2024, Folge 3149–3172

  • Folge 3149 (58 Min.)
    Erinnern Sie sich an die Ereignisse während der Fashion Week im Oktober 2016? Reality-TV-Star Kim Kardashian kam zu diesem Anlass nach Paris und wurde in ihrem Hotel von fünf offensichtlich erfahrenen Einbrechern in Neonwesten bestohlen. Sie brachen die Tür zu ihrem Zimmer auf, stahlen ihren Verlobungsring und jede Menge Schmuck und fuhren dann auf Fahrrädern mit der Beute im Wert von neun Millionen Euro davon. Es war ein Überfall des Jahrhunderts, die unwahrscheinliche Begegnung zwischen beinahe sympathischen Gangstern, die einem Film von Michel Audiard entsprungen sein könnten, und einer weltweit bekannten Influencerin. Die Geschichte erzählt die freie Journalistin Patricia Tourancheau in ihrem Buch mit dem Titel „Kim et les papys braqueurs. Main basse sur les bijoux de la Kardashian“ („Kim und die Einbrecher-Opas. Ein Griff nach den Juwelen der Kardashian“). Sie ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Die Europaflagge hissen oder verbannen als politisches Programm
    „Zuerst kommt Frankreich, dann Europa, die europäische Flagge wird immer an zweiter Stelle stehen.“, sagte der Rechtspopulist Jordan Bardella, der bei seinem ersten Meeting in Marseille nur mit der Trikolore erschien. Auch Manon Aubry der linksextremen LFI beschloss, bei Wahlkampfversammlungen auf die blaue Sternenflagge zu verzichten. Damit will sie sich vom heutigen Europa lösen: „Die europäische Flagge hat eine historische Bedeutung. Ich stehe dazu, zu sagen, dass man der Sparpolitik und den Freihandelsabkommen ein Ende setzen muss ( …). Ich stehe dazu, zu sagen, dass diese Dogmen unsere Gesellschaften ins Chaos führen.“ Welche politische und symbolische Bedeutung hat das Fehlen der europäischen Flagge um Europa-Wahlkampf?
    Senkung der CO2-Emissionen in Frankreich in 2023 um 4,8 %
    Die französische Regierung begrüßte den doppelt so starken Rückgang der CO2-Emissionen wie im Jahr 2022 (-2,7 %) und den stärksten jährlichen Rückgang seit 2015. Alle Sektoren sind betroffen: der Energiesektor dank des Aufschwungs der Kernenergie, die Industrie mit dem Rückgang der Produktion und der Verkehr mit dem Rückgang der Dieselautos und dem Zuwachs der Elektroautos … Der Minister für den ökologischen Wandel, Christophe Béchu, sagte, dies sei der Beweis, dass die ökologische Planung eine erste Wirkung zeige. Einige NGO glauben jedoch, dass der Rückgang der CO2-Emissionen eher auf „unfreiwillige“ Einsparungen zurückzuführen ist. Handelt es sich um einen ersten Sieg oder ist der Rückgang um 4,8 % immer noch zu gering?
    Im Duell der Woche lässt Frédéric Says den Landwirtschaftsminister Marc Fesneau und die Senatorin Cécile Cukierman gegeneinander antreten. Fünf Jahre nach der Annahme des Freihandelsabkommens CETA mit Kanada in der französischen Nationalversammlung wurde nun im Senat abgestimmt. Die Senatoren lehnten den Artikel des Gesetzentwurfs über das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Kanada mit 211 zu 44 Stimmen ab.
    Ein Titel der unseriösen Zeitung „Gorafi“? Ein mit künstlicher Intelligenz generiertes Foto? Der ehemalige Gesundheitsminister Olivier Véran plant einen beruflichen Neuanfang im Bereich der Schönheitschirurgie und Emmanuel Macron übt sich tatsächlich im Boxsport. Die beiden Nachrichten haben in den sozialen Netzwerken zahlreiche humorvolle Kommentare ausgelöst. Alix Van Pée berichtet.
    „Geht es uns gut …, wir liegen in aller Ruhe mit entspannter Eichel im Freien … und bekommen einen Ständer, wenn wir Lust dazu haben.“ 1974 spielten Gérard Depardieu und Patrick Dewaere ein unvergessliches Duo in Bertrand Bliers Film „Die Ausgebufften“, der dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Das Werk ist ebenso legendär wie problematisch, da es von sexistischen und gewalttätigen Szenen und Dialogen nur so wimmelt. Könnte ein solcher Film heute in die Kinos kommen? Diese Frage stellt sich Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der schwedischen Tageszeitung Svenska Dagbladet mit dem Titel vom Montag über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Russland: „Jeder weiß, dass er gewinnen wird“. Nicht weniger als 22 Millionen gefälschte Stimmzettel sollen mitgezählt worden sein, um Wladimir Putin eine „rekordverdächtige“ Wiederwahl zu ermöglichen, gab die auf die Verteidigung von Wählerrechte spezialisierte NGO Golos bekannt. Wird der Kremlchef durch die gefälschte Wahl gestärkt?
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 26.03.2024 arte
  • Folge 3150 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 27.03.2024 arte
  • Folge 3151 (58 Min.)
    Razzia der jüdischen Kinder von Izieu: Ein Überlebender berichtet
    „Meine Mutter musste für unser Überleben kämpfen.“ Samuel Pintel war sechs Jahre alt, als er dem Gestapo-Chef Klaus Barbie entkam. Dreißig Jahre nach dem Prozess gegen den Mann, der als „Schlächter von Lyon“ bekannt wurde, erinnert sich Samuel Pintel an seine Kindheitsjahre in dem Kinderheim von Izieu, in dem während der Besatzung von Mai 1943 bis April 1944 Hunderte jüdische Kinder in Sicherheit gebracht wurden, und an den Tag, an dem seine Mutter ihm bei der Razzia im „Hotel des Marquisats“ in Annecy befahl, einer anderen Frau – der einzigen Nicht-Jüdin – zu folgen. Seine Mutter wurde damals deportiert und sein Vater war Kriegsgefangener in Bayern … Die Frau brachte den Jungen nach Chambéry, bevor er im November 1943 in das Kinderheim von Izieu kam.
    Seine andere große Erinnerung gilt dem Tag seiner Abreise im Februar 1944: Samuel Pintel verließ das Heim, in dem damals 44 Kinder lebten. Zwei Monate später wurden sie Opfer der von Klaus Barbie angeordneten Razzia. „Ich war das letzte Kind, das dieses Haus sicher verließ.“ Diese Geschichte erzählt er in dem in Zusammenarbeit mit Grégoire Mabille verfassten Buch „L’enfant d’Izieu“ (Kind von Izieu), mit dem er „den Kindern eine bescheidene Hommage erweisen“ will.
    Könnte Frankreich auf seine Überseegebiete verzichten?
    Emmanuel Macron tritt am Montag eine zweitägige Reise in das 7 000 km vom Élysée-Palast entfernte Guyana an, einem Departement, das mit zahlreichen Schwierigkeiten konfrontiert ist und bei den letzten Wahlen massiv für Marine Le Pen gestimmt hat. Der französische Staatspräsident ist seit 2017 nicht mehr nach Cayenne gereist, obwohl in dem vom Mutterland weit entfernten Departement 4 % der französischen Bevölkerung – insgesamt 2,2 Millionen Einwohner – leben. Die Überseegebiete machen flächenmäßig 18 % des französischen Territoriums aus. Meeresgebiete, tropische Landwirtschaft, der Weltraumbahnhof: Die ehemaligen Kolonien verschaffen Frankreich zahlreiche Vorteile, haben aber auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen.
    Mehrere Gebiete wie Mayotte oder Neukaledonien fordern vor dem Hintergrund exorbitanter Lebenshaltungskosten, sozialer Spannungen und dem Gefühl, vom Mutterland im Stich gelassen zu werden, ihre territoriale Unabhängigkeit – ein heikles Thema für die Regierung. Auch der politische Status dieser Gebiete, die zunächst als DOM-TOM und später als DROM-COM bezeichnet wurden, scheint von Instabilität geprägt zu sein. Könnte Frankreich auf seine Überseegebiete verzichten? Ist Frankreich mit seinen vielen kleinen Territorien des ehemaligen Kolonialreichs eine Ausnahme in Europa? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 29.03.2024 arte
  • Folge 3152 (45 Min.)
    Nach 38 Jahren im Kloster setzt eine Nonne die Segel
    Das Leben von Catherine Draveil begann mit einem Trauma. Im Jahr 1958 wurde sie im Alter von sechs Jahren von einem Jugendlichen aus ihrer Umgebung sexuell belästigt. Da sie in einer streng gläubigen katholischen Familie aufwuchs, suchte sie Zuflucht in der Religion. Einige Jahre später beschloss sie, ins Kloster zu gehen, um die „kleine Stimme“ zum Schweigen zu bringen, die sie aufforderte, Nonne zu werden. Doch die junge Schwester Marie Pia – so ihr neuer Name – geriet unter den Einfluss einer Mutter Oberin, die im Kloster einen strengen Rhythmus verlangte. Nach vierzig Jahren im Kloster beschloss sie, ihr Leben zu ändern: „Ohne Vorwarnung stoppte meine verrückt gewordene geistige Festplatte plötzlich [ …] Ich fühlte mich in die Welt der Lebenden zurückversetzt und nahm die Schönheit wahr, die mich umgab.“ In „Métamorphose. La vie m’appelle“ berichtet sie von ihrem harten Leben im Kloster und ihrer anschließenden Befreiung.
    Ist ein Bruch zwischen Israel und den USA möglich? Am 25. März kam es in New York zu einer spektakulären Wende: Zum ersten Mal seit fünf Monaten legten die USA kein Veto gegen eine UN-Resolution ein, die einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza und die bedingungslose Freilassung der Geiseln forderte. Noch nie wirkte Benjamin Netanjahu, der nun den Besuch enger Berater in Washington abgesagt hat, so isoliert wie jetzt. „Es handelt sich um einen deutlichen Rückschritt gegenüber der bislang konstanten Position der USA im Sicherheitsrat seit Beginn des Krieges“, sagte er in einer Erklärung. Warum hat sich Washington vor 76 Jahren für die Unterstützung Israels entschieden und könnte sich heute davon distanzieren? Welche konkreten Auswirkungen könnte die Änderung der diplomatischen Haltung der USA in Gaza haben? Was würde sich durch eine mögliche Rückkehr Donald Trumps an die Macht ändern? Darüber diskutieren wir heute im Studio von 28 Minuten.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 01.04.2024 arte
  • Folge 3153 (58 Min.)
    Der erste Kriminalroman der Geschichte im Jahr 35.000 v. Chr.
    „Ich schreibe keine feministischen Romane, ich erzähle von Fakten, sie sind traurig, aber wahr.“ Hannelore Cayre ist Anwältin und schreibt Kriminalromane vor dem Hintergrund sozialer Ungerechtigkeiten: Ihre Figuren sind häufig „unsichtbare Personen“, die gegen die Mächtigen gewinnen, wie in ihrem erfolgreichen realistischen und burlesken Roman „La Daronne“ aus dem Jahr 2017. Mit ihrem sechsten Roman „Richesse oblige“ wandte sich die Schriftstellerin dann dem historischen Roman zu und begeisterte sich für ferne Epochen. Diesen Ansatz wiederholt sie in ihrem jüngsten Roman „Les doigts coupés“ (Métailié-Verlag), der den Leser in die Zeit des Aurignacien um 35 000 v. Chr. entführt. Anhand einer halb wissenschaftlichen, halb fiktiven Untersuchung erzählt Hannelore Cayre die Geschichte der Emanzipierung von Oli, die die männliche Dominanz in Frage stellt.
    Affäre um das Ravel-Gymnasium: Kapituliert der Staat vor der islamistischen Bedrohung?
    Seit einer Woche haben 130 Mittelschulen und Gymnasien in Frankreich Anschlagsdrohungen erhalten. Über digitale Arbeitsbereiche erhielten die Schüler Bombendrohungen oder andere Nachrichten, die Enthauptungsvideos enthielten und mit „vom Islamischen Staat“ unterzeichnet waren. In Paris wurde eine Schule heute sogar aus Sicherheitsgründen geschlossen. Zu dieser alarmierenden Situation kommen noch individuelle Drohungen hinzu, denen immer mehr Lehrer ausgesetzt sind. Zuletzt trat der Schulleiter des Lycée Maurice Ravel in Paris „aus Sicherheitsgründen“ von seinem Amt zurück, nachdem er Morddrohungen erhalten hatte. Dieser Entscheidung war eine Auseinandersetzung mit einer BTS-Studentin vorausgegangen, die sich weigerte, ihr Kopftuch auf dem Schulgelände abzulegen.
    Der Schulleiter wurde von der jungen Frau beschuldigt, sie geohrfeigt zu haben, und daraufhin im Internet zum Ziel von Drohungen. Dieser Fall ist kein Einzelfall: Laut dem Bericht der Senatskommission zur Untersuchung von Drohungen und Angriffen gegen Lehrkräfte wurden im laufenden Schuljahr bereits 900 Lehrkräfte mit einer Waffe bedroht. Der Bericht beschreibt die zunehmende Gewalt als Symptom für „weit verbreitete Anfechtungen der Werte der Republik“. Premierminister Gabriel Attal ist im Übrigen der Ansicht, dass „der Laizismus heute mehr denn je bedroht ist“. Wie hoch ist die Terrorgefahr in der Schule wirklich? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 01.04.2024 arte
  • Folge 3154 (58 Min.)
    „Menschen aus der Vergangenheit, die neue Wege beschritten haben, geben mir Mut und Vertrauen in die Zukunft.“ Die Schauspielerin und Autorin Cléo Sénia erkannte sich in der Schriftstellerin Colette wieder, als sie 2017 ihr Wohnhaus im Departement Yonne besuchte: „Was mich an Colette berührt, ist ihr Aufblühen, ihr Appetit auf das Leben und Sprache, ihr Streben nach Emanzipation und ihre Modernität.“ In einer Show mit dem Titel „Music-hall Colette“, die bis zum 27. April im Théâtre Tristan Bernard in Paris zu sehen ist, spielt Cléo Sénia Colette auf der Bühne. Sie berichtet von Briefen … und gibt auch der Erotik Raum, indem sie die unbekannte Seite der Schriftstellerin als Kabarett-Tänzerin beleuchtet.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Könnte die Cannabis-Legalisierung zur Bekämpfung des Drogenhandels beitragen? Am 19. März startete Staatspräsident Emmanuel Macron in Marseille die Operation „Place Nette XXL“, um den Drogenhandel in ganz Frankreich zu bekämpfen. Am Mittwoch kündigte Innenminister Gérald Darmanin 867 Festnahmen und die Beschlagnahmung von mehreren Dutzend Kilogramm Drogen an: Wird die Operation wirklich etwas bewirken? In Deutschland setzt man eher auf die Legalisierung des Cannabiskonsums. Ab dem 1. April werden die Mitführung und der Konsum von 25 Gramm an öffentlichen Orten und 50 Gramm zu Hause für Erwachsene legal sein. Sollte Frankreich sich von diesem Kurswechsel inspirieren lassen?
    Arbeitslosenversicherung: Soll die Hilfe gekürzt werden, um den Anreiz für die Arbeit zu erhöhen?
    Am Mittwochabend kündigte Premierminister Gabriel Attal im französischen Fernsehsender TF1 eine neue Reform der Arbeitslosenversicherung an. Seiner Meinung nach müssten mehr Franzosen arbeiten, denn das bedeute zusätzliche Einnahmen. Mit dieser dritten Reform seit 2019 sollen die Bedingungen geschaffen werden, damit die Empfänger wieder einer Arbeit nachgingen und das Ziel der Regierung einer Vollbeschäftigung in Frankreich erreicht werden kann. Aber wird die Verkürzung der Bezugsdauer der Arbeitslosenhilfe die Empfänger wirklich dazu bringen, in die Arbeitswelt zurückzukehren?
    Im Duell der Woche lässt Frédéric Says den französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire und den Abgeordneten François Ruffin gegeneinander antreten. Angesichts des Rekorddefizits Frankreichs – 5 % des BIP – versichert der Minister, dass der Wirtschaftsabschwung die Ursache des Problems ist, während Ruffin ein „System der großzügigen Staatshilfen für die Freunde des Ministers in den Großunternehmen“ kritisiert.
    Zwei Abgeordnete der Grünen ließen einige ihrer männlichen Kollegen einen Simulator für schmerzhafte Menstruationsbeschwerden testen, um sie für das Thema zu sensibilisieren. Hintergrund sind die Diskussionen über einen Gesetzesvorschlag zur Einführung eines Menstruationsurlaubs am Mittwoch dieser Woche. Alix Van Pée berichtet über die zahlreichen Reaktionen in den sozialen Netzwerken.
    In Japan ist fast ein Drittel der Bevölkerung älter als 65 Jahre und mehr als 10 % sind älter als 80 Jahre. In seiner Geschichte der Woche erzählt Frédéric Pommier, wie sich das japanische Unternehmen Oji Holdings an diese Entwicklung anpasste und beschloss, die Produktion von Babywindeln einzustellen und sich stattdessen auf Windeln für Erwachsene zu konzentrieren.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der britischen Tageszeitung The Guardian mit dem Titel vom 25. März: „Die Verdächtigen des Anschlags in Moskau vor Gericht.“ Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat übernahm am vergangenen Freitag die Verantwortung für den Anschlag auf die Crocus City Hall, bei dem mindestens 143 Menschen getötet wurden. Die vier Hauptverdächtigen erschienen in Moskau mit geschwollenen Gesichtern vor Gericht.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.04.2024 arte
  • Folge 3155 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 03.04.2024 arte
  • Folge 3156 (45 Min.)
    Dann zeigen wir die besten Debatten der letzten Wochen. Auf dem Programm: die zunehmende Verbreitung von Sekten, die Fast-Fashion und der wachsende Einfluss von Katar auf der internationalen Bühne … Und zum Abschluss sehen Sie die humorvollen und innformativen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.04.2024 arte
  • Folge 3157 (45 Min.)
    Whistleblower über die Region mit der höchsten Umweltverschmutzung Frankreichs und Bleivergiftungen bei Kindern
    „Hätten Sie Lust auf Recherchen in der Region mit der höchsten Umweltverschmutzung Frankreichs?“ Mit dieser 2021 erhaltenen E-Mail begann für den Investigativjournalisten Martin Boudot eine der wichtigsten Recherchen seines Lebens. In Begleitung von Mathilde Cusin begab er sich zu der ehemaligen MetalEurope-Fabrik in der Region Nord-Pas-de-Calais, wo Hunderte von Kindern an Saturnismus – einer Bleivergiftung – erkrankt sind, der zu irreversiblen neurologischen Störungen führt. In den von den ehemaligen Fabrikarbeitern angelegten Gemüsegärten, auf dem Schulhof, wo die Kinder mit der Erde spielten, und auf dem Gelände der ehemals größten Bleigießerei Europas … Mit seiner Röntgenfluoreszenzpistole untersuchte Boudot den Bleigehalt im Boden und im Gewässer.
    Insgesamt stellt er fest, dass 5600 Kinder kontaminiert wurden – ein Schock für die Bevölkerung, für die dieser Umweltskandal ein Tabu ist. In dem im Michel-Lafon-Verlag erschienenen Comic „Les enfants du plomb“ erzählt er von seinen Entdeckungen.
    Nostalgie der Pompidou-Jahre
    Heute vor 50 Jahren ist der ehemalige französische Staatspräsident Georges Pompidou verstorben. Welches Erbe hat er nach elf Jahren im Zentrum der Macht – als Premierminister und Staatspräsident – im Schatten des General de Gaulle und im Zuge einer durch Krankheit um zwei Jahre verkürzten Amtszeit hinterlassen? 2019 erklärte Emmanuel Macron, dass er „ein neues Frankreich“ verkörperte, ein „glückliches Land“ in seiner „Fähigkeit zur Modernisierung und einer gewissen Risikobereitschaft“. Als Symbol der „glücklichen Tage“, des „goldenen Zeitalters“ war Georges Pompidou der Präsident des starken Autobahnbaus, der Schaffung des TGV-Programms, des Höhenflugs der Concorde, der Beschleunigung der zivilen Kernenergie … War er wirklich modern genug, um die Entwicklungen der Gesellschaft nach 1968 entsprechend zu begleiten, wie es Valéry Giscard d’Estaing mit dem Gesetz über den Schwangerschaftsabbruch und der Auflösung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt ORTF vermochte? Ist die Nostalgie der Pompidou-Jahre berechtigt? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 06.04.2024 arte
  • Folge 3158 (45 Min.)
    Frankreich der 2020er Jahre aus fotografischer Perspektive
    Die Fotojournalisten Véronique de Viguerie und Samuel Bollendorff nehmen an der vom französischen Kulturministerium und der Nationalbibliothek ins Leben gerufenen Foto-Initiative teil: Neben 200 anderen Preisträgern zeigen sie ihre Arbeit im Rahmen der Ausstellung Radioscopie de la France: regards sur un pays traversé par la crise sanitaire (Frankreich – Blicke auf ein Land während der Gesundheitskrise). Véronique de Viguerie hat in Afghanistan, Somalia, im Irak und im Jemen gearbeitet. Für ihre Reportage gewann sie die renommierten Preise Visa d’or Paris Match News und Visa d’or humanitaire. In ihrer Fotoserie Le difficile partage de la nature beschäftigt sie sich mit dem Landleben in Frankreich und insbesondere mit den Jägerinnen, die versuchen, sich in einem noch sehr männerdominierten Umfeld einen Platz zu erobern.
    Samuel Bollendorff ist Fotograf und Filmemacher, er hat über die großen sozialen Konflikte in Frankreich und in Schwellenländern berichtet. Seine Fotoserie Frontaliers: des mineurs de fond aux comptables de fonds bietet eine Typologie der lothringischen Arbeiter, die sich nach der durch das Ende der Stahlindustrie ausgelösten sozialen Krise gezwungen sahen, in Luxemburg nach Arbeit zu suchen. Véronique de Viguerie und Samuel Bollendorff sind heute in unserer Sendung zu Gast.
    Vier-Tage-Woche: Wohlbefinden am Arbeitsplatz oder garantierter Burnout?
    In seiner Rede zur allgemeinen Politik am 30. Januar hatte Premierminister Gabriel Attal von seinem Wunsch gesprochen, in den öffentlichen Verwaltungen generell die Vier-Tage-Woche einzuführen. Dieses Vorhaben steht nun kurz vor der Umsetzung: Der Premierminister erklärte am vergangenen Mittwoch, dass er die neue Regelung in allen Ministerien ausprobieren und so „denjenigen, die es wünschen, mehr Flexibilität verschaffen“ wolle. Dabei soll die Arbeitszeit jedoch nicht verkürzt werden, wie dies bei Experimenten im Ausland der Fall ist. Im Vereinigten Königreich zum Beispiel arbeiten die Beschäftigten in rund 60 Unternehmen 20 % weniger Stunden bei vollem Lohn und gleichen Arbeitszielen.
    Etwa 20 Einrichtungen haben die Viertagewoche sogar dauerhaft eingeführt. In Frankreich würde die auf vier Tage konzentrierte 35-Stunden-Woche zu längeren Tagen und kürzeren Pausen führen. Werden die Franzosen Arbeit, Freizeit und Familienleben durch die neue Flexibilität der Vier-Tage-Woche besser miteinander vereinbaren können? Werden die längeren Tage für die Arbeitnehmer nicht zum Burnout führen? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 08.04.2024 arte
  • Folge 3159 (45 Min.)
    Mit John Grisham untersuchen 300 Millionen Leser die amerikanische Justiz
    „Ich möchte, dass der Leser sich fragt, wie er anstelle der Jury oder des Mörders gehandelt hätte.“ Im Jahr 2015 überschritt John Grisham die Zahl von 300 Millionen verkauften Büchern weltweit, zuvor war er Anwalt. Richter, Opfer, Angeklagte … Die Gerichtsverfahren boten ihm Gelegenheit zu genauen Beobachtungen, bis ihn 1984 die Aussage eines zwölfjährigen Vergewaltigungsopfers erschütterte. In seiner Freizeit begann er seinen ersten Roman „Die Jury“, in dem er sich mit der Hypothese beschäftigte, dass der Vater des Mädchens die Vergewaltiger getötet hat. 1991 gelang ihm mit „Die Firma“ sein erster großer Bestseller.
    Zwei Jahre später wurde das Buch mit Tom Cruise verfilmt. Es erzählt die Geschichte eines brillanten Anwalts, der das verlockende Angebot einer diskreten Kanzlei annimmt, ohne zu ahnen, dass ihn die Mafia und der FBI erwartet. In „The Exchange“, das nun in französischer Übersetzung erscheint, erzählt er die lang erwartete Fortsetzung dieser Abenteuer. „Ich will die amerikanische Gesellschaft beschreiben, ihre extreme Gewalt [ …]. Ich bin ein populärer Autor in einem Land, das nicht liest.“ John Grisham ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Israel-Iran: Auf dem Weg zum nächsten Nahostkrieg?
    „Dieses feige Verbrechen wird nicht unbeantwortet bleiben“, erklärte der iranische Präsident Ebrahim Raissi nach einem Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus am Montag, den 1. April, der der israelischen Luftwaffe zugeschrieben wird. Bei dem Angriff wurden elf Menschen getötet, darunter zwei iranische Kommandeure der Al-Kuds-Brigade, einer Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden. Unter den Opfern ist einer der ranghöchsten Generäle in Syrien und im Libanon, Mohammad Resa Sahedi. Die Opfer nahmen an einem geheimen Treffen mit führenden Vertretern des Palästinensischen Islamischen Dschihad teil, der ein radikaler Verbündeter der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas in Gaza ist.
    Während der geistliche Führer Ali Chamenei versprach, dass „das zionistische Regime bestraft werden wird“, zeigen die Angriffe auch, dass Israel in seinem Kampf gegen die Verbündeten der Hamas heute weiter geht denn je. Nach der Zerstörung des Al-Shifa-Krankenhauses am Montag in Gaza und der Bombardierung von sieben Mitarbeitern der amerikanischen NGO World Central Kitchen im Norden von Gaza stellt sich die Frage, ob der jüdische Staat nun erneut an Glaubhaftigkeit verloren hat. Wird der Iran einen Vergeltungsschlag wagen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marjorie Adelson. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.04.2024 arte
  • Folge 3160 (45 Min.)
    Weder Flirt, noch Schwärmerei, noch Liebe auf den ersten Blick – was ist ein „Crush“?
    Der 2023 in das Lexikon der französischen Sprache Le Petit Robert aufgenommene Anglizismus ist Gegenstand des neuen Buchs der Schriftstellerin Christine Detrez. In „Crush, fragments du nouveau discours amoureux“ (Crush, Fragmente einer neuen Liebessprache) untersucht die auf Genderfragen spezialisierte Soziologin den Begriff und das damit verbundene Phänomen. Mit „einer starken geschlechtsspezifischen Dimension“ verfestigt „der Crush Freundschaften von Schülerinnen der Mittel- und Oberstufe“, insbesondere durch den Aspekt des Geheimnisses. Während Dating-Apps heutzutage die Möglichkeit bieten, „in kürzester Zeit körperlichen Kontakt herzustellen“, stellt sie die These auf, dass es sich beim „Crush“ um einen Wunsch nach Entschleunigung handelt. Ihrer Meinung nach geht es darum, sich Fantasien und Träumereien hinzugeben. Christine Detrez ist heute im Studio von „28 Minuten“ zu Gast.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Ist Saudi-Arabien die richtige Wahl, um die Frauenrechte bei den Vereinten Nationen zu verteidigen? „Ein Land, in dem Frauen inhaftiert werden, weil sie für ihre Rechte eintreten, hat im wichtigsten UN-Gremium für Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter nichts zu suchen.“ Saudi-Arabien wurde für den Vorsitz der UN-Kommission für den Status der Frau gewählt, die sich für die Rechte von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen soll. Eine umstrittene Wahl, die bei mehreren NGO auf Empörung stößt. Obwohl sich die Stellung der Frau in dem Königreich in den letzten Jahren verbessert hat – Frauen dürfen heute Auto fahren, im öffentlichen Raum ohne Schleier auftreten und einen Reisepass besitzen, um reisen zu können -, gehört es nach wie vor zu den repressivsten Staaten der Welt. Amnesty International bezeichnet die Bilanz Saudi-Arabiens beim „Schutz und bei der Förderung der Frauenrechte“ als „katastrophal“. Was ist von dieser Wahl zu halten?
    Senat in der Offensive: Muss das Streikrecht im Personentransport verschärft werden? „Seit 1947 gibt es kein Jahr ohne einen Streiktag bei der SNCF“, erklärte Philippe Tabarot, Senator der konservativen LR und Berichterstatter eines am Mittwoch vom Senat angenommenen Gesetzesvorschlags über ein Streikverbot an bestimmten Tagen im Personentransport. Der Text sieht die Einführung von 30 Tagen vor, an denen Beschäftigten im Personentransport, „deren Mitwirkung für die Gewährleistung einer reibungslosen Bereitstellung der Serviceleistung unerlässlich ist“, das Streikrecht in Zeiten besonders hoher Auslastung entzogen werden soll.
    Die 30 Tage werden im Voraus festgelegt und betreffen Urlaubszeiten, Feiertage an Wochenenden oder Wahltage. Der Gesetzesvorschlag orientiert sich an der Rechtslage in Italien, wo Streiks im Personentransport während bestimmter Ferienzeiten verboten sind. Am 9. April soll über den Vorschlag im Plenum abgestimmt werden. Muss das Streikrecht im Personentransport verschärft werden?
    Im Duell der Woche lässt Frédéric Says den französischen Premierminister Gabriel Attal und die Vorsitzende der Nationalversammlung Yaël Braun-Pivet gegeneinander antreten. Der Premierminister kündigte am 27. März an, dass die Regierung an einer umfassenden Reform der Arbeitslosenversicherung und insbesondere an einer Verkürzung der Bezugsdauer arbeite. Ein Vorhaben, gegen das sich die Vorsitzende der Nationalversammlung vehement wehrt. Sie führt an, dass die Leistungsregelung bereits bei früheren Reformen verschärft wurde.
    Quentin Bataillon, Vorsitzender der Untersuchungskommission zum DVB-T, war am Dienstag in der TV-Sendung „Touche Pas À Mon Poste“ zu Gast, d. h. nur wenige Tage nach der Anhörung des Moderators Yann Barthès vom 27. März. Der Abgeordnete der Regierungsmehrheit nutzte seinen Auftritt in der Sendung von Cyril Hanouna, um den Moderator der Talkshow „Quotidien“ zu kritisieren, was zu zahlreichen Reaktionen in den sozialen Netzwerken führte. Alix Van Pée berichtet.
    Profi-Radsportler fahren schnell, sehr schnell … zu schnell? In letzter Zeit häufen sich im Radsport Stürze und schwere Verletzungen. Brauchen wir eine Geschwindigkeitssenkung im Radsport? Diese Frage stellt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der britischen Tageszeitung The Guardian mit dem Titel vom 3. März: „Hilfsorganisationen stellen ihre Arbeit in Gaza ein, nachdem sieben humanitäre Helfer bei einem Drohnenangriff getötet wurden.“ Die betroffene NGO war amerikanisch, die sieben getöteten Helfer stammten alle aus dem Westen. Israel hat sich zwar entschuldigt, es bleibt jedoch die Frage, ob dieser „Fehler“ das Vertrauen seiner Verbündeten zerstören wird.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 10.04.2024 arte
  • Folge 3161 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 11.04.2024 arte
  • Folge 3162 (45 Min.)
    Matthieu Lartot, die Stimme des französischen Rugby: Sein Kampf gegen Krebs und Behinderung
    Im Alter von 16 Jahren diagnostizierten die Ärzte bei Matthieu Lartot ein Synovialosarkom, einen äußerst seltenen Kniekrebs. Nach zwei Operationen und einem mehrmonatigen Krankenhausaufenthalt kam er mit achtzehneinhalb Jahren mit einem durch eine erste Prothese versteiften Bein davon. Der leidenschaftliche Sportler und Rugby-Spieler, der seit seinem sechsten Lebensjahr im Rugby-Verein trainierte und einen Wechsel auf eine Sportschule plante, musste alles aufgeben. Doch Matthieu Lartot ließ sich nicht entmutigen und wurde Sportjournalist.
    Er begann bei France Télévisions an der Seite von Christian Prudhomme, dem legendären Moderator der Sendung „Stade 2“. Er wurde Kolumnist und Kommentator und gründete eine Familie, im Alter von 43 Jahren wurde jedoch die Rückkehr seiner Krebserkrankung in einer sehr aggressiven Form diagnostiziert, in dessen Folge sein Bein amputiert werden musste. In seiner im Robert-Laffont-Verlag erschienenen Autobiografie On n’ampute pas le coeur erzählt Matthieu Lartot von seinem Werdegang und seinem Kampf gegen die Krankheit.
    500 Gemeinden bedroht: Was kann Frankreich angesichts des steigenden Meeresspiegels tun?
    Am vergangenen Freitag wurde in einem Bericht des Zentrums für Studien und Expertise über Risiken, Umwelt, Mobilität und Raumplanung (Cerema) das Ausmaß des Rückgangs der Küstenlinie auf französischem Gebiet veröffentlicht. Drei Szenarien skizzieren die Veränderungen bis 2028, 2050 und 2100, wobei die besorgniserregende Beschleunigung des Phänomens deutlich erkennbar ist. Während in vier Jahren etwa tausend Wohnungen vom Verschwinden bedroht sind, steigt die Zahl bis zum Jahr 2100 auf 450.000 Wohnungen, wobei auch hunderte Kilometer Straßen und Eisenbahnlinien betroffen sind.
    Die Küstenerosion bedroht rund 900 Kilometer der Küstenlinie, und der Anstieg des Meeresspiegels könnte zur Überschwemmung von am Meer gelegenen Gemeinden führen. Fünfhundert Gemeinden wurden bereits als unbewohnbare Gebiete identifiziert, vor allem in den besonders gefährdeten Departements Pas-de-Calais, Charente-Maritime und Vendée. Ist diese Entwicklung unvermeidlich? Müssen Tausende von Wohnungen ins Landesinnere verlegt werden? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 12.04.2024 arte
  • Folge 3163 (45 Min.)
    Neurobiologe Alain Prochiantz: Wir brauchen Unfälle, um die Wissenschaft voranzubringen
    „Träumen ist in der Wissenschaft wichtig. Wenn man etwas erfindet, geht man ein Risiko ein; ich nenne das Träumen, denn es geht darum, der Phantasie freien Lauf zu lassen. Es gibt nicht nur die exakte Wissenschaft.“ Hätten wir ohne den Fall von Newtons berühmtem Apfel das Gravitationsgesetz entdeckt? In ACCIDENT. Regard sur la République des sciences vertritt der Neurobiologe und Professor am Collège de France, Alain Prochiantz, die Ansicht, dass Unfälle unabdingbar sind, um die Wissenschaft voranzubringen. Seiner Meinung nach unterliegt die Forschung dem Zwang der Rentabilität, der sofortigen Effizienz und der Veröffentlichung, was die Forscher daran hindert, neue Wege zu gehen. Außerdem bedauert er die Unterfinanzierung der Grundlagenforschung, insbesondere in Frankreich, zugunsten einer zwanghaften Suche nach Innovationen. Alain Prochiantz ist heute in unserer Sendung zu Gast.
    Krieg in Gaza: Sollten die Waffenlieferungen an Israel ausgesetzt werden?
    „Der Krieg in Gaza und das damit verbundene katastrophale menschliche Leid müssen unverzüglich beendet werden.“ In einem u. a. in der Tageszeitung Le Monde veröffentlichten Beitrag rufen Emmanuel Macron, König Abdullah II. von Jordanien und der ägyptische Präsident Abdel Fattah Al-Sissi zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen auf. Ist dieser Appell angesichts der jüngsten Ankündigung des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu einer geplanten Offensive in Rafah trotz der Kritik Washingtons vergeblich? Angesichts der Ohnmacht der Diplomatie wird eine weitere Option ernsthaft in Betracht gezogen: ein Embargo für Waffenlieferungen nach Israel.
    In Frankreich wird darüber nun auch im Rahmen der parlamentarischen Debatte diskutiert: 115 linksgerichtete Abgeordnete und Senatoren veröffentlichten am Freitag ein Schreiben, in dem sie „den Staatspräsidenten ausdrücklich auffordern, die Waffenexporte nach Israel sofort zu stoppen“. Am Freitag verabschiedete der UN-Menschenrechtsrat einen Resolutionstext, in dem ein Embargo für Waffenverkäufe an Israel gefordert und auf einen möglichen Völkermord verwiesen wird. Sollten die Waffenlieferungen an Israel eingestellt werden? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 13.04.2024 arte
  • Folge 3164 (45 Min.)
    Apnoe unter dem Eis: Er hat die Grenzen des menschlichen Körpers überwunden
    „Ich war von dem Film „Im Rausch der Tiefe“ begeistert, wusste jedoch nicht, dass das mein Leben werden würde.“ In der Nachfolge von Jacques Mayol, dem französischen Pionier des Freitauchens, dessen Geschichte den Regisseur Luc Besson zu seinem Film inspirierte, beschloss Arthur Guérin-Boëri, sich einige Jahre nach seinem Debüt im Jahr 2010 auf Apnoetauchen unter Eis zu spezialisieren. „Die Kälte hat einen unglaublichen Einfluss auf das Immunsystem, die Schlafqualität, die Erholung der Muskeln, das Herz-Kreislauf-System und die Hautqualität. [ …] Wenn man regelmäßig in Eiswasser taucht, geht es einem verdammt gut.“ Sehr schnell stellte er neue Rekorde auf: 2016 erreichte er als erster Mensch im Wettkampf die Dreihundert-Meter-Marke im dynamischen Apnoetauchen mit Flossen.
    Im Jahr 2022 gelang ihm eine neue, bislang einzigartige Leistung: Er schwamm 105 Meter unter Eis durch das ein Grad kalte Wasser des Morrison Quarry Lake in Kanada. Inzwischen hat er den Sport gegen die Kreativität eingetauscht, erzählt jedoch in dem auf Amazon Prime und AppleTV verfügbaren Dokumentarfilm Sunny Boy von seinen Leistungen. Arthur Guérin-Boëri ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Europawahlen: Droht ein gewaltiger Rechtsruck? Ist der Sieg der Rechtspopulisten bei den Europawahlen bereits sicher?
    Eine am Sonntag in La Tribune veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Elabe sieht die Liste des Rassemblement National mit 30 % weit vor den anderen Parteien; eine Ifop-Umfrage für Le Figaro zeigt heute die gleiche Tendenz. Auch europaweit sieht die Lage ähnlich aus: Laut der Denkfabrik ECFR (European Council on Foreign Relations) werden die populistischen, euroskeptischen Parteien in neun Ländern, darunter Belgien, Frankreich und die Niederlande, die Wahlen gewinnen. In neun weiteren Staaten könnten sie den zweiten bzw. dritten Platz erreichen. Zum ersten Mal könnte eine Koalition aus Christdemokraten, Konservativen und Rechtspopulisten eine Mehrheit im Parlament erlangen und die europäische Politik bestimmen. Wie lässt sich dieser Anstieg des Populismus in Europa erklären? Wird der mögliche Sieg des Rassemblement National bei den Europawahlen in Frankreich den Weg für die Präsidentschaftswahlen 2027 ebnen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 15.04.2024 arte
  • Folge 3165 (45 Min.)
    Sandrine Bonnaire engagiert sich gegen häusliche Gewalt
    „Das Kino erzieht; es kann Bewusstsein wecken.“ Sandrine Bonnaire, die im Alter von 16 Jahren einen César als beste Nachwuchsdarstellerin und im Alter von 18 Jahren als beste Schauspielerin erhielt, gehört zu den renommiertesten Schauspielerinnen des französischen Kinos. Neben einer erfüllten künstlerischen Karriere ist sie auch gesellschaftlich engagiert. 2007 drehte sie mit Elle s’appelle Sabine einen Dokumentarfilm über ihre autistische Schwester, in dem sie den Mangel an geeigneten Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Behinderungen kritisiert.
    Außerdem erzählte sie 2011 in ihrem Buch Le Soleil me trace la route und 2023 in dem von der Journalistin Catherine Ceylac verfassten Buch À l’amour à la vie von häuslicher Gewalt, die auch sie persönlich erlebt hat. 2020 war sie eine der Gründungsmitglieder der Maison des âmes in Paris, eines medizinisch-sozialen Zentrums für Frauen und Kinder, die Opfer von Gewalt sind. Sandrine Bonnaire ist am 16. April im „Théâtre Libre“ mit einer Lesung aus „La vie sera belle“ von Sarah Baruch, dem Bericht einer Frau, die durch die Gewalt ihres Partners traumatisiert wurde, zu sehen.
    Wird der Kündigungsschutz für Beamte aufgehoben?
    Stanislas Guérini, Minister für Transformation und den öffentlichen Dienst, kündigte in der Zeitung Le Parisien an, er wolle „das Tabu der Entlassung im öffentlichen Dienst“ aufheben, d. h. das Prinzip der lebenslangen Anstellung von Beamten in Frage stellen. Nachdem die Gespräche über die Reform des öffentlichen Dienstes gerade erst begonnen haben, reagierten die Gewerkschaften auf diese Ankündigung mit Empörung. Die Möglichkeit, einen Beamten wegen unzulänglicher fachlicher Leistungen zu entlassen, ist zwar im Beamtenstatus theoretisch möglich, wird in der Praxis jedoch kaum genutzt: Nach Angaben des Ministers wurden von den knapp drei Millionen Beamten im Jahr 2023 gerade einmal 13 aus diesem Grund und 222 wegen Fehlverhaltens aus dem Dienst entlassen.
    Um den öffentlichen Dienst effizienter zu gestalten, wünscht sich Guérini die Möglichkeit, Beamte, die ihre Arbeit nicht machen, leichter zu entlassen und engagierte Beamte, die gute Leistungen erzielen, besser zu entlohnen. Die Gewerkschaften kritisieren hingegen eine ständige Schwächung des öffentlichen Dienstes und einen übermäßigen Einsatz von Zeitbediensteten. Kann dieser Diskurs angesichts der hohen Staatsverschuldung Gehör finden? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 16.04.2024 arte
  • Folge 3166 (45 Min.)
    Les Coquettes ist ein Frauentrio mit Lola, Marie und Mélodie. Die mädchenhaften und mutigen Künstlerinnen wirken wie ein Gegenmittel gegen die trübe Stimmung. Ihre Show kombiniert auf brillante Weite scharfsinnige Sketche und engagierte Lieder. Sie treten in legendären Sälen wie dem Olympia und dem Grand Rex in Paris auf und haben ihre erste Show im Rahmen einer landesweiten Tournee über 700 mal aufgeführt. Zurzeit bereichern sie jeden Dienstag den Sender France 2 mit einem humoristischen Beitrag. Heute Abend sind sie im Studio von „28 Minuten“, um über ihren kreativen Schaffungsprozess zu berichten.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Staatsdefizit. Am 26. April werden die Ratingagenturen Moody’s und Fitch die Kreditwürdigkeit Frankreichs bewerten. Nach der Bekanntgabe eines unerwarteten Haushaltsdefizits von 5,1 % gegenüber den erwarteten 4,4 % durch das französische Finanzministerium droht nun eine Herabstufung des Landes. Diese Nachricht hat die Spannungen innerhalb der Regierung verschärft: Staatspräsident Macron wirft seinem seit sieben Jahren amtierenden Wirtschaftsminister vor, das Problem nicht gelöst zu haben. Es bleibt die Frage, wo die fehlenden Milliarden für einen ausgeglichenen Haushalt nun binnen kurzer Zeit herkommen sollen.
    Dramen und Gerechtigkeit. Der kürzliche Krankenhausaufenthalt von Samara und die Beerdigung von Shemseddine, zwei Teenager, die Opfer brutaler Übergriffe wurden, haben die Debatte über Jugendgewalt und den umstrittenen Begriff des Ehrenmords neu entfacht. Was sagen diese Vorfälle über die Entwicklung der französischen Gesellschaft aus? Ist eine Gesetzesänderung notwendig, um extrem gewalttätige Minderjährige künftig wie Erwachsene zu behandeln?
    Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Europa-Abgeordneten Valérie Hayer und Raphaël Glucksmann gegeneinander antreten. Im Vorfeld der Europa-Wahlen am 9. Juni liefern sie sich im Fernsehen ein zunehmend heftiges Gefecht. Vor dem Hintergrund steigender Zahlen in den Umfragen für Glucksmann könnte dieser Kampf auch die Konturen der politischen Landschaft in Frankreich neu definieren, insbesondere für die Sozialdemokraten und die Regierungsmehrheit.
    Die Surfrider Foundation warnt vor der Verschmutzung der Seine, deren Wasserqualität weit von den Standards entfernt ist, die für die Wassersportwettbewerbe der Olympischen Spiele in diesem Sommer erforderlich sind. Marjorie Adelson berichtet.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der „Frankfurter Rundschau“. Mit der Annahme des Europäischen Migrationspakts wurde nach Angaben der Zeitung eine Wende in der EU-Migrationspolitik eingeleitet. Der Pakt zielt darauf ab, den Kampf gegen illegale Einwanderung zu verstärken und Asylsuchende besser zu verteilen. Der kürzlich zum Ritter des Verdienstordens ernannte französische Chanson-Sänger Michel Sardou bleibt trotz seines bevorstehenden Ruhestands eine kontroverse Figur. Davon erzählt uns Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 17.04.2024 arte
  • Folge 3167 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.04.2024 arte
  • Folge 3168 (45 Min.)
    Im „Red Team“ entwickelt François Schuiten Szenarien für Kriege von morgen
    „Die Zukunft ist unvorhersehbar, das erleben wir gerade, denn wir waren auf die gegenwärtige Situation nicht vorbereitet. Vielleicht kann ich mit meiner Phantasie einen Beitrag leisten …“ François Schuiten ist ein Meister des französisch-belgischen Comics. Seine Geschichten wurden ab 1977 in der berühmten Zeitschrift Métal Hurlant veröffentlicht, schon früh arbeitete er mit den größten Comickünstlern wie Moebius, Philippe Druillet, Jean-Pierre Dionnet und Enki Bilal. Eines seiner wichtigsten Werke – die Reihe Die geheimnisvollen Städte – schuf er jedoch mit seinem Jugendfreund Benoît Peeters.
    Insgesamt umfasst die inzwischen legendäre Reihe knapp 20 Bände. Heute ist Schuiten Teil des „Red Team“: Das von der französischen Agentur zur Innovation der Verteidigung ins Leben gerufene Team besteht aus Vertretern der Armee und Comicautoren. Ihre Aufgabe besteht darin, neuartige Szenarien von Bedrohungen oder Konflikten zu entwickeln, mit denen wir in einem Zeithorizont von mindestens vier Jahrzehnten konfrontiert werden könnten. Anlässlich der dritten Auflage dieses Programms ist er in unserer Sendung zu Gast, um seine Zeichnungen vorzustellen.
    Naher Osten: Hat der iranische Angriff die Lage verändert?
    In der Nacht vom 13. auf den 14. April griff der Iran Israel an. Zum ersten Mal startete der Iran einen direkten Angriff mit Hunderten von Drohnen und Raketen auf das israelische Territorium. Es handelte sich um einen historischen Schlag gegen die „Eiserne Kuppel“, der jedoch keine größeren Schäden, keine hohen Verluste an Menschenleben, keine territorialen Eroberungen oder eine kritische Destabilisierung des Verteidigungssystems verursachte. Am Tag nach dem Angriff brachten mehrere Länder ihre Unterstützung für Israel zum Ausdruck: die USA, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Jordanien.
    Warum halfen diese Länder dem jüdischen Staat, der noch vor fünf Tagen diplomatisch so isoliert schien? Nachdem Teheran klargestellt hatte, dass der israelische Angriff auf sein Konsulat in Damaskus am 1. April gerächt wurde, stellt sich die Frage, ob das Kapitel nun abgeschlossen ist oder das tödliche Gefecht zwischen dem Iran und Israel weitergeht. Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 19.04.2024 arte
  • Folge 3169 (45 Min.)
    Noémie Halioua will die Liebe vor dem neuen Feminismus retten
    „Seien wir ehrlich: Gleichheit und Liebe ist ein Widerspruch, und zwar unabhängig vom Geschlecht der Liebenden ( …) von Natur aus ist die Liebe nicht gleichberechtigt.“ Noémie Halioua wuchs in einer strenggläubigen jüdischen Gemeinde in Sarcelles im französischen Département Val d’Oise auf. Angesichts der moralischen Zwänge, die in ihrem Umfeld herrschten, träumte sie als kleines Mädchen von Emanzipation. Heute ist sie Journalistin und Chefredakteurin der internationalen Rubrik der Online-Zeitung Factuel. Sie ist besorgt über die Rückkehr einer „neuen moralischen Ordnung“ in Bezug auf die Beziehungen zwischen Frauen und Männern. In ihrem jüngsten im Plon-Verlag erschienenen Essay La terreur jusque sous nos draps erklärt sie, sie wolle „die Liebe retten“ und einen anderen Diskurs gegenüber den neuen Feministinnen bieten, die ihrer Meinung nach „die Selbstliebe statt der Liebe zum Gegenüber“ zelebrieren. Noémie Halioua ist heute in unserer Sendung zu Gast.
    Trump-Prozess: Wird die US-Präsidentschaftswahl vor Gericht entschieden?
    Am Montag begann in New York ein ungewöhnlicher Prozess: Zum ersten Mal in der Geschichte der amerikanischen Demokratie muss sich ein ehemaliger Präsident – Donald Trump – vor einem Strafgerichtshof seines Landes verantworten. Ihm wird vorgeworfen, die Konten seines Immobilienkonzerns gefälscht zu haben, um das Schweigen der ehemaligen Pornodarstellerin Stormy Daniels über eine außereheliche Beziehung zu kaufen. Weil er diese Informationen 2016 mitten im Präsidentschaftswahlkampf zurückgehalten hat, drohen ihm bis zu vier Jahre Haft. Bereits im Januar wurde er wegen Verleumdung und im Februar wegen Finanzbetrugs zivilrechtlich verurteilt und wird zudem in drei weiteren Strafverfahren angeklagt.
    Dennoch scheinen diese Gerichtsverfahren ihn im Rennen um die Präsidentschaft nicht zu benachteiligen. In den Umfragen liegt Donald Trump nach wie vor etwas vor seinem Gegner Joe Biden. Das Trump-Lager ist davon überzeugt, dass ihr Kandidat Opfer einer Verfolgung ist, die ihm den Weg ins Weiße Haus versperren soll, eine Rhetorik, die auch Trump gerne aufgreift. Wird er die Hürde der Gerichtsverfahren überwinden können? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 20.04.2024 arte
  • Folge 3170 (45 Min.)
    Sie entging zweimal einer Zwangsheirat in Afghanistan
    „Kunst kann die mächtigste Waffe sein, die die Taliban niemals haben werden. Deshalb müssen nicht die afghanischen Künstler, sondern die Taliban Angst haben.“ Sonita Alizada wurde 1996 in der afghanischen Stadt Herat geboren. Im Alter von zehn Jahren entging sie einer ersten Zwangsheirat, da sie mit ihrer Familie ihre Heimat verließ, um vor den Taliban zu fliehen. Im Iran erlebte das Mädchen „die Unsicherheit des Lebens als Flüchtling ohne Papiere, Diskriminierung, Einsamkeit und Ablehnung“. Im Alter von vierzehn Jahren entdeckte sie durch Zufall mit einem Song von Eminem die Rapmusik.
    2014 versuchte ihre Mutter, sie für eine zweite Zwangsheirat nach Afghanistan zurückzubringen. Die Filmemacherin Rokhsareh Ghaem Maghami half ihr, diese zu verhindern, indem sie für ihre Freiheit zahlte. 2015 drehten sie das Musikvideo „Brides for Sale“, das die Tradition der Zwangsheirat junger Mädchen kritisiert. Anschließend wurde sie von der amerikanischen Organisation StrongHeart entdeckt und ging zum Jura-Studium in die USA. Als Gewinnerin des Prix Liberté im Jahr 2021 wird sie ihr Lied „Stand Up“ bei der Verleihung des Prix Liberté 2024 im Juni auf der Bühne des Zénith in Caen singen.
    Wird Frankreich alle Herausforderungen der Olympischen Spiele meistern?
    Der Countdown läuft: Nur noch 100 Tage bis zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am Freitag, den 26. Juli. Die Veranstaltung ist auf der Seine geplant, doch Emmanuel Macron hat nun bestätigt, dass die Feierlichkeiten nur am Trocadero stattfinden sollen und im Falle einer zu hohen Terrorgefahr sogar ins Stade de France verlegt werden könnten. Die Veranstaltung der Olympischen Spiele stellt Frankreich vor zahlreiche Herausforderungen. Es soll u. a. die Sicherheit der Austragungsorte, effiziente Verkehrsmittel und ein ausreichendes Wohnungsangebot gewährleisten. Gleichzeitig erlebt das Land soziale Spannungen und die Franzosen zeigen bislang wenig Begeisterung für die Spiele. Nun werden die letzten Vorbereitungen getroffen und es stellt sich die Frage, von welcher Seite sich Frankreich der Welt während der Olympischen Spiele zeigen wird. Was steht dabei auf dem Spiel? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.04.2024 arte
  • Folge 3171 (45 Min.)
    Joann Sfar: Umfrage über die Zukunft der Juden nach dem 7. Oktober
    „Manchmal habe ich genug von den Meinungen, der Beschreibung der Wirklichkeit in den Redaktionen. Ich hatte das Bedürfnis ( …), den Menschen zu begegnen und mit ihnen zu sprechen.“ Joann Sfar ist einer der produktivsten und meistgelesenen französischen Comic-Autoren. Als Nachfahre sephardischer und aschkenasischer Juden untersucht er in seinen Werken seit Jahren die Triebfedern des Judentums und plädiert für einen friedlichen Dialog zwischen den Gemeinschaften. In seiner neuesten Graphic Novel mit dem Titel Nous vivrons („Wir werden leben“), die im Les-Arènes-Verlag erscheinen wird, erzählt er in Form einer Untersuchung und Selbstreflexion von der Schockwelle, die Juden nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober weltweit erlebten. Im Pariser Musée d’art et d’histoire du judaïsme ist bis zum 12. Mai 2024 eine Retrospektive über Joann Sfar zu sehen.
    Wahlen in Indien: Wird Modi die Welt seinen hinduistischen Vorstellungen unterwerfen?
    Am Freitag sind 968 Millionen Wähler in Indien zur Teilnahme an den Parlamentswahlen aufgerufen. Die Organisation dieser Wahl ist eine große logistische Herausforderung, schließlich handelt es sich um die größte demokratische Wahl der Geschichte. Alles deutet darauf hin, dass die BJP (Bharatiya Janata Party) – die hindu-nationalistische Regierungspartei – die Mehrheit der Sitze im Parlament erringen wird. Dieser Sieg würde Premierminister Narendra Modi eine dritte Amtszeit in Folge ermöglichen. Modi bezeichnet Indien zwar gerne als „Mutter der Demokratie“, doch seine demokratische Bilanz ist ernüchternd.
    Ihm wird vorgeworfen, die Justiz zu instrumentalisieren, die Medien einzuschüchtern und das multikulturelle Modell Indiens zu untergraben, indem er das Land in Richtung einer forcierten Hinduisierung lenkt. Doch diese Umstände halten die westlichen Länder nicht davon ab, sich für die fünftgrößte Wirtschaftsmacht und Konkurrent einer anderen asiatischen Macht – China – zu interessieren. Wird Modi die Welt seinen hinduistischen Vorstellungen unterwerfen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.04.2024 arte
  • Folge 3172 (45 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.04.2024 arte

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