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  • Der Dokumentarfilm von Zoé de Bussierre und ihrem Team nimmt die Produktion von Accessoires und Pelzen unter die Lupe. Der Film blickt hinter die schönen Auslagen – dorthin, wo das Rohmaterial herkommt: Pelze und Leder. Dank aufwendiger Recherchen gelingt es den Autoren etwa, in einer italienischen Gerberei zu filmen. Dort treffen sie auf bedenkliche Zustände: Sicherheitseinrichtungen werden abgestellt, um die Produktion zu erhöhen. Die meist afrikanischen Arbeiter erhalten schon einmal Prügel statt Lohn. Und die Arbeitsinspektoren schliessen oft grosszügig die Augen.
    Selbstverständlich haben alle grossen Modehäuser einen zeitgemässen Verhaltenskodex, welcher auch für die Lieferanten gilt. Bloss finden diese ethischen Meisterwerke nicht immer den weiten Weg zu den Subunternehmern und Unterlieferanten, welche das Rohmaterial herstellen.
    Das zeigt sich auch beim Geschäft mit Pelzen, welche als anschmiegsame Jacken oder als wohliger Besatz fast jede modische Kapuze zieren. Heutzutage stammen die meisten Pelze aus Zuchten in China. Da es dort kaum Tierschutzgesetze gibt, können die Produzenten auch nicht dagegen verstossen. So setzt der Film seine traurige Reise fort und zeigt – mit versteckter Kamera – Verhältnisse, welche auch hartgesottenen Pelzträgern die Freude an ihren Kleidern nehmen könnten. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 15.05.2019 SRF 1
  • «Wir hatten die letzten zwei Monate fast nur Stornierungen und kaum Buchungen», sagt Manuel Berger, Direktor des Boutiquehotels Beau Séjour. Jetzt nach dem Shutdown wagt er eine Wiedereröffnung des 28-Zimmer-Hauses, unter erschwerten Bedingungen durch Corona-Verordnungen und Hygienemassnahmen. Mit innovativen Ideen und viel Herzblut wollen er und sein Geschäftspartner Walter Willimann Schweizer Gäste und die Luzerner Bevölkerung gewinnen. Der Plan scheint aufzugehen.
    Kaum aus dem Shutdown, stellt Roland Küng fest: «Das Jahr ist eigentlich gelaufen.» Küng ist CEO des KMUs Hunziker AG in Willisau mit 70 Mitarbeitenden. Der bekannteste Festzeltbauer der Schweiz hat vor der Pandemie die grössten Events ausgerichtet: Das WEF in Davos, das eidgenössische Schwingfest und Musikfestivals. Doch jetzt sind die Auftragsbücher leer und die Lagerhallen voll.
    Die Künstlerin Claudia Kienzler will die älteste Showbude der Schweiz retten, ein über 70 Jahre altes Varieté. Einen Monat vor dem Shutdown hat die ausgebildete Violinistin als Geschäftsführerin eines Vereins das marode Zelt gekauft. Nun ist sie für drei Angestellte verantwortlich, die Renovationsarbeiten machen. Doch an Aufführungen ist im Moment nicht zu denken. Auch alle Konzerte der 39-Jährigen wurden abgesagt. «Im Moment habe ich fast keinen Lohn», sagt sie.
    Robert Casagrande, der grösste Souvenirhändler Luzerns, hat jahrzehntelang sehr gut von Touristengruppen aus aller Welt gelebt. Doch jetzt herrscht am Grendel gähnende Leere, dort wo Einheimische erst noch über Overtourism geklagt haben. Robert Casagrande – der scherzhaft heimlicher Stadtpräsident Luzerns genannt wird – hat so etwas noch nie erlebt. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Fr. 16.04.2021 SRF 1
  • Beim geselligen Grillfest der Firma Hunziker ist die Stimmung aufgeräumt, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage. CEO Roland Küng gibt ein grosses Versprechen an die 70-köpfige Belegschaft ab: «An Weihnachten haben alle immer noch einen sicheren Job.» Doch bald fällt an einer Krisensitzung zum ersten Mal das Wort Entlassungen.
    Manuel Berger ist froh um seine Schweizer Gäste und doch nicht ganz glücklich mit ihnen. Der junge Direktor des Boutiquehotels Beau Séjour muss die harte Lektion lernen, dass einheimische Touristen, im Gegensatz zu ausländischen Gästen, nur bei schönem Wetter im Hotel absteigen. Doch die bleiben in der Krise aus. «Ohne Ausländer überleben wir auf Dauer nicht», prognostiziert Manuels Geschäftspartner Walter Willimann. Doch dann sorgt ein Geburtstagsfest für Aufschwung und bringt neue Hoffnung.
    Noch mehr leidet unter dem Ausbleiben der ausländischen Gäste der grösste Souvenirhändler Luzerns. Robert Casagrande erinnert sich sehnsüchtig an die pandemiefreien Zeiten, in denen indische und chinesische Touristengruppen das Familienunternehmen reich gemacht haben. Doch jetzt verirrt sich kaum mehr ein Tourist in seine Läden und nach den Sommerferien müssen Filialen geschlossen werden.
    Claudia Kienzler besitzt ein wunderbares Varieté, spielt virtuos Violine und sprüht vor Ideen. Doch die Coronakrise macht ihr einen Strich durch alle Pläne. Wie andere Kulturschaffende auch, muss Claudia flexibel sein. So ist sie froh über ein Engagement für ein Theaterstück für Kinder, in dem es um nichts weniger als den Tod geht. Ein Thema, das in Pandemiezeiten an tragischer Aktualität gewinnt. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Fr. 23.04.2021 SRF 1
  • «Mit 90 Prozent Rückgang der Einnahmen ist die Situation für uns sehr schlimm», sagt Souvenirhändler Robert Casagrande. Das hat Konsequenzen: Zehn Angestellte verlieren ihren Job. Für Bojan Jovanovic, der fast 25 Jahre lang für das Unternehmen gearbeitet hat, ist die Entlassung ein Schock. Der 50-Jährige hat zwei Töchter, die noch mitten im Studium stecken.
    Auch Roland Küng, der CEO des Festzeltbauers Hunziker AG, dessen Auftragsbücher Corona leergefegt hat, muss Kündigungen aussprechen. «Es tut mir selbst weh für die Leute und ihre Angehörigen», bedauert Küng. Damit bricht er ein Versprechen an die Belegschaft. Denn bis vor Kurzem hat er beteuert, alle würden den Job bis Weihnachten behalten.
    Manuel Berger und Walter Willimann, die beiden Betreiber des Hotels Beau Séjour, verzeichnen immer weniger Buchungen. Der Hausbesitzer Peter Kiener versichert ihnen, die Miete den Einnahmen anzupassen. Trotzdem entscheidet man sich, das Hotel in den Winterschlaf zu schicken. Hoteldirektor Manuel plagen Existenzängste: «Das sind Momente, wo man Angst hat, ob es das jetzt gewesen ist mit der Hotellerie».
    Die Musikerin Claudia Kienzler, die Geschäftsführerin des Vereins Varieté Caleidoskop, trommelt Gönnerinnen und Gönner zusammen, um ihnen die schwierige finanzielle Situation aufzuzeigen. Den drei Angestellten bezahlt sie einen Lohn, sie selbst lebt von Erspartem. «Das ist meine Altersvorsorge, auf die ich jetzt zurückgreife», bedauert sie. Da hilft es, dass sie niedrige Lebenskosten hat und in einer Theaterproduktion mitwirken kann – der Applaus aber auch die Gage machen der Kulturschaffenden wieder Mut. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Fr. 30.04.2021 SRF 1
  • Claudia Kienzler, die Geschäftsführerin des Varieté Caleidoskop, muss die geplante Tournee absagen. Jetzt steht sie vor einer ungewissen Zukunft und hofft auf Solidarität: Crowdfunding soll ihr Traumprojekt retten.
    Bojan Jovanovic, der ehemalige Hauswart, ist auf Jobsuche. Der 51-Jährige muss schmerzlich erfahren, dass er zwar einen grossen Erfahrungsschatz, aber keine Diplome vorzuweisen hat. «Ich habe in diesem Jahr gelernt, dass man auf sich selbst gestellt ist», sagt er. Doch dann zeigt ein Viersterne-Hotel Interesse an seinen Fähigkeiten.
    Seit dem Shutdown kaum mehr Aufträge- die wirtschaftliche Situation schlägt Roland Küng, CEO der Zeltbaufirma Hunziker, aufs Gemüt. Da hilft der Optimismus seines Chefs Andreas Messerli. «Wir werden alles tun, damit die Firma Hunziker stark aus der Krise kommt», verspricht dieser. Mitten im historischen Tief des 86-jährigen Unternehmens hat Messerli Expansionspläne. Das gibt Küng neuen Mut: «Ich will mit dem Unternehmen und den Mitarbeitenden in die Zukunft gehen und kämpfe dafür wie ein Löwe.»
    Manuel Berger und Walter Willimann, die beiden Betreiber des Hotels Beau Séjour, wecken das Haus aus dem Winterschlaf und können sich freuen: Über Ostern ist das Hotel ausgebucht. Aus den Höhen und Tiefen des vergangenen Jahres hat Manuel, der 36-jährige Hoteldirektor gelernt: «In Zukunft kann ich wohl gewisse Sachen lockerer angehen».
    «Ich bin zufrieden, wie ich diese Zeit gemeistert habe», sagt Souvenirhändler Robert Casagrande im Rückblick. Über die Ostertage hofft er auf einige kaufkräftige Feriengäste und bleibt optimistisch. Er glaubt fest daran, dass Ende Sommer der Individualtourismus Schwung aufnehmen wird. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Fr. 07.05.2021 SRF 1
  • Trotz grossem gegenseitigem Respekt und dem Willen, zusammen etwas auf die Beine zu stellen, stossen Ly-Ling und Cosimo bei der Herausforderung ihrer Kollaboration an ihre Grenzen. Cosimo arbeitet seit Jahrzehnten nach festen über Generationen hinweg vermittelten Regeln der Feinmassschneiderei. Das beisst sich zwangsläufig mit Ly-Lings Herangehensweise des «Draufloskreierens», möglichst ohne einengende Masse im Kopf.
    So erfahren die Zuschauenden im Laufe des sich über eineinhalb Jahre erstreckenden Dokumentarfilms, wie sich Ly-Ling und Cosimo aus dem Weg gehen, sich wieder annähern, es mit angepassten, vereinfachten Zielen neu probieren, wie Träume über Bord geworfen werden und neuen Platz machen. Es ist ein Aufeinanderprallen zweier Generationen, zweier Kulturen und zweier Welten, verbunden in einer gemeinsamen Passion.
    Die beiden Protagonisten gehen eine Extrameile, für die sie niemand je bezahlen wird. Es ist die Faszination für die Arbeit des anderen und die Lust am Entdecken, am In-die-Tiefe-Gehen, eine Art Slow-Food-Geist, der die beiden verbindet. Es ist eine lebensbejahende Grundhaltung, die trotz all den Entbehrungen tiefe Befriedigung mit sich bringt. Der Film zeigt, dass es sich lohnt, Neues auszuprobieren, Grenzen zu überschreiten und über den eigenen Schatten zu springen. Ohne zu werten, stellt der Filmautor Giancarlo Moos auf diese Weise die Frage: Wann habe ich das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht? (Text: SRF)
  • Neben bekannten Tieren wie Wölfen, die durch einen Pinselwald weisser Wollgrasbüschel schnüren, oder Kranichen die im Bruchwald ihre Jungen aufziehen, begegnet die Zuschauerin und der Zuschauer auch Kreaturen, die so surreal aussehen, als stammten sie von einem anderen Stern. Nahaufnahmen zeigen grotesk wirkende Libellenlarven, die mit spitz bezahnten Schnappkiefern auf Beute lauern, oder Pflanzen, die, im Zeitraffer gefilmt, ihre glitzernden Fallenblätter entrollen.
    Der Einsatz hochmoderner Zeitlupenkameras macht den Flug des Hochmoorgelblings zum ästhetischen Hochgenuss. (Text: SRF)
  • Als Heimat grosser und kleiner Tiere bieten Moore eine schier unfassbare Vielfalt an Lebensformen. Nicht Wasser, nicht Land, nicht See und nicht Wald: Sie befinden sich an den Schnittstellen verschiedener Existenzformen, die im Kreislauf der Tages- und Jahreszeiten ein faszinierendes Eigenleben entwickelt haben. In der Nacht sind die Moore das Reich der Fallensteller und Jäger, ein vibrierendes Labyrinth, in dem man zu versinken droht: Ein Fehltritt kann das Ende bedeuten. Am Tag, wenn sich die Nebelschwaden des frühen Morgens gelichtet haben, leuchtet der Teppich aus Wollgras, durchstreifen Reptilien, Insekten und vereinzelte Grosstiere die Moore, und so manches Geheimnis tritt zutage: Dass der Moosfilz manch schauriges Geheimnis birgt, wie etwa den Leichnam des 2000 Jahre alten Tollund-Mannes, dessen Antlitz heute noch so lebendig wirkt, als würde er nur schlafen.
    Konserviert ist er im Torf, dessen Schichten kontinuierlich wachsen und als riesige CO2-Speicher agieren. In ihnen sammelt sich das Regenwasser, es entstehen Teiche, Tümpel und andere Gewässer. (Text: SRF)
  • Mit einem Rechen in den Kies hineingezogene Wellenlinien stehen für Wasser. Felsenformationen und Steine sind das Symbol für Gebirge und Hügel. Moos steht für das Alter – ein in Japan überaus ehrenvoller Zustand. Im Japanischen heisst diese Spezialform des Gartens «Kare-an-sui», was übersetzt so viel bedeutet wie «trockene» oder auch «unechte Landschaft». Die Trockengärten des Daitoku-ji-Klosters in der japanischen Stadt Kyoto respektieren diese abstrakte Zen-Philosophie: Monochromie, Steine und einfache Pflanzen. Durch den Garten führt ein Pfad der rituellen Reinigung. Die letzte Station, die Teezeremonie, trägt zur inneren Vervollkommnung bei. (Text: SRF)
  • Damals durchquerten Botaniker die ganze Welt, um Pflanzen zu sammeln, sie zu untersuchen und dem Fach- wie dem Laienpublikum vorzustellen. Bis ins 16. Jahrhundert nutzte man Pflanzen zu Heilzwecken und als Nahrungsmittel. Danach begann man, sie zur Aufnahme in ein Verzeichnis und zu Studienzwecken zu sammeln. Auf diese Weise entstand die botanische Wissenschaft. Auch heute noch setzen sich Botaniker, Gärtner und Blumenzüchter im Royal Botanic Garden in Edinburgh dafür ein, die Sammlungen um ihre Neuentdeckungen zu bereichern und auf diese Weise den Garten weiterzuentwickeln. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 07.10.2018 SRF 1
  • 1867 erwarben der weit gereiste britische Kaufmann Thomas Hanbury und sein Bruder Daniel das Gelände an der Küste nahe der französischen Grenze bei Mortola Inferiore. Aus einer Botanikerfamilie stammend, verdankten sie ihre Leidenschaft für die Pflanzenkunde der Erziehung im Geiste des Quäkertums, welches Liebe und Achtung der Natur lehrt. Mit der Anlage des botanischen Gartens verwirklichte Thomas Hanbury seinen Traum, exotische Pflanzen zu akklimatisieren und zu sammeln. Er vergrösserte und modernisierte die antike Villa am Hang und machte sie mitsamt dem umliegenden Grund und Boden zu seinem Hauptwohnsitz.
    Die zahlreichen bepflanzten Parzellen und die restaurierten landwirtschaftlichen Terrassen beherbergen verschiedene botanische Sammlungen. 1960 wurde der Garten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und 1987 der Universität Genua übergeben – mit der Vorgabe, weiterhin ein Ort des Forschens, Lernens und Geniessens zu sein. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 28.10.2018 SRF 1
  • Der Garten wurde auf einem Hügel angelegt, auf dem die Villa thront. Die im Jahr 1550 begonnenen Arbeiten zogen sich über mehr als 20 Jahre hin. Im Laufe der Jahrhunderte verwilderte der Garten und ging allmählich vergessen. Das änderte sich im 18. Jahrhundert, als Künstler den Garten wiederentdeckten: sie begeisterten sich gerade für sein vernachlässigtes Aussehen und seine üppige Vegetation, die ihm einen romantischen Charakter verliehen. Der französische Maler Jean-Honoré Fragonard liess sich 1760 von dem Garten inspirieren, und Franz Liszt komponierte dort 1877 seine «Wasserspiele in der Villa d’Este». 1920 erwarb der italienische Staat den Garten und liess ihn aufwendig restaurieren. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere SRF 1
  • Da eine Quelle vorhanden war, konnte ein Ziergarten angelegt werden. Zahlreiche Bäume wurden gepflanzt, und mit der Zeit entstand auf dem Anwesen eine Parkanlage. Trsteno, das durch Kriege, Erdbeben und Brände schon mehrfach zerstört und genauso oft wieder aufgebaut wurde, zeugt vom ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur. Es liegt in einer Berglandschaft unweit der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Das Arboretum von Trsteno umfasst ein Herrenhaus, das von Gärten, Labyrinthen und baumbestandenen Alleen umgeben ist. Ein Aquädukt befördert das für die Gärten benötigte Wasser. (Text: SRF)
  • Im zwölften Jahrhundert liess die Almohaden-Dynastie Wasser aus dem Gebirge in Kanäle leiten und speichern, um so den Ort mit dem lebenswichtigen Rohstoff zu versorgen. So entstanden die Obsthaine der Agdal-Gärten, deren Orangen-, Oliven-, Granatapfel- und Aprikosenbäume den Bedarf der wachsenden Stadt deckten. Um den Garten vor Wüstenwinden, aber auch vor verfeindeten Stämmen zu schützen, umgaben sie ihn mit einer hohen Mauer. Fortan wurde der Park Agdal genannt, was in der Berbersprache „umzäunte Wiese“ bedeutet. (Text: SRF)
  • Die nordatlantische Meeresbucht Loch Ewe, in deren Mulde sich der Garten schmiegt, unterliegt dem Einfluss des Golfstroms. Dadurch können sich dort zahlreiche, aus fremden Regionen stammende Pflanzen, seien sie aus Chile, Nepal oder Südafrika, mühelos anpassen. Auf diesem Breitengrad sind die 25 Hektar Wald, Zier- und Gemüsegärten völlig ungewöhnlich. Der üppige Pflanzenwuchs dieses ausserordentlichen Gartens bildet einen starken Kontrast zum rauen Klima der schottischen Highlands. (Text: SRF)
  • Der 1707 geborene Botaniker Carl von Linné erneuerte den Botanischen Garten in der Innenstadt von Uppsala und liess dort Hunderte Arten anpflanzen. Linné machte das Erfassen, Benennen und Einordnen der Pflanzen zu seinem Lebenswerk. Er entwickelte das Sexualsystem der Pflanzen, dessen Klassifizierung auf der Zahl der männlichen Geschlechtsorgane, der Staubblätter, beruhte. Durch Linnés Arbeiten erlangte Uppsala auf dem Gebiet der Botanik weltweite Bedeutung. Schon beim Tod des Forschers im Jahr 1778 war der Garten im Stadtzentrum zu klein für neue Pflanzensammlungen. 1787 überliess darum der schwedische König der Universität den Garten des Schlosses von Uppsala. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 30.09.2018 SRF 1
  • Die Gärten liegen am Ufer des Guadalquivir, der einen Handel mit ganz Europa ermöglichte. In den aus mediterranen Kulturen hervorgegangenen Anlagen mischen sich die verschiedenen Stile je nach den Launen der Könige, die hier ihre Residenzen einrichteten. Noch heute nutzt die spanische Königsfamilie, wenn sie sich in Sevilla aufhält, einen Teil des Alcázar als offizielle Residenz. (Text: SRF)
  • 1913 gründete der englische Botaniker Harold Pearson nahe bei Kapstadt einen botanischen Garten speziell zum Schutz der einheimischen Artenvielfalt, während sich botanische Gärten sonst meist exotischen Pflanzen widmen.
    Inspiriert vom Skelett einer Schlange schlängelt sich ein an die zwölf Meter hoher Spazierpfad durch die Baumkronen des Botanischen Gartens Kirstenbosch in Südafrika. Der Fussweg lädt Besucher dazu ein, durch die unterschiedlichen Höhen des Waldes zu flanieren und dabei die exotische Pflanzenvielfalt und den ganz besonderen Ausblick auf die Wälder vor dem Tafelberg bewundern zu können. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 18.11.2018 SRF 1
  • Der in Südengland gelegene Garten von Gravetye zeichnet sich durch seine ungebändigte Natur und die grosse Blütenpracht seiner mehrjährigen Pflanzen aus. Die Anlage wurde vom irischen Gärtner William Robinson entworfen, der als geistiger Vater des Naturgartens gilt. Mit seinem Buch „The Wild Garden“ begründete Robinson 1870 die Richtung des naturnahen, wilden Gartens – eine Kampfansage an den seinerzeit vorherrschenden Typus der regelmässigen, geometrischen Anlagen. (Text: SRF)
  • Islands Küstenlinie ist rund 5000 Kilometer lang. Die raue, nordische Natur wird sowohl über als auch unter Wasser durch Vulkanismus geprägt, denn die Insel liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken und damit auf der Kontaktzone zweier Kontinentalplatten. Rund zwei Zentimeter pro Jahr entfernen sich die Nordamerikanische und Eurasische Platte voneinander. Ein ständiger Nachschub an geschmolzenem Gestein aus dem Bauch der Erde unter Island sorgt dafür, dass die Insel nicht auseinanderbricht.
    Unter Wasser verzaubern schon die kleinsten Meeresbewohner Islands: Kieselalgen, Panzergeissler und Algen in kunstvollen Formen und in einer Farbenpracht. Zusammen mit Schnecken, Rippenquallen, Pfeilwürmern und Krebs- und Fischlarven bilden sie das Grundnahrungsmittel der grösseren Meerestiere, bis hin zu den mächtigen Bartenwalen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 02.02.2020 SRF 1
  • Original-TV-Premiere Mi. 25.04.2018 SRF 1
  • Der Film handelt von jenen, die nicht mehr Teil der damaligen Welt sein mochten. Er wurde mit den Archiven der Fernsehsender der deutschen, französischen und italienischen Schweiz produziert.
    Anfangs der 1960er-Jahre entdeckten die ersten Babyboomer, die das Erwachsenenalter erreichten, eine paradoxe Gesellschaft: Der damalige Wirtschaftsboom führte zu einem Anstieg des Lebensstandards, der bisher ungeahnte Aussichten auf Befreiung bot. Aber dieses relative Hochgefühl stand nicht im Einklang mit den konservativen Konzepten, wonach immer noch Familie, Moral und Unterwerfung unter die Autorität vorherrschten. Was mit der einen Hand gegeben wurde, schien mit der anderen wieder weggenommen zu werden. Für viele eine frustrierende Realität.
    Wenn es für die Mehrheit der Jugendlichen ausreichte, sich von den Älteren zu unterscheiden, wollte sich eine Minderheit von sozialen Normen befreien, die noch weitgehend konformistisch, entfremdend und erstickend empfunden wurden. Unter dem Einfluss von Vorläufern oder aufkommenden künstlerischen Bewegungen traten Zeichen von kultureller Rebellion, sozialem Dissens und politischem Protest auf. Diese Haltung wollte der herrschenden Ordnung trotzen und verband die persönliche Emanzipation mit dem Wunsch nach einer friedlichen und harmonischen Welt. Viele, vor allem junge Menschen, wollten das Leben und die Gesellschaft verändern.
    Die staatlichen Institutionen konnten die Geschehnisse nicht verstehen, geschweige denn vorhersagen, und die Zivilgesellschaft (Parteien, Gewerkschaften usw.) übersah die Entwicklung und Wunschvorstellungen ausserhalb ihres Gedankenschemas. Dass eine Bewegung mit oft verwirrenden, parteiischen und manchmal sogar inkohärenten Ansprüchen eine solche Brisanz hervorrufen konnte, war unvorstellbar.
    Durch den Impuls einer entschlossenen Minderheit waren die Jahre vor dem Mai 68 reich an Abenteuern und sozialen Tatsachen, die diesem Jahrzehnt eine besondere Aura verliehen. Ihre Motivationen und Bestrebungen waren so vielgestaltig, dass man darin keine Homogenität finden kann; es ist gerade diese Fülle, welche die Einzigartigkeit dieser Geschichte ausmacht. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 25.04.2018 SRF 1
  • «Du bisch so härzig.» Diesen Satz kann Luzius nicht mehr hören. Er will herausfinden, was ein richtiger Mann ist. Mit seiner Kamera zieht er los und trifft drei Männer die verschiedener nicht sein könnten.
    Mischa überfährt Bäume, versenkt seinen Range Rover in der Schlammgrube und reisst ihn mit der Seilwinde wieder raus. Er kann jedes Problem mit einer Hand voll Kabelbinder lösen. Bei der Autopflege in seiner Garage kommen unter dem trockenen Schlamm alte Schrammen zum Vorschein.
    Das Leben von Marius steht Kopf: Er sitzt alleine in seiner neuen Eigentumswohnung, seine Verlobte ist weg und er hat gleichzeitig den Job gewechselt. Marius beschliesst, um seine Ex-Verlobte zu kämpfen. Er setzt sich im Männerseminar in die Schwitzhütte, um zu sich und zurück zu seiner Liebe zu finden.
    Für Hans Ruedi beginnt ein neues Leben nach der Pensionierung: Der passionierte Jäger will diese Saison einen Sommerbock schiessen. Doch dem geplanten Bockschuss steht einiges im Weg. Und zu seiner eigenen Überraschung kann Hans Ruedi das alte Leben nicht einfach so hinter sich lassen.
    Luzius begleitet die drei Männer ein Jahr lang. Er hilft Karren aus dem Dreck zu ziehen, umarmt Bäume und schiesst Böcke. Und er stolpert dabei über sich selber. Erst als er zulässt, dass seine Männer die Kamera auch auf ihn richten, findet er eine Antwort.
    «Manne» gewährt einen ehrlichen Einblick in Männerseelen. Ein tragisch-komischer Film über die Beziehung von Männern zu sich selbst, zu ihren Sachen und den Frauen, die sie lieben. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 13.12.2018 SRF 1
  • Schätzungen zufolge leben an die 40 000 Transmenschen in der Schweiz. Davon haben aber längst nicht alle eine Hormontherapie, eine Namensänderung oder eine geschlechtsangleichende Operation hinter sich. Diesen Schritt haben hierzulande nur ein paar Hunderte vollzogen.
    Transmenschen fühlen sich nicht dem Geschlecht zugehörig, in welches sie hineingeboren wurden. Sie kommen zwar mit einem eindeutig männlichen oder weiblichen Körper zur Welt, sie identifizieren sich aber entweder als das andere Geschlecht, als zwischen den Geschlechtern oder als ein bisschen von beiden. Transmenschen sind überzeugt: Was die Identität ausmacht, ist die Seele. Nicht der Körper.
    Nico Gaspari, 43, ist ein Transmann. Er wurde mit einem biologisch weiblichen Körper geboren und spritzt sich seit 16 Jahren regelmässig Testosteron. Er trägt einen dichten Bart und hat eine tiefe Stimme. Heute arbeitet er als Pflegefachmann in einem Altersheim. Von seiner Transidentität wussten seine Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen lange nichts. Denn rein äusserlich ist Nico von einem „normalen“ Mann nicht zu unterscheiden.
    Transfrauen haben es diesbezüglich oft schwerer: Caroline Schürch, 55, ist in einem biologisch männlichen Körper geboren. Sie ist gross gewachsen, mit breiten Schultern und einer tiefen Stimme. Daran ändern auch die Hormone nichts, die sie seit ein paar Jahren einnimmt. Früher hiess Caroline Ralph, war verheiratet und Vater dreier Kinder. Mit der Transition brach die Familie auseinander und Caroline verlor ihre Arbeit. Seither ist sie auf
    Stellensuche.
    Eine vom Transgender Network Switzerland durchgeführte Befragung aus dem Jahre 2012 zeigt Erschreckendes: Während der Transition, dem Übergang vom Leben als Mann zu jenem als Frau oder umgekehrt, verlieren viele ihre Arbeitsstelle. Die Suizidrate ist bei Transmenschen 40-mal höher als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
    Blickt man Simon und Renja Kägi, 22, in die Augen, sieht man einen Bruder und eine Schwester, die sich sehr ähnlich sehen. Was kaum jemand vermutet: Die beiden wurden als eineiige Zwillingsschwestern geboren! Noch heute kann sich Simon an den Ekel erinnern, den er damals als junges Mädchen vor sich selbst hatte. Navina, wie er damals hiess, ekelte sich vor ihrem Körper, ihren Brüsten, ihrer Menstruation. Heute ist er glücklich. Seine männliche Identität gibt ihm Kraft, Schutz und Selbstsicherheit. Ein letzter Schritt zur Vollkommenheit fehlt ihm noch: Simon will sich einer Penisaufbauoperation unterziehen lassen. Sein grösster Traum: Einmal im Stehen pinkeln zu können.
    Etwa jeder fünfte Transmensch identifiziert sich zudem nicht eindeutig als Frau oder als Mann. Solche Transmenschen nennen sich „nonbinär“ oder „non-binary“. Chri Hübscher, 49, fühlt sich weder als Mann noch als Frau. Chri fühlt sich als Mensch. Chri möchte sich auch kein weibliches oder männliches Pronomen geben, sich nicht festlegen oder eingrenzen. Und so ist nonbinär für Chri auch keine Identität, sondern eine Definition. Letztlich sei Identität immer einengend, meint Chri überzeugt.
    Transmenschen irritieren. Auch heute noch. Indem sie unser starres Rollenbild von Mann und Frau hinterfragen, rütteln sie auch an den Säulen unserer eigenen Identität. Sind wir wirklich der „Mann“ oder die „Frau“, für die wir uns halten? Steckt in uns allen nicht jeweils auch ein Anteil des anderen Geschlechts, den wir unterdrücken? Wie sehr sind wir Gefangene einer streng dichotomen Geschlechterrollenzuordnung, in die wir seit unserem Kindesalter hineinsozialisiert werden? Gibt es eine Identität jenseits des binären Systems?
    Beide „DOK“-Filme von Béla Batthyany vermitteln ein differenziertes Bild von Transmenschen in der Schweiz. Die Filme zeigen auf, welchen beruflichen und sozialen Hürden Transmenschen ausgesetzt sind und was sie letztlich antreibt, trotz Hürden und Gesellschaftszwängen ihren Weg zu gehen. Im Fokus der Filme steht der Transmensch als Mensch. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 01.02.2018 SRF 1
  • In Argentinien wurde er verehrt wie ein Heiliger, und seine steile Karriere war in der Tat einzigartig. Diego Maradona, in einem Armenviertel von Buenos Aires aufgewachsen, kämpfte sich bereits mit 16 Jahren in die Nationalmannschaft. Unvergessen bleibt die Fussballweltmeisterschaft 1986 in Mexiko, bei der er regelwidrig ein Tor mit der Hand erzielte und später behauptete, es sei die «Hand Gottes» gewesen, die hier am Werk gewesen sei. Dank eines weiteren Tores von Maradona, das die FIFA später zum «Tor des Jahrhunderts» kürte, zog Argentinien ins Finale ein und wurde Weltmeister. Doch so kometenhaft der Aufstieg Maradonas auch war, so schnell und heftig kam auch sein Fall. Bei der Weltmeisterschaft 1994 wurde Maradona wegen Dopings gesperrt. Es folgten Drogenskandale und ihm wurden Verbindungen zur Mafia nachgesagt.
    1997 beendete er schliesslich seine Karriere als Fussballer. Im Januar 2000 erlitt der stark übergewichtige Maradona einen schweren Herzinfarkt. Sein Leben verlief schon immer in extremen Höhen und Tiefen, doch für die Argentinier wird Maradona immer ihr «Pibe de Oro» bleiben, und für viele Fans der beste Fussballer aller Zeiten. (Text: SRF)

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