• Folge 1600 (30 Min.)
    Bild: Florian Kroker/​WDR
    „Ich bin nun mal eine Rampensau“, sagt die 80-jährige Marianne, „ich muss immer mit den Leuten reden,“ und führt zwei junge Gäste mit vielen Piercings an einen Tisch im Wiener Café Vollpension. Als „Oma vom Dienst“ begrüßt sie alle Gäste und erklärt ihnen das besondere Konzept des Cafés: „Hier backen Omas und Opas, um ihre schmale Pension aufzubessern. Und wir wollen, dass Alt und Jung mehr miteinander reden.“ Den Kuchen müssen sich die Gäste dann selbst am Tresen holen, wo Back-Oma Katrin ihre über Jahrzehnte erprobten Bananenschnitten anpreist, während ihre Kollegin Resi gerade einen Apfelstrudel in den Ofen schiebt. Ohne den Zusatzverdienst bei der Vollpension müsste Resi mit knapp 1.100 € Rente auskommen. Frauen erhalten in Österreich im Schnitt 40 Prozent weniger Rente als Männer, Altersarmut ist hier vor allem weiblich. Im Service des Cafés arbeiten Studentinnen und Studenten und in der Verwaltung ein junges Team, zu dem Karin gehört. Sie schätzt die Zusammenarbeit mit den Senioren und Seniorinnen sehr: „In welchem Unternehmen kann man schon seiner Kollegin zum 80. Geburtstag gratulieren?“, fragt sie. Gerade plant Karin eine große Tour: Die Vollpension will ihren Gedanken des Generationencafés weitertragen in andere österreichische Städte. So soll in Bad Ischl für ein paar Tage ein Pop-up-Café eingerichtet werden, die Back-Omas aus Wien werden dort in ungewohnter Umgebung arbeiten. „Alles kann schiefgehen, auch gesundheitlich“, sagt Karin. Aber Marianne freut sich drauf: „Ich bin dann bestimmt so sehr mit allem beschäftigt, dass ich vergesse, wo es mir überall wehtut.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 12.12.2025 arte
  • Folge 1601 (29 Min.)
    Rund 800.000 Roma leben derzeit in Ungarn. Obwohl sie sich bereits vor mehr als 500 Jahren ansiedelten, ist ihr Stand weiterhin schwierig – 40 Prozent von ihnen leben unterhalb der Armutsgrenze, die meisten abseits der Innenstädte. Das Ambedkar-Gymnasium befindet sich in Miskolc, der viertgrößten Stadt des Landes, und zeichnet sich durch eine besondere Eigenschaft aus: Es bietet ausschließlich jungen Roma zwischen 14 und 18 Jahren eine zweite Bildungschance. Eine von ihnen ist die 18-jährige Mutter Stefania Vadász. Wie andere Jugendliche aus ihrer Community hätte auch sie beinahe keinen Schulabschluss gemacht. Doch diese Institution – in Ungarn die einzige ihrer Art – eröffnete ihr neue Perspektiven: Hier kann sie gemeinsam mit ihrem viermonatigen Kind am Unterricht teilnehmen. Am Anfang dieser hoffnungsvollen Geschichte steht der Schuldirektor Tibor Derdák, der die Einrichtung gründete. Ende der 80er Jahre sah er zum ersten Mal die Wellblechsiedlungen der ungarischen Roma. Diese Erfahrung markierte den Beginn seines Kampfes für Chancengleichheit. Für ihn ist es „unmöglich, ein Kind abzulehnen“. Damit die Gymnasiasten begreifen, dass ihr Leben nicht zwangsläufig in Armut enden muss, werden regelmäßig erfolgreiche Roma eingeladen. Imola Málek ist das Sprachrohr einer neuen Generation von Frauen: Sie hat ihr Studium an einer ungarischen Universität abgeschlossen. Ihre Geschichte ist für die Jugendlichen, denen allzu lange keine Beachtung geschenkt wurde, ein wahrer Grund zur Hoffnung. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 15.12.2025 arte
  • Folge 1602 (30 Min.)
    Diese Reportage zeigt, wie in Spanien Frauen und Männer gemeinsam in gemischten Haftanstalten leben. Lange Zeit war das verboten, doch heute sehen viele Reformer das als eine Lösung, um das Gefängnismilieu gleichberechtigter zu gestalten. Einerseits erhalten Frauen dadurch Zugang zu den gleichen Aktivitäten, Ausbildungen und Arbeitsmöglichkeiten wie Männer. Andererseits soll das gemischte Umfeld die Chancen für eine erfolgreiche Wiedereingliederung vor allem der Männer in die Gesellschaft erhöhen. In Spanien sind gemischte Gefängnisse heute die Norm. Bei allen Aktivitäten im Strafvollzug kommen Männer und Frauen zusammen. Einige dürfen auch in ein und demselben Gebäude leben. Sie teilen sich ihre Mahlzeiten und schlafen in Zellen in unmittelbarer Nähe. In Frankreich, wie in den meisten Ländern der EU, denken sie über das spanische Modell nun ernsthaft nach. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 16.12.2025 arte
  • Folge 1603 (30 Min.)
    Die Insel Palagruža ist ein abgelegener Felsen mitten in der Adria, weit entfernt von jeder Küste und Zivilisation. Seit 1875 steht hier ein Leuchtturm, der bis heute von Menschen betrieben wird. Einer von ihnen ist Vojo Šain. Seit 26 Jahren arbeitet er als Leuchtturmwärter und gehört damit zu den letzten seines Berufsstandes in Kroatien. Für ihn ist der Turm längst mehr als nur ein Arbeitsplatz. „Wer hier die Tage bis zur Ablösung zählt“, sagt er, „fühlt sich gefangen. Wer aber die Natur liebt, findet auf Palagruža ein besonderes Stück Freiheit“. Das Leben auf der Insel ist herausfordernd: Alle Vorräte müssen mit dem Boot hergebracht und auf den 103 Meter hohen Felsen getragen werden. Die Wärter sind Handwerker, Meteorologen, Funker und Selbstversorger zugleich. Sie trotzen Wind, Wetter und Einsamkeit. In diesem Sommer begleitet Vojo auf Palagruža nicht nur seine Frau Manuela, die ihm Gesellschaft leistet, sondern auch ein neuer Kollege, den er in das harte Inselleben einweist. Die Reportage zeigt den Alltag auf der Insel zwischen Dienst, Wartungsarbeiten und Wetterbeobachtung, zwischen harter Arbeit und Momenten der Ruhe. Es wird sichtbar, wie Entbehrung und Hingabe, Sehnsucht und Erfüllung hier untrennbar ineinandergreifen. Ein Beitrag über eine Liebe zum Meer, die stärker ist als jede Widrigkeit. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 17.12.2025 arte
  • Folge 1604 (30 Min.)
    Claudia Peppmüller arbeitet seit Jahrzehnten für Friedensdorf International und sorgt gemeinsam mit einem Team von Festangestellten dafür, dass die Kinder sich dort wohlfühlen und gesund werden. Insgesamt leben circa 300 Kinder im Dorf, das vollständig durch Spenden finanziert wird. Es sind mutige Kinder, die ihre Eltern für Monate, manchmal auch Jahre nicht sehen. Der elfjährige Rosario aus Angola hat eine angeborene Enzephalozele. Sein Stirnknochen ist nicht geschlossen und Gehirnmasse ausgetreten. Schon eine kleine Verletzung könnte für ihn lebensgefährlich sein. Die Kinderklinik Gelsenkirchen wird ihn kostenlos behandeln und ihm so die Chance auf ein normales Leben geben. Der zehnjährige Omar hat als Kleinkind Verbrennungen im Gesicht und der rechten Hand erlitten. In der ambulanten Klinik des Dorfes ist er operiert worden, so dass er seine verbrannte Hand wieder benutzen kann. Er kehrt zu seiner Familie in Afghanistan zurück. Die 56-jährige Claudia Peppmüller ist die Verbindungsperson zwischen dem Friedensdorf und den Eltern der Kinder sowie den Partnerorganisationen vor Ort. Sie reist mit den Kindern mit und unterhält die Kontakte. Im Dorf, in Oberhausen, ist Lisa Jung eine der festen Betreuerinnen. Sie kümmert sich um eine Gruppe von Jungen, die zwischen ihren Krankenhausaufenthalten im Dorf ein Zuhause auf Zeit finden. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.12.2025 arte
  • Folge 1605 (30 Min.)
    Im Dezember 2024 rast ein Attentäter mit einem SUV durch die Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt – sechs Menschen sterben, Hunderte werden verletzt, viele von ihnen schwer. Elf Monate später bauen Waltraud und Gunther Boos auf dem Marktplatz wieder ihre Stände auf. Zusammen mit ihren Söhnen betreibt die Familie mehrere Geschäfte auf dem Weihnachtsmarkt – von der zweistöckigen Glühweintheke über das Weihnachtsbaum-Karussell bis hin zum Greifautomaten. Auch für Familie Boos sind die Folgen des Anschlags bis heute spürbar – finanziell wie emotional. Zumal zeitgleich zu den Aufbauarbeiten nur wenige Kilometer vom Weihnachtsmarkt entfernt der Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter beginnt. Ein neues Sicherheitskonzept inklusive Zufahrtssperren und mehr Polizei und Security sollen das Vertrauen zurückbringen. Denn ein aktuelles Gutachten des Bundesverbands für Veranstaltungssicherheit kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Der Anschlag von 2024 hätte verhindert werden können – das damalige Sicherheitskonzept war mangelhaft. Auf den Weihnachtsmärkten in Mulhouse und Straßburg patrouillieren heute Polizei und Militär zwischen den Ständen, über den Köpfen kreisen Drohnen – eine Reaktion auf den Anschlag 2018, bei dem auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt fünf Menschen starben. Der Überlebende Mostafa Salhane versucht auch sieben Jahre nach dem Attentat, das Trauma zu verarbeiten. Mit seiner Organisation A.V.A. unterstützt er andere Opfer des Anschlags, engagiert sich in Schulen und verarbeitet das Erlebte durch Schreiben und Zeichnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 19.12.2025 arte
  • Folge 1606 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.12.2025 arte
  • Folge 1607 (30 Min.)
    Nicoletta Lanza Tomasi, Duchessa di Palma, gibt in ihrem Palazzo Kochkurse, um die hohen Kosten für den Erhalt des Gebäudes aufzutreiben. „A day cooking with the dutchess“ ist zu einem Geheimtipp für Palermo-Besucher geworden. Nach dem gemeinsamen Kochen und vor dem Mittagessen führt Nicoletta die Gäste durch den ehrwürdigen Palazzo, in dem Giuseppe Tomasi di Lampedusa „Der Leopard“ geschrieben hat. Der Schriftsteller wurde am 23. Dezember 1896 in Palermo geboren. „Wenn alles bleiben soll, wie es ist, muss sich alles ändern“, lautet das bekannteste Zitat aus seinem Weltbestseller. Vielleicht wird der Palast aus dem 18. Jahrhundert bald sogar mit Solarenergie ausgerüstet? Es wäre der erste in Palermo. Bis zu zehn Millionen Euro haben Carine und Giuseppe Vanni Calvello Mantegna di Gangi, Principi Vanni Mantegna, in den letzten 30 Jahren in die Restaurierung ihres Palazzo Gangi investiert. Mehrmals täglich öffnen sie den Palazzo für ein gut zahlendes Publikum. Der Ärger über die öffentlichen Institutionen ist groß: Nicht nur, dass es keine Unterstützung gibt, seit 2012 können die Palastbesitzer ihre Ausgaben nicht mehr von der Steuer absetzen. Mehr Wertschätzung für die kostbaren Denkmäler zu erreichen, das versucht auch Bernardo Tortorici Montaperto, Principe di Raffadali. Doch immer noch stehen in Palermo Palast-Ruinen aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Palazzo Costantino am schönsten Platz Palermos, Quattro Canti, ist auch ohne Bomben ein Schatten seiner selbst. Mitschuld: die Bürokratie der Stadt, wie Marchesa Cesira Palmeri di Villalba kritisiert. Wird die Politik ein Einsehen haben, oder kann nur noch ein Wunder der Stadtheiligen Santa Rosalia den ehrwürdigen Gemäuern helfen? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.12.2025 arte

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