2018, Folge 1–17
Ende 2019 gab es laut BR-Informationen bereits mehr als 2500 Folgen
Damals: Rund um die Zugspitze
Folge 1Ein Skitag mit Zugfahrt, Verpflegung, Lift und Lehrer für nur fünf Mark pro Person – das gab’s in den 1950er-Jahren noch in Garmisch-Partenkirchen! In der Reihe „Damals“ ist Sybille Krafft diesmal auf eine filmische Zeitreise ins Werdenfelser Land gegangen. Sie besuchte dort Handwerker und Landwirte, Fiaker und Geschäftsleute, Wirtinnen und Wintersportler. Auf Deutschlands höchstem Arbeitsplatz, der Zugspitze, hat sie sich mit Seilbahnbauern und Wetterbeobachtern über den Wandel in dieser berühmten Alpenregion unterhalten. Denn während der Tourismus damals in den 50er und 60er-Jahren den Talkessel zwischen Wank, Kramer und Alpspitze eroberte, lebten die Bauernfamilien mit ihrer mühsamen Winterarbeit noch in einer ganz anderen Welt. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 07.01.2018 BR Silvesterklausen – Ein Winterbrauch im Appenzellerland
Folge 2Silvester in Urnäsch, einem kleinen Dorf im Schweizer Appenzellerland. Noch mitten in der Nacht kleiden sich die Männer vom Waisenhaus-Schuppel in feinen Samt, setzen sich mit kleinen Figuren, Glasperlen und Spiegelchen bestückte Hüte und Hauben auf und gehen von Hof zu Hof. Mit dem Klang der Schellen und Rollen und mit einem vielstimmigen Jodelgesang bringen sie die Glückwünsche für ein „gutes Neues Jahr“ zu ihren Mitmenschen. Solch eine Sängergruppe heißt hier Schuppel. Zum Waisenhaus-Schuppel gehören sechs Männer: zwei „Rolli“ und vier „Scheller“. Zu diesen Männern sagen sie „Chläus“, und weil man sie nur an Silvester sieht, sind es „Silvesterchläus“. Die Urnäscher feiern zweimal Silvester: das erste Mal am 31. Dezember, das zweite Mal am 13. Januar nach dem julianischen Kalender.
Die protestantischen Urnäscher haben nämlich den von Papst Gregor im 16. Jahrhundert reformierten Kalender erst im 20. Jahrhundert anerkannt. Den alten, den julianischen, haben sie aber immer noch nicht ganz aufgegeben. Am Morgen des 13. Januars, des „alten Silvesters“, wütet ein Schneesturm. Es scheint einer jener Tage zu werden, an denen man keinen Hund vor die Tür schickt. Aber Werner und Bruno und der ganze Rössli-Schuppel wollen bald in Richtung Tal losziehen. Das Filmteam begleitet sie und andere Schuppel durch diesen größten Festtag der Urnäscher – durch Sturm und Schnee, von Hof zu Hof, von Haus zu Haus und in der Nacht von Gasthaus zu Gasthaus. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 14.01.2018 BR Kochgeschichten – Südtiroler Krapfen
Folge 3Früher waren die Tage, an denen es Krapfen gab, festgelegt. Es waren meistens Festtage, in den westlichen Tälern Südtirols gab es zum Beispiel sechzehn Krapfentage. Im Ultental gab es nur zwei Krapfentage und man kannte nur eine Art von Krapfen: die süßen Mohnkrapfen. Diese haben es aber in sich, denn die Ultener bauen für diese Spezialität auch den Mohn selber an und haben sogar einen eigenen Samen, der auf den Höfen schon seit vielen Generationen gesät wird. Das Tirtl ist eine Spezialität des Puster- und Eisacktals. Tirtlen gibt es mit verschiedenen Füllungen – mit Kartoffeln, Topfen, Spinat oder Sauerkraut. Der Filmautor zeigt die Kahn-Wirtin aus Gsies und ihre zwei Schwestern beim Tirtlen-Backen.
Etwas ganz Besonderes sind die Pustertaler Kirchtagskrapfen. Das sind aufgeblähte hohle Sauerteigkrapfen. Sie sehen aus wie große, längliche Luftballons und sie so toll hinzubekommen, wie es der Terentner Bäuerin Elisabeth Pichler gelingt, ist eine Kunst. Für ihren Almabtrieb in Pfunders backen die Eggerbäuerin und ihre Tochter gleich drei Tage lang Krapfen. Da gibt’s dann fünf Sorten Krapfen und von jeder Sorte sehr viele. Denn an dem schönsten Tag im Bauernjahr lassen sich die Eggerbauern nicht lumpen. Es gibt Schotteplattlen und Mogane, es gibt saure Krapfen und süße. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 28.01.2018 BR Winter in Musau
Folge 4Zwischen Reutte und Füssen, nahe der deutsch-österreichischen Grenze, liegt der kleine Ort Musau. Das Lechtal weitet sich hier und kurz darauf fließt der Lech auf die deutsche Seite und mündet dort in den Forggensee. In Musau leben knapp vierhundert Menschen. Viele von ihnen sind „Grenzgänger“ und arbeiten im „Deitschen draußen“, wie man hier sagt. Landwirte gibt es noch ein paar, Touristen so gut wie keine. Früher führte die Straße durch den Ort. Hier, kurz vor der Grenze deckten sich die Ausflügler im kleinen Dorfladen mit Schokolade, Zigaretten und Spirituosen ein.
Heute wird der Verkehr auf die Umgehungsstraße am Ort vorbei Richtung Fernpass geleitet. Nur am Wochenende bei Stau, lotst das Navi so manchen Urlauber durch das beschauliche Musau. Die Menschen hier sind offen und hilfsbereit, jeder schaut auf den anderen. Der Autor Klaus Röder begleitet einige Musauer bei ihrer täglichen Arbeit, zeigt das Dorfleben und die Bräuche, wie das Scheibenschießen beim „Funkenfuirar“ am Ende des Winters. Eine intakte Gemeinde, die heuer ihr 800-jähriges Jubiläumsfest feiert. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 04.02.2018 BR Am Weißwurst-Äquator – Dialekte entlang der bayerischen Donau
Folge 5Manche nennen die Donau scherzhaft Weißwurst-Äquator, angeblich, weil sich da der Bayer vom Preuß’ trennt – ob’s stimmt, sei dahingestellt, denn die Donau war von jeher eher ein verbindendes denn ein trennendes Element. Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, der Süden der Oberpfalz und der Rand des Bayerischen Walds sind die Landstriche, die die Donau in Bayern durchfließt, und damit ganz unterschiedliche Dialektregionen. Steffi Kammermeier hat sich aufgemacht, die Sprachfarben zwischen Neu-Ulm und Passau zu erkunden. Wie es bei ihnen daheim klingt, berichten etwa Kabarettistin Sissy Schafferhans aus Neuburg, die Regensburger Erzählerin Erika Eichenseer oder auch Hans Wax, der als stellvertretender Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz ebenso begeistert Dialekt spricht wie all die anderen Menschen, denen Steffi Kammermeier auf ihrer Fahrt Donau abwärts begegnet ist.
Nicht nur als Mundartsprecher, sondern auch musikalisch begleiten den Film die „Mehlprimeln“ Reiner und Dietmar Panitz aus Kaisheim, der Aldersbacher Männerchor, das Original Pettendorfer Bauernballett sowie Kabarettistin Barbara Dorsch aus Passau. Zu Wort kommen auch die Dialektforscher Stefan Kleiner, Ludwig Zehetner und Rosemarie Spannbauer-Pollmann. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 18.02.2018 BR Damals am Bodensee
Folge 6Auf ihrer filmischen Zeitreise ist Sybille Krafft diesmal ans „Schwäbische Meer“ gefahren, und zwar an den bayerischen Teil des Bodensees. Er erstreckt sich über 18 km Uferlänge von Lindau im Osten bis nach Nonnenhorn im Westen. Die „bayerische Riviera“ hat sich seit den 1950er- und 60er-Jahren enorm verändert: Aus feuchten Wiesen am Wasser ist hochbegehrter Baugrund geworden, die exklusive Sommerfrische für Privatiers, Kaufleute und Künstler hat sich zu einem Pilgerort für den Massentourismus entwickelt. Sybille Krafft hat Obstbauern und Winzer, Fischer und Köche, Segler und Motorbootfahrer, Hotelbesitzer, Buch- und Kunsthändler besucht, um sich mit ihnen über alte und neue Zeiten zu unterhalten. Illustriert werden die Erzählungen auch durch wahre Schätze aus dem BR-Fernseharchiv wie etwa Aufnahmen von den ersten Nobelpreisträger-Tagungen, von Wasserfreuden anno dazumal oder vom Jahrhundertereignis Seegfrörne, des zugefrorenen Bodensees im Jahre 1963. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 18.03.2018 BR Dem Wasser auf den Grund gehen – Schutz für unser kostbarstes Lebensmittel
Folge 7Immer mehr Biogasanlagen, immer mehr Massentierhaltung, immer größere Mengen an Gülle sowie der Einsatz von Pflanzengiften und Kunstdünger haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass sich die Wasserversorger immer häufiger gezwungen sehen, Brunnen zu schließen, weil die gesetzlichen Grenzwerte für Nitrat und Rückstände von Spritzmitteln überschritten wurden. Beinahe 40 Prozent der Grundwasservorkommen in Deutschland sind bereits durch Umweltgifte belastet – kein gutes Omen für die Zukunft angesichts der Tatsache, dass es zwanzig Jahre dauern kann, bis die Gifte von heute im Grund und damit im Trinkwasser von morgen angekommen sind.
Die Folge: Brunnenbauer haben Hochkonjunktur, weil die Wasserversorger immer neue Bohrungen in Auftrag geben – sie hoffen, in großer Tiefe auf noch unbelastetes Grundwasser zu stoßen, das sie mit dem bereits vorhandenen, belasteten Wasser mischen können, um die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten. Lorenz Knauer hat sich auf eine spannende Reise kreuz und quer durch Bayern gemacht, um herauszufinden, wie die Wasserversorger mit der enormen Herausforderung umgehen, auch künftig möglichst unbelastetes Wasser an die Verbraucher zu liefern.
Er ist dabei auf interessante und kreative Ansätze gestoßen wie z.B. das „Wasserschutzbrot“ in Unterfranken, das aus wenig gedüngtem Weizenmehl gebacken wird. In der Oberpfalz fand er das „Bio-Mineralwasser-Siegel“ des Neumarkter Öko-Bier-Pioniers Franz Ehrnsperger, der einen Reinheitsstandard geschaffen hat, weit höher als die gesetzlich vorgeschriebenen Werte … Und in Niederbayern besuchte er eine Bürgerinitiative, die sich gegen den ungebremsten Ausbau von Schweineställen in ihrer Gegend zur Wehr setzt.
Knauers ernüchterndes Fazit am Ende der Reise: Die Wasserversorger stehen vor einem fast unlösbaren Dilemma – auf der einen Seite schreibt ihnen der Gesetzgeber strenge Grenzwerte für Schadstoffe im Trinkwasser vor – auf der anderen Seite versäumt es der Gesetzgeber seit Jahrzehnten, nachhaltig wirksame Obergrenzen für die Belastung der Böden durchzusetzen: Nicht umsonst hat die EU-Kommission Deutschland 2016 vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt, weil es die Grenzwerte für Nitrat im Wasser nicht einhält … (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 25.03.2018 BR Klosterküchen in Franken
Folge 8„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“, sagt man ja – so waren seit jeher die Klosterküchen Dreh- und Angelpunkt hinter den Klostermauern. Heutzutage werden nicht nur Mönche und Nonnen verköstigt. Seit jeher waren die Klosterküchen Dreh- und Angelpunkt hinter den Klostermauern: Alles wurde selber angebaut, gehegt, gepflegt und geerntet. Doch die Zeiten haben sich geändert. Da, wo früher Mönche und Nonnen verköstigt wurden, bleiben immer mehr Plätze leer. Und so haben sich die Tore der Klosterküchen weit nach außen geöffnet, wurden neue soziale Aufgaben übernommen.
Davon profitieren z. B. Kindergärten und Horte in Volkach oder die Schülerinnen der Klosterschule, die zum Orden der Dillinger Franziskanerinnen gehören. „Ora et labora“ – bete und arbeite – die Mönche im Benediktinerkloster Münsterschwarzach versorgen über ihre Klosterküche neben dem Konvent noch ein angeschlossenes Gymnasium, Gästehäuser für Exerzitien-Teilnehmer, immer mehr „Besucher auf Zeit“, das Jugendhaus und Bedürftige mit. Die nahe gelegene Weinstadt Würzburg ist durch viele Kirchen und markante Klosteranlagen geprägt.
Die Kongregation der Erlöserschwestern besitzt gleich ein ganzes Altstadtviertel, ein riesiges Klosterareal mit Mutterhaus, gleich hinter dem Dom. Von dieser Klosterküche aus werden die meist älteren Schwestern versorgt, die Patienten aus der Theresienklinik nebenan, einige Kindergärten und die Bedürftigen der Armenstube St. Elisabeth. Dabei haben die Klosterküchen in Franken auch heute noch eines gemeinsam: Sie verstehen es, herzhaft und geschmackvoll für eine Vielzahl an Menschen zu kochen. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 08.04.2018 BR Autobahngeschichten – Zwischen Regensburg und Nürnberg
Folge 9Zwischen den alten Handelsstädten Regensburg und Nürnberg herrschte schon immer reger Verkehr. Wer Regensburg auf der Autobahnbrücke über die Donau verlässt, dem fällt als erstes die kleine Fähre über die Donau auf. Schon seit dem 11. Jahrhundert werden hier Fahrzeuge und Menschen über den Fluss gebracht. Auch das alte Wirtshaus in Eilsbronn war eine Station für die Reisenden. Schlösser und Burgruinen am Weg der heutigen Autobahn stammen aus der Zeit der Handelsstraßen, die aus Böhmen, Italien und dem Ruhrgebiet hier vorbeiführten. Seit dem Ende der 1960er-Jahre bestimmt die Autobahn die Landschaft und das Leben vieler Anwohner. Ehemals einsame Einödhöfe liegen heute direkt neben der Autobahn, Gemeinden werden geteilt und besinnliche Klosterruinen vom Lärm beschallt. Ein Filmteam ist durch das Oberpfälzer Jura und die Kuppenalp bis nach Mittelfranken gefahren und hat Menschen besucht, die an und mit der Autobahn leben. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 15.04.2018 BR Von Kellerbier und Fleck – Brauereigasthöfe in der Fränkischen Schweiz
Folge 10 (45 Min.)In der Bauerei Hübner in Steinfeld in der nördlichen Fränkischen Schweiz.Bild: BR/Herbert LehnerWer durch die Fränkische Schweiz zwischen Bamberg, Bayreuth und Forchheim fährt, findet in vielen kleinen Orten ein oder zwei Braugasthäuser, die selbst brauen und noch dazu gutes Essen und eine fränkische Brotzeit anbieten. Oft haben sie erst ab Nachmittag geöffnet oder nur an einigen Tagen in der Woche. Meist arbeitet hier die ganze Familie, damit der Betrieb läuft. Manche der Braugasthöfe gibt es schon seit Hunderten von Jahren. Beim Held in Oberailsfeld und beim Hübner in Steinfeld gibt es den ganzen Tag warme Küche und Brotzeit.
Wenn beim Hübner Taubenmarkt ist, kommen die Leute von weit her, auch, weil es dann saure Fleck gibt, Kutteln. In Geisfeld betreibt die Brauerei Griess zusätzlich einen Keller, der idyllisch in einem Wäldchen etwas außerhalb des Dorfes liegt. In Pretzfeld im Süden der Fränkischen Schweiz hat Mike Schmitt eine neue Brauerei mit Gasthaus gegründet. Er experimentiert mit alten und neuen Biersorten, das Gasthaus vom Nikl-Bräu hat nur am Wochenende geöffnet. Seine Mutter und seine Tanten kochen – Biergulasch und Schäuferla. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 22.04.2018 BR Megscht mitlousn? – Dialekt in Werdenfelser Land und Nordtirol
Folge 11Für Sprachforscher ist das Werdenfelser Land um Garmisch Partenkirchen ein besonderer Schatz: Nicht nur, dass der Dialekt hier noch ganz selbstverständlich zum Alltag gehört – hier reden die Leute auch noch von Dorf zu Dorf unterschiedlich – wie in alten Zeiten. Die Dokumentarfilmerin Steffi Kammermeier hat eine Reise in die außergewöhnliche Mundart-Region rund um Garmisch-Partenkirchen unternommen und sich umgehört am Fuße von Zugspitze und Karwendel, im Geviert zwischen den Flüssen Ammer, Isar, Loisach und, auf österreichischer Seite, dem Inn. Ein ebenso interessanter wie vergnüglicher Streifzug mit vielen authentischen Dialektsprechern. Der Sprach-Forscher Bernhard Stör kennt sich auf bayerischer Seite mit den Eigenheiten und Besonderheiten aus, Yvonne Kathrein von der Universität Innsbruck weiß, woran man die Nordtiroler Färbung erkennt. Musikalisch garnieren das Thema der Kabarettist Harald Helfrich und die Sängerin Ozzy Thompson. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 29.04.2018 BR Der große Sprung ins kleine Haus
Folge 12Aus den USA kommt die Idee vom „Tiny House“ – das sind kleine mobile Häuser unter 50 qm. Sie passen gut in eine Zeit, in der immer mehr Menschen flexibel leben und arbeiten, aber trotzdem ihre eigenen vier Wände haben wollen. Nikki Oehme hat ihr schönes altes Haus nahe der fränkischen Stadt Roth durch ein 44-qm-Fertighaus ersetzt. Sie hat sich für ein Single-Leben entschieden, will viel unternehmen und ihre Freizeit nicht mit Putzen und Renovieren verbringen. Reinhard Giebelhausen, Bootsbauer am Starnberger See, sucht nach dem Auszug der fünf Kinder nach einer neuen Lebensform für sich und seine Frau. Sein Traum ist ein Öko-Dorf mit lauter Mini-Häusern, die wenig Fläche und Energie benötigen.
Für nur 4.000 € hat er ein Modell gebaut, in dem er jetzt an den Wochenenden Probe wohnt. Nicht jeder ist so bescheiden: Die Kunsthandwerkerin Maria Cetinbas hat in Pfaffenhofen an der Ilm eines der wenigen originalen Kleinbauernhäuser gekauft, die aus alten Zeiten übrig sind, und in jahrelanger Arbeit in ein Schmuckstück verwandelt – mit immerhin 75 qm. Während die Familie Mayer in Sulzemoos nahe Augsburg eine alte Tradition belebt: Neben dem großen Haus steht ein modernes „Austragshaus“ für die Senioren, die jetzt bei den Kindern leben können, aber ihren eigenen Lebensstil pflegen können. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 06.05.2018 BR Unsere Wiesen – Mehr als grün
Folge 13Nach blühenden Wiesen, in denen viele verschiedene Blumen, Kräuter und Gräser wachsen, muss man heutzutage suchen. Die intensive landwirtschaftliche Nutzung, zu der Kunstdünger, Pestizide und Insektizide gehören, hat dem Artenreichtum vielerorts ein Ende bereitet. Bunte Wiesen sind nicht nur eine Augenweide, sondern liefern auch besseres Futter für Nutztiere, tragen zum Erhalt gesunder Böden bei und schützen unser Grundwasser. Trotzdem sind sie so selten geworden, dass die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft und der BUND Naturschutz jedes Jahr eine Wiesen-Meisterschaft ausrichten.
Die Filmemacherin Gabriele Mooser hat mehrere Preisträger besucht, unter ihnen die Familie Strauß im mittelfränkischen Schillingsfürst: Sie hat einen Nebenerwerbsbetrieb mit zehn Hektar, dessen Glanzstück eine mit Orchideen und Trollblumen übersäte Streuwiese ist. Während die Familie Schülein im Frankenwald rund 200 Hektar Grünland bewirtschaftet, das Futter für rund 100 Mutterkühe und 300 Mutterschafe liefert.
Sie kommt weitgehend ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel aus und so blühen auf ihren Wiesen Waldstorchschnabel, Wiesenknopf, Schlangenknöterich und sogar die vielerorts vom Aussterben bedrohte Arnika. Solche Wiesen kann es nur geben, wenn die Landwirte bereit sind, sie im Einklang mit der Natur zu nutzen, und das heißt nicht nur ohne Chemie, sondern auch, sie nicht trockenzulegen und keinesfalls vor der Samenreife zu mähen. So bringen schöne Wiesen leider auch weniger Ertrag – aber manchen Bauern ist es das trotzdem wert. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 20.05.2018 BR 100 Jahre Freistaat Bayern – Vom Ende der bäuerlichen Familienbetriebe
Folge 14Als vor 100 Jahren Kurt Eisner den Freistaat Bayern ausrief, dominierten auf dem Land die bäuerlichen Familienbetriebe, die ihr eigenes Land bewirtschafteten, das ihnen im Zuge der Bauernbefreiung übertragen worden war. Und sie wirtschafteten effizient: Weil die Frau und die Kinder mithelfen mussten und die Großeltern auch noch. Je weniger fremde Arbeitskräfte sie beschäftigten und je mehr sie ernteten, desto mehr verdienten sie. In den Jahrhunderten davor war das anders gewesen. Da mussten die Bauern an die Grundherren Abgaben zahlen. Und heute? Es sind Entwicklungen zu erkennen, die dem Abgabenprinzip ähneln: Immer mehr Landwirte wirtschaften auf gepachteten Flächen und die Pachtpreise sind in den letzten Jahren geradezu explodiert. Meinhard Prill hat sich umgesehen, was diese Entwicklung für die bäuerlichen Familienbetriebe bedeutet. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 27.05.2018 BR Im Knoblauchsland
Folge 15Auf den Sandböden im fränkischen Knoblauchsland wird Gemüse schon seit Jahrhunderten angebaut. Bis heute arbeiten fast ausschließlich Familien als Gemüsebauern. Um ihr Gemüse weiterhin regional anbauen zu können, brauchen sie genügend Flächen. Doch im Knoblauchsland wird es immer enger. Filmautorin Sandra Schlittenhardt hat sich vor Ort umgesehen. Das Knoblauchsland liegt genau im Zentrum des Städte-Dreiecks Nürnberg-Fürth-Erlangen und ist heute eines der größten zusammenhängenden Gemüseanbaugebiete in Deutschland. Kartoffeln, Kohl, Kohlrabi, Lauch, Zucchini oder Salat wachsen hier im Freiland oder, mittlerweile immer mehr, in riesigen Gewächshäusern.
Nur Knoblauch, der ursprüngliche Namensgeber, wird nicht mehr angebaut. Es sind fast ausschließlich Familien, die hier als Gemüsebauern arbeiten. So wie Gerdi Engelhardt und ihr Mann Rudolf aus Buch. Arbeitsstunden zählen sie nicht, ihre Felder bewirtschaften sie traditionell. Auf den rund 18 Hektar wächst fast alles: vom Spargel im Frühling bis zum Kohl im Herbst. Frühmorgens bringen sie ihr frisch geerntetes Gemüse zum Nürnberger Hauptmarkt, danach geht es wieder raus aufs Feld.
Einer ihrer Stammkunden ist Sternekoch Andree Köthe. Im Knoblauchsland ist er bekannt, denn am liebsten holt er sich seine Zutaten selbst vom Feld. Gemüse spielt in seiner Küche die Hauptrolle. Fritz Boss in Almoshof setzt auf Gewächshäuser. In seinen dunklen Kühlkammern sprießt der Chicorée. Das neuste Projekt des Gemüsebauern sind Erdbeeren. In Gewächshaushallen, auf insgesamt 18.000 Quadratmetern, wachsen sie in großen Kästen ohne Erde. Schon im Frühjahr kann er hier die ersten heimischen Erdbeeren ernten.
Um auch in Zukunft ihr Gemüse weiter regional anbauen zu können, brauchen die Familienbetriebe genügend Flächen. Doch im Knoblauchsland wird es enger. Die Stadtgrenzen rücken immer näher, Gewerbegebiete und Wohnsiedlungen breiten sich aus. Der Nürnberger Flughafen, 1955 mitten ins Knoblauchsland gebaut, hat sich über die Jahrzehnte erweitert und bereits einiges an freien Flächen verschlungen. Das alles treibt Grundstücks- und Pachtpreise in die Höhe und macht eine weitere Ausdehnung der Betriebe nicht mehr möglich. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 03.06.2018 BR Spezialitäten aus dem Fichtelgebirge
Folge 16Im oberfränkischen Fichtelgebirge ist die traditionelle Koch- und Backkunst mit Zutaten aus der Region noch sehr beliebt. Annette Hopfenmüller und ihr Filmteam sind dabei, wenn in Hausgärten oder in der freien Natur gepflückt, gezupft, gegraben und gesammelt wird, dazu haben sie Küchen, Backstuben und eine Destille ausfindig gemacht, die sich der „alten Zeit“ verbunden fühlen, aber auch Sinn für neue Kreationen haben. Im Fichtelgebirge wachsen hunderte von essbaren Kräutern, aus denen man verschiedenste Köstlichkeiten zubereiten kann. Im „Kräuterdorf“ Nagel, das mit seiner Wildkräuterküche nicht nur Touristen anlockt, sondern auch die Dorffrauen inspiriert, gibt es ungewöhnliche Rezepte, z.B. mit Schlangen-Knöterich, die Kräuterfrau Erika Bauer serviert aber auch „Schweiners mit Stingel“, ein fast vergessenes, sehr deftiges Gericht.
Während Gerald Kastl aus Weißenstadt die Kräuter zu feinen Spirituosen destilliert. Der Besuch in seiner 150 Jahre alten Destille ist auch ein Ausflug in die Vergangenheit, der sich die Food-Stylistin Beate Roth auf ganz andere Weise widmet: Sie gibt Einblicke in die verrückt-dekadente Küche, die der Fichtelgebirgs-Schriftsteller Jean Paul in seinen Romanen beschreibt. „In die Pilze“ geht’s mit dem Bischofgrüner Gastwirt Thomas Puchtler, der damit seine Gäste verwöhnt, während die Schwarzbeeren vom Großen Kornberg auf den großzügig portionierten Torten und Kuchen eines Bauernhof-Cafés landen, das die Familie Petzold in Großschloppen betreibt. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 10.06.2018 BR An der oberfränkischen Steinach
Folge 17Nahe der früheren „Zonengrenze“ fließt ein kleiner Fluss von Thüringen nach Oberfranken – die Steinach. Nur gut 20 Kilometer sind es von hier bis zur Mündung, doch die kurze Strecke ist erstaunlich facettenreich. Wild und naturbelassen mäandert die oberfränkische Steinach durch einen Landstrich mit unaufdringlicher Schönheit und durch Orte mit alten Mühlen und Schieferhäusern, die der Strukturwandel der letzten Jahrzehnte allerdings sehr verändert hat. Nicht nur, dass hier keiner mehr mahlt, auch die Kinderwagen-Industrie, für die diese Region einmal weithin bekannt war, ist fast ausgestorben.
Mancherorts gibt es auch kein richtiges Dorfleben mehr. Trotzdem kann man im Steinachtal viel Schönes und Interessantes entdecken, meint die Filmemacherin Annette Hopfenmüller, die nicht weit von hier aufgewachsen ist. So etwa gibt es die Mühlen-Bäckerei, die mit exzentrischer Tortenkunst auf sich aufmerksam macht, die beiden Gasthäuser, die offenbar ein Rezept gegen das „Wirtshaussterben“ haben, oder eine der letzten Kinderwagen-Firmen, die von zwei jungen Leuten mit innovativen Ideen gerettet wurde.
Man kann sich in einem Wasserschloss von den einstigen „hohen Herrschaften“ erzählen lassen, mit Fliegenfischern in einen Mühlbach steigen oder zu den alten Kopfweiden spazieren, die liebevoll gepflegt werden. Und die Einheimischen können noch Geschichten erzählen vom Leben am einstigen „Todesstreifen“ zur DDR. Oder man hört kernigen Marktgraitzern an der Steinach-Mündung beim Philosophieren zu … (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 22.07.2018 BR
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