6 Folgen (Adelsdynastien in NRW (WDR)), Folge 1–6

  • Folge 1
    Tausende Besucher jährlich kommen auf die Burg Satzvey, angelockt vom Kindheitstraum von Rittern in glänzenden Rüstungen und Burgfräuleins in wallenden Kleidern. Auf der Wasserburg in Mechernich in der Voreifel inszeniert die gräfliche Familie Beissel von Gymnich seit mehr als 30 Jahren Ritterspiele, Kindertheater und mittelalterliche Weihnachtsmärkte. In kaum einer anderen Gegend Europas stehen so viele Schlösser und Burgen, die sich noch in Privatbesitz befinden, wie in Nordrhein-Westfalen. Viele Bauten sind seit Generationen im Besitz der gleichen Familien, zu deren Selbstverständnis die Pflege der Tradition bis zum heutigen Tag gehört.
    Andere Häuser waren verwaist, wurden wiederentdeckt und zu neuem Leben erweckt. Der Umgang mit dem jahrhundertealten Erbe erfordert allerdings großes Verantwortungsbewusstsein, viel Mut und Kreativität. Die Beissels wurden in Adelskreisen aber zunächst nur belächelt, als Franz Josef Graf Beissel von Gymnich und seine amerikanische Frau Jeanette Anfang der 80er Jahre die ersten Ritterspiele veranstalteten. Ein Hollywood-Spektakel auf dem traditionsreichen Sitz einer blaublütigen Familie? Mittelaltermärkte und Show-Turniere? Doch der Erfolg gibt ihnen Recht, denn mit Showveranstaltungen und Märkten kann die Familie den kostspieligen Unterhalt der Burg finanzieren.
    Für die neue WDR-Reihe „Adelsdynastien in NRW“ besucht Julia Melchior die Grafen Beissel von Gymnich auf der Wasserburg Satzvey. Bei einem Rundgang durch die Burg gewährt ihr Jeanette Gräfin Beissel von Gymnich einen Einblick in ihren Alltag zwischen mittelalterlicher Burgromantik und modernem Event-Marketing. Sie erzählt, wie sie sich in ihre Rolle als Dame des Hauses eingefunden hat und welche Widerstände sie dabei überwinden musste. Als gelernte Werbefachfrau hat sie vor allem die Vermarktung der Ritterspiele vorangetrieben und maßgeblich dazu beigetragen, die Burg Satzvey zu einem überregionalen Anziehungspunkt zu machen. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.06.2012WDR
  • Folge 2
    Viktor Herzog von Ratibor und seine Frau Alexandra sind ein modernes junges Paar mit einer ziemlichen historischen Last: Ihnen gehört ein Schloss mit 20.000 Quadratmetern Nutzfläche, verteilt auf 365 Zimmer, das sie mit Leben füllen müssen. Seit 1834 ist das Barockschloss Corvey bei Höxter im Besitz der Herzöge von Ratibor, doch es war nie der Hauptsitz der Familie, die ursprünglich aus Schlesien stammt. Die Frage nach einer sinnvollen Nutzung des Schlosses stellte sich von Anfang an. Verkaufen wiederum kam nie in Frage. Das war man der Familiengeschichte schuldig.
    Bis heute. Schon in den fünfziger Jahren öffnete der Vater des heutigen Herzogs das Schloss für Touristen, um es zu beleben. Aber auch er wohnte nicht dauerhaft hier, sondern in Österreich. Viktor Herzog von Ratibor und seine Familie sind die ersten, die ihren Hauptwohnsitz nach Corvey verlegt haben. Die Attraktivität des Schlosses ist damit gestiegen, denn auch die Herzogsfamilie ist nun ‚Teil der Ausstellung‘, wie es die Leiterin des Corveyer Schlossmuseums, Dr. Claudia Konrad, beschreibt.Es geht also auch darum, wie sich die Ratibors selbst verkaufen, ob es ihnen gelingt die Vertreter der Stadt Höxter, die ortsansässigen Honoratioren, aber auch die Stimmung in der Bevölkerung auf ihre Seite zu ziehen.
    Denn auch Herzöge sind heute abhängig von öffentlichen Geldern und der Unterstützung des Umlands.Das erforderte einige Anpassungen und Veränderungen im Selbstbild dieser Adelsfamilie, schon in der Generation der Großeltern. Vom patriarchalen Schlossherrn zum smarten Schlossmanager könnte man diesen Wandel überschreiben. Das erfordert einen ständigen Balanceakt zwischen Vermarktung und Wahrung des Erbes.
    Dabei haben die Ratibors noch Glück: Zur Schlossanlage gehört eine Kirche, die kunsthistorisch so bedeutsam ist, dass die Chance besteht, Corvey könnte Weltkulturerbe werden. Das würde wichtige staatliche Fördergelder auch für die Zukunft sichern. In Zeiten knapper staatlicher Kassen eine Überlebensfrage. Der Film zeigt, ob es der Familie gelingt, zwischen den unterschiedlichen Interessen des Museums, der Kirche und ihren eigenen Bedürfnissen zu jonglieren, ohne ihre Wurzeln zu verraten. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.04.2013WDR
  • Folge 3
    Malerisch schmiegt sich die mittelalterliche Wasserburg Heimerzheim in die Landschaft am Rande von Swisttal bei Bonn. Ein liebevoll restauriertes Anwesen, das sieht der Besucher auf den ersten Blick. Doch kaum jemand ahnt, was es bedeutet, eine alte Burg wie diese zu erhalten. Sie gehört Antonius Freiherr von Boeselager, dazu noch ein ehemaliges Kloster aus dem 11. Jahrhundert und drei Gutshöfe mit großer Landwirtschaft. All das ist seit fünf Generationen im Familienbesitz derer von Boeselager. Nun steht der nächste Generationswechsel an. Welches seiner Kinder soll die Nachfolge von Baron Antonius antreten? „Das ist die schwerste Entscheidung meines Lebens“, meint der Baron.
    Ein Leben lang hat er dafür gearbeitet, die einst halb verfallenen Besitztümer seiner Familie wirtschaftlich zu sanieren. Aus Burg Heimerzheim hat der studierte Diplom-Kaufmann eine Event-Location für Hochzeitsgesellschaften gemacht, die von seinem ältesten Sohn Peter gemanagt wird. „’Unsere Familienresidenz ist doch keine Kneipe ’, haben meine Verwandten gesagt“, erinnert Baron Antonius. „Aber ich musste mit der Burg auch Einnahmen erzielen. Sonst hätten wir sie irgendwann verloren.“ Seine Mutter, die 98-jährige Baronin Sophie, wohnt bis heute in den oberen Gemächern der Burg und erträgt den ständigen Krach der nächtlichen Hochzeitspartys mit adliger Contenance: „Bei der lauten Musik vibrieren sogar die Wände.
    Aber ich kann das aushalten, weil ich so taub bin“, sagt sie lachend. Ihren Sohn Antonius plagen größere Sorgen: Wer wird sein Lebenswerk weiterführen? Nach adliger Tradition sein ältester Sohn Peter, Manager der Burg Heimerzheim. Doch da gibt es auch noch den zweitgeborenen Sohn Paul, der seit Jahren erfolgreich die große Landwirtschaft der Familie führt. „Der Maßstab muss sein: wer ist am geeignetsten?“ erklärt Baron Antonius. Wie wird er sich entscheiden? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.05.2013WDR
  • Folge 4
    Vorfahren der Fürstenfamilie Lippe haben an der Seite Heinrichs des Löwen gekämpft und mit Napoleon verhandelt. Sie haben wie kaum ein anderes Geschlecht die Geschichte Nordrhein-Westfalens geprägt. Ein ganzer Landstrich im äußersten Nord-Osten ist nach ihnen benannt. Und das Wappenzeichen, die Lippische Rose, ziert heute die Landesfahne. Die Familie blickt auf eine stolze und bewegte Geschichte zurück. In der Folge „Lippe und sein Fürstenhaus“ führt Erbprinz Stephan zur Lippe Julia Melchior durch das prächtige Residenzschloss Detmold, das bis heute in Familienbesitz ist. Dabei tauchen sie in die über 800-jährige Familiengeschichte der einstigen Edelherren, Grafen, Fürsten und Bundesfürsten zur Lippe ein.
    Prinz Stephan berichtet von der Rolle des Fürstentums Lippe im Kaiserreich, von nächtlichen Fledermausattacken und nicht zuletzt von der bedeutendsten Regentin der Familie: Fürstin Pauline, die nicht nur erfolgreich die Geschicke des Fürstentums lenkte, sondern auch Napoleon bezirzte und nebenbei noch die Erfinderin des ersten deutschen Kindergartens ist. Und im Weinkeller der Familie finden Prinz Stephan und Julia Melchior schließlich noch einen besonderen Schatz: Eine Flasche Riesling aus dem Jahr 1748! Mit Julia Melchior auf Schlossrundgang Bis heute leben Prinz Stephans Eltern, der Chef des Hauses Lippe Prinz Armin und seine Gemahlin Prinzessin Traute, im Familienschloss im Herzen Detmolds.
    Im Gespräch erzählt Prinz Armin, dessen Vater bis zum Ende der Monarchie 1918 der regierende Fürst zur Lippe war, von der Spaltung seiner Familie im Dritten Reich, wie er 1949 die Nachfolge seines Vaters antrat und vom Verlust des Fürstentitels kurze Zeit später. Außerdem führt er einen besonderen Familienschatz vor: Die Familienfilme der Lippes. Prinz Armins Vater war einer der ersten Filmpioniere Deutschlands und drehte bereits 1905 erste Aufnahmen der Familie. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.05.2013WDR
  • Folge 5
    Wie ein Märchenschloss thront die Wasserburg Anholt im westlichen Münsterland. In der neuen Folge der WDR-Reihe Adelsdynastien in NRW besucht Julia Melchior die fürstliche Familie zu Salm-Salm. Hausherr Carl Philipp Fürst zu Salm-Salm empfängt Julia Melchior in winterlicher Kulisse und führt sie durch die Geschichte des Schlosses und seiner Familie. Die imposante Wasserburg liegt in der Gemeinde Isselburg, auf halber Strecke zwischen Köln und Amsterdam. Der einst mittelalterliche Wehrbau wurde um 1700 zu einem Barockschloss ausgebaut, als Anholt in den Besitz derer zu Salm-Salm überging.
    Damit hat die Fürstenfamilie auch Verantwortung übernommen in der Region nahe der deutsch-niederländischen Grenze. Und man dankt es der Familie: Zum 80. Geburtstag von Fürst Carl Philipp im Mai 2013 findet sich nicht nur der deutsche Hochadel sondern auch nahezu die gesamte Gemeinde Isselburg ein. Die Verwaltung des Familienbesitzes hat Carl Philipp bereits an seinen Sohn Emanuel abgegeben. Vater und Sohn nehmen Julia Melchior mit auf Spurensuche durchs Schloss und zeigen erstmals Kuriositäten wie etwa die Kugel, mit der Kaiser Maximilian von Mexiko erschossen wurde.
    Sie haben viele spannende und amüsante Geschichten zu erzählen, die sich rund um die Familie und den Besitz ereignet haben. Zu Anholt gehören ausgedehnte Ländereien, die öffentlich zugänglich sind. Im fürstlichen Landschafts- und Wildpark, der Anholter Schweiz, sind unter anderem Rentiere, Wildkatzen und Luchse zu bewundern. Und sogar ehemalige Zirkus-Bären haben hier eine Heimat gefunden.
    Die Wasserburg ist nicht nur Residenz der Familie, sondern auch die beliebte Sehenswürdigkeit der Region. Hinter den malerischen Mauern verbirgt sich ein Museum: Die größte private Gemäldesammlung Nordrhein-Westfalens zieht Besucher aus aller Welt an den Niederrhein. Glanzpunkt der Sammlung und Stolz der Familie ist Rembrandts Meisterwerk „Das Bad der Diana mit Aktäon und Kallisto“. Im Zweiten Weltkrieg wurde die jahrhundertealte Kunstsammlung in Sicherheit gebracht, denn Fliegerbomben zerstörten die Wasserburg zu 70 Prozent.
    Der Wiederaufbau hat mehr als drei Jahrzehnte gedauert und ist die Lebensleistung von Carl Philipp und seinem Vater. Sie machten Anholt wieder zu einem Märchenschloss, das auch gerne als Filmkulisse verwendet wird: Es war schon Schauplatz der Serie „Rivalen der Rennbahn“ und diente 2011 in einer WDR-Verfilmung als Schloss von „Aschenputtel“. Zu Besuch bei der fürstlichen Familie zu Salm-Salm nimmt Julia Melchior den Zuschauer mit auf eine beeindruckende Reise durch historische Schlosskulissen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.01.2014WDR
  • Folge 6
    Die Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg auf Schloss Berleburg im Wittgensteiner Land gehören zu den größten privaten Waldbesitzern in Deutschland. Fast 13.000 Hektar Wald zählen zum Besitz der Familie. Schwarzstörche, Eisvögel, Weißes Rotwild und Mufflons bevölkern die Wälder und machen sie einzigartig in ganz Europa. Und jetzt kommen auch noch Wisente dazu, eine vom Aussterben bedrohte Wildrindart. In kaum einer anderen Gegend Europas stehen so viele Schlösser und Burgen, die sich noch in Privatbesitz befinden, wie in Nordrhein-Westfalen. Viele Bauten sind seit Generationen im Besitz der gleichen Familien, zu deren Selbstverständnis die Pflege der Tradition bis zum heutigen Tag gehört.
    Andere Häuser waren verwaist, wurden wiederentdeckt und zu neuem Leben erweckt. Der Umgang mit dem jahrhundertealten Erbe erfordert allerdings großes Verantwortungsbewusstsein, viel Mut und Kreativität. In Bad Berleburg ist die Forstwirtschaft bis heute die Lebensgrundlage der fürstlichen Familie. Sie lebt sehr zurückgezogen auf dem Schloss und kann auf eine mehr als 800-jährige Geschichte zurückblicken. Dass die Familie das Barockschloss bis heute bewohnt, verdankt sie ihrem Generationenvertrag: Denn nur wer den Wald nachhaltig bewirtschaftet, erhält ihn als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen.
    Julia Melchior trifft den Chef des Hauses Sayn-Wittgenstein, Prinz Richard, und seinen Sohn, Erbprinz Gustav. Vater und Sohn führen sie durch den imposanten Wald der Familie und geben einen Einblick in die außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt. Während die Herren des Hauses die meiste Zeit mit der Verwaltung des Besitzes verbringen, ist Tochter Nathalie auf dem Reitplatz anzutreffen. Als Mitglied der dänischen Nationalmannschaft trainiert die erfolgreiche Dressurreiterin im Wittgensteiner Land für die Olympischen Spiele.
    Ihre zweite große Leidenschaft, die Pferdezucht, teilt sie mit ihrer Mutter, Prinzessin Benedikte von Dänemark, eine Schwester von Königin Margrethe II. Als Mitglied des dänischen Königshauses nimmt Prinzessin Benedikte zahlreiche Ehrenämter in Dänemark wahr und vertritt regelmäßig als Reichsverweserin ihre Schwester bei öffentlichen Terminen. Über ihr Leben zwischen dem dänischen Hof und dem wittgensteinschen Besitz spricht Prinzessin Benedikte exklusiv mit Julia Melchior. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.05.2015WDR

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