Die Drohnenkrieger der Ukraine
Folge 1525 (30 Min.)Vor den Toren der Stadt Charkiw, nur wenige Kilometer von der Front entfernt, bereitet sich „Ice“ auf seinen ersten Einsatz vor. „Ice“ ist der Kampfname des 36-jährigen ehemaligen Unternehmers in der Werbebranche. Sein ziviles Leben gab er auf, um Teil der Drohneneinheit „Yasni Ochi“ zu werden. Nun trainiert er mit anderen Soldatinnen und Soldaten, wie man mit Drohnen feindliche Stellungen anfliegt – und zerstört. Dutzende Drohnen-Einheiten mit Zehntausenden Kämpfern soll es mittlerweile in der Ukraine geben.
Im vierten Kriegsjahr sind die ukrainischen Drohnenpiloten inzwischen für mehr als 70 Prozent der russischen Verluste verantwortlich. In diesem Jahr will die Ukraine 4,5 Millionen Drohnen für den Krieg bereitstellen. Gegründet wurde „Yasni Ochi“ von Georgii Volkov, einst Inhaber einer Marketing-Agentur und nun Kommandeur der 40-köpfigen Truppe. Seine Erfahrung nutzt er nun für die Öffentlichkeitsarbeit. Über soziale Medien verbreitet „Yasni Ochi“ Videos von erfolgreichen Drohnenangriffen auf russische Panzer und Raketenwerfer.
Volkov glaubt, so dringend benötigte Spenden sammeln und neue Rekruten gewinnen zu können. Der Chefingenieur, Kampfname „Petstep“, entwickelt beständig neue Drohnensysteme in der hauseigenen „Werkstatt“, die seine Kameraden an der Front sofort gegen die russischen Truppen einsetzen. Die Teams an der Front verbringen Tage und Nächte auf engstem Raum in einer unterirdischen Stellung. Von ihrem Unterschlupf aus orten sie russische Panzer und greifen sie mit den mit Bomben präparierten Drohnen an. Wird das die Zukunft der Kriegsführung sein? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 10.07.2025 arte Frauen sind anders krank – Männer auch!
Folge 1526 (30 Min.)Noch immer ist in der medizinischen Ausbildung, in der Medikamentenforschung und im Klinikalltag der angenommene Standard-Patient männlich. Das hat fatale Folgen: Beispielsweise ist das Risiko, nach einem Herzinfarkt zu sterben, bei Frauen doppelt so hoch wie das bei Männern. Dr. Lena Seegers möchte das ändern: Sie leitet in Frankfurt das einzige universitäre Frauenherzzentrum Deutschlands. Dort werden Forschung und Lehre zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf Frauen fokussiert und personalisierte Therapien und Vorsorgeuntersuchungen speziell für sie angeboten. Auch ADHS bleibt bei Mädchen oft unentdeckt – und somit unbehandelt.
Das hat die Autorin und Influencerin Angelina Boerger selbst erlebt: Erst mit 29 erhielt sie ihre Diagnose. Inzwischen verfolgen mehr als 130.000 Menschen auf ihrem Instagram-Kanal ihren Alltag. Mit ihrer Social-Media-Präsenz, einem Buch und einer Live-Bühnenshow trägt sie das Thema ADHS bei Mädchen und Frauen in die Öffentlichkeit. Obwohl die medizinische Versorgung stärker auf Männer ausgerichtet ist, stehen sie sich oftmals selbst im Weg, wenn es um ihre eigene Gesundheit geht. Verglichen mit Frauen nutzen Männer seltener Vorsorgeuntersuchungen.
Selbst wenn sie bereits Symptome haben, gehen sie seltener zum Arzt. Vor allem psychische Probleme gelten häufig noch als Tabuthema: Die Suizidrate bei Männern ist fast dreimal höher als bei Frauen. Genau hier setzen zwei Programme in Irland an: Das Suizid-Präventions-Programm „CAIRDE“ veranstaltet präventive Workshops zur mentalen Gesundheit für Bauarbeiter. „On Feirm Ground 2“ bildet Menschen weiter, die Landwirten dabei helfen, ihre Gesundheit ernst zu nehmen und einen Arzt aufzusuchen. Irland war 2008 das erste Land weltweit, das eine nationale Strategie für Männergesundheit ins Leben gerufen hat. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 11.07.2025 arte