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Babuschkas online – ein russisches Dorf rettet sich selbst
30 Min.Noch immer lebt fast die Hälfte der Russen auf dem Land. Und das, obwohl es dort kaum Arbeit und keine Infrastruktur gibt. Manche dieser Dörfer sind nicht einmal über eine Straße zu erreichen. Die jungen Menschen ziehen in die Städte, die alten und armen Leute bleiben zurück. So ist es auch in dem Dorf Malyj Turysch mit 50 Einwohnerinnen und Einwohner tief im Ural. Die 30-jährige Gusel Sanschapowa kommt ursprünglich aus diesem Dorf. Ihre Eltern wohnen dort immer noch einen Teil des Jahres. Gusel selbst lebt zwar im fast 2.000 Kilometer entfernten Moskau ein junges modernes Großstadtleben, aber sie will mit den Methoden ihrer Generation Malyj Turysch vor dem Aussterben retten. Sie hat mit den alten Frauen im Dorf eine Firma gegründet: Sie produzieren Honig, Tees und Bonbons, die in den hippen Bioläden Moskaus verkauft werden.
Die Dorfbewohner vermieten dank Gusel ihre alten Holzhäuser auf Airbnb. Per Crowdfunding wollen sie jetzt den alten Dorfklub wieder aufbauen, damit wieder Gemeindefeste gefeiern und Kinoabende gemacht werden können, so wie früher. Eine weitere Idee steht vor dem Start: Es sollen traditionelle duftende Kräuterkissen hergestellt werden. Gusel verhandelt gerade mit Ikea Russland über den Verkauf. Es sieht auch für dieses Projekt gut aus! Ihr Traum: Wenn in Malyj Turysch alles funktioniert, will sie mit dem nächsten Dorf weitermachen, damit noch mehr Menschen in der vernachlässigten ländlichen Provinz eine Chance haben. (Text: NDR)Balkan mit und ohne Schluchten
Thomas Morawski, der den Balkan als Korrespondent viele Jahre kennenlernte, stellt seine Lieblingsplätze vor: Abseits der bekannten Pfade reist er von Kroatien durch Montenegro, macht einen Schlenker nach Serbien, weiter geht es nach Mazedonien, er streift in Albanien verschlafene Nester, die kaum mit dem Auto erreichbar sind, in Bulgarien schließlich endet die Reise am einzigen Durchbruch des Balkangebirges. In Kroatiens Hinterland ragen steile Felsmonumente aus der Ebene, Schilder geben Hinweise auf vagabundierende Bären. Die Gegend ist seit dem Krieg mit Serbien immer noch vermint. Weiter geht es durch Europas letzte und größte Urwälder im kleinen Montenegro mit tiefen Schluchten und jahrhundertealten Baumriesen.
Ein Abstecher nach Serbien: Kurz hinter dem Eisernen Tor, dem Felsdurchbruch der Donau in Serbien, bewegen sich die zahlreichen Kreuzfahrtschiffe auf brisantem Untergrund. Bei Niedrigwasser taucht die sogenannte deutsche Schwarzmeerflotte auf dem Grund des Flusses auf. Gegen Ende des Weltkrieges versenkte die Wehrmacht auf dem Rückzug an die 170 Schiffe. In Nordalbanien sind die Berge immer noch kaum überwindbare Hindernisse, jahrhundertealte Dörfer scheinen versunken in einem nicht enden wollenden Schlaf.
Durch den schiffbaren Stausee von Komani gelangt man mit einer einfachen Fähre in Fjorde und Täler, die an Norwegen erinnern. Vorletzte Station der Reise von Thomas Morawski quer durch den Balkan ist Mazedonien. Neben den slawischen Mazedoniern und den Albanern leben auch Roma in dem kleinen Balkanland. Die Musik der Roma ist legendär, Ferus Mustafov ist einer der bedeutendsten Roma-Musiker auf dem ganzen Balkan. Der Balkan ist wild und unzugänglich. In Bulgarien kann man es erleben, sei es mit dem Bummelzug, der sich im Schneckentempo durch die Täler schlängelt, oder hoch zu Ross im Galopp durch das Balkangebirge. (Text: BR Fernsehen)Das Baltikum – Europas Start-up
Tilmann Bünz bereist Europas östliche Ecke, wo die Kühe das Wasser aus dem Meer saufen, weil es nicht mehr salzig ist. Wo Internet ein Grundrecht ist und Skype erfunden wurde. Wo Singen Bürgerpflicht ist und es mehr Dirigenten als Generäle gibt. Man kommt dort hin, wenn man immer weiter reist, nach Norden und nach Osten, bis kurz vor St. Petersburg. Wo die Strände endlos sind und der Sand so fein, dass er beim Gehen quietscht. 2018 feiern Litauen, Lettland und Estland 100 Jahre Unabhängigkeit. (Text: NDR)Barcelona – Rumba, Rhythmus und schmale Reifen
„Adelante – vorwärts, Mann im 600er, die Landstraße gehört Dir!“ schallt es aus dem Radio. Der Seat 600 ist klein, ungemütlich – und ein spanischer Mythos: Das Auto, mit dem eine ganze Nation fahren lernte. Der 600er – genau das passende Vehikel für eine Zeitreise in diese Stadt, die wie ein Schwamm Menschen, Kulturen, Sprachen und Ideen aufsaugt und darum nie austrocknet. Die Weltreise erzählen Geschichten aus dieser Stadt, die sich immer wieder neu erfindet … (Text: EinsPlus)Ein Bauer für Putin – Stefan Dürr und sein russisches Imperium
Putin persönlich hat ihm 2014 die russische Staatsbürgerschaftsurkunde überreicht. Und er hat Putin zu Gegensanktionen gegen die EU geraten. Zu dem Zeitpunkt galt Stefan Dürr schon als einer der wichtigsten Agrarunternehmer Russlands. Dürr produziert an sechs Standorten bis weit nach Sibirien hinein Milch und Getreide, Saatgut und Fleisch, verkauft landwirtschaftliche Maschinen. Innerhalb weniger Tage eröffnete Dürr eine weitere Milchviehanlage für 2.800 Kühe bei Kaluga und legte schon den Grundstein für die nächste Anlage.
Stefan Dürr gehört mit mehr als 100.000 Tonnen Milch pro Jahr zu den vier größten Milchproduzenten Russlands. Knapp 200.000 Hektar Land, 60.000 Kühe und 4.000 Mitarbeiter gehören zu seinem Unternehmen. Russland will unabhängig von europäischen Importen werden. Dürrs Milchimperium profitiert genau davon. Denn die staatlichen Subventionen, die Russland in den Aufbau der Landwirtschaft steckt, kommen auch Dürr zugute. Der Film zeigt ein Land im (land)wirtschaftlichen Aufbruch und einen deutschen Russen, den hier wie dort viele als Vermittler zwischen den Welten verstehen.
Wo Dürr auch auftaucht, ob in Moskau bei der Landwirtschaftsmesse AgroFarm oder in den regionalen Ministerien von Kaluga und Woronesch, man hört ihm zu, man baut auf ihn. Das Filmteam trifft einen Mann, der davon schwärmt, wie er sich in Russland entfalten konnte, Flächen kaufen, als Unternehmer wachsen und, auch das, Politik machen. Er kennt aber auch die Risiken des russischen Marktes: 2009 stand Dürr kurz vor der Pleite, weil sich nach der Finanzkrise niemand mehr die von ihm importierten amerikanischen Landwirtschaftsmaschinen leisten konnte.
Dürr, der Eishockeyfan und Gelegenheitsspieler, hat ein Gleichnis parat: Für ihn ist Deutschland wie im Fußball: sehr durchdacht, nach strengen Regeln. Fouls werden bestraft, Schwalben können sich lohnen. In Russland ist es wie beim Eishockey: schneller, spontaner, härter und doch nach fairen Regeln. Und dieses Spiel scheint Dürr zu liegen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 24.02.2018 NDR Benin – Sklaven, Könige, Voodoopriester
Benin gilt als Wiege des Voodookults. Die Rituale um Götter und Geister sind quasi Staatsreligion, weiter verbreitet als Christentum und Islam. Ein Voodoo-Priester erklärt die Zeremonien und widerlegt manche Vorurteile und Klischees, die dem Kult immer noch anhängen. Zurückgekehrte Sklaven sind stolz auf ihre brasilianischen Nachnamen und tanzen die afrikanische Version von Samba und Bossa Nova. Traditionelle Könige sind nach wie vor Respektspersonen mit großem Einfluss: Ein königlicher Prinz ist heute Bürgermeister der Stadt Abomey, wechselt flott zwischen Nadelstreifenanzug und traditionellem Gewand. Dazu beobachten wir den Alltag in Gauvié, der größten Pfahlbausiedlung Afrikas, sind zu Gast bei den Somba in ihren Lehmburgen und folgen den per Schiff nach Benin verfrachteten Gebrauchtwagen aus Deutschland zu ihren neuen Besitzern in Westafrika. (Text: mdr)Bernstein, Dorsch, Kaschuben
Bhutan – Flieger im Land des Donnerdrachens
Bhutan – Hauptsache glücklich
Als einziges Land der Welt misst Bhutan seinen Wohlstand nicht am Wirtschaftswachstum, sondern am Wohlbefinden seiner Menschen. Das „Bruttonationalglück“ ist nicht die einzige Besonderheit im letzten Himalaya-Königreich. Hier gibt es keine Ampeln, keine Werbeplakate, keine Plastiktüten und bis vor wenigen Jahren auch keine Fernsehgeräte. Doch allmählich öffnet sich das Land für Touristen und Investoren, sein Wirtschaftsmarkt gehört zu den drei am schnellsten wachsenden der Welt. Dennoch lebt ein großer Teil der Bevölkerung immer noch unter der Armutsgrenze. Wie wirkt sich die Globalisierung auf das „Land des Donnerdrachens“ aus? Und was ist überhaupt dran am selbst verordneten Glücksprinzip? Diese Reportage bietet neben malerischen Landschaftsaufnahmen vor allem einen Blick hinter die Kulissen: auf die Lebenswirklichkeit von Mönchen und Ministern, kritischen Bloggern, der vom Klimawandel bedrohten Bauern, von Tänzern und Tourismusführern. (Text: NDR)Bilder aus dem Maghreb – Geschichten vom Märchenkönig Mohamed und von Alia, der Königin der Lüfte
Der König von Marokko, Mohamed VI., hat große Hoffnungen auf eine bessere Zukunft geweckt. Noch als Kronprinz hatte er häufig Gruppen von armen Untertanen in seinem Palais empfangen. Kurz nach seiner Thronbesteigung besuchte der junge König jetzt das Rif-Gebirge, die ärmste Region des ohnehin von Armut geplagten Königreichs. „Rif gleich Kif“, lautet unter Haschisch-Freunden eine gängige Formel. Denn der Anbau und Verkauf von Marihuana gehören zu den wenigen Einnahmequellen der Rif-Bewohner. Bei der Reise des Königs durch die unzugängliche, wild-schöne Berggegend lernte hr-Autor Samuel Schirmbeck den jungen Monarchen als einen aufgeschlossenen Herrscher kennen, der sich um ein eigenes Profil im Vergleich zu seinem Vater bemüht.
Neben Haschisch-Bauern und Schmugglern bekommt das Kamerateam vor allem tiefgläubige Menschen zu sehen, die meinen: „Allah und der König werden es schon richten“. Ganz anders Alia aus Tunesien. Auch sie ist Muslimin, glaubt aber vor allem an sich selbst. Täglich steuert sie einen großen „Airbus“ der tunesischen Fluggesellschaft durch die Lüfte. Alia ist die erste Pilotin des Landes. Ihr Mann, ebenfalls Pilot, hat sich von ihr getrennt. Möglicherweise war ihm seine Frau zu erfolgreich. In Tunesien haben die Frauen gesellschaftliche Rechte und berufliche Aufstiegsmöglichkeiten wie in kaum einem anderen islamischen Land. Nur eines darf auch die Tunesierin niemals: den allmächtigen Staatspräsidenten Ben Ali kritisieren. (Text: hr-fernsehen)Blaue Donau – blaues Blut: Mit Otto von Habsburg im kaiserlichen Wien
30 Min.Böhmische Bäder – Kur-Glanz und Kur-Schatten
Karlsbad, Marienbad, Franzensbad, diese weltberühmten Namen bilden den Rahmen des Böhmischen Bäderdreiecks und wecken Assoziationen an den Glanz der Monarchie und das mondäne Kurleben der Jahrhundertwende. Doch bei einer Reise durch die mit wertvollen Heilquellen reich gesegnete Landschaft gibt es weit mehr zu entdecken: versteckte Kurorte wie das malerische Bad Königswart, die verfallenen Überreste alter Pracht wie in den Ruinen von Kyselka oder Prameny, wo die Kriege des 20. Jahrhunderts die Erinnerung an den Bäderglanz nahezu ausgelöscht haben. (Text: NDR)Bollywoods Träume – Die Suche nach dem Happy End
Jeden Tag kommen Tausende. Tausende Träumer. Sie sind sich sicher, in Mumbai wartet ihre Chance. Hier ist das indische Kino zu Hause, schauen die Stars von den Plakatwänden. Die Stadt – so heißt es – gibt jedem eine Chance. Ein bisschen ist es wie im Film. Ashish träumt. Er dreht seine ersten Filme, möchte Regisseur werden. Er ist im Slum aufgewachsen. Nun studiert er an einer großen Filmschule, dank einer Hilfsorganisation. Ashish ist jung, unsicher – aber an einem zweifelt er nicht: Er kommt groß raus. Samvedna träumt.
Sie hat Medizin studiert, ihren Eltern zuliebe. Aber sie wollte immer Schauspielerin werden. Jetzt lebt die Ärztin ihren Traum, studiert auch an der Filmschule. Bald ist sie fertig und sie muss sich im Dschungel von Mumbai ihre Rollen suchen. Es wird nicht einfach, aber trotzdem bereut sie nichts. Mumbai ist ihr Platz. Wenn sie in der Stadt landet, pocht ihr Herz. Sanjay träumt seit seiner Geburt. Er wuchs in einem Kino auf – ein Haus, das alle großen indischen Filme gesehen hat. Meistens saß auch Sanjay im Saal.
Der ist heute sein Wohnzimmer. Sanjay ist der Manager des Hauses. Und er weiß: Das Kino braucht ein Happy End. Ein Happy End, das viele auf den Straßen von Mumbai suchen. Doch das Leben dort ist oft hart. Bollywood lässt die Menschen für einen Moment in die Fantasie fliehen. Im Film gibt es keine Kastenschranken, dort siegt die romantische Liebe. Mit viel Musik und Tanz. Das Bollywood Kino hat Indien geprägt wie kaum etwas anderes. Auch wenn das Happy End alles andere als sicher ist und Bollywood manchmal überraschend anders ist. (Text: NDR)Brasilien – der wahre wilde Westen
Paulo Emilio schreitet über die riesige Festivalfläche in Fernandópolis bei São Paulo. Er ist einer der Bosse des brasilianischen Rodeos, besitzt riesige Rinderzuchtfarmen und dazu Dutzende Wettkampfstiere. Sie räumen regelmäßig Preise ab, womit Emilio, neben der Zucht, riesige Gewinne macht. Der Erfolg seiner Stiere ist kein Zufall. Paulo lässt die Besten per In-vitro-Befruchtung klonen. Nichts überlässt er dem Zufall, denn die gute alte Rodeotradition ist in den vergangen Jahren zu einem professionellen Massenspektakel gewachsen mit Auftritten von Popstars, Rummel und einem riesigen Tiermarkt. Das Rodeo in Fernandópolis ist einer dieser Orte, zu denen die Rodeofans aus ganz Brasilien pilgern. Sie kommen wegen Stars wie Fernando Henrique Novaes.
Der Brasilianer ist einer der besten Rodeoreiter der Welt. Er lebt in den USA, weil dort mehr Geld zu holen ist, kommt aber regelmäßig nach Brasilien, der Heimat des Rodeos, zurück. Dann greift Fernando mit aller Kraft sein gewachstes Lederseil und bestreitet bis spät in die Nacht hinein das Finale. Seine Fans feuern ihn massiv an. Nach dem Turnier zieht es ihn zurück zu seiner Familie, die ihn bewundert, aber auch merkt, welch riesiges, schillerndes Geschäft aus dem traditionellen Rodeo geworden ist. Deshalb gibt es neben all dem Hype auch kritische Stimmen. Die Organisation Fórum Animal kämpft gegen die Rodeos und die Art von Wettbewerben, bei denen Tiere verletzt, misshandelt oder gar getötet werden. (Text: NDR)Brasilien – Die Virenjäger: Die Suche nach den Killern aus dem Urwald
30 Min.Die Wissenschaftlerin Dr. Alessandra Nava aus Manaus sagt: „Die nächste Pandemie kommt aus dem Amazonas“. Sie forscht an Fledermäusen und will herausfinden, welche Viren sich im Urwald verstecken und auch für Menschen gefährlich werden könnten. Tief im Amazonas-Regenwald fängt Dr. Alessandra Nava nachts mit Netzen und Fallen verschiedene Arten von Fledermäusen. In dem Blut der Fledermäuse und im Urin von Nagetieren, konnte sie bereits neue Viren aufgespüren, welche sich irgendwann auch auf den Menschen übertragen könnten. Diese so genannten Zoonosen werden immer häufiger. Je mehr die Menschen der Wildnis auf den Leib rücken, desto wahrscheinlicher wird dieses Überspringen der Arten. Die Zerstörung des Urwaldes bedeutet also auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Pandemien.
Dort wo Agrar-Landschaften auf den Urwald treffen, registrieren Forscher schon jetzt erhöhte Fallzahlen von zum Beispiel Dengue-Fieber. Das Virus passt sich schnell an neue Wirte an. Da es im Randbereich nur noch wenige Tierarten wie Rinder, Schweine und Katzen gibt, hat das Virus es leicht, sich dort zu verbreiten. Damit ist es häufig nur eine Frage der Zeit, bis das Virus sich auch dem menschlichen Organismus anpasst und ihn befällt. „Wenn wir so weiter machen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir mit der nächsten Pandemie konfrontiert sind“, sagt Nava. Und die könnte sich dann von Brasilien aus in die Welt verbreiten. Ein Film von Matthias Ebert. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 21.11.2020 NDR Brasilien – Drei Tage unter illegalen Goldgräbern
30 Min.Der hohe Goldpreis lockt immer mehr illegale Goldsucher*innen an den Amazonas. Das führt zu Abholzungen, Umweltverschmutzung und Konflikten mit der indigenen Bevölkerung. Das Filmteam soll ihn nur „Francés“ nennen, den „Franzosen“. In seinem klapprigen Jeep nimmt er das Team tief mit in den Amazonasdschungel hinein, mitten ins Schutzgebiet. Wohin genau, das darf nicht berichtet werden, denn „Francés“ schürft hier illegal nach Gold. Er ist der Boss einer 15-köpfigen Gruppe, die dem Goldrausch verfallen ist.
Wo vor Kurzem noch Urwaldriesen standen, klaffen jetzt zahllose Löcher. In ihnen schimmert braunes Wasser. Drei Tage lang im Goldgräbercamp unter Plastikplanen schlafen. Erleben, wie die Invasoren mithilfe von Quecksilber an das begehrte Edelmetall gelangen. „Nur das Goldschürfen ermöglicht uns ein würdevolles Einkommen“, erklärt „Francés“. Gejagt werden sie von der Umweltpolizei. „Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel“, sagt er und macht weiter: wegen des hohen Goldpreises und weil er sonst keine Alternative für sich und seine Familie sieht. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 09.04.2022 NDR Brasiliens Traumküste – Schildkröten und Seekühe in Gefahr
30 Min.Die weiblichen Meeresschildkröten kommen zeit ihres Lebens genau zu dem Strand zurück, an dem sie selbst aus dem Ei geschlüpft sind, um ihre eigenen Eier dort abzulegen. Wenn es den Strand noch gibt! Denn immer mehr Strände werden vom Menschen benutzt. Und überall da, wo Hotels oder Promenaden entstehen oder große Städte mit Licht und Lärm die Tiere irritieren, da geht der Bestand der Meeresschildkröten drastisch zurück. Schutzprojekte wie Tamar kämpfen für den Bestand der Pflanzen und Tiere, kämpfen um den Lebensraum der Küstentiere. Denn an der gesamten Küste Brasiliens macht der Mensch den Tieren den Lebensraum streitig. Das ARD-Filmteam beginnt seine Reise im Norden Brasiliens, direkt unterhalb des Äquators.
Von hier aus Richtung Süden wurde Öl an die Küste gespült, Öl aus einem Tanker oder den vorgelagerten Bohrinseln. Weil die Regierung nicht schnell genug reagierte, mussten sich die Menschen aus den Fischerdörfern entlang Tausender Küstenkilometer selbst helfen. Ihren Fang konnten die Fischer über Monate nicht mehr verkaufen. Das Filmteam besucht diese Menschen, um zu sehen, wie es ihnen inzwischen geht. Hier kümmern sich die Menschen des Schutzprojekt Cetáceos, um den Bestand der Seekühe. Auch dieser ist gefährdet vom Hunger der Menschen, sich die Natur Untertan zu machen. Vor der atemberaubend schönen Kulisse brasilianischer Strände, Riffe, Mangroven und Wälder droht ein Stück Lebensraum verloren zu gehen. (Text: NDR)Bratislava – Zwischen neuem Reichtum und alter Armut
Bratislava, Stadt an der Donau, Stadt im Wandel. Aus dem einstigen „Aschenputtel“ im Schatten von Wien und Budapest ist in den letzten Jahrzehnten eine Metropole gewachsen. Schnell, modern, laut, hektisch, betriebsam und voller Spannungen. Ein Vierteljahrhundert nach der Wende gehört Bratislava zu den reichsten Regionen Europas und liegt zugleich in einem der ärmsten Länder der EU. Eine Fahrt über die Donau eröffnet das Panorama auf eine Stadt der Widersprüche, zwischen neuem Reichtum und alter Armut. Auf der Donau-Reise trifft das Filmteam Hipster, Fließbandarbeiter, Plattenbaubewohner, Teilzeitauswanderer und Hobbykapitäne. Gewinner und Menschen, die abgehängt wurden während eines rasanten Umbruchs. (Text: NDR)Breslau – Wroclaw: Eine Stadt auf dem Sprung
Bretonische Geheimnisse
Finistère, das bedeutet „das Ende der Welt“. So heißt ein Teil der Bretagne, und es scheint wirklich, als hätte dieser Landzipfel, der weit in den Atlantik hineinragt, kaum etwas mit dem restlichen Frankreich zu tun. Es ist ein ganz besonderer Menschenschlag, der hier lebt. Eng mit der Tradition verbunden, zuweilen eigenbrötlerisch und unglaublich stolz auf ihren Landstrich. „In der Bretagne ist das Wetter schön – fünfmal am Tag“, so beschreiben die Menschen dort selbstbewusst das oft raue Klima. Für die Dokumentation „Bretonische Geheimnisse“ hat die Frankreich-Korrespondentin Ellis Fröder die Region und ihre Bewohner besucht. Sie traf eine Fischerin, die mit ihrem Fang und dem Verkauf der Fische ihre Familie ernährt, einen Austernbauer und Naturschützer auf den Glenan-Inseln, die sich um den Fortbestand von Korallen und Algen kümmern. (Text: ARD-alpha)lief zuvor bereits außerhalb der ReiheBrexit
deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 23.03.2019 angekündigtBritisch – aber gut – Von Fish und Chips und feiner Küche
Die Briten sind berüchtigt für ihre Küche: verkochtes Gemüse, rohes Fleisch und fettige Chips, als Nachtisch frittierte Schokoriegel. Bis vor kurzem rettete nur das berühmte Englische Frühstück oder eine gepflegte Teatime den Ruf der Briten. Aber jetzt ist alles anders: Seit Starkoch Jamie Oliver den europäischen Spitzenköchen zeigt, wo es lang geht, liegt die britische Küche voll im Trend. Dabei weiß kaum jemand, dass außer Fish and Chips auch noch andere Köstlichkeiten in Großbritanniens Öfen zu finden sind: das schottische Nationalgericht Haggis zum Beispiel, ein mit Innereien und Hafermehl gefüllter Schafsmagen, scharf gewürzt.
Da wäre noch der nationale Wettbewerb der Sandwichköche, bei dem jedes Jahr das beste Sandwich gekürt wird, nur gekrönt von der schottischen Bar, die als Spezialität frittierte Mars-Riegel offeriert. Uwe Schwering reiste durchs britische Königreich bis hinauf nach Schottland und durchlebte Höhen und Tiefen der britischen Küchenkultur. Dabei entdeckte er auch wahre Wunder wie den Schaumwein aus dem südenglischen Sussex, nach dem sich französische Champagnerhersteller die Finger lecken. (Text: NDR)Die Brücke der kleinen Wunder – Ein Jahr Alltag in Nairobi
30 Min.Gemüse, ein neues Bett, einen Teller günstige Suppe oder eine neue Frisur? Das gibt es alles an dieser Brücke. Die Brücke, um die es in diesem Film geht, führt über die Hauptverkehrsader von Kenias Hauptstadt Nairobi. Sie ist eine Lebensader für Tausende Menschen. Die Brücke verbindet auch ein Armenviertel mit einem wohlhabenden Stadtteil der Hauptstadt. Schon 2015 hatte Sabine Bohland das Leben an der Brücke beobachtet und dabei drei Menschen getroffen: den Suppenkoch Mogaka, die Gemüsefrau Jacky und den Studierenden Saidi. Fünf Jahre später wollte sie wissen: Was ist aus den drei Kenianern geworden? Haben sich die Träume von damals erfüllt? (Text: NDR)Brünn boomt – Das neue Silicon Valley Tschechiens
Nach Prag war Brünn die ewige Nummer zwei unter den Städten in Tschechien. Doch nun emanzipiert sich der Ort im Süden des Landes von der übermächtigen Hauptstadt. Brünn startet durch: innovativer, internationaler, schneller und hipper als der Rest des Landes. Die Metropole in Mähren hat sich gemausert zum Zentrum von Technik, Technologie und Wissen. Die alte Industriestadt, einst für die Tuchherstellung als „mährisches Manchester“ gefeiert, erfindet sich neu: Auf alten Fabrikarealen entstehen neue Dienstleitungszentren, Luft- und Raumfahrttechnik stehen für High-Tech, Technische Hochschulen und Start-ups machen Brünn zur digitalen Hauptstadt des Landes. Nicht Touristen bevölkern die Straßen, sondern Studierende. Coole Bars, moderne Architektur und ein frischer Blick auf die eigene Geschichte: Brünn ist frech geworden. Ein neuer Gründergeist befeuert die Stadt. (Text: NDR)Caprivi – Ein Zipfel Afrikas – Ein wenig bekanntes Stück Namibia
Es ist ein seltsames Stück Afrika, jener Landstrich, der sich Caprivi-Zipfel – so heißt er wirklich – nennt. Am Nordrand Namibias weist ein dünner Streifen Land Richtung Osten, als wolle er unbedingt den Indischen Ozean erreichen. Und so war das ursprünglich auch gedacht gewesen. Das deutsche Kaiserreich wollte eine Landverbindung zwischen seinen Kolonien in Ost- und Südwestafrika schaffen, benannt nach dem damaligen Reichskanzler Leo Graf von Caprivi. Durch den Helgoland-Sansibar-Vertrag hatte Deutschland 1890 diesen etwa 400 Kilometer langen Landstreifen von Großbritannien bekommen.
Die Landverbindung kam nicht, aber der Caprivi-Zipfel blieb – heute Teil Namibias. Der Caprivi-Zipfel ist ein wenig bekanntes Stück Afrika, jahrzehntelang vergessen. Eine regenreiche Region, die mächtigen afrikanischen Flüsse Okavango und Sambesi fließen durch den dünnen Landstrich. Weite Teile sind Naturschutzgebiet, aber sie sind nicht eingezäunt. Also wandern wildlebende Tiere, wie Elefanten, frei umher. In letzter Zeit wird der Caprivi auch touristisch immer interessanter. (Text: mdr)
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