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Die Weltraumspione – Die geheime Seite der Raumfahrt
Im Jahr 1957 löste der „Sputnikschock“ einen spektakulären Wettlauf zwischen der Sowjetunion und den USA um die Eroberung des Weltalls aus. Der Wettstreit erreichte 1969 seinen Höhepunkt, als mit dem Amerikaner Neil Armstrong der erste Mensch auf dem Mond landete. Der Kalte Krieg im Weltraum ist bis heute ein faszinierendes Kapitel der Weltgeschichte – und spannender als bisher bekannt. Eine zufällige Entdeckung bringt im Sommer 2005 die Geschichte der Weltraumspione ans Licht. Danach haben USA und Sowjetunion jahrelang versucht, sich über bemannte Weltraumprogramme gegenseitig auszuspionieren. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 21.07.2019 ORF III Welttournee ins Überleben – Richard Tauber 1938
Der weltweit gefeierte Startenor Richard Tauber wurde von den Nazis in Berlin 1933 von der Bühne gejagt und setzte sich in seine Heimat Österreich ab. In Österreich konnte Tauber, Halbjude und Sohn des Schauspielers Anton Richard Tauber und der Schauspielerin Elisabeth Seifferth, seine internationale Karriere weiterführen. Und Richard Tauber hatte Glück im Unglück: Zur Zeit des Einmarsches der deutschen Wehrmacht in Österreich im März 1938 war er gerade am Beginn seiner Konzertreise in Italien.
So entkam er durch Zufall der Verfolgung, doch verlor er sein gesamtes Vermögen und seine Heimat, die er nie wieder sah. Richard Tauber „versäumte“ durch seine Abwesenheit Unbeschreibliches. Seine Frau Diana Napier hielt diese Informationen über die Nazis in seiner Heimat von ihm bestmöglich fern. Es war ihm jedoch bewusst, dass eine Rückkehr unmöglich sein wird. Anhand des bislang unveröffentlichten privaten Filmmaterials dieser Tournee Richard Taubers zeigt die Dokumentation die Welt der Schönen und Reichen im Jahr 1938, während sich die Naziherrschaft in Europa weiter ausbreitete.
Historische Aufnahmen des Einmarsches, der Judenverfolgung und des Novemberprogroms werden den privaten Reiseaufnahmen Taubers gegenübergestellt. Historiker und Tauber-Spezialisten sprechen über die Gesellschaft und die Ereignisse im zeitlichen Kontext und runden so das Bild ab, dass die Regisseure Thomas Hackl und Martina Hechenberger in dieser bemerkenswerten Bestandsaufnahme des dramatischen Jahres 1938 liefern. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 13.03.2021 ORF III Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs: Befreiung von Buchenwald (Liberation of Buchenwald)
Nachdem die Rote Armee die ersten deutschen Konzentrationslager befreit hatte, wollte die Weltöffentlichkeit nicht glauben, was sie zu sehen bekam. Zu grausam waren die Bilder, die bewiesen, was die Nazis den Juden und anderen in den KZs angetan hatten. Als dann die Amerikaner des KZ Buchenwald befreiten kam eine Bestätigung für all die Gräueltaten, die unter dem Hitler-Regime verübt wurden und die Millionen von Menschen das Leben kosteten. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 14.11.2020 ORF III Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs: Blitzkrieg
Nach dem Einmarsch von Hitlers Truppen in Polen erklären Großbritannien und Frankreich Deutschland den Krieg. Als Ablenkungsmanöver beginnt die Wehrmacht den Westfeldzug und marschiert in die Niederlande, Belgien und Luxemburg ein. Dabei kommen die Soldaten schnell voran und erreichen nach zehn Tagen die Atlantikküste. Die Alliierten sitzen in der Falle – die Operation „Dynamo“ ist ihre letzte Möglichkeit den deutschen Soldaten zu entkommen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 05.12.2020 ORF III Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs: D-Day
Der 6. Juni 1944 war der Stichtag für die kriegsentscheidende „Operation Overlord“. An dem als D-Day bekannten Datum begann die Invasion der Alliierten in der Normandie. Mehr als 160.000 Soldaten überquerten von England aus den Ärmelkanal und begannen, die deutschen Truppen vom Westen her anzugreifen. Diesem entscheidenden Schritt in Richtung Sieg über Hitler-Deutschland waren zahlreiche Geheimoperationen vorangegangen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 12.12.2020 ORF III Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs: Die Ardennenoffensive (Battle of the Bulge)
Die Alliierten rücken durch Frankreich auf Deutschland vor. Hitler entwickelt einen gewagten Plan, um sie aufzuhalten und eine Niederlage abzuwehren. Im Dezember 1944 startet er die sogenannte Ardennenoffensive, um den Hafen von Antwerpen zu erobern, über den der Nachschub der alliierten Truppen abgewickelt wird. Circa eine Million Soldaten standen sich gegenüber. Am Ende konnten die Alliierten die Schlacht für sich entscheiden, die fast 40.000 Menschen das Leben kostete. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 12.12.2020 ORF III Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs: Die Luftschlacht um England (Battle of Britain)
- Alternativtitel: Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs: Kampf über England
Sommer 1940: die Blitzkriege der Nazis werfen Gegner nach Gegner nieder. Auch Frankreich ist binnen kürzester Zeit besiegt. Hitlers Blick wendet sich nun gegen Norden, wo auch die Kapitulation des Britischen Empires nur mehr eine Frage der Zeit scheint. Görings Luftwaffe soll die britischen Inseln mit massiven Bomberangriffen invasionsreif schießen. Doch die britische RAF wehrt sich mit ihren wendigen Maschinen und mutigen Piloten – die Luftschlacht um England beginnt, ein gewaltiges Kräftemessen von Mensch und Technologie. Die Dokumentation folgt den Ereignissen im blutigen Kampf der britischen Verteidiger gegen die deutschen Angreifer. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 05.12.2020 ORF III Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs: Hiroshima
Die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs änderten den Lauf der Geschichte. Als die Amerikaner immer näher an das japanische Festland rückten kämpften die Truppen des tenno mit schier unverminderter Verbissenheit. Die Frage der Stunde: Wie beendet man diesen Krieg? Sollte man sie aushungern? Viele in der amerikanischen Führung glaubten die Japaner würden sich nie ergeben. Die Alternative für manche – eine gewaltige Invasion die sogar die Landung in der Normandie in den Schatten stellen würde. Der Tod von Millionen schien unausweichlich. Aber dann tauchte aus der amerikanischen Wüste eine dritte, noch nie dagewesene Option auf: Die Atombombe. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 07.08.2021 ORF III Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs: Pearl Harbor
Als Japan den sich ausbreitenden Krieg in Europa nutzt, um im Pazifik zu expandieren, stoppt Amerika alle Ölexporte. Durch das Embargo sieht sich der japanischen Admiral Yamamoto dazu gezwungen, seine gesamte Flotte knapp 6.500 Kilometer über den Pazifik zu schicken, um die amerikanische Pazifikflotte in einem Überraschungsangriff auszuschalten. Damit setzt der Oberkommandierende der Kaiserlichen Marine den Startschuss für den Krieg im Pazifik. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 05.12.2020 ORF III Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs: Schlacht um die Midwayinseln (Battle of Midway)
Etwa sechs Monate nach Pearl Harbour kam es zu einer gigantischen Seeschlacht. „Die Schlacht von Midway“ zählt zu den größten Seeschlachten der Geschichte überhaupt. Am 7. Dezember 1941 griff die kaiserliche Marine Japans die amerikanische Flotte in Pearl Harbour auf Hawaii an. Der Schlag aus der Luft sollte die USA vernichtend treffen – danach hätten die Japaner den Pazifik beherrscht. Doch es kam anders, bei der „Schlacht von Midway“. Ziel der Japaner war es, die amerikanischen Träger zu versenken, die ihnen in Pearl Harbour entwischt waren. Admiral Yamamoto Isoroku wollte mit einem fingierten Angriff, die Flotte der USA zum Auslaufen bewegen und dabei die Träger überraschend angreifen. Doch die USA hatten den Code der japanischen Marine geknackt. Isorokus Gegenspieler, Admiral Chester W. Nimitz, kannte die japanischen Pläne genau. Die Japaner wollten die USA überraschen und liefen selbst in eine Falle. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 07.08.2021 ORF III Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs: Schlacht von Stalingrad (Siege of Stalingrad)
- Alternativtitel: Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs: Die Belagerung Stalingrads
Bis zum Sommer 1942 hat Hitler die Kontrolle über weite Teile Mittel- und Südeuropas erlangt und drängt nun seine Streitkräfte weiter in die Sowjetunion. Mit einem Sieg könnte er das Dritte Reich über die Wolga bis zum Ural ausweiten. Doch die Schlacht von Stalingrad wird zu einem entscheidenden Wendepunkt, denn das sowjetische Volk verteidigt sein Land eisern, außerdem sind die Deutschen der Kälte nicht gewachsen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 12.12.2020 ORF III Wer wusste vom Holocaust – Die blinden Flecken der Alliierten
Es war ein Anblick, den er nie vergessen sollte – als General Dwight D. Eisenhower am 12. April 1945 persönlich ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald besucht, sieht man dem erfahrenen Soldaten den Schock und den Unglauben an, als er die dortigen Zustände betrachtet. Die Filmkameras der Alliierten waren immer dabei. Wer hätte sonst geglaubt was die unvorbereiteten Einheiten damals vorfanden? Berge an Leichen, bis aufs Skelett abgemagerte Häftlinge, Tote überall. Bis zur letzten Stunde hatten die Nationalsozialisten noch versucht, die Spuren ihrer eigenen Taten zu vertuschen. Was passierte wirklich in den Jahren bevor die ersten alliierten Kameras die Eindrücke von damals für die Nachwelt festhielten? So vieles wurde streng geheim gehalten, so viele Akten vernichtet, dass Historiker bis heute unbekannte Seiten des Holocaust aufzudecken imstande sind. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 01.02.2020 ORF III Der Wettlauf um die Atombombe
Die ORF III-Zeitgeschichte widmet dem 75. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki einen umfassenden Schwerpunkt. 1945: Die US-Amerikaner haben soeben Hiroshima und Nagasaki mit dem Einsatz von Atombomben in Schutt und Asche gelegt und dabei mehr als 180.000 Menschen ermordet. Der Einsatz der neuartigen Waffen versetzt den ohnehin schon schwer angeschlagenen Japanern den letzten Stoß und trägt wesentlich zur japanischen Kapitulation am 2. September 1945 bei. Doch einige Hintergründe dieser Geschichte sind weniger bekannt – etwa die Ursprünge dieser todbringenden Waffe, die in Deutschland liegen.
Die US-Amerikaner waren überzeugt, dass Hitlers Nazi-Deutschland kurz vor einem Durchbruch bei der militärischen Kernspaltung steht. Um den Nationalsozialisten zuvor zu kommen, lancierte Roosevelt das größte Geheimprogramm aller Zeiten: das Manhattan-Projekt Die Dokumentation folgt den intensiven Bemühungen der Wissenschafter, diese todbringende Waffe zu entwickeln – und ihr Zerstörungspotential, das die Welt für Jahrzehnte den Atem anhalten ließ. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 08.08.2020 ORF III Wettlauf zum Mond: Der Aufbruch ins All
Konstrukteur der V2, Wernher von Braun. Er wird zum Leiter des amerikanischen Raketenprogramms. Die UdSSR greifen auf einen Raketen-Spezialisten zurück, der in Stalins Gulag sitzt: Sergei Koroljow. Der geniale Ingenieur wird zum Vater des sowjetischen Weltraum-Programms. Schon seit Jahren träumen beide Männer davon, dass Menschen ins All fliegen. Der „Aufbruch zum Mond“ ist der Kampf zweier Männer, die nicht nur für ihre politischen Systeme kämpfen, sondern auch für ihre persönlichen Ziele. 1949 baut die UdSSR ihre erste Rakete, während in den USA Wernher von Braun um Mittel für die Eroberung des Weltraums werben muss. Im nun beginnenden „Kalten Krieg“ scheint die UdSSR das Rennen um die Raketen zu gewinnen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 20.07.2019 ORF III Wettlauf zum Mond: Der erste Mensch im All
1960: Wem wird es zuerst gelingen, einen Menschen ins All zu schießen? Dem sowjetischen Raketenkonstrukteur Sergei Koroljow oder Wernher von Braun, dem Projektleiter der NASA? Nach einer Reihe von Misserfolgen muss Koroljow den geplanten Flug des Kosmonauten Juri Gagarin verschieben. Auch die Raketen der Amerikaner sind nicht einsatzbereit. Am 11. April 1961 startet Juri Gagarin erneut einen Versuch mit einer R7-Rakete. Der Versuch gelingt: Juri Gagarin ist der erste Mensch im All. Die UdSSR triumphiert, wieder sind sie den USA einen Schritt voraus. Doch die geben sich nicht geschlagen. Präsident John F. Kennedy verkündet 1961, dass ein Amerikaner innerhalb eines Jahrzehnts als erster Mensch auf dem Mond landen wird. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 20.07.2019 ORF III Wettlauf zum Mond: Der Sputnik-Schock
1949: Der Kalte Krieg hat begonnen. Sowohl Sergei Koroljow als auch Wernher von Braun haben den Traum, in den Weltraum vorzustoßen, nicht aufgegeben. Zuerst soll ein Satellit die Erde umkreisen. In der Sowjetunion arbeitet Koroljov mit Hochdruck an diesem Ziel. Am 4. Oktober 1957 gelingt es den Russen: Der Satellit „Sputnik“ fliegt ins All. Die Amerikaner sind unter Zugzwang. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 20.07.2019 ORF III Wettlauf zum Mond: Die Apollo-Mission
1961: US-Präsident Kennedy verkündet das ehrgeizigste technische Programm des 20. Jahrhunderts: Noch vor Ende des Jahrzehnts soll ein Amerikaner als erster Mensch auf dem Mond landen. Die Sowjets müssen einen Rückschlag hinnehmen: Überraschend stirbt der geniale Chef-Konstrukteur Sergei Koroljow. Damit gerät das Weltraumprogramm Moskaus ins Stocken. Ihre N1-Rakete hat zahlreiche Konstruktionsmängel und ist noch nicht für den Flug in den Weltraum einsatzbereit. Immer wieder misslingt ihr Start. Die Amerikaner haben damit die Nase vorn, auch hinsichtlich der finanziellen Mittel. Im Juli 1969 können sie triumphieren: Astronaut Neil Armstrong betritt als erster Mensch den Mond. Endlich geht der Lebenstraum von NASA-Projektleiter Wernher von Braun in Erfüllung. Er hat mit seinem Team den „Wettlauf zum Mond“ gewonnen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 20.07.2019 ORF III Wettrennen auf den Mond – Die USA holt auf (2)
Mehr als 20 Milliarden Dollar wurden von den Amerikanern in ihr Weltraumprojekt gesteckt. Es gab inzwischen auch einige Erfolge zu vermelden, so zum Beispiel die dreifache Erdumrundung von John Glenn in einer Mercury-Raumkapsel. Doch gab es auch erste Opfer und Fehlschläge zu beklagen: Die drei Astronauten Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee starben 1967 bei einem Test am Boden und die Mondkapsel Apollo 1 brannte aus. Doch schließlich gelang der Durchbruch, als im Juli 1969 die Apollo 11 mit den Astronauten Edwin Aldrin, Neil Armstrong und Michael Collins an Bord gestartet wurde. Am 21. Juli 1969 landete die erste Mondlandefähre „Eagle“ auf dem Erdtrabanten und Armstrong betrat den Mond mit den Worten: „Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit.“ (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 21.07.2019 ORF III Wettrennen auf den Mond – Vorsprung der Sowjets (1)
Das Wettrennen auf den Mond markierte den Höhepunkt des Kalten Kriegs. Anfang der 1960er Jahre suchten die Weltraumexperten der beiden Supermächte nach Männern, die für einen Flug ins Weltall in Frage kommen würden. Diese wurden von den Amerikanern als „Astronauten“ und von den Sowjets als „Kosmonauten“ bezeichnet. Zunächst scheiterten die sowjetischen Versuche daran, dass die Testraketen immer wieder explodierten. Als Juri Gagarin seine Wostok-Kapsel für den ersten bemannten Flug bestieg, ging er also ein sehr hohes Risiko ein, da er nur eine 50-prozentige Überlebenschance hatte. Doch der Abschuss der Rakete am 12. April 1961 verlief erfolgreich. Die Sowjets hatten den ersten Mann im Weltall. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 21.07.2019 ORF III Widerstand im KZ – Der Fotograf von Mauthausen
Von wenigen Konzentrationslagern sind so viele Fotos aus der aktiven Zeit erhalten wie von Mauthausen. Zu verdanken ist das einer Gruppe von spanischen Inhaftierten, die unter Lebensgefahr rund 20.000 Beweisfotos vor den SS-Verbrechen versteckt haben. Der junge Francisco Boix versteckte Negative und schmuggelte sie aus dem Lager – später wurde er im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher als Zeuge aufgerufen. Boix fotografierte für den sogenannten „Erkennungsdienst“ alle Neuankömmlinge, dokumentierte aber heimlich die unmenschlichen Lager- und Arbeitsbedingungen. In der Mühlviertlerin Anna Pointnerin fand er eine Komplizin – auch sie riskierte ihr Leben und versteckte die aus dem KZ geschmuggelten Fotos bis nach dem Kriegsende.
Als die US-Amerikaner 1945 Mauthausen erreichten, wurden sie vom jungen Fotografen Francisco Boix erwartet und mit einer Leica-Kamera gefilmt, die der junge Katalane der SS entwendet hatte. Im Mauthausen-Hauptprozess wurde er als Zeuge geladen. Es ist eine Geschichte von Widerstand und Mut – faszinierende und erschütternde Archivfotos und Dokumente, Interviews mit spanischen WiderstandskämpferInnen, ZeitzeugInnen und internationalen HistorikerInnen zeichnen ein realistisches Bild des grausamen Lagerlebens – aber auch ein Bild von Lebensmut und Optimismus. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 27.01.2024 ORF III Wieder ein Mensch sein und nicht nur eine Nummer
Während in Wien Ende April 1945 bereits die provisorische Regierung Renner amtiert, wird im Konzentrationslager Mauthausen noch immer gemordet. Erst am 5.Mai 1945 wird das Lager von amerikanischen Truppen befreit. Mehr als 100.000 Häftlinge unterschiedlichster Nationen wurden dort ermordet. Jene, die Überlebten werden nun von Nummern wieder zu Menschen mit Namen. Wie ist man nach dem Krieg mit dem Gedenken an diese „Todeszone“ umgegangen? Vor allem in der unmittelbaren Umgebung des KZ? Mit eigenen Beobachtungen und eventueller Mitschuld? Denn nicht nur die SS hatte durch Zwangsarbeit und Ausbeutung vom Lager profitiert, auch viele Bewohner der Umgebung, die Lebensmittel oder andere Gebrauchsgüter lieferten, ebenso der an der Donau gelegene Ort Mauthausen.
Der Oberösterreicher und ORF-Innenpolitikspezialist Fritz Dittlbacher geht dieser Frage in einer sehr persönlichen, sensiblen Weise nach. Ein neuer bisher wenig beachteter Zugang, den Dittlbacher in dieser „Menschen und Mächte“-Dokumentation gewählt hat. (Text: ORF)Wie die Beatles den Kreml stürmten
Mit Gitarren bewaffnete Jugendliche und Rock ‚n‘ Roll: Das alles war dem Kreml nicht geheuer. So erklärte Regierungschef Chruschtschow in den frühen 60er Jahren die elektrische Gitarre gar zum „Feind des sowjetischen Volkes“ – fest entschlossen, die „Verderbnis“ der Jugend zu verhindern. Doch der Kreml hatte die Rechnung ohne die Beatles gemacht. – Eine Dokumentation über das kulturelle Phänomen der „Beatlemania“, das auch die Sowjetunion erfasste und vielleicht mit dazu beitrug, den Kommunismus zu Fall zu bringen. Musik in der Sowjetunion – das war ein Politikum. Auch die Musik der Beatles war verboten, die Gruppe erhielt nie die Erlaubnis, in der Sowjetunion aufzutreten.
Dennoch wuchs ihre Popularität unaufhörlich. Unzählige Bands entstanden, die sich wie die Beatles kleideten und ihre Musik spielten. Im ganzen Land kursierten Radiomitschnitte von Radio Luxemburg, die auf dem Schwarzmarkt gehandelt wurden. Trotz oder gerade wegen des harten Vorgehens der Obrigkeit übten die Beatles einen großen Einfluss auf die Gesellschaft und die Haltung der Menschen aus: Millionen junger Leute wurden durch sie zu glühenden Befürwortern der westlichen Kultur und gingen emotional auf Distanz zum Sowjetsystem.
So bereiteten die Beatles vielleicht sogar den kulturellen Weg für den Fall der Berliner Mauer. „Die Beatles und ihre Lieder haben die Herzen Millionen junger Menschen berührt und sie auf das, was später passieren sollte, vorbereitet. Es gibt kein anderes westliches Phänomen mit einem solch tiefgreifenden Einfluss auf die inneren Angelegenheiten der Sowjetunion, die den Jugendlichen nichts Vergleichbares zu bieten hatte“, resümiert Art Troitzki, Russlands führender Rockjournalist. Die lange russische Liebesaffäre mit den Beatles fand im Sommer 2003 ihre Erfüllung: Paul McCartney spielte auf dem Roten Platz in Moskau vor 100.000 Menschen, viele von ihnen waren in Tränen aufgelöst.
Die Dokumentation ist eine persönliche Reise des renommierten britischen Filmemachers Leslie Woodhead durch mehrere Länder der ehemaligen Sowjetunion. Über die Auswirkungen der Beatles auf ihr Leben erzählen unter anderem „Russlands ultimativer Beatles Fan“ Kolja Vasin, die gefeierten Rockmusiker Boris Grebenschikow und Sascha Lipnitzki, der „Beatlemania“-Buchautor Juri Peljuschonok und Russlands stellvertretender Ministerpräsident Sergej Iwanow. Letzterer meint sich zu erinnern, er habe anhand der Beatles-Songs Englisch gelernt. (Text: ORF)Wien 1918 – Tagebücher des Umbruchs
Gestern war noch Monarchie, heute ist Republik. Für die Menschen in Wien – seit Jahrhunderten kaiserliche Residenzstadt – Erleichterung und Schock zugleich. Alle Gewissheiten sind dahin, alte Hierarchien haben sich umgedreht. Der Krieg ist aus und mit ihm viel Frontpersonal arbeits- und orientierungslos. Regisseur Peter Beringer fängt mit noch nie gezeigtem Archivmaterial und aus der Perspektive zahlreicher Zeitgenossen die Atmosphäre dieser Zeit ein. Aus historischen Zeugnissen lässt er die Menschen von damals selbst zu Wort kommen und gibt so ein bestechendes Bild dieses Umbruchs. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 21.10.2018 ORF III Wiener Blut – Auf den Spuren der ersten Profiler
Die Verfahrensweisen der besten Forensiker und Profiler aus den USA, Kanada und Europa gehen auf das Jahrhundertwende-Wien zurück. Diese Doku setzt sich mit der Geschichte der Kriminologie auseinander. Ein Mensch wird brutal getötet, es gibt keine Spuren und kein Motiv. Mit verblüffenden Methoden rekonstruieren Profiler und Forensiker anhand psychologischer Auffälligkeiten und mikroskopisch kleiner Hinweise auch die mysteriösesten Tötungsdelikte. Wie ticken Mörder? Wodurch verraten sie sich? Wie könnte man sie überführen und der Gerichtsbarkeit zuführen? Kann es in Zusammenhang mit bizarren Fällen von Gewaltverbrechen so etwas wie Gerechtigkeit überhaupt geben? Und warum sind fiktionale Nacherzählungen diverser Mordtaten zu literarischen Bestsellern und medialen Quoten-Hits geworden? Diesen Fragen geht diese Doku nach.
Angeregt durch die von ORF und ZDF koproduzierte und international erfolgreiche TV-Serie „Vienna Blood“, stellt sie den ersten Profiler der Kriminalgeschichte in den Mittelpunkt: Dr. Max Liebermann, einen Schüler von Sigmund Freud. Der Autor der Krimi-Reihe, auf der die Serie basiert, ist der britische Psychiater Frank Tallis.
Er ist ein Kenner des Jahrhundertwende-Wiens, dem Schauplatz seiner Kriminalromane. Tallis rückt einen fiktiven Schüler von Sigmund Freud in den Mittelpunkt und lässt diesen, quasi als ersten „Profiler“, rätselhafte Kriminalfälle lösen. Liebermann basiert auf einem realen Vorbild: Theodor Reik. Er war der einzige Schüler Freuds, der sich konkret mit Kriminologie auseinandersetzte. Auf seinen Erkenntnissen über Morde und die dahinterliegenden Motive basiert bis heute die Wissenschaft des Profilings. Zu den erfolgreichen Kriminalpsychologen der neueren Zeit gehören die Österreicher Reinhard Haller und Thomas Müller.
Müller „träumt davon“, wie er es in seinem Buch „Bestie Mensch“ formuliert, „den Code des Bösen zu entschlüsseln“. Sein Fachgebiet ist die Tatortanalyse, die Kunst also, aus den Entscheidungen, die ein Täter am Ort des Verbrechens trifft, auf seine Persönlichkeit zu schließen. Sein Job besteht darin, sich anzuschauen, was Menschen anderen Menschen antun und das „Warum?“ zu klären. In den vergangenen zehn Jahren ist Müller zu einem der besten Kriminalpsychologen der Welt geworden, er hat Tausende Tatortfotos analysiert.
Neben Müller kommt auch der Psychiater Reinhard Haller zu Wort. Er hat rund 500 Schwerverbrecher untersucht – Serienmörder, Sadisten, Psychopathen. Weitere Interviewpartner sind u.a. Robert Dornhelm, der Regisseur der neuen drei Teile „Vienna Blood“-Serie, die Hauptdarsteller Juergen Maurer und Matthew Beard. Die Dokumentation von Gabriele Flossmann, taucht ein in das Wien der Jahrhundertwende und beschreibt, wie die Stadt und deren damalige kulturelle Verfasstheit dazu beigetragen haben, in der Kriminologie neue Richtungen einzuschlagen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 15.04.2023 ORF III Wiener Bürgermeister – Cajetan Felder
Vieles, was das moderne Wien ausmachte, entstand in der Amtszeit des Wiener Bürgermeisters Cajetan Felder: die erste Hochquellleitung, das neue Rathaus an der Ringstraße, die Regulierung der Donau und die Gründung des Zentralfriedhofs. Der Liberale Felder zeichnete für all diese bahnbrechenden Neuerungen verantwortlich, ohne die Wien niemals zu einer der lebenswertesten Städte der Welt aufgestiegen wäre. Die Widerstände, gegen die er sich durchsetzen musste, waren bei all diesen Vorhaben gigantisch. Felders Verdienste um die Stadt Wien verloren sich zu seinen Lebzeiten im politischen Hickhack der politischen Fraktionen.
Bei der Eröffnung des neuen Rathauses fiel nicht einmal sein Name. Erst spätere Generationen konnten sein Wirken für die Stadt treffend einordnen. Die Dokumentation über Cajetan Felder bildet den Auftakt einer neuen dreiteiligen Serie auf ORF III Erbe Österreich, die sich anlässlich „100 Jahre Wien als eigenes Bundesland“ mit besonders geschichtswirksamen Persönlichkeiten dieses Amtes beschäftigt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 26.09.2020 ORF III
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