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  • Claudia Kienzler, die Geschäftsführerin des Varieté Caleidoskop, muss die geplante Tournee absagen. Jetzt steht sie vor einer ungewissen Zukunft und hofft auf Solidarität: Crowdfunding soll ihr Traumprojekt retten.
    Bojan Jovanovic, der ehemalige Hauswart, ist auf Jobsuche. Der 51-Jährige muss schmerzlich erfahren, dass er zwar einen grossen Erfahrungsschatz, aber keine Diplome vorzuweisen hat. «Ich habe in diesem Jahr gelernt, dass man auf sich selbst gestellt ist», sagt er. Doch dann zeigt ein Viersterne-Hotel Interesse an seinen Fähigkeiten.
    Seit dem Shutdown kaum mehr Aufträge- die wirtschaftliche Situation schlägt Roland Küng, CEO der Zeltbaufirma Hunziker, aufs Gemüt. Da hilft der Optimismus seines Chefs Andreas Messerli. «Wir werden alles tun, damit die Firma Hunziker stark aus der Krise kommt», verspricht dieser. Mitten im historischen Tief des 86-jährigen Unternehmens hat Messerli Expansionspläne. Das gibt Küng neuen Mut: «Ich will mit dem Unternehmen und den Mitarbeitenden in die Zukunft gehen und kämpfe dafür wie ein Löwe.»
    Manuel Berger und Walter Willimann, die beiden Betreiber des Hotels Beau Séjour, wecken das Haus aus dem Winterschlaf und können sich freuen: Über Ostern ist das Hotel ausgebucht. Aus den Höhen und Tiefen des vergangenen Jahres hat Manuel, der 36-jährige Hoteldirektor gelernt: «In Zukunft kann ich wohl gewisse Sachen lockerer angehen».
    «Ich bin zufrieden, wie ich diese Zeit gemeistert habe», sagt Souvenirhändler Robert Casagrande im Rückblick. Über die Ostertage hofft er auf einige kaufkräftige Feriengäste und bleibt optimistisch. Er glaubt fest daran, dass Ende Sommer der Individualtourismus Schwung aufnehmen wird. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Fr. 07.05.2021 SRF 1
  • Trotz grossem gegenseitigem Respekt und dem Willen, zusammen etwas auf die Beine zu stellen, stossen Ly-Ling und Cosimo bei der Herausforderung ihrer Kollaboration an ihre Grenzen. Cosimo arbeitet seit Jahrzehnten nach festen über Generationen hinweg vermittelten Regeln der Feinmassschneiderei. Das beisst sich zwangsläufig mit Ly-Lings Herangehensweise des «Draufloskreierens», möglichst ohne einengende Masse im Kopf.
    So erfahren die Zuschauenden im Laufe des sich über eineinhalb Jahre erstreckenden Dokumentarfilms, wie sich Ly-Ling und Cosimo aus dem Weg gehen, sich wieder annähern, es mit angepassten, vereinfachten Zielen neu probieren, wie Träume über Bord geworfen werden und neuen Platz machen. Es ist ein Aufeinanderprallen zweier Generationen, zweier Kulturen und zweier Welten, verbunden in einer gemeinsamen Passion.
    Die beiden Protagonisten gehen eine Extrameile, für die sie niemand je bezahlen wird. Es ist die Faszination für die Arbeit des anderen und die Lust am Entdecken, am In-die-Tiefe-Gehen, eine Art Slow-Food-Geist, der die beiden verbindet. Es ist eine lebensbejahende Grundhaltung, die trotz all den Entbehrungen tiefe Befriedigung mit sich bringt. Der Film zeigt, dass es sich lohnt, Neues auszuprobieren, Grenzen zu überschreiten und über den eigenen Schatten zu springen. Ohne zu werten, stellt der Filmautor Giancarlo Moos auf diese Weise die Frage: Wann habe ich das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht? (Text: SRF)
  • Neben bekannten Tieren wie Wölfen, die durch einen Pinselwald weisser Wollgrasbüschel schnüren, oder Kranichen die im Bruchwald ihre Jungen aufziehen, begegnet die Zuschauerin und der Zuschauer auch Kreaturen, die so surreal aussehen, als stammten sie von einem anderen Stern. Nahaufnahmen zeigen grotesk wirkende Libellenlarven, die mit spitz bezahnten Schnappkiefern auf Beute lauern, oder Pflanzen, die, im Zeitraffer gefilmt, ihre glitzernden Fallenblätter entrollen.
    Der Einsatz hochmoderner Zeitlupenkameras macht den Flug des Hochmoorgelblings zum ästhetischen Hochgenuss. (Text: SRF)
  • Als Heimat grosser und kleiner Tiere bieten Moore eine schier unfassbare Vielfalt an Lebensformen. Nicht Wasser, nicht Land, nicht See und nicht Wald: Sie befinden sich an den Schnittstellen verschiedener Existenzformen, die im Kreislauf der Tages- und Jahreszeiten ein faszinierendes Eigenleben entwickelt haben. In der Nacht sind die Moore das Reich der Fallensteller und Jäger, ein vibrierendes Labyrinth, in dem man zu versinken droht: Ein Fehltritt kann das Ende bedeuten. Am Tag, wenn sich die Nebelschwaden des frühen Morgens gelichtet haben, leuchtet der Teppich aus Wollgras, durchstreifen Reptilien, Insekten und vereinzelte Grosstiere die Moore, und so manches Geheimnis tritt zutage: Dass der Moosfilz manch schauriges Geheimnis birgt, wie etwa den Leichnam des 2000 Jahre alten Tollund-Mannes, dessen Antlitz heute noch so lebendig wirkt, als würde er nur schlafen.
    Konserviert ist er im Torf, dessen Schichten kontinuierlich wachsen und als riesige CO2-Speicher agieren. In ihnen sammelt sich das Regenwasser, es entstehen Teiche, Tümpel und andere Gewässer. (Text: SRF)
  • Mit einem Rechen in den Kies hineingezogene Wellenlinien stehen für Wasser. Felsenformationen und Steine sind das Symbol für Gebirge und Hügel. Moos steht für das Alter – ein in Japan überaus ehrenvoller Zustand. Im Japanischen heisst diese Spezialform des Gartens «Kare-an-sui», was übersetzt so viel bedeutet wie «trockene» oder auch «unechte Landschaft». Die Trockengärten des Daitoku-ji-Klosters in der japanischen Stadt Kyoto respektieren diese abstrakte Zen-Philosophie: Monochromie, Steine und einfache Pflanzen. Durch den Garten führt ein Pfad der rituellen Reinigung. Die letzte Station, die Teezeremonie, trägt zur inneren Vervollkommnung bei. (Text: SRF)
  • Damals durchquerten Botaniker die ganze Welt, um Pflanzen zu sammeln, sie zu untersuchen und dem Fach- wie dem Laienpublikum vorzustellen. Bis ins 16. Jahrhundert nutzte man Pflanzen zu Heilzwecken und als Nahrungsmittel. Danach begann man, sie zur Aufnahme in ein Verzeichnis und zu Studienzwecken zu sammeln. Auf diese Weise entstand die botanische Wissenschaft. Auch heute noch setzen sich Botaniker, Gärtner und Blumenzüchter im Royal Botanic Garden in Edinburgh dafür ein, die Sammlungen um ihre Neuentdeckungen zu bereichern und auf diese Weise den Garten weiterzuentwickeln. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 07.10.2018 SRF 1
  • 1867 erwarben der weit gereiste britische Kaufmann Thomas Hanbury und sein Bruder Daniel das Gelände an der Küste nahe der französischen Grenze bei Mortola Inferiore. Aus einer Botanikerfamilie stammend, verdankten sie ihre Leidenschaft für die Pflanzenkunde der Erziehung im Geiste des Quäkertums, welches Liebe und Achtung der Natur lehrt. Mit der Anlage des botanischen Gartens verwirklichte Thomas Hanbury seinen Traum, exotische Pflanzen zu akklimatisieren und zu sammeln. Er vergrösserte und modernisierte die antike Villa am Hang und machte sie mitsamt dem umliegenden Grund und Boden zu seinem Hauptwohnsitz.
    Die zahlreichen bepflanzten Parzellen und die restaurierten landwirtschaftlichen Terrassen beherbergen verschiedene botanische Sammlungen. 1960 wurde der Garten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und 1987 der Universität Genua übergeben – mit der Vorgabe, weiterhin ein Ort des Forschens, Lernens und Geniessens zu sein. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 28.10.2018 SRF 1
  • Der Garten wurde auf einem Hügel angelegt, auf dem die Villa thront. Die im Jahr 1550 begonnenen Arbeiten zogen sich über mehr als 20 Jahre hin. Im Laufe der Jahrhunderte verwilderte der Garten und ging allmählich vergessen. Das änderte sich im 18. Jahrhundert, als Künstler den Garten wiederentdeckten: sie begeisterten sich gerade für sein vernachlässigtes Aussehen und seine üppige Vegetation, die ihm einen romantischen Charakter verliehen. Der französische Maler Jean-Honoré Fragonard liess sich 1760 von dem Garten inspirieren, und Franz Liszt komponierte dort 1877 seine «Wasserspiele in der Villa d’Este». 1920 erwarb der italienische Staat den Garten und liess ihn aufwendig restaurieren. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere SRF 1
  • Da eine Quelle vorhanden war, konnte ein Ziergarten angelegt werden. Zahlreiche Bäume wurden gepflanzt, und mit der Zeit entstand auf dem Anwesen eine Parkanlage. Trsteno, das durch Kriege, Erdbeben und Brände schon mehrfach zerstört und genauso oft wieder aufgebaut wurde, zeugt vom ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur. Es liegt in einer Berglandschaft unweit der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Das Arboretum von Trsteno umfasst ein Herrenhaus, das von Gärten, Labyrinthen und baumbestandenen Alleen umgeben ist. Ein Aquädukt befördert das für die Gärten benötigte Wasser. (Text: SRF)
  • Im zwölften Jahrhundert liess die Almohaden-Dynastie Wasser aus dem Gebirge in Kanäle leiten und speichern, um so den Ort mit dem lebenswichtigen Rohstoff zu versorgen. So entstanden die Obsthaine der Agdal-Gärten, deren Orangen-, Oliven-, Granatapfel- und Aprikosenbäume den Bedarf der wachsenden Stadt deckten. Um den Garten vor Wüstenwinden, aber auch vor verfeindeten Stämmen zu schützen, umgaben sie ihn mit einer hohen Mauer. Fortan wurde der Park Agdal genannt, was in der Berbersprache „umzäunte Wiese“ bedeutet. (Text: SRF)
  • Die nordatlantische Meeresbucht Loch Ewe, in deren Mulde sich der Garten schmiegt, unterliegt dem Einfluss des Golfstroms. Dadurch können sich dort zahlreiche, aus fremden Regionen stammende Pflanzen, seien sie aus Chile, Nepal oder Südafrika, mühelos anpassen. Auf diesem Breitengrad sind die 25 Hektar Wald, Zier- und Gemüsegärten völlig ungewöhnlich. Der üppige Pflanzenwuchs dieses ausserordentlichen Gartens bildet einen starken Kontrast zum rauen Klima der schottischen Highlands. (Text: SRF)
  • Der 1707 geborene Botaniker Carl von Linné erneuerte den Botanischen Garten in der Innenstadt von Uppsala und liess dort Hunderte Arten anpflanzen. Linné machte das Erfassen, Benennen und Einordnen der Pflanzen zu seinem Lebenswerk. Er entwickelte das Sexualsystem der Pflanzen, dessen Klassifizierung auf der Zahl der männlichen Geschlechtsorgane, der Staubblätter, beruhte. Durch Linnés Arbeiten erlangte Uppsala auf dem Gebiet der Botanik weltweite Bedeutung. Schon beim Tod des Forschers im Jahr 1778 war der Garten im Stadtzentrum zu klein für neue Pflanzensammlungen. 1787 überliess darum der schwedische König der Universität den Garten des Schlosses von Uppsala. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 30.09.2018 SRF 1
  • Die Gärten liegen am Ufer des Guadalquivir, der einen Handel mit ganz Europa ermöglichte. In den aus mediterranen Kulturen hervorgegangenen Anlagen mischen sich die verschiedenen Stile je nach den Launen der Könige, die hier ihre Residenzen einrichteten. Noch heute nutzt die spanische Königsfamilie, wenn sie sich in Sevilla aufhält, einen Teil des Alcázar als offizielle Residenz. (Text: SRF)
  • 1913 gründete der englische Botaniker Harold Pearson nahe bei Kapstadt einen botanischen Garten speziell zum Schutz der einheimischen Artenvielfalt, während sich botanische Gärten sonst meist exotischen Pflanzen widmen.
    Inspiriert vom Skelett einer Schlange schlängelt sich ein an die zwölf Meter hoher Spazierpfad durch die Baumkronen des Botanischen Gartens Kirstenbosch in Südafrika. Der Fussweg lädt Besucher dazu ein, durch die unterschiedlichen Höhen des Waldes zu flanieren und dabei die exotische Pflanzenvielfalt und den ganz besonderen Ausblick auf die Wälder vor dem Tafelberg bewundern zu können. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 18.11.2018 SRF 1
  • Der in Südengland gelegene Garten von Gravetye zeichnet sich durch seine ungebändigte Natur und die grosse Blütenpracht seiner mehrjährigen Pflanzen aus. Die Anlage wurde vom irischen Gärtner William Robinson entworfen, der als geistiger Vater des Naturgartens gilt. Mit seinem Buch „The Wild Garden“ begründete Robinson 1870 die Richtung des naturnahen, wilden Gartens – eine Kampfansage an den seinerzeit vorherrschenden Typus der regelmässigen, geometrischen Anlagen. (Text: SRF)
  • Islands Küstenlinie ist rund 5000 Kilometer lang. Die raue, nordische Natur wird sowohl über als auch unter Wasser durch Vulkanismus geprägt, denn die Insel liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken und damit auf der Kontaktzone zweier Kontinentalplatten. Rund zwei Zentimeter pro Jahr entfernen sich die Nordamerikanische und Eurasische Platte voneinander. Ein ständiger Nachschub an geschmolzenem Gestein aus dem Bauch der Erde unter Island sorgt dafür, dass die Insel nicht auseinanderbricht.
    Unter Wasser verzaubern schon die kleinsten Meeresbewohner Islands: Kieselalgen, Panzergeissler und Algen in kunstvollen Formen und in einer Farbenpracht. Zusammen mit Schnecken, Rippenquallen, Pfeilwürmern und Krebs- und Fischlarven bilden sie das Grundnahrungsmittel der grösseren Meerestiere, bis hin zu den mächtigen Bartenwalen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 02.02.2020 SRF 1
  • Original-TV-Premiere Mi. 25.04.2018 SRF 1
  • Der Film handelt von jenen, die nicht mehr Teil der damaligen Welt sein mochten. Er wurde mit den Archiven der Fernsehsender der deutschen, französischen und italienischen Schweiz produziert.
    Anfangs der 1960er-Jahre entdeckten die ersten Babyboomer, die das Erwachsenenalter erreichten, eine paradoxe Gesellschaft: Der damalige Wirtschaftsboom führte zu einem Anstieg des Lebensstandards, der bisher ungeahnte Aussichten auf Befreiung bot. Aber dieses relative Hochgefühl stand nicht im Einklang mit den konservativen Konzepten, wonach immer noch Familie, Moral und Unterwerfung unter die Autorität vorherrschten. Was mit der einen Hand gegeben wurde, schien mit der anderen wieder weggenommen zu werden. Für viele eine frustrierende Realität.
    Wenn es für die Mehrheit der Jugendlichen ausreichte, sich von den Älteren zu unterscheiden, wollte sich eine Minderheit von sozialen Normen befreien, die noch weitgehend konformistisch, entfremdend und erstickend empfunden wurden. Unter dem Einfluss von Vorläufern oder aufkommenden künstlerischen Bewegungen traten Zeichen von kultureller Rebellion, sozialem Dissens und politischem Protest auf. Diese Haltung wollte der herrschenden Ordnung trotzen und verband die persönliche Emanzipation mit dem Wunsch nach einer friedlichen und harmonischen Welt. Viele, vor allem junge Menschen, wollten das Leben und die Gesellschaft verändern.
    Die staatlichen Institutionen konnten die Geschehnisse nicht verstehen, geschweige denn vorhersagen, und die Zivilgesellschaft (Parteien, Gewerkschaften usw.) übersah die Entwicklung und Wunschvorstellungen ausserhalb ihres Gedankenschemas. Dass eine Bewegung mit oft verwirrenden, parteiischen und manchmal sogar inkohärenten Ansprüchen eine solche Brisanz hervorrufen konnte, war unvorstellbar.
    Durch den Impuls einer entschlossenen Minderheit waren die Jahre vor dem Mai 68 reich an Abenteuern und sozialen Tatsachen, die diesem Jahrzehnt eine besondere Aura verliehen. Ihre Motivationen und Bestrebungen waren so vielgestaltig, dass man darin keine Homogenität finden kann; es ist gerade diese Fülle, welche die Einzigartigkeit dieser Geschichte ausmacht. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 25.04.2018 SRF 1
  • «Du bisch so härzig.» Diesen Satz kann Luzius nicht mehr hören. Er will herausfinden, was ein richtiger Mann ist. Mit seiner Kamera zieht er los und trifft drei Männer die verschiedener nicht sein könnten.
    Mischa überfährt Bäume, versenkt seinen Range Rover in der Schlammgrube und reisst ihn mit der Seilwinde wieder raus. Er kann jedes Problem mit einer Hand voll Kabelbinder lösen. Bei der Autopflege in seiner Garage kommen unter dem trockenen Schlamm alte Schrammen zum Vorschein.
    Das Leben von Marius steht Kopf: Er sitzt alleine in seiner neuen Eigentumswohnung, seine Verlobte ist weg und er hat gleichzeitig den Job gewechselt. Marius beschliesst, um seine Ex-Verlobte zu kämpfen. Er setzt sich im Männerseminar in die Schwitzhütte, um zu sich und zurück zu seiner Liebe zu finden.
    Für Hans Ruedi beginnt ein neues Leben nach der Pensionierung: Der passionierte Jäger will diese Saison einen Sommerbock schiessen. Doch dem geplanten Bockschuss steht einiges im Weg. Und zu seiner eigenen Überraschung kann Hans Ruedi das alte Leben nicht einfach so hinter sich lassen.
    Luzius begleitet die drei Männer ein Jahr lang. Er hilft Karren aus dem Dreck zu ziehen, umarmt Bäume und schiesst Böcke. Und er stolpert dabei über sich selber. Erst als er zulässt, dass seine Männer die Kamera auch auf ihn richten, findet er eine Antwort.
    «Manne» gewährt einen ehrlichen Einblick in Männerseelen. Ein tragisch-komischer Film über die Beziehung von Männern zu sich selbst, zu ihren Sachen und den Frauen, die sie lieben. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 13.12.2018 SRF 1
  • Schätzungen zufolge leben an die 40 000 Transmenschen in der Schweiz. Davon haben aber längst nicht alle eine Hormontherapie, eine Namensänderung oder eine geschlechtsangleichende Operation hinter sich. Diesen Schritt haben hierzulande nur ein paar Hunderte vollzogen.
    Transmenschen fühlen sich nicht dem Geschlecht zugehörig, in welches sie hineingeboren wurden. Sie kommen zwar mit einem eindeutig männlichen oder weiblichen Körper zur Welt, sie identifizieren sich aber entweder als das andere Geschlecht, als zwischen den Geschlechtern oder als ein bisschen von beiden. Transmenschen sind überzeugt: Was die Identität ausmacht, ist die Seele. Nicht der Körper.
    Nico Gaspari, 43, ist ein Transmann. Er wurde mit einem biologisch weiblichen Körper geboren und spritzt sich seit 16 Jahren regelmässig Testosteron. Er trägt einen dichten Bart und hat eine tiefe Stimme. Heute arbeitet er als Pflegefachmann in einem Altersheim. Von seiner Transidentität wussten seine Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen lange nichts. Denn rein äusserlich ist Nico von einem „normalen“ Mann nicht zu unterscheiden.
    Transfrauen haben es diesbezüglich oft schwerer: Caroline Schürch, 55, ist in einem biologisch männlichen Körper geboren. Sie ist gross gewachsen, mit breiten Schultern und einer tiefen Stimme. Daran ändern auch die Hormone nichts, die sie seit ein paar Jahren einnimmt. Früher hiess Caroline Ralph, war verheiratet und Vater dreier Kinder. Mit der Transition brach die Familie auseinander und Caroline verlor ihre Arbeit. Seither ist sie auf
    Stellensuche.
    Eine vom Transgender Network Switzerland durchgeführte Befragung aus dem Jahre 2012 zeigt Erschreckendes: Während der Transition, dem Übergang vom Leben als Mann zu jenem als Frau oder umgekehrt, verlieren viele ihre Arbeitsstelle. Die Suizidrate ist bei Transmenschen 40-mal höher als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
    Blickt man Simon und Renja Kägi, 22, in die Augen, sieht man einen Bruder und eine Schwester, die sich sehr ähnlich sehen. Was kaum jemand vermutet: Die beiden wurden als eineiige Zwillingsschwestern geboren! Noch heute kann sich Simon an den Ekel erinnern, den er damals als junges Mädchen vor sich selbst hatte. Navina, wie er damals hiess, ekelte sich vor ihrem Körper, ihren Brüsten, ihrer Menstruation. Heute ist er glücklich. Seine männliche Identität gibt ihm Kraft, Schutz und Selbstsicherheit. Ein letzter Schritt zur Vollkommenheit fehlt ihm noch: Simon will sich einer Penisaufbauoperation unterziehen lassen. Sein grösster Traum: Einmal im Stehen pinkeln zu können.
    Etwa jeder fünfte Transmensch identifiziert sich zudem nicht eindeutig als Frau oder als Mann. Solche Transmenschen nennen sich „nonbinär“ oder „non-binary“. Chri Hübscher, 49, fühlt sich weder als Mann noch als Frau. Chri fühlt sich als Mensch. Chri möchte sich auch kein weibliches oder männliches Pronomen geben, sich nicht festlegen oder eingrenzen. Und so ist nonbinär für Chri auch keine Identität, sondern eine Definition. Letztlich sei Identität immer einengend, meint Chri überzeugt.
    Transmenschen irritieren. Auch heute noch. Indem sie unser starres Rollenbild von Mann und Frau hinterfragen, rütteln sie auch an den Säulen unserer eigenen Identität. Sind wir wirklich der „Mann“ oder die „Frau“, für die wir uns halten? Steckt in uns allen nicht jeweils auch ein Anteil des anderen Geschlechts, den wir unterdrücken? Wie sehr sind wir Gefangene einer streng dichotomen Geschlechterrollenzuordnung, in die wir seit unserem Kindesalter hineinsozialisiert werden? Gibt es eine Identität jenseits des binären Systems?
    Beide „DOK“-Filme von Béla Batthyany vermitteln ein differenziertes Bild von Transmenschen in der Schweiz. Die Filme zeigen auf, welchen beruflichen und sozialen Hürden Transmenschen ausgesetzt sind und was sie letztlich antreibt, trotz Hürden und Gesellschaftszwängen ihren Weg zu gehen. Im Fokus der Filme steht der Transmensch als Mensch. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 01.02.2018 SRF 1
  • In Argentinien wurde er verehrt wie ein Heiliger, und seine steile Karriere war in der Tat einzigartig. Diego Maradona, in einem Armenviertel von Buenos Aires aufgewachsen, kämpfte sich bereits mit 16 Jahren in die Nationalmannschaft. Unvergessen bleibt die Fussballweltmeisterschaft 1986 in Mexiko, bei der er regelwidrig ein Tor mit der Hand erzielte und später behauptete, es sei die «Hand Gottes» gewesen, die hier am Werk gewesen sei. Dank eines weiteren Tores von Maradona, das die FIFA später zum «Tor des Jahrhunderts» kürte, zog Argentinien ins Finale ein und wurde Weltmeister. Doch so kometenhaft der Aufstieg Maradonas auch war, so schnell und heftig kam auch sein Fall. Bei der Weltmeisterschaft 1994 wurde Maradona wegen Dopings gesperrt. Es folgten Drogenskandale und ihm wurden Verbindungen zur Mafia nachgesagt.
    1997 beendete er schliesslich seine Karriere als Fussballer. Im Januar 2000 erlitt der stark übergewichtige Maradona einen schweren Herzinfarkt. Sein Leben verlief schon immer in extremen Höhen und Tiefen, doch für die Argentinier wird Maradona immer ihr «Pibe de Oro» bleiben, und für viele Fans der beste Fussballer aller Zeiten. (Text: SRF)
  • Oft werden sie als listig und durchtrieben dargestellt, doch in Wahrheit sind Marder raffiniert und pfiffig. Zur Familie der mutigen Draufgänger gehören fast sechzig Arten. Mühelos können sie Feinde aufspüren, sich durch enge Tunnel schlängeln und knifflige Situationen intelligent meistern. Diese Dokumentation gibt Einblicke in das Leben einiger Unterarten von Mardern wie Hermelin, Mauswiesel, Vielfrass oder Honigdachs. Mit modernster Technik ist es etwa möglich, die Abenteuer von Bandita, einem wildlebenden Hermelin-Weibchen und seiner Familie mitzuerleben. Rund fünfzig Kameras haben Banditas Erlebnisse hautnah aufgezeichnet. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mo. 14.12.2020 SRF 1
  • Geboren in der Tschechoslowakei, als Tochter der Tennisspielerin Melanie Molitor bestimmt der Tennissport früh das Leben von Martina Hingis. Mit zwei Jahren beginnt das Tennistraining und mit vier Jahren spielt sie ihr erstes Turnier. Mit zwölf Jahren wird sie die bis heute jüngste Spielerin, die einen Junioren-Grand-Slam-Titel gewinnt. Mit 16 gewinnt sie als jüngste Spielerin jemals die Australian Open. 209 Wochen stand ihr Name auf dem ersten Platz der Weltrangliste.
    Flankiert durch die Einordnung von Experten und Wegbegleiterinnen wie John McEnroe, Monica Seles oder Roger Federer spricht Martina Hingis aus ihrer eigenen Perspektive und gibt tiefe Einblicke in ihr Leben und die Welt des Damentennis.
    Martina Hingis ist ein absoluter Weltstar des Sports. Doch nennt man ihren Namen in ihrer Heimat Schweiz, erntet man auch Reaktionen wie: «Ach die mit der strengen Mutter» oder «Ach die mit dem Doping». Ihre unglaublichen sportlichen Leistungen geraten dabei manchmal in den Hintergrund. Grund genug in diesem Dokumentarfilm einmal genauer hinzuschauen. Und taucht man erstmal ein in diese faszinierende Geschichte, stösst man neben dem Tennis auf einige universelle Fragen zu Erziehung, Erwachsenwerden und danach, was letztendlich ein glückliches Leben ausmacht.
    Martina Hingis und ihre Mutter stammen aus der damaligen, kommunistischen, Tschechoslowakei. Melanie Molitor, ihre Mutter und Trainerin, sah den Sport als einen Weg, um ihrer Tochter ein Leben in Freiheit, jenseits des Eisernen Vorhangs, zu ermöglichen. In ihrer neuen Heimat der Schweiz kam es zum Kulturschock. Was im Kommunismus normal war, der Ehrgeiz und die eiserne Disziplin des Duos, sorgte in der Schweiz häufig für Unverständnis. Dort war es zu jener Zeit nicht üblich, so professionell mit Kindern zu arbeiten.
    Der Film ist auch eine Geschichte über die Beziehung einer Mutter zu ihrer Tochter und ihren unkonventionellen Weg, der ganz anders ist als in der kollektiven Wahrnehmung. Wie hat dieses Duo es trotz aller Widerstände geschafft, Martina zu einer der besten Spielerinnen aller Zeiten zu machen und trotzdem bis heute eine enge familiäre Beziehung zu führen? (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 13.01.2022 SRF 1
  • Sein grosser Coup war die Entwicklung des «riri». Der erste brauchbare Reissverschluss eroberte vor 100 Jahren die Welt und machte den aus Tablat bei St. Gallen stammenden Dr. Martin O. Winterhalter zum millionenschweren Unternehmer. Öffentliche Aufmerksamkeit wurde ihm allerdings vor allem als Lebemann, glühendem Marien-Verehrer und Playboy zuteil. In seiner prächtigen Villa Ririta in Morcote schmiss er wilde Partys, bis ihn seine streng katholischen Geschwister entmündigen liessen. Aber auch seine Direktoren glaubten, gegen seine Festfreudigkeit und Grosszügigkeit einschreiten zu müssen, um den Fortbestand der Fabriken zu sichern, die Winterhalter in Mendrisio, Deutschland, Luxemburg und Italien aufgebaut hatte.
    Im Januar 1949 wurde Winterhalter in seiner Villa von Direktoren der Riri, einem Arzt und zwei Krankenpflegern überwältigt und mit Gewalt in die psychiatrische Klinik Burghölzli nach Zürich gebracht. Dank eines cleveren Schachzuges gelang ihm jedoch die Flucht. Wenige Monate später dasselbe, dieses Mal entkam Winterhalter auf spektakuläre Weise aus der Klinik Friedmatt in Basel. Mit seiner jungen Freundin Maria Lucia Medici aus Mendrisio reiste Winterhalter durch halb Europa, logierte in den besten Hotels, erzählte Journalisten seine Geschichte. Im Dezember 1950 endete Winterhalters Leben in Freiheit für immer. Er wurde von der Tessiner Polizei verhaftet und in die Klinik Bellevue nach Kreuzlingen gebracht, wo er 11 Jahre später starb.
    Heute kennt kaum mehr jemand den Erfinder des erfolgreichsten Reissverschlusses der Welt. Für dessen Vergessen haben seine Verwandten gesorgt, indem sie aus Angst um ihre Reputation jede Publikation über ihn verhinderten. Und doch lebt Winterhalter weiter, in der nach ihm benannten Stiftung. Diese unterstützt seit Jahrzehnten kulturelle, kirchliche und soziale Projekte mit bis zu 800’000 Franken pro Jahr.
    Wer war Dr. Martin O. Winterhalter? Wie kam er zu seinen Millionen? Warum wurde er interniert? Der Dokumentarfilmer Gieri Venzin beantwortet erstmals diese Fragen – dank Einsicht in die offiziellen Akten des Falls Winterhalter und zahlreicher Gespräche mit Zeitgenossen und Kennern des legendären «Königs des Reissverschlusses».
    Paolo Poma aus Morcote etwa erinnert sich lebhaft an die wilden Partys in der Villa Ririta und was die Dorfbewohner davon hielten. Der bekannte Psychiater und ehemalige Direktor der Klinik Burghölzli Daniel Hell ordnet, gestützt auf die zahlreichen ärztlichen Gutachten, Winterhalters Krankengeschichte ein und erörtert die begrenzten Möglichkeiten der damaligen Psychiatrie. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 14.11.2021 SRF 1
  • Mitten im endlosen Blau des Indischen Ozeans liegt die grüne Hauptinsel. Draussen vor der Küste donnert eine gewaltige, immerwährende Dünung auf das Riff, das Mauritius wie ein riesiger Ring umschliesst. Schon französische, spanische und britische Seefahrer schwärmten von dieser Inselwelt, die sie von ihren Westindienfahrten kannten. Auf der Hauptinsel bringen hunderte Modellbauer mit Hingabe und Präzision Segelschiffe der grossen Entdecker in einen kleinen Massstab. Auf der Nachbarinsel Rodrigues fahren die Oktopus-Fischerinnen jeden Morgen raus zum Riff, um Tintenfische mit Lanzen zu stechen. Zum Trocknen aufgefädelt, hängt die Delikatesse überall an den Wäscheleinen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mo. 07.09.2020 SRF 1

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