• Folge 1520 (30 Min.)
    Bild: Arte
    Wer die Massen für sich gewinnen möchte, braucht heute keine Versammlungen in Stadien, keine Megafone und keine Plakate – nützlicher sind Influencer und ihre Reichweite auf Social Media. Eine aktuelle Studie der Universität Potsdam zeigt, dass die AfD in den sozialen Medien mit Abstand die erfolgreichste Partei in Deutschland ist. Auch in anderen europäischen Staaten begleiten Influencer die politischen Erfolge der Rechtsparteien, wie die FPÖ in Österreich oder der Rassemblement National in Frankreich belegen. „Re:“ trifft Influencer der rechten Szene – darunter Max Schreiber von den rechtsextremistischen Freien Sachsen, den AfD-Influencer Dennis Hohloch (MdL in Brandenburg) und Manuel Corchia von der „Jungen Tat“, die als Teil der europaweit aktiven Identitären Bewegung in der Schweiz völkische Propagandaarbeit in den sozialen Medien betreibt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 23.06.2025 arte
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 28.01.2025
  • Folge 1521 (30 Min.)
    Zwangssterilisation ist eine Praxis, die in Europa eigentlich der Vergangenheit angehören sollte. Denn in der sogenannten Istanbul-Konvention haben sich die meisten EU-Länder verpflichtet, Frauen vor Gewalt zu schützen. Und doch ist es in zwölf Ländern nach wie vor legal, Frauen mit Behinderung ohne deren Einwilligung unfruchtbar zu machen. Für Sara Rocha ist das ein Riesenskandal: „Niemand hat das Recht zu entscheiden, ob jemand eine gute Mutter sein kann.“ Die autistische Aktivistin kämpft in Portugal für ein gesetzliches Verbot und vernetzt sich europaweit mit Betroffenen. Als schwangere Frau mit mehrfacher Behinderung ist ihr Engagement auch ein persönlicher Kampf. Eine der Frauen, die mit Sara sprechen, ist Natacha Ooteghem.
    Mit 24 Jahren wurde die Belgierin gegen ihren Willen sterilisiert. Ihre Mutter traute ihr nicht zu, eigene Kinder großzuziehen. Erst heute findet Natacha Worte für ihren Schmerz und ihre Wut über das, was ihr widerfahren ist. Wie vielen anderen wurde ihr lange eingeredet, der Eingriff sei nur zu ihrem Besten. Heute bricht sie das Schweigen – gemeinsam mit anderen Betroffenen. In Berlin lebt Sunny Stemmler mit ihrem dreijährigen Sohn Matteo in einer betreuten Wohngemeinschaft für Eltern mit Behinderung. Die 34-Jährige mit Lernschwierigkeiten hat lange gegen Vorurteile und Widerstände gekämpft. Heute zeigt ihr Beispiel: Elternschaft mit Behinderung ist möglich – wenn man sie zulässt und richtig unterstützt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 24.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere So. 22.06.2025 arte.tv
  • Folge 1522 (30 Min.)
    Der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen ist in Italien trotz Legalisierung 1978 oft schwierig. Viele Ärztinnen und Ärzte verweigern aus Gewissensgründen die Durchführung, so dass Frauen ihr gesetzlich verbrieftes Recht nicht wahrnehmen können. Die pensionierte Gynäkologin Silvana Agatone kämpft für dieses Recht und gründete ein Netzwerk von Ärztinnen und Ärzten, die Abbrüche durchführen. Ihr Verein in Rom unterstützt Frauen, die verzweifelt einen Arzt suchen oder eine Schwangerschaft mit der umstrittenen Abtreibungspille RU 486/​Mifegyne beenden möchten. Silvana fährt regelmäßig in die Marken, wo Abtreibungen so gut wie unmöglich sind.
    Besonders kritisch ist die Situation auf der von Dr. Leone Condemi geleiteten Gynäkologie-Station des Krankenhauses von Urbino. In den Marken wurde die legale Frist für die Einnahme von RU 486/​Mifegyne auf sieben Wochen verringert, während es im Rest von Italien neun Wochen sind. Ungeachtet des Drucks seitens der Kirche, der Gesellschaft und trotz schwindender Mittel bemüht sich Leone, den Frauen den Zugang zum Schwangerschaftsabbruch zu ermöglichen. Die Künstlerin und Musikproduzentin Linda Feki entschloss sich vor einiger Zeit zu einem Schwangerschaftsabbruch.
    Doch der von ihr aufgesuchte Arzt verweigerte Schwangerschaftsabbrüche aus Gewissensgründen und belog Linda, indem er vorgab, sie habe die gesetzliche Neun-Wochen-Frist für einen medikamentösen Abbruch bereits überschritten. Trotz oder gerade wegen dieser traumatischen Erfahrung beschloss Linda, ihre Geschichte in den sozialen Netzwerken zu erzählen, um andere Frauen zu warnen und systemische Hindernisse und Manipulationen anzuprangern. Damit wurde sie unerwartet zu einer einflussreichen Stimme im Kampf für das Recht auf Abtreibung. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 25.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 18.06.2025 arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 09.05.2025
  • Folge 1523 (30 Min.)
    Derzeit prangen an den Hängen des Lure-Gebirges zwölf Projekte für Photovoltaikanlagen. Das älteste stammt aus dem Jahr 2011, bis heute der größte Photovoltaikpark Frankreichs. Im Konflikt um die Energiewende streiten sich viele Parteien: Privatunternehmen wie Boralex, die Verträge zur Installation der Solarpanels unterzeichnet haben; die Bürgermeister der umliegenden Dörfer, die durch ein Gesetz vom März 2023 zu Akteuren der wirtschaftlichen Entwicklung der erneuerbaren Energien wurden; ein Kollektiv von erbitterten Gegnern, die gegen die Zerstörung des Berges, seiner Artenvielfalt und seiner geschützten Arten kämpfen; die Vertreter des Staates, die den ökologischen Übergang beschleunigen müssen; und dazwischen die Einwohner. Ist das wirklich eine ökologische Katastrophe oder nur ein notwendiger Fortschritt im Kampf gegen die globale Erwärmung? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 26.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 25.06.2025 arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 06.05.2025
  • Folge 1524 (30 Min.)
    1995 erlebte die bosnische Stadt Srebrenica ein furchtbares Massaker, das heute als Völkermord eingestuft wird: Mehr als 8.000 bosnische Muslime wurden innerhalb weniger Tage von serbischen Soldaten getötet. Der grausame Höhepunkt des Bosnienkrieges, der nach dem Zerfall Jugoslawiens 1992 begann – und um die 100.000 Opfer auf allen Seiten forderte. Das sichtbare Gedenken an den Völkermord musste in Srebrenica hart erkämpft werden. Die Gedenkstätte, die an die Ereignisse im Juli 1995 erinnert, und der Friedhof für die Opfer sind erst nach langen Bemühungen und mit finanzieller Unterstützung von UN und privaten Spendern entstanden.
    Die serbische Stadtspitze von Srebrenica fühlt sich dafür nicht zuständig. Bekir Halilovic war damals ein Baby. Seine Mutter konnte ihn retten, sein Vater wurde ermordet. Heute gehört Bekir zu denjenigen, die gegen das lähmende Schweigen die Erinnerung an den Völkermord lebendig halten wollen. In Srebrenica hat er einen Verein gegründet, gemeinsam mit Valentina Gagic, einer serbischen Freundin.
    Mit Jugendlichen aus verschiedenen Volksgruppen wollen sie die Erinnerung – auch an schreckliche Ereignisse – wachhalten und gleichzeitig Versöhnung schaffen. Sie sprechen regelmäßig über die Geschichte von Srebrenica, sammeln Fotos und Dokumente und besuchen Zeitzeugen. Für Bekirs Freund Bernis ist die Versöhnung noch weit weg: „Ich habe nichts gegen die Serben“, sagt der 34-Jährige, „aber wenn ich wüsste, wer meinen Vater erschossen hat, würde ich morgen losziehen und die Gerechtigkeit selbst in die Hand nehmen.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 27.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 25.06.2025 arte.tv

Mehr Spoiler…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App