• Folge 1542 (30 Min.)
    Michal lebt in einer Kleinstadt südlich von Danzig. Weil suchtkranke Menschen dort diskriminiert werden, möchte er anonym bleiben. Alle zwei Wochen fährt er nach Święciec, um in der Suchtklinik des psychiatrischen Krankenhauses Methadon einzunehmen. Nachdem Michal verschiedene Drogen genommen hatte, landete er vor einigen Jahren beim stärksten aller Opiate: Fentanyl. In den USA als Schmerzmittel entwickelt, wirkt das wegen seines hohen Suchtpotentials umstrittene Medikament bis zu 50-mal stärker als Heroin. Die Abhängigen extrahieren den Wirkstoff aus Depotpflastern und injizieren ihn direkt in die Blutbahn.
    Dutzende fielen in Polen einer Überdosis zum Opfer. Auch Michal musste miterleben, wie ein enger Freund starb. Korrupte Apotheker sollen große Mengen Fentanyl-Pflaster an Dealer verkauft haben. Dem konnten die Behörden inzwischen einen Riegel vorschieben. Jadwiga Karpinska trauert in Żuromin um ihren Sohn Pawel, der an einer Überdosis starb. Die Kleinstadt galt 2024 als Polens inoffizielle Fentanyl-Hauptstadt, bis es der Polizei gelang, einen stadtbekannten Dealer festzunehmen. Die Droge taucht jedoch weiterhin in der Szene auf, wenn auch in kleineren Mengen.
    Der Grundschullehrer Adam Ejnik setzt auf Prävention – er will seine Schülerinnen und Schüler durch konsequente Aufklärung von der Droge fernhalten. Sein Engagement brachte ihm 2024 in Polen die Auszeichnung als „Lehrer des Jahres“ ein. Artur aus Łódź hat den Entzug geschafft. Vor einigen Jahren war er so süchtig, dass er sterben wollte. Heute hilft ihm seine Freundin Agnieszka dabei, clean zu bleiben. Sein Ziel: Schon bald will Artur sein Psychologiestudium beenden und als Therapeut anderen Süchtigen helfen, von der Horrordroge Fentanyl wegzukommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 17.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 11.09.2025 arte.tv
  • Folge 1543 (30 Min.)
    Um die Schließung der Wollspinnerei zu verhindern, haben sie das Ruder selbst in die Hand genommen. 56 der 145 langjährigen Angestellten des Unternehmens wollten um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Unter ihnen: die 36-jährige Valentine Fanjeaux. Nach zwölf Jahren bei „Bergère de France“ hat sich der Alltag der jungen Produktionsleiterin durch die Genossenschaftsgründung radikal verändert. Denn mit dem Verlust von zwei Dritteln der Belegschaft hat sich nicht nur die Arbeitslast für die verbleibenden Beschäftigten drastisch erhöht. Die zweifache Mutter übernahm zudem völlig unvorbereitet die Rolle der Vorstandsvorsitzenden, eine für das Überleben des Betriebs entscheidende Schlüsselposition.
    Bei der Unternehmenssanierung kann sie auf den Teamgeist ihrer Kolleginnen und Kollegen zählen. Seit ihnen die Firma mitgehört ist deren Motivation, durch die direkte Teilhabe an strategischen Entscheidungen und auch am Gewinn, enorm gestiegen. Dieser Umbruch bescherte Corinne Bauvin, der Kreativ-Chefin, die langersehnte künstlerische Freiheit. Die 50-Jährige will das angestaubte Image der Firma mit neuartigen Pullover- oder Kleiderkreationen aufpeppen. Die neue Freiheit bringt allerdings auch mehr Druck: Das Schicksal des Unternehmens ruht nun weitgehend auf ihren Schultern.
    Marie-Madeleine Maucourt hat als Präsidentin des Genossenschaftsregionalverbandes das Projekt auf Wunsch der Beschäftigten von Anfang an begleitet, sei es durch die Ausarbeitung eines tragfähigen Übernahmeplans, die Beschaffung von Geldern oder durch Schulungen, um die Beschäftigten für ihre neue Rolle im Verwaltungsrat zu wappnen. Marie-Madeleine Maucourt hat mehr als 5.000 Arbeitsplätze und rund 100 Unternehmen in der Region gerettet und scheut keine Mühen, um diesen Frauen und Männern zum Erfolg zu verhelfen – jenseits des klassischen Kapitalismus. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 11.09.2025 arte.tv
  • Folge 1544 (30 Min.)
    Schon vor Jahrhunderten verbrannten die Zimmerleute von Valencia zu Frühlingsanfang fehlerhafte Werkstücke sowie alten Plunder, um den Winter auszutreiben. Daraus entstand eine spektakuläre Fiesta, die weltweit ihresgleichen sucht. Vom 1. bis 19. März, dem Tag des Heiligen Joseph, der als Schutzheiliger der Zimmerleute verehrt wird, steht die ganze Stadt Kopf. Insgesamt 400 Nachbarschaftsvereine aus allen Stadtvierteln, die Kommissionen, lassen für dieses Frühlingsfest von Künstlern wie David Sanchez Llongo gigantische Figurengruppen herstellen, bis zu 22 Meter hohe Skulpturen aus Holz, Styropor und Pappmaché.
    Diese werden von einer Jury begutachtet und die besten von ihnen ausgezeichnet. David hofft, dass sein Werk dazugehört – dann wäre er in Valencia ein Held. Der Aufbau und die Präsentation der Fallas werden tagelang von Feuerwerk, von endlosen Knallern und Böllern begleitet, bis die riesigen Skulpturen am Abend des 19. März allesamt in einem gewaltigen Feuerspektakel verbrannt werden. Jedes Jahr werden dabei bis zu 5.000 Tonnen Treibhausgas und enorme Mengen an Feinstaub freigesetzt.
    Aber damit soll bis 2030 Schluss sein, zumindest rechnerisch, Valencia und sein Fest wollen klimaneutral werden. Schon jetzt wird viel dafür unternommen, darüber wacht die Umweltbeauftragte Helena Prima: Die Innenstadt ist während der Fiesta für den Verkehr gesperrt, Vereine wie der Konvent Jerusalem pflanzen Hunderte von Bäumen als Kompensation an. Außerdem sollen die Künstler nicht länger Styropor und Lacke als Material für ihre Fallas verwenden, sondern natürliche, nachhaltigere Materialien. Doch die Umsetzung hakt noch … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 19.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 17.09.2025 arte.tv
  • Folge 1545 (30 Min.)
    Hermann Hofer arbeitet seit fünf Jahren als Fiaker (auch die Kutscher werden so bezeichnet). Mit Gustl und Herzi, den beiden Lipizzanern, kutschiert er bei schönem Wetter mehrmals am Tag vor allem Touristen durch die Wiener Innenstadt. Die Arbeit mit den beiden Pferden ist für ihn das Schönste, was ein Beruf bieten kann, schon sein ganzes Leben hat der 58-Jährige mit Tieren gearbeitet. Früher war er Zoofachhändler und hat sich im Tierschutz engagiert. Doch ob die Touristenattraktion vor allem in den heißer werdenden Sommern nicht Tierquälerei ist, darüber wird in Wien seit Jahren gestritten.
    Seit 2016 gilt ein Fahrverbot ab 35 Grad. Tierschützer Georg Prinz reicht das nicht, er setzt sich dafür ein, das bestehende Fahrverbot auf 30 Grad zu senken. Am liebsten würde er die Fiaker ganz verbieten, Pferde hätten in der Stadt nichts verloren, artgerechte Haltung sähe anders aus. Elektrobetriebene Kutschen könnten eine Lösung sein, findet der Vollzeitaktivist. Eine Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien hat festgestellt, dass die Pferde bis 35 Grad keinen Hitzestress erkennen lassen.
    Ein Fahrverbot ab 30 Grad, wie es Georg Prinz fordert, würde die Fiaker-Unternehmer in finanzielle Nöte bringen. 2024 gab es mehr als 50 Tage, an denen die Temperaturen auf über 30 Grad kletterten. Marco Pollandt, Chef des größten Fiaker-Betriebs in Wien, will sich für diesen Fall wappnen. Statt der weißen Lipizzaner, die traditionell vor die Kutschen gespannt werden, setzt er immer mehr auf ausgemusterte und günstige Trabrennpferde. Den Vorwurf, dass seine Pferde bei Hitze leiden, findet er absolut abwegig. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.09.2025 arte
  • Folge 1546 (30 Min.)
    Mit welch brutalen Methoden Frauen angeworben und dann in Europa versklavt werden, erzählt eine Überlebende. Sie hat sich bei einer Modelagentur in Spanien beworben. Flug, Unterkunft, alles wurde bezahlt. Doch als die junge Frau ankommt, werden ihr sofort die Papiere abgenommen. Sie wird zur Prostitution gezwungen – zuerst in Spanien und dann in Deutschland, immer mit der gleichen Argumentation: Sie müsse ihre Reisekosten zurückzahlen. Erst die Polizei kann sie bei einem Scheinfreier-Einsatz befreien. Auch Sebastian Eichler von der Kripo Mainz ermittelt so.
    Er bucht als Scheinfreier im Internet einen Termin und gibt sich vor Ort als Polizist zu erkennen. Die Hintermänner am Ende zu fassen, ist jedoch äußerst schwierig. „Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, sagt Eichler. „Um überhaupt gegen die Täter vorgehen zu können, brauchen wir die Aussagen der Frauen“. Diese schweigen aber zumeist – aus Angst. Denn die Täter setzen nicht nur die Frauen unter Druck. Sie drohen damit, den Angehörigen in der Heimat Gewalt anzutun.
    In Spanien kann Carmen Gonzalez Carrasco von der Policía Nacional erste Erfolge gegen die kolumbianische Mafia vermelden. Im Frühjahr ist es ihrer Spezialeinheit gelungen, ein Netzwerk auszuheben, das mehr als 1.000 Frauen aus Lateinamerika mit falschen Versprechen nach Europa gelockt hat, um diese als Prostituierte zu versklaven. Das Geschäft wird immer brutaler, auch weil es sich seit Corona mehr und mehr in private Wohnungen verlagert hat und dadurch schwerer kontrollierbar geworden ist – besonders attraktiv für die Drogenkartelle. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere So. 21.09.2025 arte.tv
  • Folge 1547 (30 Min.)
    Necla Köseoğlu aus der Gemeinde Rumelikavağı, am nördlichen Ende des Bosporus, ist eine der letzten traditionellen Kleinfischer am Marmarameer und eine der wenigen Frauen in dem Geschäft. Während sie früher von der Fischerei leben konnte, reicht ihr Einkommen heute nur noch für die Spritkosten. Der Fischbestand im Binnenmeer ist massiv gesunken. Überfischung, industrielle Abwässer und die Verschmutzung durch Schiffe haben das Ökosystem an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Das Marmarameer, an dessen Küsten rund 25 Millionen Menschen leben, droht zu ersticken.
    Bereits im Jahr 2021 wurde die Krise für alle sichtbar: Eine Art Schleim bedeckte große Teile der Meeresoberfläche. Die organische, gallertartige, stinkende Substanz ist ein Ausscheidungsprodukt von Algen. Für Menschen ist sie nicht gesundheitsschädlich, den Meeresbewohnern aber entzieht sie Sauerstoff. Meeresbiologen und Ozeanographen wie Professor Hasan Örek schlagen Alarm, denn der Schleim wurde wieder gesichtet – bislang allerdings nur unter Wasser. Auch die Stadtverwaltung Istanbul hat die Gefahr einer drohenden Umweltkatastrophe mittlerweile erkannt.
    Dr. Ayşen Erdinçler und ihr Mitarbeiter Ilker Aslan setzen auf strengere Kontrollen und Bußgelder, um die Verschmutzung durch Schiffe einzudämmen. Doch ihre Maßnahmen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das größte Problem sind die fünf Millionen Kubikmeter Haus- und Industrieabfälle, die pro Tag ungefiltert ins Meer gelangen. Die Kläranlagen müssten dringend modernisiert werden, aber die werden von der türkischen Regierung betrieben und ihr fehlt das Geld. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 24.09.2025 arte
  • Folge 1548 (30 Min.)
    Endlich ist er da – der Moment, auf den die Familie Kelm so lange gewartet hat – ein Pool im eigenen Garten, gefüllt mit klarem Wasser, das in der Sonne schimmert. Kein Urlaub dieses Jahr, dafür ein Stück Paradies zu Hause. Der Pool als Symbol für Lebensqualität, Erholung, Familienzeit. Ermöglicht hat diesen Traum Andrea Münnich, eine der wenigen Poolbauerinnen Deutschlands. In Buttstädt, Thüringen, führt sie ein Familienunternehmen, das seit den 1990er Jahren Pools baut. Ihr Geschäft boomt – trotz Wassermangels in der Region.
    Münnich setzt auf nachhaltige Lösungen: Filteranlagen, die Wasser wiederverwenden, Abdeckungen gegen Verdunstung. In diesem Jahr steht ein besonderer Poolbau an: ein riesiges Schwimmbecken für ein Luxushotel. Wie gelingt das umweltverträglich und Wasser sparend? Denn, obwohl es in diesem Sommer relativ viel geregnet hat, beobachten die Mitarbeiter vom Wasserzweckverband Saalfeld-Rudolstadt die Wassersituation mit Sorge. Kaum Schnee und ein trockenes Frühjahr – für die ohnehin wassersensible Region führte das dazu, dass auch in diesem Sommer Tankwagen fahren mussten.
    Der Zweckverband hat schon seit Jahren mit sinkenden Grundwasserspiegeln und versiegenden Quellen zu tun und steht vor großen Herausforderungen, um weiterhin alle mit Wasser versorgen zu können. Landwirt Frank Sallach muss sich an die klimatischen Veränderungen anpassen, wenn sein Betrieb überleben soll: Es ist die erste Saison mit einem riesigen Regenwasserbehälter. Der ist in diesem Jahr gut gefüllt und seine Ernte scheint vielversprechend zu werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 25.09.2025 arte
  • Folge 1549 (30 Min.)
    Cosplay ist für Sophy (22) ein Weg, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Während ihrer Schulzeit fühlte sie sich oft als Außenseiterin. Aber seit sie in Kostümen ihrer Gaming-Heldinnen zu so genannten Convention geht, fühlt sie sich geborgen in einem stabilen sozialen Umfeld. Sarah (36) holt sich durch Cosplay Farbe in ihren Alltag, aus Bürojob und Carearbeit. Monatelang bringt sie damit zu, bis ins kleinste Detail durchdachte Kostüme herzustellen, die sie dann auf ihrem Insta-Profil veröffentlicht. Für Lisa (33) ist Cosplay eine berufliche Perspektive. Die gelernte Bühnenplastikerin hat früher bei Hollywoodproduktionen Requisiten gebaut und Schauspieler gestylt.
    Doch das langweilte sie irgendwann. Jetzt gestaltet sie professionelle Cosplay-Outfits und hofft darauf, dass Gaming-Firmen sie für Marketingzwecke buchen. Außerdem verdient sie als Influencerin über ihre Reichweite auf Social-Media-Plattformen. Auf circa fünf Milliarden US-Dollar wird der internationale Markt mit Kostümen und Accessoires geschätzt. Doch hinter dem Trend steckt mehr als nur Spielerei: Die meisten Cosplayer finden im Experiment mit den Identitäten neue Freiräume für ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 26.09.2025 arte
  • Folge 1550 (30 Min.)
    In Moldau prägt der politische und kulturelle Kampf zwischen Ost und West, EU oder Russland, den Alltag der Menschen. Das kleine Land an der Grenze zur Ukraine ist das ärmste Land Europas. Es hat zwar eine Staatsführung, die klar auf die europäische Karte setzt und Teil der EU werden möchte, doch in breiten Bevölkerungsgruppen herrscht eine Sowjet-Nostalgie und eine starke Bindung zu Russland vor. Moldau gilt als potenzielles Ziel Putins, falls Russland in der Ukraine erfolgreich sein sollte. Das Land wäre mit seiner geringen Bevölkerung und schwachen Wirtschaft eine leichte Beute für Moskau. Russland-freundliche, vom Kreml finanzierte Gruppen versuchen, die Bevölkerung für eine enge Bindung an Moskau zu gewinnen und führen den Kampf vor allem auf kultureller Ebene.
    So organisiert Alexej Petrowitsch vom „Komitee Pobeda“ Feiertage und Aktionen, bei denen die sowjetische Vergangenheit glorifiziert und die Anlehnung an den starken Mann im Osten beschworen wird. Auf der anderen Seite stehen Aktivistinnen wie Diana Mazurova von der Organisation „Stop Russian Aggression Moldova“. Für sie wäre die Anbindung an Russland ein Rückschritt. Trotz geringer finanzieller Mittel gehen sie gegen russische Künstler und Institutionen vor und treten vehement für eine Unterstützung der Ukraine und eine europäische Zukunft ihres Landes ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 29.09.2025 arte
  • Folge 1551 (29 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Di. 30.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 23.09.2025 arte.tv
  • Folge 1552 (30 Min.)
    Die katholische Kirche zwingt Priester mit homosexuellen Neigungen noch immer dazu, darüber zu schweigen. Einige entscheiden sich, das zu akzeptieren und in der Kirche zu bleiben, während andere sich offenbaren und ihr Priesteramt niederlegen. Seit 40 Jahren treffen sich in Frankreich Dutzende Priester in einer vertraulichen Gesprächsgruppe, um über ihre Homosexualität zu sprechen. Sie wollen endlich nicht mehr schweigen müssen, sie wollen sich bekennen und anerkannt werden. Deshalb öffneten sie ihre Türen und sprachen zum ersten Mal vor der Kamera. Diese Priester stehen für einen Wandel, den sich viele wünschen und den gleichzeitig viele Gläubige und Kirchenmänner noch immer scharf ablehnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 01.10.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 30.09.2025 arte.tv
  • Folge 1553 (30 Min.)
    Gilles Martin hat selbst acht Jahre im Gefängnis gesessen, unter anderem wegen Überfällen auf Geldtransporter. Mehr als zwanzig Jahre ist das jetzt her. Seine Entlassung stellte ihn damals vor große Probleme. „Wenn du aus dem Gefängnis kommst, dann brauchst du einen Rettungsring, einfach damit du den Kopf wieder über Wasser kriegst“, sagt er. Er unterstützt deshalb andere Ex-Häftlinge, damit sie nicht rückfällig werden. Insgesamt hat er mit seinem Verein Concienta in den vergangenen fünf Jahren 63 Ex-Häftlinge begleitet. Nicolas ist einer von denen, die Martin in einem ehemaligen Hotel in der französischen Provinz aufgenommen hat.
    Er ist nach zwei Jahren aus der U-Haft entlassen worden – wie fast alle anderen ohne Betreuung und ohne gültige Papiere. Gerade bei solchen Dingen greift der Verein unter die Arme. Sechs von zehn Häftlingen werden in Frankreich rückfällig. Bei Concienta sind es deutlich weniger. Die meisten bleiben etwa anderthalb Jahre, manche von ihnen sind mit der Zeit selbst zu Betreuern geworden. Trotzdem, Drogen sind ein anhaltendes Problem und erschweren den Weg zurück in die Gesellschaft. Aufgrund fehlender behördlicher Unterstützung hat sich der Verein nahezu ausschließlich über private Stiftungen und Spenden finanziert.
    Kurz nach dem Ende der Dreharbeiten hat die Staatsanwaltschaft Gilles Martin und die Geschäftsführerin des Vereins überraschend festgenommen. Sie wirft ihnen unter anderem Körperverletzung, Untreue und Schwarzarbeit vor. Martin sitzt seither in U-Haft, die Geschäftsführerin hat ein Aufenthaltsverbot für das Département. Beide bestreiten die Vorwürfe vehement. Der Verein hat ohne sie seine Arbeit einstellen müssen. Die Ex-Häftlinge müssen jetzt auf eigenen Beinen stehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 02.10.2025 arte

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