2015, Folge 4–6

  • Folge 4
    Enthüllungsjournalist Günter Wallraff und ein Reporterkollege belegen mit ihren Recherchen, dass die Mitarbeiter wegen akuten Personalmangels und einem hohen Krankenstand oftmals hoffnungslos überfordert sind. Ihrem Auftrag, Langzeitarbeitslose zu beraten und wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren, können viele Jobcenter deshalb kaum nachkommen – zu Lasten der Kunden und auch der Steuerzahler. Betroffene Hartz IV-Empfänger geraten in Existenznot, weil sich die Auszahlungen mitunter monatelang verzögern. Weil es zu viele Kunden für zu wenige Mitarbeiter gibt, hat das „Team Wallraff“ auch erlebt, dass Vorschriften umgangen wurden.
    Einem RTL-Reporter gelingt es als erstem TV-Journalisten, über einen längeren Zeitraum undercover in mehreren Jobcentern zu recherchieren. Als Praktikant erlebt er dort, wie groß die Wut und der Stress der Mitarbeiter sind und wie dringend ihr Wunsch nach Veränderungen ist. Drei Aussagen von Mitarbeitern, die stellvertretend für viele stehen: „Letztendlich ist das Jobcenter eine Institution, die so viel mit sich selbst zu tun hat, dass wir gar keine Kunden brauchen.“, „Aus meiner Sicht sind Jobcenter heute immer noch Geldverbrennungsmaschinen mit einer völlig desolaten Personalstruktur.“ … „Also, da wird nur Arbeitslosigkeit verwaltet.“ (Text: RTL)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.03.2015RTL
  • Folge 5
    Rund 14 Millionen Menschen – vom Kindergartenkind bis zum Senior – essen täglich Gerichte, die in einer Großküche produziert werden. Das „Team Wallraff“ wollte wissen, unter welchen Bedingungen die Verpflegung für die Schwächsten in unserer Gesellschaft – Kinder, alte und kranke Menschen – hergestellt wird und was in den verkauften Gerichten so alles enthalten ist. Die Reporterin Stefanie Albrecht arbeitete dazu Undercover im Herbst und Winter des vergangenen Jahres in mehreren Großküchen. Erste Station: die Firma vitesca in Wuppertal (Tagesproduktion: bis zu 25 000 Mittagessen für Kindergärten und Schulen in Deutschland), die mit drei Kochmützen zertifiziert ist – der laut ag Schulverpflegung höchsten positiven Bewertung.
    In ihrer Probewoche wurde sie gleich angehalten, schimmelige Gurken zu verarbeiten. Mehrfach entdeckte sie Waren, die nach dem Cook- und Chill-Verfahren (erst kochen, dann innerhalb von 90 Minuten auf 3 Grad runterkühlen) nicht ordnungsgemäß gechillt wurden, um eine mögliche Keimbildung auszuschließen. Und sie fand diverse Fleischpackungen, deren gekennzeichnetes Verbrauchsdatum längst abgelaufen ist.
    Bei mehreren Kisten Bio-Hackfleich, einer leicht verderblichen Ware also, das zu „Chili con carne“ verarbeitet werden soll, war das Verbrauchsdatum laut Kennzeichnung sogar seit über neun Monaten abgelaufen! Eine Straftat, wie ein Anwalt für Lebensmittelrecht klarstellt. In der Großküche der Duisburger Firma diversa, die täglich 600 Essen für Kindergärten und Grundschulen zubereitet, lernte Stefanie Albrecht, wie man dort zum Teil kocht, ohne zu Kochen: Im Rahmen eines Schnupperpraktikums erlebte sie, wie aus kalt zusammengerührten Zutaten wie Wasser, Tomatenpulver, Chilipulver, Dosengemüse und Soja-Hack ein „Chili sin Carne“ zusammengerührt wurde, das erst in der Schule kurz vor der Ausgabe zum ersten Mal erhitzt wird.
    Weil Günther Wallraff schon mehrfach auf die Qualität des Essen in den Häusern der Marseille Kliniken AG aufmerksam gemacht worden war, meldete er sich in einer ihrer Einrichtungen, dem Pflegeheim Amarita in Oldenburg, Undercover zum Probeessen an. Außerdem schleuste sich die RTL-Reporterin Düzen Tekkal dort als Küchenhilfe für ein Praktikum im letzten Jahr ein.
    Sie erlebte dort diverse Nachlässigkeiten im Umgang mit der Lebensmittelverarbeitung und unhygienische Zustände. So sah sie mehr als einmal, dass Teller mit Essen oder Desserts, die aus dem Speisesaal zurückkommen, ungekühlt in der warmen Küche bereit gehalten wurden – ein Nährboden für Keime. Dabei erschien ihr die Küche nicht sehr sauber. Heimlich nahm sie diverse Proben, um die Hygienebedingungen dort untersuchen zu lassen. Ein Lebensmitteltechniker stellte u.a. Darmkeime und Schimmelbefall fest. Als „Team Wallraff“ die Marseille Kliniken um eine Stellungnahme bat, bekam es zunächst statt einer Auskunft lediglich eine Rechnung über 293,69 Euro für den Aufwand, den sie betreiben müssten, um die Fragen zu beantworten.
    Erst nachdem die Zahlung verweigert wurde, erhielt Team Wallraff eine kostenlose Stellungnahme. Um herauszufinden, wie Großküchen besonders kostengünstig an Waren gelangen, schlüpfte Günter Wallraff selbst in die Rolle eines Catering-Inhabers. Er traf verschiedene Lebensmittelgroßhändler und erfuhr, dass es spezielle Listen gibt, die nicht mehr frische oder kurz vor Ablauf des MHD stehende Waren zum Schnäppchenpreis anbieten. (Text: RTL)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.06.2015RTL
  • Folge 6
    In seiner neuesten Ausgabe nimmt ‚Team Wallraff‘ Freizeitparks unter die Lupe. Reporterin Caro Lobig hat dazu über einen Zeitraum von mehr als zehn Monaten immer wieder undercover in mehreren Vergnügungseinrichtungen gearbeitet, um mehr über die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter, die Haltung von Tieren und über die Sicherheitsstandards in Erfahrung zu bringen. Hinter bunten Attraktionen, gut abgeschirmt vor den Blicken der Besucher, hört der Spaß oft auf, mussten sie und Günter Wallraff feststellen. Die RTL-Reporterin und der Enthüllungsjournalist dokumentieren in ihrer Reportage die Schattenseiten der Spaßindustrie. (Text: RTL)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.08.2015RTL

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Team Wallraff – Reporter undercover online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…