2024, Folge 1309–1333
Der D-Day und eine Reise in die Familiengeschichte
Folge 1309 (30 Min.)Am Eingang zur Schlucht von Grainval treffen Elena und Bernhard Schnabel Philippe Lefebvre und seine Schwester Agnès Bourgoin. Sie sind Enkel des Franzosen, der 1945 den Kriegsgefangenen Josef Schnabel bei sich aufnahm.Bild: ZDF und WDR, Kigali-FilmsAm 6. Juni 1944, dem D-Day, landeten 150.000 britische und amerikanische Soldaten in der Normandie, um Europa von der Hitler-Diktatur zu befreien. Eine kühne Operation, die Tausende Opfer auf allen Seiten forderte – und wesentlich zum Ende des Zweiten Weltkriegs beitrug. 80 Jahre danach erinnern Bunkeranlagen, Gedenkstätten, Museen und Soldatenfriedhöfe an den D-Day und die erbitterten Kämpfe in den Tagen und Wochen danach. Der Vater und ein Onkel von Bernhard Schnabel aus Hanau waren damals als Soldaten der Wehrmacht in der Normandie im Einsatz: Willibald Schnabel fiel im Juli 1944 bei den Kämpfen um Saint-Lô, sein Bruder Josef geriet in Gefangenschaft und musste nach dem Krieg bei Fécamp Minen räumen.
Mit seiner Tochter Elena macht sich Bernhard Schnabel im Frühjahr 2024 auf Spurensuche. Im Gepäck haben sie Briefe und Tagebücher ihrer Verwandten, Dokumente der Angst, aber auch der Hoffnung. Vater und Tochter finden den Ort, an dem Willibald Schnabel starb, sie treffen Zeitzeugen und den Enkel eines Franzosen, der sich 1945 um den Gefangenen Josef Schnabel kümmerte.
Sie besuchen den Utah Beach, an dem besonders viele US-Soldaten ums Leben kamen, und sie treffen den fast 100-jährigen US-Veteranen Charles Norman Shay, der die Kämpfe am Omaha Beach wie durch ein Wunder überlebte und der sich zeitlebens für eine angemessene Erinnerung an die Opfer und die Helden dieses Kampfes um die Freiheit eingesetzt hat. Mit ihm sprechen sie über Versöhnung, auch angesichts heutiger Kriege, und über die sehr aktuellen Mahnungen, die gerade jetzt wieder vom D-Day ausgehen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 05.06.2024 arte Jugend im Westjordanland
Folge 1310 (30 Min.)Israelische Militärrazzien, kreisende Armeedrohnen und militante Kämpfer, die ihre Waffen testen – Alltag von palästinensischen Kindern wie dem 13-jährigen Rayan und dem 9-jährigen Yusef. Die beiden leben mit mehr als 10.000 anderen im Flüchtlingslager in Jenin im Norden des Westjordanlandes. Das Gebiet ist militärisch durch Israel besetzt. Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 fällt das israelische Militär zunehmend auch tagsüber in das Camp ein. Auch Kinder und Jugendliche geraten seitdem immer häufiger in die Schusslinie. Der älteste Bruder von Rayan, Ammar, wurde auf der Straße getötet – sein Bruder stand direkt neben ihm. Rund 40 Prozent der Camp-Bewohner sind Kinder und Jugendliche.
Einheimische Lehrer wie Maysoon und Psychologinnen wie Sahar versuchen, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen und den Kindern und Jugendlichen Hoffnung zu geben. Doch die Schule und die psychologische Betreuung können der ständigen Gewalt nur wenig entgegensetzen. Während Rayan mit dem Verlust des Bruders ringt und der Wunsch nach Rache aufkommt, versucht der 88-jährige Abu Moatasem seinen Enkel Yusef vor der harten Realität des Lagers und einer Radikalisierung zu schützen. Während Rayan die Schule aufgegeben hat, brütet Yusef täglich über seinen Hausaufgaben. Er träumt davon, Pilot zu werden. Doch aufgrund der wirtschaftlichen Blockade durch Israel fehlt es der Familie zunehmend an Geld. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 06.06.2024 arte Kaffee klimafit
Folge 1311 (30 Min.)Klimaforscherin Sophie von Loeben ist nach Uganda gereist. Dort spüren viele der 1,8 Millionen Menschen, die Kaffee anbauen, bereits erste Auswirkungen der Klimakrise. Dürren, Starkregen und Schädlingsbefall nehmen zu. Die herkömmlichen Kaffeearten, Arabica und Robusta, sind gefährdet. Sie brauchen stabile Temperaturen. Deshalb setzen die Kaffeebauern und Kaffeebäuerinnen jetzt auf eine wilde Art, die Liberica-Bohne, die resistenter scheint. Der Farmer Davis Kuloba hat damit gute Erfahrungen gemacht: „Liberica hilft mir, zu überleben.“ Sophie von Loeben und ihr Team vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung betreiben Feldforschung in Uganda.
In einer großangelegten Befragung wollen sie herausfinden, welches Potenzial in der wilden Kaffeeart steckt. Noch überzeugt der Geschmack nicht, deshalb müssen Ernte und Verarbeitung verbessert werden. „Wir können den Farmern nur den Rat geben, Liberica anzubauen, wenn wir wissen, dass die Sorte abgenommen wird“, sagt die Expertin. „Wir können nicht einfach sagen: ‚Stellt euch um‘, und am Schluss will den Kaffee niemand.“ Eine bereits erprobte Strategie, den Kaffeeanbau klimafit zu machen, ist die sogenannte Agroforstwirtschaft.
„Wir sind Pioniere des Naturschutzes“, sagt Augusto Salazar, Gründer einer Kaffee-Kooperative in Ecuador, mitten im Amazonas-Regenwald. Deren Kaffeeanbau im Schatten anderer Bäume ist das Gegenmodell zum industriellen Anbau auf großen Plantagen, für die oft riesige Flächen Regenwald gerodet werden. Der Anbau in den naturnahen Waldgärten hat seinen Preis. Doch dank des Engagements von Direkt-Importeur Andreas Felsen macht die Kooperative hinreichend Profit. Der Hamburger zahlt sogar mehr als der herkömmliche faire Handel. Sein Geschäft läuft trotzdem gut und inspiriert immer mehr Röstereien in Deutschland. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 07.06.2024 arte Long-Covid – Heilung auf Zypern
Folge 1312 (30 Min.)Auch wenn es für viele nur noch eine ferne Erinnerung ist, leben weltweit immer noch Millionen von Menschen mit den Folgen des Coronavirus. Laut der Weltgesundheitsorganisation sind seit 2020 bereits 36 Millionen Europäer von Long-Covid betroffen. Chronische Erschöpfung, Atembeschwerden, Gedächtnis-, Gleichgewichts- und Sprachstörungen, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns – es wurden über 200 Symptome aufgelistet. Vier Jahre nach dem Beginn der Pandemie ist Long-Covid immer noch eine wenig erforschte Krankheit, die erst seit 2021 von der WHO anerkannt wird. Zwar beschäftigen sich Forscher auf der ganzen Welt mit dem Thema, doch ihre Hypothesen variieren stark: Fehlfunktion des Immunsystems, ein Virus, das im Körper verblieben ist, eine genetische Veranlagung … In der Sprechstunde können die Ärzte die Fragen der Patienten nicht beantworten.
Die verzweifelten Kranken suchen nach Lösungen um jeden Preis und einige wenden sich an Privatkliniken im Ausland. In Europa bieten Länder wie Deutschland und die Schweiz experimentelle Behandlungen an. Weniger bekannt ist Zypern, das ebenfalls einige hundert Patienten pro Jahr aufnimmt. Die kleine europäische Insel im östlichen Mittelmeer ist für ihren Medizintourismus bekannt, sie bieten dort verschiedene Methoden an, von der Blutwäsche bis zur Sauerstofftherapie. Die Reportage verfolgt den Weg von drei Kranken: Verena, Liz und Céline. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 11.06.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 10.06.2024 arte.tv Das einfache Leben als wahrer Luxus
Folge 1313 (30 Min.)Bild: ArteÜberall in den sozialen Medien wird ausgemistet und aussortiert. Minimalismus ist der Trend des bewussten Verzichts. Aber ist das Leben mit wenig Besitz und Ballast mehr als nur ein Lifestyle? Überzeugte Minimalisten trennen sich nicht nur von überflüssigen Dingen, sondern auch mal von toxischen Mitmenschen. Doch wie lässt sich Lebensqualität durch bewussten Verzicht steigern? Friedmunt Sonnemann war schon Minimalist, bevor es zum Trend wurde. Er ist ein Aussteiger, der sein Glück im Hunsrück gefunden hat. Seit über 30 Jahren wohnt er in einer selbstgebauten Lehmhütte im Wald und verzichtet auf Strom, Smartphone und Wasseranschluss.
Für Friedmunt ist dieses Leben keine Entbehrung: „Anstrengend ist es mit Sicherheit. Aber ich bin nicht auf der Erde, um mich bequem zurückzulegen. Ich bin hier, um mich mit meinen Fähigkeiten einzubringen.“ Durch den gelebten Verzicht kann Friedmunt seine ganze Energie einer einzigen Sache widmen. In seinem Garten schützt er seltene Pflanzen vor dem Aussterben. Um das wertvolle Saatgut zu gewinnen, macht Friedmunt noch immer alles mit der Hand. Aber wie lange kann er die moderne Welt von sich fernhalten? Christine Neder hat mit ihrer Familie einen Neuanfang in Portugal gewagt.
Für ihren Umzug von Berlin an die Algarve hat sie sich von einem Großteil der alten Wohnungseinrichtung getrennt. Den Familienalltag gestaltet sie nun minimalistisch, mit weniger Ballast und mehr Zeit. Schon ihre fünfjährige Tochter lernt, sich von Kuscheltieren zu trennen, die sie nicht mehr benutzt. Christine hat ihr neues Leben mit weniger Dingen zum Beruf gemacht. In den sozialen Medien teilt sie Lebens- und Aufräumtipps und motiviert ihre Follower, in 30 Tagen ihren kompletten Kleiderschrank auszumisten. Christine will aber nicht nur auf Konsum verzichten, sondern auch bewusster leben. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 12.06.2024 arte Tödliche Fahrradunfälle
Folge 1314 (30 Min.)Immer mehr Menschen sind heute mit dem Fahrrad unterwegs. Zugleich gehören sie mit Fußgängern zu den verletzlichsten Verkehrsteilnehmern. Ulf Brüggmann vom ADFC Pinneberg kritisiert, dass die Verkehrs-Infrastruktur noch aus den 70er, 80er Jahren stammt, als das Auto das wichtigste Transportmittel war: „Die Infrastruktur ist einfach nicht mitgewachsen mit dem steigenden Radverkehr“, sagt der leidenschaftliche Radfahrer, der sich gerne auch als Fahrrad-Lobbyist bezeichnen lässt. Insbesondere die Zahl der Unfälle mit E-Bikes steigt.
Deshalb organisiert er Sicherheitstrainings für Pedelec-Fahrerinnen und Fahrer. Gerade für ältere Menschen sind E-Bikes mit ihrer höheren Geschwindigkeit und ihrem höheren Gewicht eine Herausforderung. Warum die Zahl von Fahrradunfällen in letzter Zeit gestiegen ist und was man tun kann, um Radfahrende besser zu schützen, untersucht ein Team von Unfallforschern um Kirsten Zeidler. Regelmäßig testen sie vor Ort Verkehrsführungen oder simulieren typische Unfallsituationen auf dem Testgelände. Gerade haben sie eine große Studie zum Thema Kindertransport auf dem Fahrrad abgeschlossen, seit Lastenräder bei Eltern immer beliebter werden.
Die Ergebnisse überraschten nicht nur die Unfallforscher. Hanna Suchanka, Mutter von drei Kindern aus Kassel, zieht gerade um, denn im alten Haus konnte sie nicht mehr leben. Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an ihren vor ein paar Monaten verunglückten Ehemann Mike. Er starb 400 Meter vor ihrem alten Haus entfernt auf einer Landstraße, weil ihn eine Autofahrerin auf seinem Fahrrad übersehen hatte – und weil es keinen Radweg gab. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 13.06.2024 arte Indische Truckerinnen auf Europas Straßen
Folge 1315 (30 Min.)Da in Europa rund 230.000 LKW-Fahrer fehlen, rekrutiert ein dänisches Logistikunternehmen Frauen aus Indien, um sie in Ungarn zu Truckerinnen auszubilden. „Trucking for Equality“ nennt sich das Programm. Ein Geschäft, von dem alle Seiten profitieren? Die 37-jährige Saraswati aus dem Bundesstaat Rajasthan ist eine der Anwärterinnen für das Programm „Trucking for Equality“. Sie hat zwar schon einen PKW-Führerschein, was eine Seltenheit für indische Frauen ist, in einem tonnenschweren Sattelschlepper hat sie allerdings noch nie gesessen. In der indischen Megametropole Delhi muss sie allerdings zunächst einen Fahrtest absolvieren, ob sie für den Job überhaupt geeignet wäre.
Claus Hansen, Chef der dänischen Spedition Baton hat das Projekt ins Leben gerufen. Sein Unternehmen reagiert damit auf den europaweiten Fachkräftemangel, will aber auch Vorbild sein, noch nicht mal drei Prozent aller LKW-Fahrer in Europa sind weiblich. Vier bis sieben Bewerberinnen wählt er pro Jahr aus, dann beginnt für sie eine dreimonatige Ausbildung zur LKW-Fahrerin in der ungarischen Kleinstadt Kecskemét. Der Unterricht in der ungarischen Fahrschule findet auf Englisch statt.
Über 100 Inder und rund ein Dutzend Inderinnen machen hier pro Jahr ihren LKW-Führerschein. Die 32-jährige Deepa steht kurz vor ihrer Abschlussprüfung, schriftliche und mündliche Tests sowie eine Fahrstunde im LKW muss sie bestehen. Vor allem der Rechtsverkehr – die Inder fahren wie die Briten auf der linken Seite – und die vielen Straßenverkehrsregeln machen ihr zu schaffen. Nach bestandener Prüfung bekäme sie knapp 2000 Euro, ein Vielfaches eines indischen Gehalts. Dafür verpflichten sich die Frauen, mindestens zwei Jahre für das Unternehmen zu fahren – fernab ihrer Heimat und ihrer Familien. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 14.06.2024 arte Ein Bürgermeister von der AfD – Eine Kleinstadt und die große Politik
Folge 1316 (32 Min.)Hannes Loth, der neue Bürgermeister in Raguhn-Jeßnitz, möchte seinen Gegnern nicht viel Angriffsfläche bieten. Seine AfD-Mitgliedschaft sei auf kommunaler Ebene unwichtig, sagt er. Er präsentiert sich als Pragmatiker, will zeigen, dass man auch als Bürgermeister mit AfD-Parteibuch „ganz normale“ Politik machen könne. Gudrun Dietsch hingegen ist eine leidenschaftliche Gegnerin der AfD. Sie gehört zur Freien Wählergruppe, war früher in der SPD aktiv. Sie kennt Hannes Loth noch als Kind und verzweifelt daran, dass er sich der rechten Partei angeschlossen hat. Auf Bundes- und Landesebene lehnen die etablierten Parteien jede Zusammenarbeit mit der – in Teilen rechtsextremen – AfD ab.
Aber in der Provinz sieht es offenbar anders aus. Die Menschen in Raguhn-Jeßnitz suchen nach einem eigenen Weg. Einige der Kommunalpolitiker dort wollen sich auflehnen gegen eine vorgegebene Marschrichtung der Berliner Parteizentralen. Für Gudrun Dietsch ist es ein Dilemma, dass sie im Interesse der Gemeinde mit dem neuen Bürgermeister kooperieren müsse, „was sollen wir denn sonst machen?“. Der Stadtrat in Raguhn-Jeßnitz steht vor großen Problemen. Die Stadtkasse ist leer, gleichzeitig müsste viel investiert werden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 18.06.2024 arte Die Geheimnisse der hundertjährigen Sarden
Folge 1317 (29 Min.)In den Dörfern an den steilen Berghängen der Ostküste Sardiniens, in der Region Ogliastra, werden die Menschen so alt, wie kaum woanders auf der Welt. Wissenschaftler weltweit versuchen herauszufinden, was die Gründe dafür sind. Der 91-jährige Antonangelo steht mitten im Leben. Er ist jeden Morgen bei seiner Schafsherde zum Melken, die Milch verarbeitet er später zu Käse. „Die Arbeit ist mein Leben, wenn ich damit aufhöre, sterbe ich“, sagt Antonangelo. Er und seine Frau essen, wie viele Sarden der Bergregionen, fast nur einheimische Produkte.
Ihre Rezepte für ein langes Leben heißen Bewegung und gesundes Essen. Giuseppino ist schon 100 Jahre alt und meistert die meisten steilen Wege in seinem Heimatdorf Villagrande immer noch zu Fuß. Ist die für die Bewohner anstrengende Hanglage das Geheimnis der hohen Lebenserwartung? Giuseppinos Familie kümmert sich, aber er lebt immer noch allein in seiner Wohnung und sprüht vor Energie. Für ihn gehören eine positive Lebenseinstellung und Humor zu einem langen Leben. Die Geheimnisse des Älterwerdens sind trotz vieler wissenschaftlicher Untersuchungen noch nicht eindeutig geklärt.
Eine Studie aus der Region kommt zu dem Schluss, dass in der ersten Hälfte des Lebens die Genetik eine wichtige Rolle spielt. Für die 91-jährige Carolina ist klar, dass eine intakte Familie die Voraussetzung für ein langes Leben ist. In ein Altersheim möchte sie nicht. Dass eine Mutter bei ihren Kindern alt wird, ist für sie das Wichtigste. Und das Kochen auf traditionelle Art, immer noch eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.06.2024 arte Einsatz der deutsch-französischen Polizei
Folge 1318 (30 Min.)DFEE ist die Abkürzung für Deutsch-Französische Einsatzeinheit, Namensgeber der Einheit ist der französische Gendarm Daniel Nivel. Bei der Fußball-WM 1998 in Frankreich wurde er von deutschen Hooligans sehr schwer verletzt. Als er nach Wochen im Koma wieder die Augen öffnete, war er halbseitig gelähmt, auf einem Auge blind und konnte kaum sprechen. Solche Übergriffe will die DFEE bei Fußballspielen verhindern. Sie ist einzigartig in Europa. Durch die Arbeit in Zweier-Teams – ein Bundespolizist und ein Gendarm bilden jeweils ein Duo, genannt „Binom“ – wird Fachwissen und Sprachkompetenz geteilt. Als Verbindungsteams helfen sie bei Einsätzen in Frankreich und Deutschland, unterstützen auch bei Fahndungen, der Prävention und der Deeskalation.
Die Herausforderungen an die Polizei wachsen stetig durch die grenzüberschreitende Kriminalität: Binome haben direkten Zugriff auf die Polizeidatenbanken beider Länder und Polizeibefugnis auf beiden Staatsgebieten. Deshalb wird die DFEE auch gezielt zur Sicherung politischer Großereignisse wie beim letzten G7-Gipfel eingesetzt. Ferner kommt sie bei Hubschraubersprungfahndungen zum Einsatz, bei Katastrophen, schweren Unglücksfällen sowie der Tour de France und dem Münchener Oktoberfest. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 20.06.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 19.06.2024 arte.tv Hilfe für Schottlands Männer
Folge 1319 (30 Min.)Durchschnittlich alle zwei Stunden nimmt sich ein Mann in Schottland das Leben. Das ist die höchste Suizidrate innerhalb Großbritanniens. Es gibt viele Gründe dafür. Eine Ursache ist das gesellschaftlich tradierte Männerbild: der vermeintlich starke Mann, der (psychische) Probleme allein, ohne professionelle Hilfe bewältigen soll. Doch es gibt Männer, die das ändern wollen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 21.06.2024 arte Kamele für Europa
Folge 1320 (30 Min.)Für Olivier Philipponeau sind Kamele weit mehr als Nutztiere. Vor gut 20 Jahren ist der Franzose aus Thenailles, im Norden Frankreichs, von seiner Liebe zu Pferden auf die „Wüstenschiffe“ umgesattelt. Heute betreibt der 54-Jährige einen Hof mit einem Dutzend Kamelen – Les Dromadaires de Picardie. Hier bietet Philipponeau neben Reitstunden auch Kameltherapien für Kinder und Jugendliche mit geistigen Beeinträchtigungen an. Er sieht im Nutzen der Tiere ein verkanntes Potenzial. Könnten Kamele die Tiere der Zukunft in Europa werden? Julien Job hat diese Frage für sich mit einem klaren „Ja“ beantwortet.
Er produziert Kamelmilch, das Erzeugnis bewirbt er als neues Superfood. Der Liter kostet gut 17 Euro, was unter anderem den erschwerten Importauflagen der Tiere geschuldet ist. Diese dürfen bislang nämlich nur von den Kanarischen Inseln gekauft werden. Von den bevorstehenden Feiern zum „Jahr der Kameliden“ erhofft er sich, das Tier „publikumstauglicher“ zu machen. Denn Prognosen der Marktforschung zeigen, dass der Kamelmilch-Handel binnen der nächsten sechs Jahre von 1,3 auf 13 Milliarden Euro ansteigen könnte.
In der Schweiz kämpft auch der Kamelbauer Ben Salem für die Popularität der Nutztiere. Als Sohn tunesisch-beduinischer Migranten liegt ihm die Arbeit mit den „Wüstenschiffen“ im Blut. Doch für seine eigenen Kinder wünscht er sich eine andere Zukunft, denn die Auflagen mit den Nomadentieren sind in der Schweiz besonders teuer und restriktiv. Auch seine Hoffnung liegt daher auf dem „Tag der Kameliden“, wo sich Kamelliebhaber aller Welt auf einer Parade im Zentrum von Paris zusammenfinden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 25.06.2024 arte Wenn nur ein Container zum Wohnen bleibt
Folge 1321 (30 Min.)Armutssiedlungen aus Wohnwagen und Containern gibt es auch in Deutschland. In den Trailerparks leben Menschen, die auf dem normalen Wohnungsmarkt keine Chance mehr haben. Ein Trailerpark in Berlin-Lichtenberg war lange das Zuhause für fast 200 Menschen. Doch der Bezirk hat entschieden, das Gelände räumen zu lassen. Viele Bewohner*innen wissen nun nicht, was aus ihnen werden soll. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 26.06.2024 arte Illegale Arbeiter auf Olympia-Baustellen
Folge 1322 (30 Min.)Abdalah-Azis und seine Kollegen haben die Baustelle einer Olympia-Arena besetzt, auf der sie illegal beschäftigt waren. Das setzt die Verantwortlichen unter Druck: das Bauunternehmen, das unter Zeitdruck steht; die Pariser Stadtverwaltung, die stolz darauf ist, „vorbildliche“ Spiele zu veranstalten; und die französische Regierung, die in der Einwanderungsfrage eine harte Linie verfolgt. Paris bereitet sich darauf vor, Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 zu sein. Die Stadt erhielt den Zuschlag, weil sie versprach, vorbildliche Spiele auszurichten. Doch auf den unzähligen Baustellen, die von Baugiganten betrieben werden, sieht die Realität ganz anders aus.
Um den engen Zeitplänen zu genügen, haben diese Unternehmen die Einstellung von Tausenden von Arbeitern an Subunternehmer delegiert. So können sie die Augen davor verschließen, dass viele Migranten ohne Papiere unter gefährlichen Bedingungen arbeiten. Der Maler Abdalah-Azis ist einer dieser Arbeiter. Zusammen mit seinen illegal beschäftigten Kollegen in der Adidas Arena beschließen sie, den Termindruck der Olympischen Spiele zu nutzen, um von ihren Arbeitgebern die notwendigen Dokumente für ihre Legalisierung zu verlangen. Nach fünf Jahren harter Arbeit für einen Subunternehmer, der ihn unter drei verschiedenen Identitäten angestellt hatte, hofft Abdalah-Azis einen gesicherten Aufenthaltsstatus zu bekommen und endlich seine verwitwete Mutter in Mali besuchen zu können.
Die Streikenden, die bereit sind alles zu riskieren, um ihre Rechte durchzusetzen, haben die Aktion unter strengster Geheimhaltung im Büro von Etienne, einem Gewerkschafter der ersten Stunde, organisiert. Am 17. Oktober 2023 sprinten sie im Morgengrauen zum Stadion, das gerade gebaut wird, und durchbrechen die Absperrungen, um mit der Besetzung zu beginnen. In der Folge beginnt ein monatelanges Tauziehen mit den Vertretern der Stadt und des Bauunternehmens. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 27.06.2024 arte Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 13.06.2024Georgien – Zwischen Putin und Europa
Folge 1323 (30 Min.)Im Frühjahr 2024 sind in Georgien wochenlang Bürgerinnen und Bürger auf der Straße, um gegen das sogenannte „Transparenzgesetz“ zu protestieren. Danach müssen sich Institutionen, die sich mit ausländischen Geldern finanzieren, als „Agenten“ registrieren lassen. Kritiker verweisen auf die Ähnlichkeiten zum „Agenten-Gesetz“ in Russland. Die Studentin Pertso organisiert regelmäßig Motorradkonvois und wurde so zum Gesicht der Massenproteste. Ihre Lebensgefährtin Maryam ist direkt von dem Gesetz betroffen, denn sie leitet eine NGO für LGBTQ+-Rechte.
Unbekannte haben nachts ihr Wohnhaus beschmiert und es mit Fahndungsplakaten mit ihrem Foto beklebt. Der Text darauf: bezahlte Agentin. Auch der 30-jährige Nika nimmt an den Demos gegen das „Transparenzgesetz“ teil. Er ist arbeitslos und kann es sich momentan nicht leisten, sein Studium fortzusetzen. Er denkt darüber nach, das Land zu verlassen. Menschenrechte, Pressefreiheit, aber vor allem wirtschaftliche Verbesserungen durch einen EU-Beitritt wären für ihn eine Perspektive, um in seinem Heimatland zu bleiben.
Der ehemalige Polizist Gela sieht hingegen die einzige Chance für Georgien in einer Partnerschaft mit Russland. Er musste mit seiner Familie aus Abchasien fliehen, als Separatisten die Region mit Hilfe der russischen Armee von Georgien abgespalten haben. Obwohl er seine Heimat verloren hat, ist der streng gläubige orthodoxe Christ dennoch der festen Überzeugung, dass nur Gott und Russland dafür sorgen können, dass traditionelle Werte in Georgien erhalten bleiben. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 28.06.2024 arte Neue Chancen für Aussortiertes
Folge 1324 (30 Min.)„Die Vision ist, vorhandene Rohstoffe zu verwerten, bevor neue angebaut werden“, sagt Michael Beitl. Er rettet Obstkerne. In Europa werden jährlich 500.000 Tonnen davon vernichtet. Mit seiner Firma Kern Tec aus Wien entwickelt er eine revolutionäre Lösung. Als Adrian Goosses und Michael Widmann auf einer alten Singer-Nähmaschine das Nähen lernten, holten sie sich tatsächlich blutige Finger. Die beiden haben für ein Uni-Projekt aus Schrottplatzfunden Rucksäcke genäht. Upcycling war das Stichwort des BWL-Semesters. „Man lernt, wie dreckig die Textilindustrie ist.“, erinnert sich Goosses. Jetzt entwickelt das Team gerade eine neue Tasche für ihr Start-up Airpaq.
Diese Moon Bag soll einen möglichst hohen Anteil an Recycling-Materialien besitzen – Zielstellung 80 Prozent. Auch Aurèle Meyer aus dem Appenzeller Land sieht sich und seine Brauerei in einer großen gesellschaftlichen Verpflichtung: „Wir als Gesellschaft haben verschiedene Herausforderungen. Eine davon ist sicher der Umgang mit den Rohstoffen, die uns die Natur gibt.“ Beim Brauen fällt mit dem Treber immer ein sehr energiereiches Abfallprodukt an. Meistens kommt es deshalb in die Biogasanlage. Meyer und seine Brauerei haben deshalb getüftelt und einiges investiert, um mit dem Treber etwas Neues, Sinnvolles anzustellen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.07.2024 arte Bürger gegen Rechtsextreme in Thüringen
Folge 1325 (30 Min.)Ist der Siegeszug der extrem rechten Parteien in Ostdeutschland nicht aufzuhalten? Melanie und Jannes engagieren sich in Nordhausen, einer kleinen Stadt in Thüringen, in einem Bündnis für Demokratie. Ihr Ziel: Nichtwähler davon zu überzeugen wählen zu gehen, um demokratische Parteien zu stärken. Doch das Engagement hat seinen Preis – Drohungen und Einschüchterungen gehören zum Alltag. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 05.08.2024 arte Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 28.06.2024Landwirtschaft ohne Pestizide
Folge 1326 (30 Min.)Viele Menschen haben Angst vor Pestiziden, die gesundheitliche Schäden verursachen könnten. Die Pflanzenschutzmittel werden auf Feldern ausgebracht, können aber auch in Wälder, Seen und Flüsse gelangen. „Ich will die Landwirtschaft ökologischer und nachhaltiger machen, die Bauern sollen damit gutes Geld verdienen und die Verbraucher gesunde, bezahlbare Lebensmittel bekommen.“, meint André Dülks aus Meerbusch am Niederrhein. Er möchte die Landwirtschaft mit Maschinen revolutionieren, die auch schnell wachsende Unkräuter aus den Feldern entfernen können. Dafür werden rotierende Hacken über eine KI punktgenau gesteuert, so dass im Gemüseanbau keine Unkrautvernichter mehr benötigt werden. Die Maschinen bauen er und sein Team auf dem Hof seiner Eltern.
Von der Idee will er noch mehr Landwirte überzeugen. Schaffen seine neusten Entwicklungen den Test auf den Feldern? In Freiburg hat der Stadtrat schon 1994 entschieden, dass keine Pestizide mehr auf städtischen Flächen ausgebracht werden dürfen. Auf Wegen, an Straßenrändern und in Parks werden in Freiburg keine Unkrautvernichter mehr gespritzt, Verkehrsinseln sind hier blühende Oasen. 1.000 Biotope gibt es inzwischen in der Stadt und es sollen noch mehr werden. Darum kümmert sich der Leiter der Abteilung Naturschutz beim Umweltamt, Harald Schaich. Die Kommune im Südwesten Deutschlands ist zum Vorreiter für mittlerweile 600 deutsche Städte geworden, die heute pestizidfrei sind. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 16.08.2024 arte Alte Mordfälle – Neue Spuren
Folge 1327 (29 Min.)Im Januar 1989 will die damals 13-jährige Katrin Jarosch vom Haus ihrer Oma mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Doch dort kommt sie nie an. Die Polizei vermutet ein Verbrechen, aber die Suche nach der Schülerin aus Mecklenburg-Vorpommern ist bis heute erfolglos. Das Rätsel um ihr Verschwinden ist seit 35 Jahren ungelöst. Im Frühjahr 2024 hat sich der bekannte Profiler Axel Petermann auf Bitten von Katrins Vater dem Fall angenommen. Der ehemalige Mordermittler vermutet die sterblichen Überreste des Mädchens in einem Teich wenige Meter vom Wohnhaus entfernt. Er will ihn mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr auspumpen und mit Leichenspürhunden absuchen lassen. Lange wurde sich um Gerechtigkeit für die Hinterbliebenen und auch für die Opfer nicht weiter gekümmert – den Ermittlern fehlte oft die Zeit, alte Fälle neu aufzurollen.
Mittlerweile aber hat ein Umdenken stattgefunden, Cold Cases werden höhere Priorität eingeräumt, auch weil durch neue forensische Techniken in vielen Fällen neue Spuren entdeckt werden. So auch im Mordfall Colin Adamson aus dem Jahr 1983. Die Leiche des 33-jährigen schottischen Familienvaters wurde in einem ausgebrannten Auto in einem Wald in Niedersachsen gefunden. Wie und warum es zu dem Mord kam, ist bis heute unklar. Der pensionierte Mordermittler Karsten Bettels hat 2017 das International Cold Case Analysis Project gegründet und untersucht nun gemeinsam mit internationalen Studierenden den Fall neu. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 26.08.2024 arte Zeitreise ins Steinzeit-Camp
Folge 1328 (30 Min.)Unsere steinzeitlichen Vorfahren konnten uns ohne Schriftsprache sehr wenig übermitteln. Die meisten ihrer Arbeitsmaterialien vergingen mit der Zeit: Knochen, Holz, Leder – fast alles verrottete und zerfiel. Nur ihr Steinwerkzeug hinterließ konkrete Indizien über ihre Lebensweise. Werner Pfeiffer, Experimental-Archäologe und Museumspädagoge, und sein portugiesischer Kollege Pedro Cura unternehmen mit weiteren europäischen Archäologen eine Reise in die Vergangenheit. Das „Immersion“-Experiment findet im zentralportugiesischen Ocreza-Tal statt. Hier leben seit über 20.000 Jahren Menschen.
Das ist keine Vermutung, sondern wissenschaftlich gesichert: Es gibt zahlreiche Steinreliefs, die hier vor langer Zeit in Felsen gemeißelt wurden. Bei der „Immersion“ muss der moderne Steinzeitstamm Herausforderungen meistern, die vermutlich auch die im Tal ansässigen Steinzeitmenschen beschäftigten. Von Jagdtechniken über Hütten- und Unterschlupfbau bis zum Bart- und Haareschneiden ohne Metallklinge oder Schere – der steinzeitliche Alltag bietet viele Herausforderungen. Die Wissenschaftler sind überzeugt: Was unsere Vorfahren alles leisten mussten, erkennt man am besten, wenn man ihr Leben nachlebt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 27.08.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 23.08.2024 arte.tv Alt und obdachlos
Folge 1329 (29 Min.)Der frühere Weinhändler Manu Mattern ist seit über zehn Jahren wohnungslos. Der 62-Jährige hat chronische Wunden an den Beinen und ist auf regelmäßige Verbandswechsel angewiesen. Das Leben auf der Straße macht Menschen wie Manu früh zu Pflegefällen. Jetzt bekommt er Hilfe. Seit einem halben Jahr geht er regelmäßig zur neuen Notpflegestation am Hamburger Hauptbahnhof. Das Projekt der Bahnhofsmission ist deutschlandweit einzigartig, alle Angebote sind möglichst barrierefrei. Ohne Termine und Anmeldung kann jeder Obdachlose hier unbürokratisch Hilfe bekommen.
Doch bei Manu Mattern zeigen sich auch die Grenzen des Angebots. Dem langjährigen Raucher droht die Amputation eines Beines. Er muss zur Weiterbehandlung dringend in ein Krankenhaus. Rainer Manuschewski hat im Dezember 2020 seine Arbeit verloren und ist schnell auf der Straße gelandet. Die Obdachlosigkeit hat seine Gelenkarthrose verschlimmert, lange stehen und gehen kann er nicht mehr. Jetzt hat der 68-Jährige im Harburg Huus eine Unterkunft gefunden, in der er erstmal bleiben darf.
Rainer träumt von seinen eigenen vier Wänden, aber geeignete Plätze gerade für ältere Obdachlose sind rar. Wolfgang Freitag hatte Glück, er hat bereits einen Platz in einem Wohnprojekt für alte Obdachlose. Der 74-Jährige war 30 Jahre obdachlos und schlug sich als Tagelöhner durch. Seit fast sechs Jahren wohnt er in einem besonderen Domizil namens Wohnen60plus in Münster. Wolfgang hat seine eigene Wohnung und ist trotzdem Teil der Wohngemeinschaft, wo er Pflege und Unterstützung im Alltag bekommen kann, wenn er diese braucht. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 28.08.2024 arte Giftschlangenjagd an der Adria
Folge 1330 (30 Min.)Darko Karamazan und Vlado Ladaravic sind zertifizierte Schlangenfänger und werden gerufen, wenn Schlange und Mensch sich begegnen. Ihre Mission: Sicherheit für Mensch und Tier. Anders als der Name vermuten lässt, wollen sie den Schlangen nicht schaden, sondern sie fachgerecht umsiedeln. An Orte, wo sie niemanden stören. Durch Workshops an Schulen wollen die beiden Männer über die eigentlich scheuen Tiere aufklären – in der Hoffnung, dass die Menschen die Tiere nicht als Feinde, sondern als wichtigen Bestandteil des Ökosystems begreifen.
Jährlich werden in Kroatien rund 24 Menschen von Giftschlangen gebissen. Vesna Štimac wurde vor 17 Jahren bei der Gartenarbeit von einer giftigen Hornotter gebissen. Ein Gegengift hat sie gerettet. Bis vor zehn Jahren wurden in Zagreb Antiseren für Giftschlangenbisse im mediterranen Raum produziert. Aufgrund fehlender Investitionen durfte nicht weiter produziert werden. Das Immunologische Institut liegt seitdem im Dornröschenschlaf. Doch jetzt stehen große Veränderungen an und eine Wideraufnahme der Produktion scheint realistisch.
Neven Vrbanic aus Zagreb hat keine Angst vor Schlangen. Über 150 Exemplare bewohnen die Terrarien in seiner Wohnung. Für eine Ausstellung folgt der Schlangenexperte den heimischen Tieren mit seinem Fotoapparat. Durch seine Linse offenbart sich eine verborgene Welt. Mit jedem Klick seiner Kamera verwandelt er Furcht in Faszination, Abscheu in Bewunderung. Er will so vielen Menschen wie möglich vermitteln, was für faszinierende Tiere Schlangen sind, damit sie nicht aus Angst getötet werden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 29.08.2024 arte Taucheinsatz vor Schottlands Küste
Folge 1331 (30 Min.)An der schottischen Westküste verdient Meeresbiologe David Ainsley sein Geld damit, Touristen mit seinem Kutter die Schönheit der schottischen Küste mit ihrer Flora und Fauna zu zeigen. Seine Leidenschaft jedoch gilt dem Naturschutz: Seit mehr als 20 Jahren dokumentiert er die Zerstörung des Meeresgrunds mit der Kamera. Mit seinen Bildern geht er an die Öffentlichkeit, um das Bewusstsein zu schärfen, wie weit die Zerstörung unter Wasser vorangeschritten ist. Rachel Mulrenan arbeitet regelmäßig mit David zusammen. Die Direktorin des schottischen Büros der Organisation Wildfish organisiert Kampagnen gegen die starke Verschmutzung der Gewässer Großbritanniens. Zusammen mit ihren Kollegen prangert sie die Schäden an, die die zahlreichen Lachsfarmen in Schottland durch Pestizide und durch die Verbreitung von Parasiten verursachen.
Doch der Einfluss der Fischerei-Lobby in Schottland ist nach wie vor zu groß für nennenswerte Erfolge. So versucht Rachel mit ihrer Kampagne Off the Table, Restaurantbesitzer davon zu überzeugen, Fischgerichte mit Zuchtlachs von der Speisekarte zu streichen. Inzwischen machen schon über 200 Restaurants in Großbritannien, Island, Australien und auch Kanada mit. Auch Marnik van Cauter kämpft für einen besseren Naturschutz an der schottischen Küste. Er züchtet für einen Trust heimische Austern und Algen, um die Artenvielfalt zu erhalten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 30.08.2024 arte Portugals Kampf gegen Megafeuer
Folge 1332 (30 Min.)André Mota ist einer von 31.000 freiwilligen Feuerwehrkräften in Portugal. Als ein verheerender Brand am 15. Oktober 2017 seine Stadt Santa Comba Dão heimsuchte, wurde er mobilisiert. Das Ereignis hat ihn geprägt. Heute ist er in seiner Heimatregion Viseu für den Bevölkerungsschutz verantwortlich und koordiniert die Präventionsmaßnahmen. Verónica Catarino erlebte in ihrer Kindheit ein traumatisches Brandereignis. Heute ist sie Leiterin einer Spezialausbildung an der nationalen Feuerwehrschule und vermittelt den Studierenden, wie sich Brände in Abhängigkeit von meteorologischen und geographischen Faktoren entwickeln.
Miguel Jerónimo begleitet für die NGO „GEOTA“ Wiederaufforstungsprojekte in ganz Portugal. Ein Teil seiner Tätigkeit besteht darin, das Gebiet vom wuchernden Eukalyptus zu befreien und vor allem in der südlichen Region Algarve heimische Arten wie Korkeichen, Erdbeerbäume oder Kastanien anzupflanzen. Durch die Durchmischung der Arten entstehen so Wälder, die widerstandsfähiger gegen Brände sind. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 02.09.2024 arte Meine Inselschule in der Bretagne
Folge 1333 (30 Min.)Das Collège du Ponant ist die kleinste Schule Frankreichs für Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe, verteilt auf sechs bretonische Inseln. Lehrer wie Frédéric Le Cornoux unterrichten hier wie moderne Missionare der höheren Bildung. Täglich reisen sie per Schiff über das Meer zu ihren Klassen auf den Inseln. Ihr Engagement ist ein Element in der Überlebensgeschichte der Inselbewohner, denn die Bildung ihrer Kinder ist wie ein Bollwerk gegen die Entvölkerung. Ohne Schule gibt es hier keine Kinder, und ohne Kinder verlieren die Inseln ihre Bewohner. Die Reportage taucht ein in den Alltag der Lehrer und ihrer Schülerinnen und Schüler. Von außen betrachtet herrschen hier paradiesische Zustände: Kleinste Klassen und Natur pur, gleich vor der Tür. Für die jungen Inselbewohner sind, angesichts der wenigen Menschen um sie herum, Freundschaften kostbare Bindungen, die ihre Bildung und ihre Zukunft nachhaltig prägen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 03.09.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 02.09.2024 arte.tv
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