2024, Folge 22–41
Kieran Setiya – Was tun, wenn das Leben hart ist?
Folge 22 (60 Min.)In seinem sehr persönlichen Buch «Das Leben ist hart» denkt der Philosoph Kieran Setiya über philosophische Rezepte nach, wie mit Schmerz, Angst und Frustration, aber auch mit Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit umzugehen ist. Billige Trostmanöver weist er kategorisch zurück: «Das wird schon wieder!» oder «Alles hat seinen Grund!» hält er für unzulängliche und sogar verletzende Rezepte, um mit den Schwierigkeiten des Lebens zurechtzukommen. Vielmehr plädiert er für eine Praxis des Leidens und Trauerns und für die Einsicht, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, ein gutes Leben zu führen – gerade auch angesichts der Tatsache, dass tiefe Gefühle ohne Risiko meist nicht zu haben sind.
Barbara Bleisch wirft mit Kieran Setiya einen Blick auf die Grautöne des Lebens und entdeckt darin eine andere Qualität von Farbigkeit. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere So. 01.09.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 09.06.2024 SRF 1 Wie politisch sind Gefühle, Maren Urner?
Folge 23Gefühle sind die Grundlage unseres Handelns und Denkens, meint Maren Urner. Darum sollte sich die Politik viel stärker mit den Emotionen beschäftigen. Maren Urner ist Neurowissenschaftlerin, Bestsellerautorin und Professorin für Medienpsychologie in Köln. 2016 hat sie das Online-Magazin «Perspective Daily» gegründet, das erste deutschsprachige Online-Magazin für «Konstruktiven Journalismus».
Mit Yves Bossart spricht sie über guten Journalismus, gefühlsbetonte Politik und wirkungsvollen Klimaschutz. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 16.06.2024 SRF 1 Wie kommen wir zur Ruhe?
Folge 24 (60 Min.)Sternstunde Philosophie Wie kommen wir zur Ruhe? V.l.n.r.: Autorin Nina Kunz, die Moderatoren Wolfram Eilenberger und Barbara Bleisch und Zen-Lehrer Marcel Steiner Copyright: SRFBild: SRFNichts ist schöner, als endlich seine Ruhe zu haben: vor dem zerzausten Alltag, der permanenten Überforderung, den Anforderungen und Wünschen der anderen. Gerade in der Urlaubszeit gilt Ruhe mittlerweile als eigentliches Erholungsziel. Doch wo wird sie am besten gefunden oder erlangt? Und was wäre eigentlich das Gegenteil von Ruhe: Lärm? Hektik? Selbstverlust?
Wo die einen ihre Ruhe mit unberührter Natur und terminlosen Tagen verbinden, streben andere durch Meditation und Yoga nach Sammlung und Seelenruhe. Welche Verbindung, wenn überhaupt, besteht zwischen innerer und äusserer Ruhe? Sind wahrhaft ruhige Menschen die wachsten und handlungsstärksten von allen? Oder hat totale Ruhe nicht immer auch etwas von Leere, Sinnlosigkeit, gar Todesnähe?
Inmitten einer in neue Unruhe geratenen Welt diskutieren Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger diese Fragen mit der Kolumnistin und Bestsellerautorin Nina Kunz sowie Marcel Steiner, Theologe und Zen-Lehrer. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere So. 07.07.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 23.06.2024 SRF 1 Rache – Der Ursprung der Moral?
Folge 25Kein Mensch, der sie nicht schon einmal verspürt hätte: die Lust, sich an jemandem zu rächen. Für eine erlittene Kränkung, Ungerechtigkeit, Zurücksetzung. Doch wehe, man wagt es, die Gerechtigkeit tatsächlich in eigene Hände zu nehmen. Kein Gefühl wird konsequenter geschmäht als die Rache. Sie gilt als blind, asozial, zerstörerisch. Tatsächlich, so analysiert der Philosoph Fabian Bernhardt in seinem Buch «Rache – Über einen blinden Fleck der Moderne», zeichnen sich die modernen Gesellschaften durch eine Tabuisierung der Rache aus.
Doch hat Rache nicht auch gute Seiten? Wäre der Drang, sich zu rächen, gar der Ursprung moralischen Empfindens? Wie sähe eine menschliche Existenz aus, die ganz auf Rache verzichten würde? Erleben wir derzeit, durch Krieg und Populismus, gar eine Rückkehr der Rache in den politischen Diskurs? Wenn ja, mit welchen Folgen, Gefahren und Möglichkeiten? Im Gespräch mit Wolfram Eilenberger legt Fabian Bernhardt die wahre Macht und Bedeutung der Rache für unser Zusammenleben frei. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 30.06.2024 SRF 1 Elke Heidenreich – Worin liegt das Glück des Älterwerdens?
Folge 26 (60 Min.)Elke HeidenreichBild: SRFDie «Literaturpäpstin» und Bestsellerautorin Elke Heidenreich hatte ein bewegtes Leben. Als Kind wurde sie von ihrer Mutter geschlagen und vernachlässigt. Hinzu kam eine schwere Lungenkrankheit. Die Bücher waren ihre Zuflucht, ihr Trost. Später überlebte sie eine Krebserkrankung und zwei Scheidungen. Heute schaut sie mit 81 Jahren auf ihr Leben zurück und empfindet vor allem eines: Dankbarkeit.
Mit Yves Bossart spricht die vielfach preisgekrönte Literaturkritikerin, Autorin und Moderatorin über Zufriedenheit im Alter, über Einsamkeit, Affären und den Tod. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere So. 15.09.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 25.08.2024 SRF 1 Florian Schroeder – Ein Satiriker will das Böse abschaffen
Folge 27 (60 Min.)Wenn die Welt in schwarz und weiss eingeteilt wird, erlebt das Böse eine Renaissance. Und böse sind immer die anderen, sagt Florian Schroeder. Der bekannte Comedian, der so viele Menschen zum Lachen bringt, will das Böse verstehen und traf für sein Buch Psychologinnen, Sexualstraftäter, jugendliche Schläger und einen Mann, der ein Doppelleben führte.
Schroeder plädiert für Nachsicht und ist sich sicher, dass niemand von Grund auf böse ist, sondern die Umstände es sind, die jemanden falsch handeln lassen. Doch soll und kann man wirklich jede Gräueltat verstehen? Heisst verstehen nicht fast schon entschuldigen? Und wie weit reicht sein Verständnis, wenn menschenverachtende Parolen verbreitet werden?
Barbara Bleisch spricht mit Florian Schroeder über die Kunst des Verstehens und ihre Grenzen und darüber, was Comedy mit Verstehen zu tun hat. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere So. 22.09.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 01.09.2024 SRF 1 Philipp Hübl – Dient Moral nur noch dem eigenen Image?
Folge 28 (60 Min.)Die richtige Haltung ist heute ein Statussymbol, sagt Philipp Hübl. Barbara Bleisch trifft den Philosophen zum Gespräch. In seinem neuesten Buch „Moralspektakel“ schreibt Philipp Hübl gegen Tugendprotzerei an und verteidigt dennoch universelle Werte. Ob das gut gehen kann? Eigentlich ginge es in der Moral um Werte und Normen und darum, was zu tun ist, um eine gerechtere Gesellschaft und Weltordnung zu erschaffen und friedlich zusammenzuleben. Doch wenn heute der Begriff „Moral“ fällt, denken viele eher an die Frage, ob sich Kinder noch als Indianer verkleiden dürfen, ob man gendern muss und ob Denkmäler von Staatsmännern, die nachweislich in den Kolonialismus verstrickt waren, entfernt werden sollen.
Viele dieser Fragen sind längst zur Symbolpolitik geworden, sagt der Philosoph und Bestsellerautor Philipp Hübl. Mit negativen Folgen: Die Wurzeln von Unrecht packe man mit solchen Debatten nämlich nicht an. Die Moral werde stattdessen zu einem Spektakel degradiert, in dem es den meisten mehr ums eigene Image statt um die Sache geht. Schüttet Hübl damit das Kind nicht mit dem Bade aus? Und welche Moral braucht es, wenn die Welt gerechter werden soll? (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 29.09.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 15.09.2024 SRF 1 Burnout und Erschöpfung – Wie finden wir zu neuer Energie?
Folge 29 (60 Min.)Zwei Drittel der Menschen in der Schweiz fühlen sich erschöpft und müde. Erschöpfung sei die vorherrschende Pandemie der heutigen Zeit, meint Kulturhistorikerin Anna Katharina Schaffner. Schaffner selbst erlebte ein Burnout, gab ihre Professur an der Universität auf und begleitet heute Menschen mit Erschöpfungssymptomen. Yves Bossart spricht mit ihr über Ursachen und Auswege aus der Erschöpfung. Die Gegenwart ist geprägt von einem kollektiven Gefühl der Erschöpfung. Das behauptet die Kulturhistorikerin Anna Katharina Schaffner.
In ihrem aktuellen Buch „Erschöpft? Belebende Perspektiven für müde Menschen“ erzählt Schaffner die Geschichte der Erschöpfung und bietet Hilfestellungen für Menschen, die an Erschöpfung leiden. Sie plädiert für eine radikale Selbstfürsorge, für eine klare Trennung von Arbeit und Freizeit – und für mehr zweckfreie Hobbys. Mit Yves Bossart spricht sie über die inneren und äußeren Ursachen von Erschöpfung, über ihr eigenes Burnout und über mögliche Auswege aus dem Hamsterrad. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 13.10.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 22.09.2024 SRF 1 Naturkatastrophen – Wenn der Klimawandel die Heimat zerstört
Folge 30Die Projektionen des Weltklimarats IPCC sehen düster aus: Weite Landstriche Asiens und Afrikas dürften bis Ende des Jahrhunderts unbewohnbar werden, ganze Staaten versinken im Meer, die Wetterextreme nehmen zu.
Auch in der Schweiz sind die Auswirkungen zu spüren. Gletscher schmelzen, Murgänge, Steinschläge und Bergabbrüche nehmen zu. Was heisst das für die zukünftige Besiedlung des Alpenraums? Wie müssen sich Menschen weltweit an den Klimawandel anpassen? Und was braucht es, um den Treibhausgasausstoss weiter zu reduzieren?
Yves Bossart diskutiert darüber mit dem Physiker David Bresch, Professor für Wetter- und Klimarisiken an der ETH Zürich, und mit dem Soziologen Jens Beckert, Direktor des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 29.09.2024 SRF 1 Wie lässt sich der Kreislauf von Trauma und Gewalt durchbrechen?
Folge 31 (60 Min.)Maggie Schauer ist Psychologin und eine ausgewiesene Expertin zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Ihre Expertise führt sie rund um den Globus in Kriegsgebiete und Krisenregionen. Die Psychologin trifft auf Menschen, die Naturkatastrophen erlebten, und auf ehemalige Kindersoldaten. Sie sagt: Trauma geht alle an. Barbara Bleisch trifft die renommierte Expertin Maggie Schauer zum Gespräch. Traumatisierungen sind keineswegs selten. Denn traumatisierend wirken nicht nur körperliche Gewalt oder extreme Entbehrungen, sondern ebenso tiefe Kränkungen, Mobbing oder Liebesentzug. Besonders schwer wiegen Traumata, die Kindern zugeführt werden. Ob Betroffene auch psychisch erkranken, hängt weniger von der Schwere des Erlebten ab, als von der Häufung, sagt die Psychotraumatologin Maggie Schauer.
Wer eine geborgene Kindheit hatte, steckt eine Naturkatastrophe oder eine Flucht später besser weg. Traumafolgeerkrankungen gehören aber nicht nur behandelt wegen des enormen Leidensdrucks, den sie verursachen, sondern ebenso, weil ihnen unbehandelt ein großes Gefahrenpotenzial innewohnt: Traumata werden nicht nur weitergegeben, sondern führen nicht selten zu Gewaltausbrüchen. Trauma geht deshalb alle an, ist Schauer überzeugt, und fordert, dass auch traumatisierte Asylsuchende Therapieplätze erhalten. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 20.10.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 06.10.2024 SRF 1 Bleibt frei und konservativ! Weckruf eines Kulturpessimisten
Folge 32 (60 Min.)Konservative und Liberale seien wie Sand im Getriebe des links-grünen Mainstreams, meint der Philosoph und Publizist Alexander Grau. In seinen Büchern und Kolumnen lästert er gerne über den Zeitgeist – von der «Hypermoral» bis zum «Staatsfeminismus». Für Grau ist klar: Der Mensch der Gegenwart ist noch immer ein Gläubiger, nur hat er Gott durch zahlreiche neue Götzen ersetzt, von Gender bis zu Klima. Expertinnen und Experten seien die neuen Priester und das Ich sei der neue Erlösergott, meint Grau.
Yves Bossart spricht mit dem streitbaren Konservativen über neue Zwänge, alte Überfremdungsängste und den Wald als Übungsanlage der Freiheit. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere So. 03.11.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 20.10.2024 SRF 1 Sex mit Freunden? – Partnerschaft und Liebe neu denken
Folge 33 (60 Min.)Immer mehr junge Menschen suchen nach neuen Beziehungsmodellen, nach Polyamorie, einer offenen Beziehung oder nach «Freundschaft plus». Alternative und queere Lebens- und Liebesformen finden vermehrt Anklang. Die traditionelle heterosexuelle Partnerschaft bekommt Konkurrenz. Doch welche Tücken stecken in den neuen Beziehungsmodellen? Wie umgehen mit Eifersucht und Verlustängsten? Und was spricht für die Monogamie?
Darüber spricht Yves Bossart mit der Psycho- und Paartherapeutin Felizitas Ambauen, bekannt durch den Podcast «Beziehungskosmos», und mit dem Philosophen und Social-Media-Host Ole Liebl, Autor des Buches «Freunde lieben. Die Revolte in unseren engsten Beziehungen». (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere So. 15.12.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 27.10.2024 SRF 1 Marina Abramovic – Die Kunst der Überwindung
Folge 34 (60 Min.)Sternstunde Philosophie Marina Abramović – Die Kunst der Überwindung Marina Abramović, KünstlerinBild: SRFMarina Abramovic ist mit Sicherheit eine der bedeutendsten Künstlerinnen unserer Zeit. Mit ihren legendären Performances schrieb sie Kunstgeschichte. Grenzen scheinen für das Ausnahmetalent dazu da, sie zu brechen – egal ob es den eigenen Körper betrifft oder traditionelle Vorstellungen von Kunst. Barbara Bleisch trifft Marina Abramovic zum Gespräch. Marina Abramovic berührt Menschen auf der ganzen Welt mit ihren Performances und wird von ihrem Millionenpublikum gefeiert wie ein Popstar. 1946 in Belgrad geboren, entwickelte sie sich ab den 1960er-Jahren zu einer der radikalsten Performance-Künstlerinnen der Welt. Ihr Werk ist derzeit in einer umfassenden Retrospektive im Kunsthaus Zürich zu entdecken.
2016 erschien ihre Autobiografie „Durch Mauern gehen“. Der Titel ist Programm: Seit ihren Zwanzigern setzt sie sich immer wieder Extremsituationen aus und lädt das Publikum ein, Teil von diesen Grenzüberschreitungen zu werden: ihr Gewalt anzutun oder sie tagelang zu beobachten, wie sie schläft, duscht oder an der Wand steht, oder sich ihr schweigend gegenüberzusetzen. Das Publikum soll auf diese Weise in eigene innere Abgründe blicken und schließlich transformiert werden. Ihre Erfahrungen gibt Abramovic heute auch in Kursen und Büchern weiter, in denen sie dazu auffordert, Reiskörner zu zählen, rückwärts durch den Wald zu gehen oder zu schweigen. Wird Kunst damit zur spirituellen Praxis? (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 24.11.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 03.11.2024 SRF 1 Ist das noch Amerika? – Die USA nach der Wahl
Folge 35 (60 Min.)Sternstunde Philosophie Ist das noch Amerika? – Die USA nach der Wahl Manfred Berg, Historiker, und Elisabeth Bronfen, Literaturwissenschaftlerin und AmerikanistinBild: SRFDie Welt hält den Atem an: Was bedeutet der Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA? Wird sich das „Land der Freien“ neu vereinen? Oder aber weiter kritisch, gar kriegerisch spalten? Im Gespräch mit der Literaturwissenschaftlerin und Amerikanistin Elisabeth Bronfen und dem Historiker Manfred Berg, Autor von „Das gespaltene Haus – Eine Geschichte der Vereinigten Staaten von 1950 bis heute“, erkundet Wolfram Eilenberger Folgen des Wahlausgangs. Seit ihrer Unabhängigkeit vor bald 250 Jahren waren die Vereinigten Staaten von Amerika mehr als nur eine weitere Nation auf Erden. Vielmehr verkörperten sie ein demokratisches Experiment und liberales Versprechen, dessen globale Strahlkraft bis ins 21. Jahrhundert wirkte.
Als letzte verbliebene Großmacht nach dem Kalten Krieg verbürgten die USA zunehmend – gerade auch für Europa – Stabilität und militärische Stärke. Mit der Präsidentschaftswahl 2024 zwischen Donald Trump und Kamala Harris scheint all dies auf der Kippe zu stehen. Nicht nur zeigt sich die Nation gespalten wie nie, auch ihre demokratische Substanz scheint schwer angegriffen. Welche Richtung werden die USA nach dieser Wahl einschlagen? Wird es noch einmal gelingen, die Vereinigten Staaten als neue Hoffnung der freien Welt zu etablieren? Oder steht dem „Land der Freien“ eine Zeitenwende bevor, die auch das globale Koordinatensystem fundamental verändern wird? Ein Gespräch über das Schicksal der wichtigsten Demokratie der Welt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 17.11.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 10.11.2024 SRF 1 Sven Regener – «Nur in der Kunst ist das Traurige schön»
Folge 36 (60 Min.)Sven Regener, Musiker und SchriftstellerBild: SRFDie Geschichten rund um «Herr Lehmann» werden regelmässig zu Bestsellern, und die Verfilmungen der Romane zu Kassenschlagern. Sven Regener schreibt sich mit seinen Figuren, die zwischen Kneipen und Galerien ihr Dasein fristen, stets von Neuem in die Herzen seines Publikums. Und mehr als das: Sven Regener hat eine zweite Stimme, nämlich jene als Frontmann von «Element of Crime», einer der dienstältesten Rockbands Deutschlands. Der Sound der Band, der zwischen Chanson und Rock changiert, ist unverwechselbar, nicht zuletzt wegen Regeners Trompete und seinen brillanten Texten, in denen Ex-Spargelkönige genauso ihren Platz finden wie ein Vorschlaghammer, Erdbeereis und Gummibären.
Barbara Bleisch spricht mit Regener über die Absurdität von Lebensinhalten, über den Sinn von Unsinn und über ganz alltägliche Schieflagen. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere So. 01.12.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 17.11.2024 SRF 1 Zukunft mit KI – Was bleibt vom Menschsein übrig?
Folge 37 (60 Min.)v.li.: Léa Steinacker, Sozialwissenschaftlerin und Unternehmerin, Miriam Meckel, Kommunikationswissenschaftlerin und Unternehmerin und Moderator Yves BossartBild: SRFDer Chatbot «ChatGPT» hat der Welt gezeigt, wozu künstliche Intelligenz bereits heute in der Lage ist. Aber KI kann nicht nur beliebige Texte produzieren, sondern auch Bilder, Videos und Musik – und zwar auf Knopfdruck. Zudem nimmt sie uns immer mehr Alltagsentscheidungen ab, von der Wegfindung bis zur Restaurantauswahl. Was kommt da auf uns zu – welche Chancen und Risiken? Und wo bleibt der Mensch, umgeben von Maschinen?
Darüber spricht Yves Bossart mit Miriam Meckel und Léa Steinacker, Digitalexpertinnen, Unternehmerinnen und Autorinnen des Buches «Alles überall auf einmal. Wie Künstliche Intelligenz unsere Welt verändert und was wir dabei gewinnen können». (Text: SRF4)Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 24.11.2024 SRF 1 Was ist ein sinnvolles Leben, Susan Wolf?
Folge 38 (60 Min.)Sternstunde Philosophie KeyvisualBild: SRF1Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist ein «Evergreen» der Philosophie. Solange der Gottesglaube dominierte, verfügte sie allerdings nicht über die Brisanz, die ihr zukommt, wenn sich die Sinnstiftung nicht mehr für alle an eine höhere Macht delegieren lässt. Wenn Gott tot ist, bleibt nur, den Sinn dem Leben selbst zu gehen. Wie das gelingt, darüber denkt die renommierte US-amerikanische Philosophin Susan Wolf, die dieses Jahr die Einstein-Lectures an der Universität Bern hält, seit vielen Jahren nach.
Sie definiert ein sinnvolles Leben als eines, in dem man sich leidenschaftlich Projekten verschreibt, die auch von objektivem Wert sind. Das müssen nicht zwingend moralische Unterfangen sein. Eine Feinschmeckerin, ein Musiker oder eine Hobbygärtnerin zeigen genauso Leidenschaft für eine Sache von objektivem Wert. Denn für Wolf ist klar: Menschen sind nicht dazu da, die Welt zu verbessern, sondern etwas aus ihrem Leben zu machen. Aber darf man in erster Linie nach eigener Sinnerfüllung streben, wenn es anderen schlecht geht? Barbara Bleisch hakt nach. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere So. 05.01.2025 3sat Original-TV-Premiere So. 01.12.2024 SRF 1 Selbst schuld! Wie weit reicht Eigenverantwortung?
Folge 39 (60 Min.)Sternstunde Philosophie Selbst schuld! Wie weit reicht Eigenverantwortung? Stefan Manser-Egli, Politischer Philosoph, Moderator Wolfram Eilenberger, Moderatorin Barbara Bleisch und Ann-Kristin Tlusty, Kulturwissenschaftlerin und Autorin.Bild: SRFArm? Selbst schuld. Krank? Selbst schuld. Überfordert als Mutter? Selbst schuld. In einer neoliberalen Gesellschaft sei das Individuum alleinig seines Glückes und auch Unglückes Schmied. So die Grundthese des neuen Buchs „Selbst schuld!“. Stoff für einen kontroversen Stammtisch. Ann-Kristin Tlusty und Stefan Manser-Egli, Philosoph und Co-Präsident der Operation Libero, sind zu Gast bei Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger. Selbst wenn die Bedingungen noch so widrig sind, in der neoliberalen Gesellschaft werde jede und jeder Einzelne vollumfänglich verantwortlich gemacht für ein gelingendes Leben, für den sozialen Aufstieg, für Gesundheit und Zufriedenheit.
Im Umkehrschluss sei dann auch jedes Individuum selbst schuld, wenn der Aufstieg zum Abstieg wird oder die chronische Krankheit die Krankenkassenkosten in die Höhe schnellen lässt. So der Grundtenor des Buches „Selbst schuld!“, unter anderem herausgegeben von der Publizistin Ann-Kristin Tlusty. Die Folge: Systemblindheit, weil immer mehr Eigenverantwortung gefordert, statt Solidarität gefördert wird. Ann-Kristin Tlusty und Stefan Manser-Egli diskutieren am philosophischen Stammtisch mit Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger, wie weit die Eigenverantwortung reichen sollte und was wir verlieren, wenn keiner mehr schuld ist an dem, was er oder sie sich einbrockt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 22.12.2024 3sat Original-TV-Premiere So. 08.12.2024 SRF 1 Das Leben umarmen – Mit Freud und Leid
Folge 40Yves Bossart und Olivia RöllinBild: SRF/Gian Vaitl/Oscar AlessioDas Leben ist oft beides: Himmel und Hölle zugleich. Da sind all die Kriege, das Elend, die Katastrophen. Gleichzeitig gibt es diese wundervollen Glücksmomente: das Lächeln eines Kindes, die neue Liebe, ein medizinischer Durchbruch. Wie hängen diese Gegensätze des Lebens zusammen? Braucht es Leid, um wahres Glück zu empfinden? Und wie verändern Schicksalsschläge den Blick auf das eigene Leben, auf die Welt als Ganzes?
Olivia Röllin und Yves Bossart begeben sich auf die Achterbahn des Lebens und sprechen in der Sendung mit verschiedenen Gästen über Freud und Leid, unverhofftes Glück und tragische Schicksalsschläge.
Gäste:
- Thomas Zurbuchen, Astrophysiker und ehemaliger Wissenschaftsdirektor der Nasa;
- Verena Kast, Psychologin und Psychoanalytikerin;
- Werner van Gent, Korrespondent und ehemaliger Kriegsreporter;
- Dabu Bucher, Sänger von Dabu Fantastic;
- Susanne Schmetkamp, Philosophin und Ethikerin;
- Farah de Tomi, Auswanderin und Tierschützerin; und
- Alex Oberholzer, Filmkritiker und Buchautor.
Wiederholung vom 25. August 2025 (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 15.12.2024 SRF 1 Tobias Haberl – Der Wille zum Glauben
Folge 41 (60 Min.)Sternstunde Philosophie Tobias Haberl – Der Wille zum Glauben Tobias Haberl, Journalist und AutorBild: SRFDer Journalist und Autor Tobias Haberl ist gläubiger Katholik. Er macht die Erfahrung, dass er sich dafür sowohl im privaten als auch beruflichen Umfeld immer öfter rechtfertigen muss. Was in seiner Kindheit selbstverständlich war, als noch die grosse Mehrheit einer christlichen Konfession angehörte, scheint etwas Unerhörtes geworden zu sein. Auch wenn es nur Halbsätze oder subtile Blicke sind, gäben ihm gerade Menschen, die Toleranz für Minderheiten fordern, das Gefühl, den Sprung in die Gegenwart verpasst zu haben.
Auch Haberl hadert mit den Fehlern der Kirche, trotzdem plädiert er in seinem Buch «Unter Heiden. Warum ich trotzdem Christ bleibe» dafür, im Zusammenhang mit Religion nicht nur über Missbrauch, Vertuschung und die längst fällige Modernisierung zu sprechen. Vielmehr stellt der die Frage, was mit dem Verzicht auf den Glauben verloren geht. Ist die innere Leere und Erschöpfung, die er bei anderen wahrnimmt und die durch Befriedigung immer neuer Bedürfnisse zu stillen versucht wird, nicht eine Folge von Glaubensverlust?
Im Gespräch mit Wolfram Eilenberger erklärt er, warum das Leben nicht freier werde, wenn Gott entsorgt wird, und warum der Reiz zu glauben gerade darin liege, dass man Gott nicht beweisen kann. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere So. 19.01.2025 3sat Original-TV-Premiere So. 22.12.2024 SRF 1
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