In nur fünf Monaten wird die Geografie-Studentin Luisa Neubauer zur „deutschen Greta“. 2019 etabliert sie sich zur Ikone von „Fridays for Future“ und scheint dafür wie geschaffen zu sein. Sie ist talentiert, telegen, polarisierend, unterhaltsam und auch ambivalent. Charismatisch und wissenschaftlich versiert, sitzt Luisa Neubauer unversehens in fast allen Talkshows. Regisseurin Romy Steyer hat den Anfang von Luisas Geschichte mit der Kamera begleitet. Luisa trifft die großen Namen der Politik, zuerst Altmaier, dann
Macron. Nach einem Jahr Aktivismus bietet ihr Siemens einen Aufsichtratsposten an. Instinktsicher lehnt die Leitfigur einer ganzen Generation ab – und auch dafür bekommt sie Beifall. Ihre Integrität als Galionsfigur der Klimabewegung kann sie stets bewahren. Sie weicht geschickt politischen Fallstricken und nicht zuletzt interner Konkurrenz aus. In einer Langzeitbeobachtung gelingt Romy Steyer das ungewöhnliche Porträt einer öffentlichen Person, die bereits zu Beginn der Bewegung aus ihrer Clique heraussticht. (Text: 3sat)