Weder Flirt, noch Schwärmerei, noch Liebe auf den ersten Blick – was ist ein „Crush“? Der 2023 in das Lexikon der französischen Sprache Le Petit Robert aufgenommene Anglizismus ist Gegenstand des neuen Buchs der Schriftstellerin Christine Detrez. In „Crush, fragments du nouveau discours amoureux“ (Crush, Fragmente einer neuen Liebessprache) untersucht die auf Genderfragen spezialisierte Soziologin den Begriff und das damit verbundene Phänomen. Mit „einer starken geschlechtsspezifischen Dimension“ verfestigt „der Crush Freundschaften von Schülerinnen der Mittel- und Oberstufe“, insbesondere durch den Aspekt des Geheimnisses. Während Dating-Apps heutzutage die Möglichkeit bieten, „in kürzester Zeit körperlichen Kontakt herzustellen“, stellt sie die These auf, dass es sich beim „Crush“ um einen Wunsch nach Entschleunigung handelt. Ihrer Meinung nach geht es darum, sich Fantasien und Träumereien hinzugeben. Christine Detrez ist heute im Studio von „28 Minuten“ zu Gast. Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Ist Saudi-Arabien die richtige Wahl, um die Frauenrechte bei den Vereinten Nationen zu verteidigen? „Ein Land, in dem Frauen inhaftiert werden, weil sie für ihre Rechte eintreten, hat im wichtigsten UN-Gremium für Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter nichts zu suchen.“ Saudi-Arabien wurde für den Vorsitz der UN-Kommission für den Status der Frau gewählt, die sich für die Rechte von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen soll. Eine umstrittene Wahl, die bei mehreren NGO auf Empörung stößt. Obwohl sich die Stellung der Frau in dem Königreich in den letzten Jahren verbessert hat – Frauen dürfen heute Auto fahren, im öffentlichen Raum ohne Schleier auftreten und einen Reisepass besitzen, um reisen zu können -, gehört es nach wie vor zu den repressivsten Staaten der Welt. Amnesty International bezeichnet die Bilanz Saudi-Arabiens beim „Schutz und bei der Förderung der Frauenrechte“ als „katastrophal“. Was ist von dieser Wahl zu halten? Senat in der Offensive: Muss das Streikrecht im Personentransport verschärft werden? „Seit 1947 gibt es kein Jahr ohne einen Streiktag bei der SNCF“, erklärte Philippe Tabarot, Senator der konservativen LR und Berichterstatter eines am Mittwoch vom Senat angenommenen Gesetzesvorschlags über ein Streikverbot an bestimmten Tagen im Personentransport. Der Text sieht die Einführung von 30 Tagen vor, an denen
Beschäftigten im Personentransport, „deren Mitwirkung für die Gewährleistung einer reibungslosen Bereitstellung der Serviceleistung unerlässlich ist“, das Streikrecht in Zeiten besonders hoher Auslastung entzogen werden soll. Die 30 Tage werden im Voraus festgelegt und betreffen Urlaubszeiten, Feiertage an Wochenenden oder Wahltage. Der Gesetzesvorschlag orientiert sich an der Rechtslage in Italien, wo Streiks im Personentransport während bestimmter Ferienzeiten verboten sind. Am 9. April soll über den Vorschlag im Plenum abgestimmt werden. Muss das Streikrecht im Personentransport verschärft werden? Im Duell der Woche lässt Frédéric Says den französischen Premierminister Gabriel Attal und die Vorsitzende der Nationalversammlung Yaël Braun-Pivet gegeneinander antreten. Der Premierminister kündigte am 27. März an, dass die Regierung an einer umfassenden Reform der Arbeitslosenversicherung und insbesondere an einer Verkürzung der Bezugsdauer arbeite. Ein Vorhaben, gegen das sich die Vorsitzende der Nationalversammlung vehement wehrt. Sie führt an, dass die Leistungsregelung bereits bei früheren Reformen verschärft wurde. Quentin Bataillon, Vorsitzender der Untersuchungskommission zum DVB-T, war am Dienstag in der TV-Sendung „Touche Pas À Mon Poste“ zu Gast, d. h. nur wenige Tage nach der Anhörung des Moderators Yann Barthès vom 27. März. Der Abgeordnete der Regierungsmehrheit nutzte seinen Auftritt in der Sendung von Cyril Hanouna, um den Moderator der Talkshow „Quotidien“ zu kritisieren, was zu zahlreichen Reaktionen in den sozialen Netzwerken führte. Alix Van Pée berichtet. Profi-Radsportler fahren schnell, sehr schnell … zu schnell? In letzter Zeit häufen sich im Radsport Stürze und schwere Verletzungen. Brauchen wir eine Geschwindigkeitssenkung im Radsport? Diese Frage stellt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der britischen Tageszeitung The Guardian mit dem Titel vom 3. März: „Hilfsorganisationen stellen ihre Arbeit in Gaza ein, nachdem sieben humanitäre Helfer bei einem Drohnenangriff getötet wurden.“ Die betroffene NGO war amerikanisch, die sieben getöteten Helfer stammten alle aus dem Westen. Israel hat sich zwar entschuldigt, es bleibt jedoch die Frage, ob dieser „Fehler“ das Vertrauen seiner Verbündeten zerstören wird. Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)