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  • Aber auch der Mensch greift seit Jahrhunderten in diesen komplexen Organismus ein. Die Talsperre von Marège ist mit ihrer 90 Meter hohen Staumauer ein fast hundert Jahre altes Meisterwerk der Ingenieurskunst, und seine Maschinen laufen bis heute. In seinen Grotten und unterirdischen Armen nehmen Taucher Wasser- und Sedimentproben, um dem Geheimnis der verborgenen Wasserströme auf die Spur zu kommen – und um den Fluss vor Verschmutzung zu bewahren. Die grosse Halle in der Tropfsteinhöhle Gouffre de Padirac ist so gewaltig, dass sie fast die Kathedrale von Notre-Dame de Paris darin aufnehmen könnte. Vom Felsplateau bei Domme eröffnet sich ein atemberaubender Ausblick auf das Tal, während unten die Dordogne ruhig und sanft weiter gegen Westen fliesst. (Text: SRF)
  • Die hängenden Gärten von Marqueyssac überragen auf einem Felsplateau spektakulär das weite Tal. Unten fliesst sanft und in vielen Schwüngen die Dordogne gen Westen. In Sarlat-la-Canéda übt ein «Lauzier» das uralte Handwerk aus, Dächer mit Steinen zu decken, die in schwindelerregender Höhe von Hand behauen werden. Doch er ist nicht etwa der letzte Vertreter einer aussterbenden Zunft – im Gegenteil. Er bildet junge Menschen aus, denn das Land erlebt eine neue Blüte und unzählige historische Bauwerke werden restauriert.
    In Les Eyzies an der Vézère, der kleinen Schwester der Dordogne, hat man in einer Höhle die allererste Darstellung eines Fisches gefunden, die je von Menschenhand geschaffen wurde. Sie ist rund 25’000 Jahre alt und zeigt einen über einen Meter langen Lachs. Das steinzeitliche Kunstwerk ist so präzise, dass es den Menschen der Gegenwart entscheidende Hinweise geliefert hat, als es darum ging, den Lachs wieder in der Dordogne anzusiedeln. (Text: SRF)
  • Alternativen für Fleisch- und Milchprodukte werden immer beliebter. Meistens werden diese als klimafreundlicher und gesünder als das Original beworben. Sind sie das aber auch tatsächlich? Eine Ernährungsmedizinerin, eine Ernährungswissenschaftlerin und ein veganer Sternekoch degustieren sich durch die verschiedenen Angebote: Lachs aus dem 3D-Drucker, fleischlose Frikadellen, Würste aus Algen und Käse aus der ersten veganen Käserei Frankreichs. Was sind ihre genauen Zutatenlisten? Wie sehen ihre Produktionsverfahren aus? Was ist mit ihrer Rohstoffherkunft? Und wie gesund sind die Produkte tatsächlich? (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 19.12.2024 SRF 1
  • Qing, 23, hat ihr Heimatland China noch nie verlassen und brennt darauf, die Welt zu sehen. Sie packt ihre Koffer, um eine Ausbildung zur Altenpflegerin in Deutschland zu machen. Doch als sie im Schwarzwald ankommt, hat sie zuerst einmal einen Kulturschock. Während Qing sich noch wundert, warum Deutsche täglich Brot mit kaltem Fleisch und Käse essen, erwartet ihr Arbeitgeber schnelle Integration. Das Heimweh muss die junge Frau unterdrücken, dafür fehlt die Zeit. Qing kommt mit drei weiteren jungen Chinesinnen in den Schwarzwald, die ebenfalls die Ausbildung zur Altenpflegerin machen. Mit ihnen teilt Qing die Unterkunft, aber auch die Sehnsucht nach der Heimat und nach chinesischem Essen.
    Für die Senioren wird das flinke «Chinesamädle» unterdessen zur willkommenen Abwechslung im Heimalltag, vor allem für Frau Wohlfahrt, die Qings Intelligenz schätzt, und für den 100-jährigen Herrn Reiner, der zu ihrem Mentor wird.
    Der Film begleitet Qing drei Jahre durch bewegte Zeiten. Marita Stocker dokumentiert, wie die junge Chinesin hadert, wie sie erste Wurzeln schlägt und wie sie reift. «Lebwohl China – Hallo Schwarzwald» ist ein Film über das Wandern zwischen den Welten und das Ankommen im eigenen Leben. Mal skurril und komisch, mal melancholisch und herzerwärmend. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 27.06.2021 SRF 1
  • Wilderei und Vergiftung haben die grossen Greifvögel in Mitteleuropa fast ausgerottet. Der Seeadler Roï wähnt sich daher als letzter seiner Art und lebt ein Singledasein in den Bergen. Nur im Frühling verlässt er vor lauter Hunger und Sehnsucht nach einer Partnerin das Gebirge und fliegt ins seenreiche Vorgebirge der Nordalpen.
    Adlerweibchen Kaaba kennt diese Freiheit nicht: Sie ist 18 Jahre lang in einem Tierpark gefangen und hat die Wildnis nie kennengelernt. Ihr Schicksal ändert sich erst, als Adlerflüsterer Jaques Olivier Travers beschliesst, ihr das Fliegen beizubringen. Nach und nach gewinnt er ihr Vertrauen und sieht sie zum ersten Mal abheben. In den Nordalpen proben Kaaba und ihr Trainer per Paragliding-Schirm die ersten Höhenflüge. Doch dann kehrt Kaaba nicht mehr von ihren Übungsflügen zurück. (Text: SRF)
  • Wenn im Frühling dann der Schnee taut, fällt die Welt der Lemminge buchstäblich in sich zusammen. Ihres schützenden Dachs beraubt, müssen sie sich neue Unterschlüpfe suchen. Und dabei auch noch mit dem vielen Schmelzwasser klarkommen. Viele stürzen sich deshalb todesmutig ins Wasser – aber nicht, um Selbstmord zu begehen, wie der Mythos uns glauben lassen will. Sondern um das nächste Ufer zu erreichen und dort vielleicht einen neuen Lebensraum. (Text: SRF)
  • Leonardo hat viele Rätsel aufgegeben. Seine viele Tausend Seiten umfassenden Aufzeichnungen enthalten futuristische Kriegsmaschinen und Flugapparate. Aber ist er wirklich ihr Schöpfer oder ist seine Leistung eher, dass er die Erfindungen seiner Zeit sammelte? Eine Antwort lässt sich in Leonardos Arbeitsbüchern finden. Etwa 7000 von rund 13’000 Seiten sind erhalten geblieben, gefüllt mit Zeichnungen und Notizen in einer schwer entzifferbaren Spiegelschrift. Wissenschaftler verglichen Zeichnungen aus dem 15. Jahrhundert des berühmten Ingenieurs Mariano di Jacopo, besser bekannt als Taccola, mit den Skizzen Leonardos.
    Parallelen zwischen Taccolas Aufzeichnungen und Leonardos Notizbüchern sind deutlich zu erkennen. Und es gibt Belege dafür, dass Leonardo da Vinci die Schriften des 70 Jahre älteren Taccola tatsächlich kannte. In seiner Bibliothek wurde ein Buch von Taccola mit Leonardos handschriftlichen Notizen gefunden. Ein darin skizzierter Fallschirm findet sich etwa auch in den Büchern Leonardos. (Text: SRF)
  • 1841 kam der junge Müller Hans Stucky, der ursprünglich aus der deutschsprachigen Schweiz stammte, nach Venedig, um sein Glück in der Lagunenstadt zu versuchen. Binnen weniger Jahre stieg er zu einem Grossunternehmer auf und erwarb mehrere Mühlen. Aus seiner Ehe mit der Venezianerin Domenica ging ein Sohn, Giovanni, hervor, der in das Familienunternehmen einstieg und es zu einem wahren Imperium ausbaute. Giovanni Stucky galt als der mächtigste Mann Venedigs und erwarb 1908 als Krönung seines Erfolgs den Palazzo Grassi.
    Doch zwei Jahre später wurde Giovanni am Bahnhof von Venedig von einem Mann angegriffen und ermordet. Venedig trauerte um eine seiner grossen Figuren. Bei dem Mörder handelte es sich um einen italienischen Anarchisten, einen ehemaligen Angestellten der Mühle. Fortan lagen die Geschicke des Stucky-Unternehmens in den Händen von Giovannis jüngstem Sohn Giancarlo. Doch der hatte nicht die Strebsamkeit und das kaufmännische Geschick seiner Eltern und Grosseltern. (Text: SRF)
  • Die niederländische Filmemacherin zeichnet die letzten zweieinhalb Jahre von Sudans Leben nach. Geboren 1973, wurde er nach zwei Jahren eingefangen und in einen Zoo in Europa gebracht. Während er dort hinter Gittern sein Dasein fristete, wurden seine letzten freilebenden Artgenossinnen und -genossen ausgerottet. Da er aber im Zoo aufhörte, seiner Vermehrungspflicht nachzukommen, wurde er 2009 in einem Reservat im Süden Kenias ausgewildert. In der Obhut einer kleinen Armee von bewaffneten Wächtern sollte er sich dort mit zwei Weibchen paaren und so den Fortbestand der Art gewährleisten.
    Während ihrer Reportage trifft die Filmemacherin Tierpfleger und Wächterinnen, die ihr Leben dem greisen Nashorn widmen, Touristen die Tausende von Kilometern hergereist sind, um tiefbetroffen ein letztes Selfie zu schiessen, und Wissenschaftlerinnen, die alles dran setzen, mit den letzten Erkenntnissen der Reproduktionstechnologie doch noch ein junges Nashörnchen zu zeugen und damit den Untergang der Art aufzuhalten.
    Sudan indessen, der Darsteller seines eigenen Aussterbens, lässt sich vom ganzen Rummel um seine Existenz nicht aus der Ruhe bringen. Er mampft und mampft und mampft Steppengras, und schliesslich, im Alter von 43 Jahren, wird er so altersschwach, dass die Veterinäre ihm den Gnadentod geben müssen.
    «Der letzte seiner Art» ist nicht nur ein Zeugnis über das Aussterben einer Tierart, sondern auch ein Film über die Spezies Mensch: Sorglos schaut diese zu, wie jedes Jahr Tausende von Tierarten aussterben. Eine davon rückt sie tiefbetroffen ins Zentrum und versucht alles Menschenmögliche, genau deren Auslöschung aufzuhalten. So wird das Aussterben des nördlichen Breitmaulnashorns auch zur Parabel über die Grenzen des menschlichen Wollens und Könnens. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 18.03.2020 SRF 1
  • Im Libanon wird keine wesentliche politische Entscheidung mehr ohne die Hisbollah, die schiitische «Partei Gottes», getroffen. Das von verschiedenen Ethnien und Konfessionen geprägte Land ist seit Ende des Bürgerkriegs 1990 wachsenden politischen Spaltungen ausgesetzt. Die Hisbollah, die vom Iran unterstützt und finanziert wird, droht, das Land und die Region zu destabilisieren. Als politische Partei stellt die Hisbollah Minister in der Regierung. Damit ist diese vom Wohlwollen Hassan Nasrallahs, dem Generalsekretär der Hisbollah, abhängig – nicht zuletzt weil die Miliz der Hisbollah wesentlich stärker ist als die libanesische Armee. In seinen Reden droht Nasrallah nicht nur Israel, sondern auch den USA. Israel sieht in der Hisbollah den verlängerten Arm seines Erzfeindes Iran.
    Einer UN-Resolution zum Trotz lagert die Hisbollah Waffen im Südlibanon und hat mehrere Tunnel zu israelischen Gebieten gegraben. Ein erneuter Krieg zwischen der Hisbollah und Israel würde den Libanon fundamental gefährden und auch in Israel erhebliche Schäden anrichten. Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran erhöhen die Konfliktgefahr. Der Film dokumentiert, wie die Hisbollah ihre Macht in den letzten Jahren geschickt ausgebaut und sich zu einem Staat im Staat entwickelt hat. Doch es regt sich Widerstand. Zivilgesellschaftliche Kräfte versuchen seit Längerem, Religionskonflikte zu überwinden und mit demokratischen Mitteln neue Wege zu gehen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 15.01.2020 SRF 1
  • Trotz zahlreicher Vermittlungsversuche ist Libyen heute ein zersplittertes Land, in dem zahlreiche Stämme und Milizen um die Macht kämpfen. Die Wirtschaft ist kollabiert, mehr als eine Million Menschen mussten fliehen. Wie Syrien steht auch Libyen im Zentrum eines internationalen Stellvertreterkrieges, in dem Russland und die Türkei – unterstützt von ihren jeweiligen Verbündeten – um Einfluss ringen. Die von der UN unterstützte Nato-Intervention von 2011 führte zwar zum Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi, trieb das Land jedoch in einen jahrelangen Bürgerkrieg, da der Westen keinen Plan für einen demokratischen Übergang vorweisen konnte.
    Libyen ist ein ressourcenreiches Land und fungiert gleichzeitig als «Türsteher» Europas bei der Lenkung von Migrationsbewegungen – und doch ist und bleibt Libyen ein Unsicherheitsfaktor in einer ohnehin instabilen Region. Seit kurzem gibt es auf Vermittlung Europas und vor allem Deutschlands einen fragilen Frieden, und eine libysche Übergangsregierung bereitet für Dezember 2021 die ersten demokratischen Wahlen vor. Der Film zeichnet die Schritte nach, die zum Kollaps eines der ölreichsten Länder Afrikas führten und analysiert die Verantwortung des Westens für die libysche Krise. Wie gut stehen die Chancen des Landes heute auf eine funktionierende Demokratie und Freiheit für die Libyerinnen und Libyer – ohne fremde Einmischung und ohne einen fortgesetzten Bürgerkrieg? (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 05.12.2021 SRF 1
  • In „Liebe auf den ersten Klick?“ macht Xand van Tulleken für BBC den Selbstversuch. Der Arzt und TV-Moderator arbeitet an der Fordham University in New York als Experte für Gesundheitsfragen – und er ist seit einigen Jahren Single. Bei seinem Unterfangen wird er unterstützt von Hannah Fry, die einige Tipps in Sachen Internetdating für Xand bereit hält. Hannah Fry ist jedoch keine moderne Kupplerin, sie ist Mathematikerin am University College London und ist überzeugt, mit Hilfe der Mathematik Xands Traumfrau zu finden.
    Gemeinsam gehen die beiden den Mechanismen auf den Grund, die hinter dem Onlinedating stecken. Was ist der Unterschied zwischen einer Plattform, die verspricht, dass ihr Algorithmus den perfekten Partner findet und den beliebten Apps fürs Handy, wo man potentielle Kandidaten einfach nach dem ersten Eindruck wegwischen kann? Was funktioniert eher – die mathematische Berechnung des perfekten Dates oder der erste Eindruck über eine App? Und welches Bild soll Xand von sich wählen für seinen Onlineauftritt? Wie sich selbst in seinem Profil beschreiben, um möglichst viele geeignete Partnerinnen anzusprechen? Und überhaupt: Ist Onlinedating wirklich effektiver als einfach in eine Bar zu gehen und dort die erste sympathische Frau anzusprechen, so wie früher? Fragen über Fragen!
    „Liebe auf den ersten Klick?“ begleitet Xand auf seiner Berg- und Talfahrt im Onlinedating. Ob Xand seine Traumfrau über seinen Instinkt, mithilfe der Mathematik oder gar nicht findet, sei an dieser Stelle jedoch noch nicht verraten. (Text: SRF)
    • Alternativtitel: Liebe und Sex in Japan
    Tote Hose im Liebesleben im Land der aufgehenden Sonne. Ein Viertel der Japanerinnen und Japaner zwischen 30 und 40 Jahren hatten noch nie eine sexuelle Beziehung und die Hälfte der Gesamtbevölkerung gibt an, kein regelmässiges Liebesleben zu haben. Es erstaunt daher nicht, dass die Geburtenrate sinkt. Wenn es so weitergehe, könnte die japanische Bevölkerung bis 2060 um 30 Prozent geschrumpft sein. Was läuft da schief – Der Dokumentarfilm „Liebe und Sex in Japan“ geht dieser Frage nach und findet aufschlussreiche Antworten. (Text: SRF)
  • Die Geschichte beginnt im Emmental, wo Lia von klein auf davon träumte, Fussball zu spielen – unterstützt von ihrer Familie, insbesondere von ihren Eltern und ihrer Schwester Meret. Doch hinter den idyllischen Landschaften und den ersten Erfolgen stehen auch Herausforderungen für die ganze Familie. Heute ist Lia nicht nur eine Ausnahmeathletin, sondern auch Vorbild und Mentorin. Sie ermutigt junge Spielerinnen, an sich zu glauben.
    Wie lange wird die Karriere noch dauern? Was ist mit Familie und Kindern? Wie geht Lia mit dem ständigen Druck und der Einsamkeit um, die das Rampenlicht mit sich bringt? Freundschaften, die Zeit und Pflege brauchen, kommen oft zu kurz.
    «Liiiiiaaa – Lia Wälti – Ikone des Schweizer Frauenfussballs» zeigt die Höhen und Tiefen einer Sportlerin, die sich ihren Platz in einer Welt voller Herausforderungen erkämpft hat. Es ist eine Erzählung voller Hoffnung, Mut und Inspiration – eine Geschichte, die berührt und nachhallt. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 08.06.2025 SRF 1
  • Für den Dokumentarfilm zu ihrem 90. Geburtstag 2019 gab Lilo Pulver ein Exklusivinterview. «Ich wollte eigentlich immer eine Sexbombe sein!», sagt sie. Stattdessen wurde sie eher als unschuldiges Mädchen und in burschikosen Hosenrollen berühmt. Damals wurde vor allem ihr herzhaftes Lachen ihr Markenzeichen. (Text: SRF)
  • Bei einer Entführung wird das Opfer zur Handelsware degradiert und auch so behandelt. Laut Schätzungen geschieht das auf der ganzen Welt mehr als 30 000 Mal pro Jahr. Fast immer geht es dabei nicht um politische Forderungen, sondern allein ums Geld. Mittlerweile hat sich auch die legale Wirtschaft dieses Geschäftszweigs angenommen: Spezialisierte Versicherungsfirmen decken das Entführungsrisiko ab und beschäftigen Fachleute, welche die Verhandlungen mit den Entführen führen und allenfalls Lösegelder bezahlen, um die Opfer freizubekommen.
    Gerade in Krisenländern, wo die Armut gross ist und die Macht des Staates klein, konnten kriminelle Banden auf diese Art der Geldbeschaffung umschwenken. Der Film zeigt, wie die Opfer und deren Angehörige leiden, und folgt einem Fall in Venezuela: Nachdem der Sohn eines reichen Unternehmers entführt worden ist, trifft sich dessen Vater mit einem früheren Polizeichef, der sich jetzt als Privater auf Entführungsfälle spezialisiert und ein ganzes Team um sich geschart hat. Wie ein roter Faden zieht sich dieser Fall durch den Film, bis am Schluss der Sohn wieder freikommt.
    Vertreterinnen und Vertreter von Versicherungsfirmen geben offen Einblick in ihre speziellen Entführungs- und Lösegeldversicherungen, die sich im Prinzip nicht gross von anderen Geschäften unterscheiden. Aber im „Schadensfall“ kommt anders als bei einer Auto- oder Gebäudeversicherung nicht einfach ein Sachbearbeiter zum Zug, sondern ein Team von erfahrenen Fachleuten, von denen es auf der ganzen Welt nur wenige gibt.
    Anhand eines dänischen Journalisten, der im Grenzgebiet zwischen Syrien und Libanon von Jihadisten entführt wurde, zeigt der Film, wie sich auch terroristische Gruppierungen auf Entführungen zur Geldbeschaffung spezialisiert haben. Hier ist es ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter, der die Verhandlungen übernommen hat. Dieser, die Eltern und der Entführte selber geben nach dessen Freikauf Einblick in die düstere Welt der Entführer und in die Mühen und Nöte des Opfers und seiner Angehörigen. (Text: SRF)
  • Vor 100 Jahren lebten in Afrika noch rund eine halbe Million Löwen – heute sind es weniger als 35 000. Wissenschaftler befürchten, dass die Raubkatzen schon im Jahr 2050 in Afrika ausgestorben sein könnten. Für Leigh Anne Webb ist das der Grund, dem Schutz der Löwen ihr Leben zu widmen. Sie arbeitet im Antelope-Park in Simbabwe. Dort betreibt die Löwenschutzorganisation Lion Encounter ein Projekt, mit dem sich die Zahl wilder Löwen wieder stabilisieren soll. Dafür werden Löwen in Gefangenschaft gezüchtet.
    Auf sogenannten Lions Walks in der Wildnis lernen die Löwenjungen Schritt für Schritt ein Leben in Freiheit, bevor sie wieder vom Menschen entwöhnt und in die Wildbahn entlassen werden – ein umstrittenes und nicht ungefährliches Projekt. Auch Leigh Anne wurde schon einmal von einem Löwen angegriffen. Der Film begleitet die engagierte Frau und erzählt die Geschichte der beiden Löwenjungen Segume und Kariba auf ihrem langen Weg, sich als Löwe zu behaupten und einen Weg zurück in die Herzen der Menschen zu finden. (Text: SRF)
  • Am Inlesee spielt sich alles auf dem Wasser ab. Das Gewässer ist die Heimat von über 100’000 Menschen, die in Pfahldörfern direkt auf dem See wohnen. Ob zum Nachbarn, zum nächsten Markt, zur Schule oder zur Arbeit – ohne die flachen Langboote geht am Inlesee gar nichts. Sogar Ackerbau wird auf schwimmenden Gärten betrieben. Über die Jahrhunderte entwickelten die Intha, die «Kinder des Sees», ihre ganz eigenen Techniken, um auf dem Wasser überleben und wirtschaften zu können. Das einzigartige Ökosystem bietet nicht nur ideale Bedingungen für die Fischerei und Landwirtschaft, sondern ist auch der Lebensraum des Indischen Lotos.
    Die Wasserpflanze fühlt sich im flachen, schlammigen Gewässer besonders wohl und wächst wild zwischen dem dichten Grün der Wasserhyazinthen. Seit den 1920er-Jahren weben Frauen am Inlesee aus ihren Fasern Lotosstoff. Was einst nur zu religiösen Zwecken hergestellt wurde und das Brot für Wenige war, hat sich durch die langsame Öffnung Myanmars in den letzten Jahren zu einem beeindruckenden Wirtschaftszweig entwickelt, von dem viele Familien leben können. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mo. 02.11.2020 SRF 1
  • Andela und Davor Rostuhar reisen auf ihrer eigenen Hochzeitsreise um die Welt, um das Thema Liebe aus der Sicht verschiedener Kulturen, Sitten und Glaubensrichtungen zu ergründen. Um eine möglichst grosse Vielfalt zu erreichen, bereisen sie rund 30 Länder und führen etwa 130 Interviews in den grössten Regionen der Welt. Ihre Reise führt sie in Metropolen wie Tokio und New York, zu geschlossenen Gesellschaften wie Saudi-Arabien und den Iran, bis hin zu den Regenwäldern des Amazonas. Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen sprechen offen und aufrichtig über Liebe, Beziehungen, Ehen, Herausforderungen und Scheidungen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 14.02.2021 SRF 1
  • In der Schweiz bieten zahlreiche Betriebe Lehrstellen für Menschen mit einer Behinderung an. Aber nur jede vierte Absolventin und jeder vierte Absolvent findet im regulären Arbeitsmarkt eine Stelle. Die grosse Mehrheit arbeitet in geschützten Werkstätten. Lucian hatte Glück, nach seiner Lehre vom Betrieb übernommen zu werden. In der Gärtnerei ist er zuständig für einfache Arbeiten, füllt Töpfe und pflanzt verschiedene Jungpflanzen an. Aufgrund seiner Einschränkungen kann Lucian nur zehn Prozent der Arbeiten seiner Kollegen erledigen. Dennoch ist er jeden Morgen motiviert.
    Für seinen Chef Viktor Gschwend ist es wichtig, Lucian stets auf Augenhöhe zu begegnen und ihm dieselbe Anerkennung entgegenzubringen wie den anderen Angestellten. Dank seiner Arbeit in der Gärtnerei kann Lucian ein selbstbestimmtes Leben führen. Zusätzlich zu seinem kleinen Lohn erhält er eine IV-Rente. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 22.03.2020 SRF 1
  • 60 Prozent des Amazonas-Regenwaldes und damit der «grünen Lunge» unserer Erde liegen in Brasilien. Unter Bolsonaro erreichten Abholzung und Brandrodungen im Regenwald einen dramatischen Rekord.
    Der Film «Lula gegen Bolsonaro», der in den letzten sechs Monaten des Wahlkampfs gedreht wurde, zeigt ein Land, das gespalten ist wie nie zuvor. Und er gibt einen Einblick in den erbitterten Kampf zwischen zwei Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Lula, dessen Verurteilung wegen Korruptionsvorwürfen vom Obersten Gericht aufgehoben wurde, kämpft um die Stimmen der Arbeiter. Bolsonaros Unterstützer sind das Militär, die Grossgrundbesitzer und die Evangelikalen. Es geht um die Kernwerte und Hauptthemen, die die brasilianische Gesellschaft heute entzweien: Religion, Armut und Arbeitslosigkeit, Minderheiten, Gesundheit und Umwelt. Wer das Land kennt weiss, Überraschungen in letzter Minute sind in Brasilien eher die Regel als die Ausnahme. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 30.10.2022 SRF 1
  • Der Dokumentarfilm von Zoé de Bussierre und ihrem Team nimmt die Produktion von Accessoires und Pelzen unter die Lupe. Der Film blickt hinter die schönen Auslagen – dorthin, wo das Rohmaterial herkommt: Pelze und Leder. Dank aufwendiger Recherchen gelingt es den Autoren etwa, in einer italienischen Gerberei zu filmen. Dort treffen sie auf bedenkliche Zustände: Sicherheitseinrichtungen werden abgestellt, um die Produktion zu erhöhen. Die meist afrikanischen Arbeiter erhalten schon einmal Prügel statt Lohn. Und die Arbeitsinspektoren schliessen oft grosszügig die Augen.
    Selbstverständlich haben alle grossen Modehäuser einen zeitgemässen Verhaltenskodex, welcher auch für die Lieferanten gilt. Bloss finden diese ethischen Meisterwerke nicht immer den weiten Weg zu den Subunternehmern und Unterlieferanten, welche das Rohmaterial herstellen.
    Das zeigt sich auch beim Geschäft mit Pelzen, welche als anschmiegsame Jacken oder als wohliger Besatz fast jede modische Kapuze zieren. Heutzutage stammen die meisten Pelze aus Zuchten in China. Da es dort kaum Tierschutzgesetze gibt, können die Produzenten auch nicht dagegen verstossen. So setzt der Film seine traurige Reise fort und zeigt – mit versteckter Kamera – Verhältnisse, welche auch hartgesottenen Pelzträgern die Freude an ihren Kleidern nehmen könnten. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 15.05.2019 SRF 1
  • «Wir hatten die letzten zwei Monate fast nur Stornierungen und kaum Buchungen», sagt Manuel Berger, Direktor des Boutiquehotels Beau Séjour. Jetzt nach dem Shutdown wagt er eine Wiedereröffnung des 28-Zimmer-Hauses, unter erschwerten Bedingungen durch Corona-Verordnungen und Hygienemassnahmen. Mit innovativen Ideen und viel Herzblut wollen er und sein Geschäftspartner Walter Willimann Schweizer Gäste und die Luzerner Bevölkerung gewinnen. Der Plan scheint aufzugehen.
    Kaum aus dem Shutdown, stellt Roland Küng fest: «Das Jahr ist eigentlich gelaufen.» Küng ist CEO des KMUs Hunziker AG in Willisau mit 70 Mitarbeitenden. Der bekannteste Festzeltbauer der Schweiz hat vor der Pandemie die grössten Events ausgerichtet: Das WEF in Davos, das eidgenössische Schwingfest und Musikfestivals. Doch jetzt sind die Auftragsbücher leer und die Lagerhallen voll.
    Die Künstlerin Claudia Kienzler will die älteste Showbude der Schweiz retten, ein über 70 Jahre altes Varieté. Einen Monat vor dem Shutdown hat die ausgebildete Violinistin als Geschäftsführerin eines Vereins das marode Zelt gekauft. Nun ist sie für drei Angestellte verantwortlich, die Renovationsarbeiten machen. Doch an Aufführungen ist im Moment nicht zu denken. Auch alle Konzerte der 39-Jährigen wurden abgesagt. «Im Moment habe ich fast keinen Lohn», sagt sie.
    Robert Casagrande, der grösste Souvenirhändler Luzerns, hat jahrzehntelang sehr gut von Touristengruppen aus aller Welt gelebt. Doch jetzt herrscht am Grendel gähnende Leere, dort wo Einheimische erst noch über Overtourism geklagt haben. Robert Casagrande – der scherzhaft heimlicher Stadtpräsident Luzerns genannt wird – hat so etwas noch nie erlebt. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Fr. 16.04.2021 SRF 1
  • Beim geselligen Grillfest der Firma Hunziker ist die Stimmung aufgeräumt, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage. CEO Roland Küng gibt ein grosses Versprechen an die 70-köpfige Belegschaft ab: «An Weihnachten haben alle immer noch einen sicheren Job.» Doch bald fällt an einer Krisensitzung zum ersten Mal das Wort Entlassungen.
    Manuel Berger ist froh um seine Schweizer Gäste und doch nicht ganz glücklich mit ihnen. Der junge Direktor des Boutiquehotels Beau Séjour muss die harte Lektion lernen, dass einheimische Touristen, im Gegensatz zu ausländischen Gästen, nur bei schönem Wetter im Hotel absteigen. Doch die bleiben in der Krise aus. «Ohne Ausländer überleben wir auf Dauer nicht», prognostiziert Manuels Geschäftspartner Walter Willimann. Doch dann sorgt ein Geburtstagsfest für Aufschwung und bringt neue Hoffnung.
    Noch mehr leidet unter dem Ausbleiben der ausländischen Gäste der grösste Souvenirhändler Luzerns. Robert Casagrande erinnert sich sehnsüchtig an die pandemiefreien Zeiten, in denen indische und chinesische Touristengruppen das Familienunternehmen reich gemacht haben. Doch jetzt verirrt sich kaum mehr ein Tourist in seine Läden und nach den Sommerferien müssen Filialen geschlossen werden.
    Claudia Kienzler besitzt ein wunderbares Varieté, spielt virtuos Violine und sprüht vor Ideen. Doch die Coronakrise macht ihr einen Strich durch alle Pläne. Wie andere Kulturschaffende auch, muss Claudia flexibel sein. So ist sie froh über ein Engagement für ein Theaterstück für Kinder, in dem es um nichts weniger als den Tod geht. Ein Thema, das in Pandemiezeiten an tragischer Aktualität gewinnt. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Fr. 23.04.2021 SRF 1
  • «Mit 90 Prozent Rückgang der Einnahmen ist die Situation für uns sehr schlimm», sagt Souvenirhändler Robert Casagrande. Das hat Konsequenzen: Zehn Angestellte verlieren ihren Job. Für Bojan Jovanovic, der fast 25 Jahre lang für das Unternehmen gearbeitet hat, ist die Entlassung ein Schock. Der 50-Jährige hat zwei Töchter, die noch mitten im Studium stecken.
    Auch Roland Küng, der CEO des Festzeltbauers Hunziker AG, dessen Auftragsbücher Corona leergefegt hat, muss Kündigungen aussprechen. «Es tut mir selbst weh für die Leute und ihre Angehörigen», bedauert Küng. Damit bricht er ein Versprechen an die Belegschaft. Denn bis vor Kurzem hat er beteuert, alle würden den Job bis Weihnachten behalten.
    Manuel Berger und Walter Willimann, die beiden Betreiber des Hotels Beau Séjour, verzeichnen immer weniger Buchungen. Der Hausbesitzer Peter Kiener versichert ihnen, die Miete den Einnahmen anzupassen. Trotzdem entscheidet man sich, das Hotel in den Winterschlaf zu schicken. Hoteldirektor Manuel plagen Existenzängste: «Das sind Momente, wo man Angst hat, ob es das jetzt gewesen ist mit der Hotellerie».
    Die Musikerin Claudia Kienzler, die Geschäftsführerin des Vereins Varieté Caleidoskop, trommelt Gönnerinnen und Gönner zusammen, um ihnen die schwierige finanzielle Situation aufzuzeigen. Den drei Angestellten bezahlt sie einen Lohn, sie selbst lebt von Erspartem. «Das ist meine Altersvorsorge, auf die ich jetzt zurückgreife», bedauert sie. Da hilft es, dass sie niedrige Lebenskosten hat und in einer Theaterproduktion mitwirken kann – der Applaus aber auch die Gage machen der Kulturschaffenden wieder Mut. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Fr. 30.04.2021 SRF 1

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