gibt darauf Antwort. In der Dokumentation „Die Hohenzollern“ gewähren Georg Friedrich Prinz von Preußen und Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern exklusiv einen persönlichen Blick in die Familie. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.04.2012Das Erste
  • Folge 5
    Nur dreißig Jahre lang, von 1899 bis 1929, baute die Familie Opel Autos. Dennoch hat sie es in dieser kurzen Zeit vermocht, Deutschland für immer zu verändern. Denn die Opels schufen das erste Volksauto. Aus einem Luxusgut für Millionäre wurde ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand, der die individuelle Massenmobilität ermöglichte. Als die Familie 1929 das Werk verkaufte, gehörten die Opels zu den neun reichsten Familien Deutschlands. Das Geld brachte Glamour – ein berühmtes Familienmitglied war Gunter Sachs, seine Mutter war eine geborene Opel. Der Reichtum stellte für einige Opels aber auch eine große Herausforderung dar, an der sie zu scheitern drohten.
    Zu Beginn der Produktion fraß die Autosparte sämtliche Gewinne aus der Nähmaschinen- und Fahrradproduktion auf. Dem neuen Geschäftsfeld drohte das Aus, bevor es überhaupt angelaufen war. Dennoch wurde das Unternehmen in den zwanziger Jahren zum größten und modernsten deutschen Automobilehersteller. Auf dem Höhepunkt des Erfolgs verkaufte Wilhelm von Opel die Firma 1929 an General Motors. Der Verkaufsgrund blieb ein Rätsel, die Öffentlichkeit spekulierte wild, witterte Vaterlandsverrat, doch die Familie schwieg über Jahrzehnte. Zum ersten Mal erzählen die Opels in „Deutsche Dynastien“ den eigentlichen Beweggrund: Wilhelm von Opel traute seinem Sohn Fritz nicht zu, dass dieser eines Tages die Firma verantwortungsvoll führen könne.
    Der Verkauf machte die Familie reich, löste jedoch auch ein Familiendrama aus. Fritz von Opel, von seinem Vater 1929 noch nicht einmal über den bevorstehenden Verkauf informiert, fiel in eine düstere Welt von Selbstmitleid und Depressionen. Darunter litt besonders seine Tochter Christina, genannt „Putzi“. In den sechziger Jahren flüchtete sie sich in die Welt der Drogen und kam auf die schiefe Bahn. 1977 wurde sie in Frankreich wegen 2.500 Kilogramm Haschisch verhaftet.
    Die Familie distanzierte sich von ihr. Nur Gunter Sachs stand ihr bei. Sie wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt, kam aber 1981 wieder frei. Zum ersten Mal berichten die Familienangehörigen Carlo von Opel, Gregor von Opel, Christoph von Opel, Gräfin Ivonne von Schönburg-Glauchau, geborene von Opel, sowie Rolf Sachs, der Sohn von Gunter Sachs, über die Geschichte ihrer Familie und sprechen auch offen über die Schattenseiten des Erfolgs und des Reichtums. Unveröffentlichtes, farbiges Filmmaterial aus der Familie erlaubt dabei eine intime Schlüssellochperspektive in das Leben der Opels. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.04.2012Das Erste
  • Folge 6
    Große Auftritte in der Öffentlichkeit vermeiden die Ottos. Ihr Leben eignet sich auch nicht für Skandalgeschichten in der Boulevardpresse. Im Grunde ist es eine ganz normale Familie, die versucht, gut miteinander auszukommen und Sinnvolles zu tun. Doch sie ist außergewöhnlich vermögend. Die Ottos zählen zu den reichsten Menschen der Welt. Das Besondere: Ihr Vermögen wurde nicht über viele Generationen vererbt, sondern vom Patriarchen Werner Otto zu Lebzeiten erwirtschaftet mit dem von ihm gegründeten Versandhandel und einem Immobilienunternehmen. Der rasante Aufstieg des „Otto Versands“, einem Firmenimperium, das im Jahr eins der Bundesrepublik gegründet wurde, ist die erfolgreichste Unternehmensgeschichte der Nachkriegszeit.
    Als Werner Otto Ende 2011 mit 102 Jahren stirbt, ist die Nachfolge im Unternehmen längst geregelt; Werner Otto war ein weitsichtiger Unternehmer. Firmengründer Otto – einer der großen Wirtschaftskapitäne der jungen Bundesrepublik – hat seinen Kindern vorgelebt, dass Geschäftssinn und soziales Handeln gut miteinander vereinbar sind. Die Familie gehört zu den wichtigsten Mäzenen des Landes. Aber wer ist die Familie Otto, die Kunst- und Umweltprojekte fördert und karitative Stiftungen unterhält? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.05.2012Das Erste
  • Folge 7
    Die Fürsten von Thurn und Taxis: Eine Deutsche Dynastie – milliardenschwer, geprägt von großen Siegen mit einer mehr als 500-jährigen Geschichte. Häufig in der Gefahr, alles zu verlieren. Die Thurn und Taxis gehören zu den größten Grundbesitzern des Landes. Die Post hat sie reich gemacht. Heute repräsentiert Gloria von Thurn und Taxis gemeinsam mit ihren Kindern Albert, Maria Theresia und Elisabeth die Dynastie. Eine Reise durch die Jahrhunderte. Die Fürstin unterhält Wohnungen in Rom und New York, die Ferien verbringt sie in ihrer Villa am Strand von Kenia.
    Hochadlig geboren als Gräfin von Schönburg-Glauchau, ist Gloria in Deutschland einmalig: Exzentrisch und unterhaltsam, vom Volk geliebt oder verachtet, traut sich die Adlige immer zu sagen, was sie denkt und wird damit zur bekanntesten Blaublütigen Deutschlands. Das Regensburger Schloss St. Emmeram ist ein Koloss und mit mehr als 500 Zimmern größer als der Buckingham Palace. Der Stammsitz kostet der Familie von Thurn und Taxis viel Geld. Deshalb steht die einst wie von einer Glasglocke beschützte Schlosswelt heute auch Bürgerlichen offen: Sommers gibt es die Schlossfestspiele, im Dezember stehen hier die Buden eines Weihnachtsmarkts.
    Urvater der Dynastie ist Francesco Tasso, später Franz von Taxis, der 1490 den regelmäßigen und flächendeckenden Postdienst mit reitenden Boten erfindet. Die Taxis-Reiter lassen das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zusammenrücken – und machen die Familie reich. Auf ganz Europa verteilen sich die Taxis – und werden zu Generalpostmeistern, Freiherrn, Grafen und später Fürsten ernannt. Seit dem 17. Jahrhundert tragen sie den Namen Thurn und Taxis.
    Immer wieder sind es Frauen, die die Dynastie führen. Alexandrine von Taxis führt das Unternehmen durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges, Fürstin Therese rettet die Thurn und Taxis vor einer Pleite in der Napoleonischen Zeit. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ein Thurn und Taxis zum Stellvertreter des Kaisers am immerwährenden Reichstag in Regensburg ernannt wurde, ist die Stadt in der Oberpfalz Heimat der Dynastie. Klug investieren die Fürsten von Thurn und Taxis ihr immenses Vermögen und werden damit mit bis zu 130 000 Hektar zu den größten Landbesitzern des Deutschen Reiches.
    Mehr als 60 Jahre führt Fürst Albert I. bis 1952 die Dynastie standesbewusst und zurückgezogen durch die Wirren zweier Weltkriege. Erst sein Enkel Johannes von Thurn und Taxis erregt bundesweit Aufsehen: als Mitglied des internationalen Jet-Sets. Als er mit über 50 Jahren die junge Gloria heiratet, wird diese bald als „Punk-Prinzessin“ die Gazetten des Landes erfreuen. Doch als Johannes erkrankt, übernimmt die junge Fürstin das Ruder und führt das Haus durch wirtschaftlich schwierige Zeiten – bis heute.
    Filmemacher Jobst Knigge trifft Fürstin Gloria zuhause auf dem Schloss in Regensburg, geht mit ihr auf Pilgerreise nach Maria Vesperbild, begleitet sie nach Rom und reist mit ihr in die USA. Gloria erinnert sich an ihren Ehemann Fürst Johannes, spricht über Glauben, Zweifel und Fehler. Mit Fürst Albert unternimmt der Filmemacher eine wilde Fahrt auf der Rennstrecke, und mit Prinzessin Elisabeth ist er in ihrer Wahlheimat New York. Exklusiver Zugang zum Familienarchiv lässt nicht nur die große Zeit des Postmonopols wiederauferstehen: Filmaufnahmen der Fürsten Albert I. und Johannes lassen das vergangene Jahrhundert wieder lebendig werden.
    Deren Cousinen Prinzessin Antonie und Prinzessin Margarete Eleonore erinnern sich an den fürstlichen Hof, und der letzte Hofmarschall Karl Herbner erzählt vom höfischen Protokoll. Der Bruder von Gloria, Publizist Alexander von Schönburg, der Frisör Gerhard Meir und der Society Reporter Michael Graeter berichten vom ausschweifenden Leben eines wilden Paares. Prominente von gestern und heute tauchen auf in dieser Welt des Hochadels. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.11.2013Das Erste
  • Folge 8
    Sie waren Staatsreformer, Dichterfürsten und Widerstandskämpfer – die Familie Hardenberg ist mit ihrem langen Stammbaum untrennbar in die Geschichte Deutschlands eingewoben. Der Film stellt Mitglieder der Familie Hardenberg in Ost-, West- und Süddeutschland vor. Sie sind heute Landwirte, Manager oder Medienmacher, gemeinsam bemühen sie sich um den Erhalt des jahrhundertealten Erbes der Dynastie. Die Hardenbergs sind eine der ältesten Dynastien Deutschlands. Ihr Wappen wählten sie bereits im 11. Jahrhundert, vor fast eintausend Jahren.
    Ein Keiler, ein ausgewachsenes Wildschwein, das der Sage nach die Urahnen vor dem Überfall einer benachbarten Rittertruppe warnte. Ihr bekanntester Urahn, Carl August, der Staatskanzler, beriet den preußischen König Friedlich Wilhelm III., er setzte die nach ihm benannten Reformen Preußens durch. Der Ort, an dem er residierte, erhielt den Namen seiner Familie: Neuhardenberg – ein Ort in Brandenburg, der die Geschichte der Familie und auch Deutschlands in Zukunft auf sehr eigenwillige Weise begleiten sollte.
    Urenkel Carl Hans Graf von Hardenberg ist ein Mann von großer Integrität und politischer Moral, er schließt sich den Verschwörern um Graf Stauffenberg an und stellt sein Schloss für konspirative Treffen zur Verfügung. Nach dem gescheiterten Putsch misslingt ein Selbstmordversuch, Hardenberg wird schwer verletzt ins KZ Sachsenhausen gebracht. Der Graf überlebt, wird von den Russen befreit und kehrt zurück auf sein Schloss. Doch die von der roten Armee eingesetzte kommunistische Verwaltung vertreibt ihn und seine Familie, wie alle von den Kommunisten als Junker geschmähte „Großgrundbesitzer“.
    Neuhardenberg heißt jetzt Marxwalde und wird, dem neuen Namensgeber folgend, ein sozialistisches „Musterdorf“. Nach dem Mauerfall ist die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Grafen von Hardenberg zurückkehren. Jede adelig anmutende Siegergeste wird vermieden. Eine Enkeltochter des Widerständlers, Clarita von Müller, erinnert sich, wie ihre Mutter betont schlicht im Ort auftrat, um keine Ressentiments auszulösen.
    Eine junge von Hardenberg erinnert sich, wie sie anfangs in der Schule als junge Wessi Gräfin wie eine Erscheinung vom anderen Stern beobachtet wurde. Und auch Kusine Tita von Hardenberg konzidiert, dass sie damals den Pioniergeist ihres Vetters Gebhard bewundert hatte, der sich in den schwierigen Nachwendezeiten in den Osten zur alten Familienstätte aufmachte. Heute ist die strahlende Attraktion der Landschaft das 2005 als Ost-West-Begegnungsstätte wiedereröffnete Schloss Neuhardenberg.
    Die Familie Hardenberg hatte es dem Sparkassenverband verkauft, da es die eigenen Möglichkeiten überstieg, das Schloss für eigene Zwecke zu benutzen. Ein durchaus geschichtsträchtiger Besitzerwechsel – immerhin hatten die Sparkassen in den frühen Jahren des 19. Jahrhunderts ihren Geschäftsbeginn auch den Hardenbergschen Reformen zu verdanken, die es erleichterten, Geld zu verleihen. Die Familie Hardenberg will preußische Tradition im besten Sinne verkörpern, „Üb immer Treu und Redlichkeit“ könnte ihr tägliches Lebensmotto sein. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.11.2013Das Erste
  • Folge 9
    Faber-Castell – eine deutsche Familie, weltbekannte Marke und eines der ältesten Familienunternehmen der Welt. Die Erfolgsgeschichte beginnt 1761 im fränkischen Stein. Dort stellt der Schreiner Kaspar Faber „Bleiweißstefften“ her. Heute, acht Generationen später, produzieren 7.000 Mitarbeiter weltweit knapp zwei Milliarden Schreib- und Kosmetikstifte jährlich. Ob in Brasilien, Deutschland oder Südkorea, überall lernen Kinder mit den Stiften schreiben. Künstler schwören auf den Graphitstift, früher van Gogh und Goethe, heute Neo Rauch und Günther Grass.
    Interviews mit Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell, seiner amerikanischen Frau Gräfin Mary, seinem in Australien lebenden Bruder „Andy“ Andreas Graf von Faber-Castell und dessen Sohn Anton Graf von Faber-Castell erlauben spannende Einblicke in die Dynastie. Im Film kommen auch Mitglieder der Häuser Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen zu Wort. Für den Film öffnet die Familie Faber-Castell erstmals große Teile ihres Archives. Opulente Bilder aus dem Schloss und den Produktionsanlagen entführen den Zuschauer in das verborgene und faszinierende Reich der Faber-Castells. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.11.2013Das Erste
  • Folge 10 (45 Min.)
    Die Bismarcks – eine Dynastie, deren Name wie kaum ein anderer für deutsche Geschichte steht. Das politische Parkett ist ihre Bühne, geschreinert hat es der Gründervater des Deutschen Kaiserreichs Otto von Bismarck. Die Geschichte der Dynastie der von Bismarcks spannt einen Bogen vom „Eisernen Kanzler“ bis in die heutigen Tage. – Fürst Ferdinand von Bismarck
    Das Schicksal der Nachfahren Otto von Bismarcks spiegelt die Zerrissenheit deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert: Während sich Gottfried von Bismarck, der Großvater Stefanie zu Guttenbergs, nach langem Zweifel dem deutschen Widerstand anschließt, macht sein älterer Bruder Otto Karriere als Diplomat, die ihn als Gesandter an die Deutsche Botschaft in Rom führt. Doch auch er erkennt die Abgründe des NS-Regimes und hintertreibt die offizielle Linie deutscher Bündnispolitik im Italien Benito Mussolinis. Gemeinsam mit seiner schwedischen Gattin Ann Mari von Bismarck prophezeit er 1943 eine heraufziehende Katastrophe, die Deutschland in den Abgrund führen wird.
    Zugleich erzählt die Dokumentation, wie ein Groß-Cousin der Bismarckenkel, Klaus von Bismarck, der im Schloss des Reichsgründers in Pommern aufwuchs und dessen Erbe war, als hochdekorierter Wehrmachtsoffizier dem Regime bis zum Schluss folgte. Doch nach dem Krieg begann Klaus von Bismarck einen Neuanfang, der nicht nur in der Familie große Beachtung fand: Als Mitglied des Präsidiums der Evangelischen Kirche forderte er auf dem letzten Gesamtdeutschen Kirchentag in Leipzig 1954 vor 600.000 Zuschauern den Verzicht auf die im Krieg verlorenen Besitztümer.
    Sein eigenes Schloss Kniephof in Pommern war davon betroffen. Sein Appell auf Verzicht als ersten Schritt von Annäherung und Aussöhnung blieb nicht ungehört. Willy Brandt hielt als Regierender Bürgermeister und Bundeskanzler gute Kontakte zu Klaus von Bismarck, inzwischen Intendant des WDR. Sein Sohn Ernst von Bismarck, heute Sprecher der Familie, erinnert sich in dem Film. Mit der Wiedervereinigung kamen auch die Bismarcks zurück an die Orte ihrer Geschichte. So erwarben sie einige ihrer alten Besitztümer zurück, im Familienschloss in Döbbelin bei Stendal lebt heute Alexander von Bismarck. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.04.2015Das Erste
  • Folge 11 (45 Min.)
    Die Furtwänglers sind seit mehr als vier Generationen eine schillernde deutsche Künstlerdynastie. Seit über 200 Jahren bringen sie Dichter, Denker und andere Künstler hervor. Die Dokumentation von Jobst Knigge begleitet die Familie durch zwei aufregende Jahrhunderte. Der bekannte Archäologe Raimund Wünsche ehrt Adolf Furtwänglers Wirken im 19. Jahrhundert. Der Historiker und Biograf Eberhard Straub berichtet von einer manchmal untypischen Familie des deutschen Bürgertums. Der Musiker Daniel Barenboim erinnert sich an sein großes Vorbild Wilhelm Furtwängler, den er kurz vor dessen Tod noch persönlich getroffen hat. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.05.2015Das Erste
  • Folge 12
    Päpste, Prinzen und Politiker trinken aus ihren Tassen und essen von ihren Tellern. Aber den Erfolg verdanken sie vor allem feinem Geschirr zu günstigen Preisen. Villeroy & Boch hat damit die Tischkultur revolutioniert. Die Produkte der Porzellandynastie prägen den Alltag in unseren Küchen und Esszimmern. Fliesen und Mosaike schmücken Bäder und finden sich weltweit in berühmten Bauwerken: Im Kölner Dom, im Holland Tunnel in New York oder im Moskauer Bolschoi Theater. Villeroy & Boch ist heute eine weltbekannte Marke. 1748 begann die Geschichte einer deutschen und einer französischen Familie, die durch eine geschickte Fusion und eine Liebesheirat zu einer großen erfolgreichen Dynastie wurden.
    Über Generationen haben die Villeroys und die Bochs zusammengehalten. Und sie haben drei große Kriege überstanden, in denen sich Deutsche und Franzosen erbittert bekämpft haben. Treue ist dabei das entscheidende, sagt Nicolas Luc Villeroy: „Und zwar Treue zur Heimat einerseits und Treue zur Familie andererseits“. Neben dem Leiter der Tischkultur, Nicolas Luc Villeroy, erzählen der langjährige Vorstands- und heutige Aufsichtsratsvorsitzende Wendelin von Boch und Ehrenaufsichtsratsmitglied Luitwin Gisbert von Boch von großen Erfolgen und Erfindungen, dem Gang an die Börse und überraschenden Marketingstrategien wie der umstrittenen Kampagne mit Helmut Newton.
    Schwere Rückschläge haben den Konzern fast ruiniert. Nach den beiden Weltkriegen stand Villeroy & Boch mehrfach vor dem Aus. Dazu kommen Wirtschaftskrisen und die Bedrohung durch Billiganbieter aus China. Und Wendelin von Boch wäre beinahe von Bord gegangen, als er 1993 nicht, wie erwartet, zum Vorstandsvorsitzenden berufen wurde. In New York gibt ein Vertreter der neunten Generation, Constantin von Boch, Einblick in die Herausforderung der Globalisierung und erklärt, was sich hinter „Crowdsourcing-Design“ verbirgt.
    Und Frank Göring, Vorstandsvorsitzender und früherer Diskothekenbesitzer, erläutert wie ihn seine Erfahrungen bestens für die Leitung eines Unternehmens mit rund 300 Familienmitgliedern vorbereitet haben. In ihrer Dokumentation zeigt Caroline Haertel wie François Boch, Nicolas Villeroy und ihre Nachfahren aus zwei kleinen Töpfereien ein weltweit agierendes Unternehmen geschaffen haben. Heute produziert Villeroy & Boch jährlich fast 25 Millionen Artikel. In Vorstand und Aufsichtsrat sitzen immer noch Mitglieder der Ursprungsfamilien. Eine Tradition von mehr als 250 Jahren. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.05.2015Das Erste

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