ARTE Re: Folge 1536: Zehn Jahre Balkanroute, wer hat es geschafft?
Folge 1536
Zehn Jahre Balkanroute, wer hat es geschafft?
Folge 1536
Es ist Anfang September 2015. Nihat ist überglücklich, als er vor dem Übertragungswagen des deutschen Fernsehens beim Budapester Bahnhof Keleti Pu steht und sich begeistert die Technik erklären lässt. Er ist Kurde und aus Syrien geflohen. Endlich fühlt er sich in Sicherheit. Mit seiner Familie ist er aus dem Bürgerkrieg über die Balkanroute gekommen. Seine Eltern, seine drei jüngeren Geschwister und er campieren mit hunderten anderen Geflüchteten im Untergeschoss des ungarischen Bahnhofs. Es herrscht ein riesiges Chaos. Die ungarische Regierung lässt die menschenunwürdigen Umstände bewusst zu. In den ersten Tagen spielen sich hier Szenen ab, die die Welt und die Politik bis
heute verändern. Die Reportage zeigt, was zehn Jahre später aus Nihat und seiner Familie geworden ist. Die Autorinnen, die ihn schon damals getroffen haben, besuchen ihn in Finnland, wo er jetzt mit seiner estnischen Frau und der gemeinsamen Tochter lebt. Sie treffen außerdem einen Ungarn wieder, der sich damals der Regierungspolitik widersetzte. Mittlerweile hat Balasz Budapest verlassen und zieht an seinem neuen Wohnsitz in Wuppertal Bilanz. Die Österreicherin Renate enthüllt erstmals ihre wahre Identität. Denn die Straftat, die sie vor zehn Jahren am Budapester Bahnhof aus Empörung über das Politikversagen begangen hat, ist inzwischen verjährt. (Text: arte)