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Magische Gärten – Italien – Villa d’Este
Der Garten wurde auf einem Hügel angelegt, auf dem die Villa thront. Die im Jahr 1550 begonnenen Arbeiten zogen sich über mehr als 20 Jahre hin. Im Laufe der Jahrhunderte verwilderte der Garten und ging allmählich vergessen. Das änderte sich im 18. Jahrhundert, als Künstler den Garten wiederentdeckten: sie begeisterten sich gerade für sein vernachlässigtes Aussehen und seine üppige Vegetation, die ihm einen romantischen Charakter verliehen. Der französische Maler Jean-Honoré Fragonard liess sich 1760 von dem Garten inspirieren, und Franz Liszt komponierte dort 1877 seine «Wasserspiele in der Villa d’Este». 1920 erwarb der italienische Staat den Garten und liess ihn aufwendig restaurieren. (Text: SRF)Original-TV-Premiere SRF 1 Magische Gärten – Kroatien: Trsteno
Da eine Quelle vorhanden war, konnte ein Ziergarten angelegt werden. Zahlreiche Bäume wurden gepflanzt, und mit der Zeit entstand auf dem Anwesen eine Parkanlage. Trsteno, das durch Kriege, Erdbeben und Brände schon mehrfach zerstört und genauso oft wieder aufgebaut wurde, zeugt vom ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur. Es liegt in einer Berglandschaft unweit der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Das Arboretum von Trsteno umfasst ein Herrenhaus, das von Gärten, Labyrinthen und baumbestandenen Alleen umgeben ist. Ein Aquädukt befördert das für die Gärten benötigte Wasser. (Text: SRF)Magische Gärten – Marrakesch – Agdal
Im zwölften Jahrhundert liess die Almohaden-Dynastie Wasser aus dem Gebirge in Kanäle leiten und speichern, um so den Ort mit dem lebenswichtigen Rohstoff zu versorgen. So entstanden die Obsthaine der Agdal-Gärten, deren Orangen-, Oliven-, Granatapfel- und Aprikosenbäume den Bedarf der wachsenden Stadt deckten. Um den Garten vor Wüstenwinden, aber auch vor verfeindeten Stämmen zu schützen, umgaben sie ihn mit einer hohen Mauer. Fortan wurde der Park Agdal genannt, was in der Berbersprache „umzäunte Wiese“ bedeutet. (Text: SRF)Magische Gärten – Schottland – Inverewe
Die nordatlantische Meeresbucht Loch Ewe, in deren Mulde sich der Garten schmiegt, unterliegt dem Einfluss des Golfstroms. Dadurch können sich dort zahlreiche, aus fremden Regionen stammende Pflanzen, seien sie aus Chile, Nepal oder Südafrika, mühelos anpassen. Auf diesem Breitengrad sind die 25 Hektar Wald, Zier- und Gemüsegärten völlig ungewöhnlich. Der üppige Pflanzenwuchs dieses ausserordentlichen Gartens bildet einen starken Kontrast zum rauen Klima der schottischen Highlands. (Text: SRF)Magische Gärten – Schweden: Gärten von Linné
Der 1707 geborene Botaniker Carl von Linné erneuerte den Botanischen Garten in der Innenstadt von Uppsala und liess dort Hunderte Arten anpflanzen. Linné machte das Erfassen, Benennen und Einordnen der Pflanzen zu seinem Lebenswerk. Er entwickelte das Sexualsystem der Pflanzen, dessen Klassifizierung auf der Zahl der männlichen Geschlechtsorgane, der Staubblätter, beruhte. Durch Linnés Arbeiten erlangte Uppsala auf dem Gebiet der Botanik weltweite Bedeutung. Schon beim Tod des Forschers im Jahr 1778 war der Garten im Stadtzentrum zu klein für neue Pflanzensammlungen. 1787 überliess darum der schwedische König der Universität den Garten des Schlosses von Uppsala. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 30.09.2018 SRF 1 Magische Gärten – Spanien – Alcazar
Die Gärten liegen am Ufer des Guadalquivir, der einen Handel mit ganz Europa ermöglichte. In den aus mediterranen Kulturen hervorgegangenen Anlagen mischen sich die verschiedenen Stile je nach den Launen der Könige, die hier ihre Residenzen einrichteten. Noch heute nutzt die spanische Königsfamilie, wenn sie sich in Sevilla aufhält, einen Teil des Alcázar als offizielle Residenz. (Text: SRF)Magische Gärten – Südafrika: Kirstenbosch
1913 gründete der englische Botaniker Harold Pearson nahe bei Kapstadt einen botanischen Garten speziell zum Schutz der einheimischen Artenvielfalt, während sich botanische Gärten sonst meist exotischen Pflanzen widmen.
Inspiriert vom Skelett einer Schlange schlängelt sich ein an die zwölf Meter hoher Spazierpfad durch die Baumkronen des Botanischen Gartens Kirstenbosch in Südafrika. Der Fussweg lädt Besucher dazu ein, durch die unterschiedlichen Höhen des Waldes zu flanieren und dabei die exotische Pflanzenvielfalt und den ganz besonderen Ausblick auf die Wälder vor dem Tafelberg bewundern zu können. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 18.11.2018 SRF 1 Magische Gärten – Südengland – Gravetye
Der in Südengland gelegene Garten von Gravetye zeichnet sich durch seine ungebändigte Natur und die grosse Blütenpracht seiner mehrjährigen Pflanzen aus. Die Anlage wurde vom irischen Gärtner William Robinson entworfen, der als geistiger Vater des Naturgartens gilt. Mit seinem Buch „The Wild Garden“ begründete Robinson 1870 die Richtung des naturnahen, wilden Gartens – eine Kampfansage an den seinerzeit vorherrschenden Typus der regelmässigen, geometrischen Anlagen. (Text: SRF)Magisches Island
Islands Küstenlinie ist rund 5000 Kilometer lang. Die raue, nordische Natur wird sowohl über als auch unter Wasser durch Vulkanismus geprägt, denn die Insel liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken und damit auf der Kontaktzone zweier Kontinentalplatten. Rund zwei Zentimeter pro Jahr entfernen sich die Nordamerikanische und Eurasische Platte voneinander. Ein ständiger Nachschub an geschmolzenem Gestein aus dem Bauch der Erde unter Island sorgt dafür, dass die Insel nicht auseinanderbricht.
Unter Wasser verzaubern schon die kleinsten Meeresbewohner Islands: Kieselalgen, Panzergeissler und Algen in kunstvollen Formen und in einer Farbenpracht. Zusammen mit Schnecken, Rippenquallen, Pfeilwürmern und Krebs- und Fischlarven bilden sie das Grundnahrungsmittel der grösseren Meerestiere, bis hin zu den mächtigen Bartenwalen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 02.02.2020 SRF 1 Mai 68 avant l’heure
Original-TV-Premiere Mi. 25.04.2018 SRF 1 Mai 68 – Die Vorzeichen
Der Film handelt von jenen, die nicht mehr Teil der damaligen Welt sein mochten. Er wurde mit den Archiven der Fernsehsender der deutschen, französischen und italienischen Schweiz produziert.
Anfangs der 1960er-Jahre entdeckten die ersten Babyboomer, die das Erwachsenenalter erreichten, eine paradoxe Gesellschaft: Der damalige Wirtschaftsboom führte zu einem Anstieg des Lebensstandards, der bisher ungeahnte Aussichten auf Befreiung bot. Aber dieses relative Hochgefühl stand nicht im Einklang mit den konservativen Konzepten, wonach immer noch Familie, Moral und Unterwerfung unter die Autorität vorherrschten. Was mit der einen Hand gegeben wurde, schien mit der anderen wieder weggenommen zu werden. Für viele eine frustrierende Realität.
Wenn es für die Mehrheit der Jugendlichen ausreichte, sich von den Älteren zu unterscheiden, wollte sich eine Minderheit von sozialen Normen befreien, die noch weitgehend konformistisch, entfremdend und erstickend empfunden wurden. Unter dem Einfluss von Vorläufern oder aufkommenden künstlerischen Bewegungen traten Zeichen von kultureller Rebellion, sozialem Dissens und politischem Protest auf. Diese Haltung wollte der herrschenden Ordnung trotzen und verband die persönliche Emanzipation mit dem Wunsch nach einer friedlichen und harmonischen Welt. Viele, vor allem junge Menschen, wollten das Leben und die Gesellschaft verändern.
Die staatlichen Institutionen konnten die Geschehnisse nicht verstehen, geschweige denn vorhersagen, und die Zivilgesellschaft (Parteien, Gewerkschaften usw.) übersah die Entwicklung und Wunschvorstellungen ausserhalb ihres Gedankenschemas. Dass eine Bewegung mit oft verwirrenden, parteiischen und manchmal sogar inkohärenten Ansprüchen eine solche Brisanz hervorrufen konnte, war unvorstellbar.
Durch den Impuls einer entschlossenen Minderheit waren die Jahre vor dem Mai 68 reich an Abenteuern und sozialen Tatsachen, die diesem Jahrzehnt eine besondere Aura verliehen. Ihre Motivationen und Bestrebungen waren so vielgestaltig, dass man darin keine Homogenität finden kann; es ist gerade diese Fülle, welche die Einzigartigkeit dieser Geschichte ausmacht. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 25.04.2018 SRF 1 Manne
«Du bisch so härzig.» Diesen Satz kann Luzius nicht mehr hören. Er will herausfinden, was ein richtiger Mann ist. Mit seiner Kamera zieht er los und trifft drei Männer die verschiedener nicht sein könnten.
Mischa überfährt Bäume, versenkt seinen Range Rover in der Schlammgrube und reisst ihn mit der Seilwinde wieder raus. Er kann jedes Problem mit einer Hand voll Kabelbinder lösen. Bei der Autopflege in seiner Garage kommen unter dem trockenen Schlamm alte Schrammen zum Vorschein.
Das Leben von Marius steht Kopf: Er sitzt alleine in seiner neuen Eigentumswohnung, seine Verlobte ist weg und er hat gleichzeitig den Job gewechselt. Marius beschliesst, um seine Ex-Verlobte zu kämpfen. Er setzt sich im Männerseminar in die Schwitzhütte, um zu sich und zurück zu seiner Liebe zu finden.
Für Hans Ruedi beginnt ein neues Leben nach der Pensionierung: Der passionierte Jäger will diese Saison einen Sommerbock schiessen. Doch dem geplanten Bockschuss steht einiges im Weg. Und zu seiner eigenen Überraschung kann Hans Ruedi das alte Leben nicht einfach so hinter sich lassen.
Luzius begleitet die drei Männer ein Jahr lang. Er hilft Karren aus dem Dreck zu ziehen, umarmt Bäume und schiesst Böcke. Und er stolpert dabei über sich selber. Erst als er zulässt, dass seine Männer die Kamera auch auf ihn richten, findet er eine Antwort.
«Manne» gewährt einen ehrlichen Einblick in Männerseelen. Ein tragisch-komischer Film über die Beziehung von Männern zu sich selbst, zu ihren Sachen und den Frauen, die sie lieben. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 13.12.2018 SRF 1 Mann – Frau – Mensch – Mann – Frau – Mensch
Schätzungen zufolge leben an die 40 000 Transmenschen in der Schweiz. Davon haben aber längst nicht alle eine Hormontherapie, eine Namensänderung oder eine geschlechtsangleichende Operation hinter sich. Diesen Schritt haben hierzulande nur ein paar Hunderte vollzogen.
Transmenschen fühlen sich nicht dem Geschlecht zugehörig, in welches sie hineingeboren wurden. Sie kommen zwar mit einem eindeutig männlichen oder weiblichen Körper zur Welt, sie identifizieren sich aber entweder als das andere Geschlecht, als zwischen den Geschlechtern oder als ein bisschen von beiden. Transmenschen sind überzeugt: Was die Identität ausmacht, ist die Seele. Nicht der Körper.
Nico Gaspari, 43, ist ein Transmann. Er wurde mit einem biologisch weiblichen Körper geboren und spritzt sich seit 16 Jahren regelmässig Testosteron. Er trägt einen dichten Bart und hat eine tiefe Stimme. Heute arbeitet er als Pflegefachmann in einem Altersheim. Von seiner Transidentität wussten seine Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen lange nichts. Denn rein äusserlich ist Nico von einem „normalen“ Mann nicht zu unterscheiden.
Transfrauen haben es diesbezüglich oft schwerer: Caroline Schürch, 55, ist in einem biologisch männlichen Körper geboren. Sie ist gross gewachsen, mit breiten Schultern und einer tiefen Stimme. Daran ändern auch die Hormone nichts, die sie seit ein paar Jahren einnimmt. Früher hiess Caroline Ralph, war verheiratet und Vater dreier Kinder. Mit der Transition brach die Familie auseinander und Caroline verlor ihre Arbeit. Seither ist sie auf
Stellensuche.
Eine vom Transgender Network Switzerland durchgeführte Befragung aus dem Jahre 2012 zeigt Erschreckendes: Während der Transition, dem Übergang vom Leben als Mann zu jenem als Frau oder umgekehrt, verlieren viele ihre Arbeitsstelle. Die Suizidrate ist bei Transmenschen 40-mal höher als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
Blickt man Simon und Renja Kägi, 22, in die Augen, sieht man einen Bruder und eine Schwester, die sich sehr ähnlich sehen. Was kaum jemand vermutet: Die beiden wurden als eineiige Zwillingsschwestern geboren! Noch heute kann sich Simon an den Ekel erinnern, den er damals als junges Mädchen vor sich selbst hatte. Navina, wie er damals hiess, ekelte sich vor ihrem Körper, ihren Brüsten, ihrer Menstruation. Heute ist er glücklich. Seine männliche Identität gibt ihm Kraft, Schutz und Selbstsicherheit. Ein letzter Schritt zur Vollkommenheit fehlt ihm noch: Simon will sich einer Penisaufbauoperation unterziehen lassen. Sein grösster Traum: Einmal im Stehen pinkeln zu können.
Etwa jeder fünfte Transmensch identifiziert sich zudem nicht eindeutig als Frau oder als Mann. Solche Transmenschen nennen sich „nonbinär“ oder „non-binary“. Chri Hübscher, 49, fühlt sich weder als Mann noch als Frau. Chri fühlt sich als Mensch. Chri möchte sich auch kein weibliches oder männliches Pronomen geben, sich nicht festlegen oder eingrenzen. Und so ist nonbinär für Chri auch keine Identität, sondern eine Definition. Letztlich sei Identität immer einengend, meint Chri überzeugt.
Transmenschen irritieren. Auch heute noch. Indem sie unser starres Rollenbild von Mann und Frau hinterfragen, rütteln sie auch an den Säulen unserer eigenen Identität. Sind wir wirklich der „Mann“ oder die „Frau“, für die wir uns halten? Steckt in uns allen nicht jeweils auch ein Anteil des anderen Geschlechts, den wir unterdrücken? Wie sehr sind wir Gefangene einer streng dichotomen Geschlechterrollenzuordnung, in die wir seit unserem Kindesalter hineinsozialisiert werden? Gibt es eine Identität jenseits des binären Systems?
Beide „DOK“-Filme von Béla Batthyany vermitteln ein differenziertes Bild von Transmenschen in der Schweiz. Die Filme zeigen auf, welchen beruflichen und sozialen Hürden Transmenschen ausgesetzt sind und was sie letztlich antreibt, trotz Hürden und Gesellschaftszwängen ihren Weg zu gehen. Im Fokus der Filme steht der Transmensch als Mensch. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 01.02.2018 SRF 1 Maradona
In Argentinien wurde er verehrt wie ein Heiliger, und seine steile Karriere war in der Tat einzigartig. Diego Maradona, in einem Armenviertel von Buenos Aires aufgewachsen, kämpfte sich bereits mit 16 Jahren in die Nationalmannschaft. Unvergessen bleibt die Fussballweltmeisterschaft 1986 in Mexiko, bei der er regelwidrig ein Tor mit der Hand erzielte und später behauptete, es sei die «Hand Gottes» gewesen, die hier am Werk gewesen sei. Dank eines weiteren Tores von Maradona, das die FIFA später zum «Tor des Jahrhunderts» kürte, zog Argentinien ins Finale ein und wurde Weltmeister. Doch so kometenhaft der Aufstieg Maradonas auch war, so schnell und heftig kam auch sein Fall. Bei der Weltmeisterschaft 1994 wurde Maradona wegen Dopings gesperrt. Es folgten Drogenskandale und ihm wurden Verbindungen zur Mafia nachgesagt.
1997 beendete er schliesslich seine Karriere als Fussballer. Im Januar 2000 erlitt der stark übergewichtige Maradona einen schweren Herzinfarkt. Sein Leben verlief schon immer in extremen Höhen und Tiefen, doch für die Argentinier wird Maradona immer ihr «Pibe de Oro» bleiben, und für viele Fans der beste Fussballer aller Zeiten. (Text: SRF)Marder – Eine ausserordentliche Familie
Oft werden sie als listig und durchtrieben dargestellt, doch in Wahrheit sind Marder raffiniert und pfiffig. Zur Familie der mutigen Draufgänger gehören fast sechzig Arten. Mühelos können sie Feinde aufspüren, sich durch enge Tunnel schlängeln und knifflige Situationen intelligent meistern. Diese Dokumentation gibt Einblicke in das Leben einiger Unterarten von Mardern wie Hermelin, Mauswiesel, Vielfrass oder Honigdachs. Mit modernster Technik ist es etwa möglich, die Abenteuer von Bandita, einem wildlebenden Hermelin-Weibchen und seiner Familie mitzuerleben. Rund fünfzig Kameras haben Banditas Erlebnisse hautnah aufgezeichnet. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 14.12.2020 SRF 1 Martina Hingis
Geboren in der Tschechoslowakei, als Tochter der Tennisspielerin Melanie Molitor bestimmt der Tennissport früh das Leben von Martina Hingis. Mit zwei Jahren beginnt das Tennistraining und mit vier Jahren spielt sie ihr erstes Turnier. Mit zwölf Jahren wird sie die bis heute jüngste Spielerin, die einen Junioren-Grand-Slam-Titel gewinnt. Mit 16 gewinnt sie als jüngste Spielerin jemals die Australian Open. 209 Wochen stand ihr Name auf dem ersten Platz der Weltrangliste.
Flankiert durch die Einordnung von Experten und Wegbegleiterinnen wie John McEnroe, Monica Seles oder Roger Federer spricht Martina Hingis aus ihrer eigenen Perspektive und gibt tiefe Einblicke in ihr Leben und die Welt des Damentennis.
Martina Hingis ist ein absoluter Weltstar des Sports. Doch nennt man ihren Namen in ihrer Heimat Schweiz, erntet man auch Reaktionen wie: «Ach die mit der strengen Mutter» oder «Ach die mit dem Doping». Ihre unglaublichen sportlichen Leistungen geraten dabei manchmal in den Hintergrund. Grund genug in diesem Dokumentarfilm einmal genauer hinzuschauen. Und taucht man erstmal ein in diese faszinierende Geschichte, stösst man neben dem Tennis auf einige universelle Fragen zu Erziehung, Erwachsenwerden und danach, was letztendlich ein glückliches Leben ausmacht.
Martina Hingis und ihre Mutter stammen aus der damaligen, kommunistischen, Tschechoslowakei. Melanie Molitor, ihre Mutter und Trainerin, sah den Sport als einen Weg, um ihrer Tochter ein Leben in Freiheit, jenseits des Eisernen Vorhangs, zu ermöglichen. In ihrer neuen Heimat der Schweiz kam es zum Kulturschock. Was im Kommunismus normal war, der Ehrgeiz und die eiserne Disziplin des Duos, sorgte in der Schweiz häufig für Unverständnis. Dort war es zu jener Zeit nicht üblich, so professionell mit Kindern zu arbeiten.
Der Film ist auch eine Geschichte über die Beziehung einer Mutter zu ihrer Tochter und ihren unkonventionellen Weg, der ganz anders ist als in der kollektiven Wahrnehmung. Wie hat dieses Duo es trotz aller Widerstände geschafft, Martina zu einer der besten Spielerinnen aller Zeiten zu machen und trotzdem bis heute eine enge familiäre Beziehung zu führen? (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 13.01.2022 SRF 1 Martin Othmar Winterhalter – Der vergessene König
Sein grosser Coup war die Entwicklung des «riri». Der erste brauchbare Reissverschluss eroberte vor 100 Jahren die Welt und machte den aus Tablat bei St. Gallen stammenden Dr. Martin O. Winterhalter zum millionenschweren Unternehmer. Öffentliche Aufmerksamkeit wurde ihm allerdings vor allem als Lebemann, glühendem Marien-Verehrer und Playboy zuteil. In seiner prächtigen Villa Ririta in Morcote schmiss er wilde Partys, bis ihn seine streng katholischen Geschwister entmündigen liessen. Aber auch seine Direktoren glaubten, gegen seine Festfreudigkeit und Grosszügigkeit einschreiten zu müssen, um den Fortbestand der Fabriken zu sichern, die Winterhalter in Mendrisio, Deutschland, Luxemburg und Italien aufgebaut hatte.
Im Januar 1949 wurde Winterhalter in seiner Villa von Direktoren der Riri, einem Arzt und zwei Krankenpflegern überwältigt und mit Gewalt in die psychiatrische Klinik Burghölzli nach Zürich gebracht. Dank eines cleveren Schachzuges gelang ihm jedoch die Flucht. Wenige Monate später dasselbe, dieses Mal entkam Winterhalter auf spektakuläre Weise aus der Klinik Friedmatt in Basel. Mit seiner jungen Freundin Maria Lucia Medici aus Mendrisio reiste Winterhalter durch halb Europa, logierte in den besten Hotels, erzählte Journalisten seine Geschichte. Im Dezember 1950 endete Winterhalters Leben in Freiheit für immer. Er wurde von der Tessiner Polizei verhaftet und in die Klinik Bellevue nach Kreuzlingen gebracht, wo er 11 Jahre später starb.
Heute kennt kaum mehr jemand den Erfinder des erfolgreichsten Reissverschlusses der Welt. Für dessen Vergessen haben seine Verwandten gesorgt, indem sie aus Angst um ihre Reputation jede Publikation über ihn verhinderten. Und doch lebt Winterhalter weiter, in der nach ihm benannten Stiftung. Diese unterstützt seit Jahrzehnten kulturelle, kirchliche und soziale Projekte mit bis zu 800’000 Franken pro Jahr.
Wer war Dr. Martin O. Winterhalter? Wie kam er zu seinen Millionen? Warum wurde er interniert? Der Dokumentarfilmer Gieri Venzin beantwortet erstmals diese Fragen – dank Einsicht in die offiziellen Akten des Falls Winterhalter und zahlreicher Gespräche mit Zeitgenossen und Kennern des legendären «Königs des Reissverschlusses».
Paolo Poma aus Morcote etwa erinnert sich lebhaft an die wilden Partys in der Villa Ririta und was die Dorfbewohner davon hielten. Der bekannte Psychiater und ehemalige Direktor der Klinik Burghölzli Daniel Hell ordnet, gestützt auf die zahlreichen ärztlichen Gutachten, Winterhalters Krankengeschichte ein und erörtert die begrenzten Möglichkeiten der damaligen Psychiatrie. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 14.11.2021 SRF 1 Mauritius – Inselwelt im Indischen Ozean
Mitten im endlosen Blau des Indischen Ozeans liegt die grüne Hauptinsel. Draussen vor der Küste donnert eine gewaltige, immerwährende Dünung auf das Riff, das Mauritius wie ein riesiger Ring umschliesst. Schon französische, spanische und britische Seefahrer schwärmten von dieser Inselwelt, die sie von ihren Westindienfahrten kannten. Auf der Hauptinsel bringen hunderte Modellbauer mit Hingabe und Präzision Segelschiffe der grossen Entdecker in einen kleinen Massstab. Auf der Nachbarinsel Rodrigues fahren die Oktopus-Fischerinnen jeden Morgen raus zum Riff, um Tintenfische mit Lanzen zu stechen. Zum Trocknen aufgefädelt, hängt die Delikatesse überall an den Wäscheleinen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 07.09.2020 SRF 1 Die Medikamentenversuche von Münsterlingen
Elisabeth Ravasio war gegen ihren Willen als 15-jähriges Mädchen von 1959 bis 1961 in der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen interniert. Sie wurde mit Lederriemen ans Bett fixiert und ruhig gespritzt, die Nase wurde ihr so lange zugehalten, bis sie Pillen schluckte. Einmal wurde sie einer zehntägigen Schlafkur unterzogen. Sie erinnert sich noch heute, wie unter Patienten die Rede davon war, sie seien alle Versuchskaninchen.
Roland Kuhn verantwortete die Medikamentenversuche in der Klinik und testete ab der zweiten Hälfte der 1940-er Jahre Dutzende von Medikamenten an Hunderten von Patienten. 1956 beispielsweise war es der Wirkstoff Imipramin. Er wurde an über 300 Patienten mit verschiedensten Diagnosen ausprobiert. Dabei beobachtete Roland Kuhn die antidepressive Wirkung des Wirkstoffes. Geigy brachte das Arzneimittel 1958 unter dem Namen Tofranil auf den Markt. Es ist bis heute erhältlich. Und Roland Kuhn ging als Entdecker in die Geschichte ein.
Der Film von Liz Horowitz zeigt, welchen Stellenwert Medikamentenversuche vor über 50 Jahren in der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen hatten. Ehemalige Weggefährten von Roland Kuhn schildern, wie in den 1960- und 1970-er Jahren der Klinikalltag aussah. Auch ehemalige Patienten kommen im Film zu Wort. Mehr als 50 Jahre nachdem sie aus der Klinik entlassen wurde, bricht die 74-jährige Elisabeth Ravasio ihr Schweigen. Sie erzählt, was ihr in der Klinik angetan wurde. Ein weiterer ehemaliger Patient schildert, wie er als Jugendlicher in Münsterlingen haufenweise nicht zugelassene Medikamente erhielt.
Eine Gruppe Historiker untersucht derzeit im Auftrag des Kantons Thurgau die Medikamentenversuche in Münsterlingen. Die Leiterin kommt zum Schluss, dass es damals keine klare Grenze zwischen Therapie und Forschung gab. Hatte Roland Kuhn Patienten und Angehörige um ihre Einwilligung gefragt? Hatte er die Versuche ohne ihr Wissen durchgeführt? Ob Roland Kuhn gegen Regeln verstiess, als er während Jahrzehnten hunderten von Patienten Medikamente zu Versuchszwecken verabreichte, ist eine zentrale Frage der Forschungsgruppe. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 18.01.2018 SRF 1 Meeressäugetiere – Wale und Delfine in ihrem Element
Unter der Oberfläche der Ozeane existiert eine uns fremde Welt, geprägt von Feindseligkeit. Eine eisige, in ewige Dunkelheit getauchte Welt, in der enorm hohe Druckverhältnisse herrschen. In der Tiefsee gibt es gleichwohl Tiere, die wie wir Luft atmen und ihre Jungen säugen ? und einen grossen Teil ihres Tages in dieser Finsternis verbringen: die Meeressäuger. In den letzten Jahren haben Forscher herausgefunden, dass sie viel tiefer tauchen können als bisher angenommen. Immer neue Rekorde werden gemessen. Lange ging man davon aus, dass Orcas an der Oberfläche jagen. Nun wurde eine Unterart entdeckt, die in mehr als 1000 Meter Tiefe taucht. Und auch bei Seeelefanten, die mit Aufzeichnungsgeräten und Sendern ausgestattet wurden, verzeichneten Forscher Tauchtiefen von über 2000 Metern.
Mithilfe der Daten von Sendern, mit denen die Tiere ausgestattet sind, den Bildern von Tiefseekameras und 3D-Scanneraufnahmen zeichnet die Dokumentation eine aktuelle wissenschaftliche Revolution nach. Ausserdem geht der Film der Frage nach, wie die Meeressäuger dem enormen Druck in der Tiefsee standhalten. (Text: SRF)Megafires – Welt in Flammen (1)
Wieso gehen die Wälder in Flammen auf? «DOK» reist in die USA, nach Kanada, Europa und Asien, um Feuerwehrleute, Brandexperten und Wissenschafterinnen in ihrem Kampf gegen das Flammeninferno zu beobachten. Sie alle suchen nach Gründen, wie Megafeuer ausser Kontrolle geraten können und was sie so unersättlich macht. Und sie fragen nach der Verantwortung des Menschen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 15.01.2020 SRF 1 Megafires – Welt in Flammen (2)
Internationale Feuer-Expertinnen und -Experten zeigen, wie alte überlieferte aber auch neu entdeckte Methoden helfen, sich gegen unkontrollierbare Feuer zu schützen. Und sie geben Antworten darauf, was man tun kann, um nicht nur seine Familie und Häuser zu schützen, sondern auch in Zukunft sicher mit Feuer leben zu können. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 16.01.2020 SRF 1 Mein alter Vater liebt junge Thai
Seit ein paar Jahren hat sich Carolins Vater Dieter sehr verändert. Nach der Trennung von seiner Frau, Carolins Mutter, tauschte er Wanderschuhe gegen Flipflops und fährt immer wieder für ein paar Wochen von Deutschland nach Thailand. Der Vater sagt, er habe dort die beste Zeit seines Lebens. Die Tochter denkt: Oh Gott, ist mein Vater jetzt Sextourist?
Ist der Papa nun einer der Männer, die mit einer jungen, schönen Thailänderin im Arm durch die Strassen von Bangkok ziehen? Was will er dort? Ist das jetzt die Suche nach dem Glück oder das Wettrennen gegen die Zeit, die noch bleibt? Der eigene Vater: kein Held mehr – sondern ein unmoralischer Kerl mit Torschlusspanik?
Als es ernst wird und der Vater seine thailändische Geliebte sogar heiraten will, sucht Carolin seine Nähe – im Elternhaus. Sie will ihn verstehen: ihren Vater, der schon immer eher ein Eigenbrötler war und den sie schon immer ein bisschen peinlich fand. Carolin Genreith greift zur Kamera und dokumentiert die Suche nach dem Glück, auf die sich ihr Vater eingelassen hat.
Ihr Vater lebt als Hobby-Landwirt zurückgezogen mit ein paar Tieren ein einsames Leben, das etwas traurig wirkt. Die Tochter schont den Vater nicht. In verbalen Duellen nähern sich Vater und Tochter einander an: Wonach sehnt er sich? Wovor hat er Angst? Was will er von Tukta, der Thailänderin, und was zur Hölle will sie von ihm?
Und – fast am Wichtigsten für Carolin: Wird der Vater Tukta tatsächlich heiraten? Ist das richtig? Darf er das? Gemeinsam reisen Vater und Tochter nach Thailand, wo die Tochter und Regisseurin sich unversehens als Mitglied einer neuen Familie wiederfindet, während Dieter mit einem vollkommen anderen Konzept von Liebe konfrontiert wird. Und so langsam begreift Carolin, dass es auf ihre vielen empörten Fragen keine eindeutigen Antworten gibt. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 21.08.2019 SRF 1 Mein anderes China – China Backstage
Der Journalist trifft junge Musikstars und solche, die es werden wollen – und stellt fest: die Zensur ist überall. Die einen üben sich darum in der Kunst der Zwischentöne, die andern passen sich an. Doch Nufer will sie finden, die letzten Wilden auf Chinas Konzertbühnen.
Als erstes erfährt der Journalist aus der Schweiz: Kein Lied kann derzeit in China an einem Konzert gesungen oder auf eine Plattform hochgeladen werden, bevor der Text nicht von einer Behörde genehmigt wurde. Gleichzeitig ist die Musikindustrie stark am Wachsen, denn eine junge, immer grösser werdende Mittelschicht fragt nach Unterhaltung.
Kritische politische Liedtexte lässt die Partei nicht zu. Und wer in den bekannten Streaming-TV-Shows vor ein 100-Millionen-Publikum treten will, muss gar Tattoos überschminken und gefärbtes Haar schwarz zurückfärben. Pascal Nufer trifft eine Band, die überlegt, in Selbstzensur ein altes «problematisches» Video vom Netz zu nehmen, damit sie in einer dieser Shows auftreten kann.
Dabei hatte Pascal Nufer doch deshalb seine musikalische Reise angetreten, um sich mit dem Land zu versöhnen. Seine Arbeit als Korrespondent hatte er wegen der Überwachung als zunehmend zermürbend empfunden. Aber beim Eintauchen in die Musikszene der Megastädte holt ihn die allgegenwärtige staatliche Kontrolle wieder ein.
Doch mit dem Wachsen der kommerziellen Musikszene wächst auch das, was an ihren Rändern stattfindet. Und schliesslich trifft sie Pascal Nufer doch noch, die Bands, die sich nicht einschüchtern lassen. Zum Abschluss seiner Reise nimmt er Teil an einem Konzertabend in der Hauptstadt, der ihn mit Hoffnung erfüllt: Im Saal wie Backstage erlebt er eine Heiterkeit und eine entspannte Verbundenheit, wie er sie im heutigen China nicht mehr für möglich gehalten hatte. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 29.07.2020 SRF 1 Mein anderes China – Über den Himalaya ins Glück
Die Himalaya-Überquerung hat ihre Tücken. Vor 15 Jahren – als Pascal Nufer nicht ahnte, dass er dereinst für das Schweizer Fernsehen aus China berichten würde – versuchte er es schon einmal. Den Trip musste er damals auf 3300 Metern über Meer wegen Höhenkrankheit abbrechen.
Für die «DOK»-Serie «Mein anderes China» unternimmt der Journalist einen neuen Versuch, den Traum zu verwirklichen. Ausgangspunkt ist die Stadt Chengdu im Südwesten Chinas. Die Stadt ist vor allem wegen ihrer Panda-Aufzuchtzentren bekannt. Nufer und sein Team lernen die beiden Fahrer kennen, in deren Hände sie ihr Schicksal legen. Gemeinsam legen sie eine Route fest, die über sieben Pässe führt, jeder über 4500 Meter hoch. Mit im Gepäck: Sauerstoffflaschen – man weiss ja nie.
Was dann folgt ist im wahrsten und im übertragenen Sinn atemraubend. Das Himalaya-Gebirge Osttibets ist von einer landschaftlichen Vielfalt und Schönheit, die ihresgleichen sucht. Pascal Nufer nähert sich der tibetischen Kultur und macht Begegnungen, die er nicht vergessen wird. Hirten, die aussehen wie Models, oder ein ehemaliges Waisenmädchen, das jetzt als 26-jährige Chefin einer erfolgreichen Bierbrauerei in Shangri-La ist, sind nur zwei dieser neuen Bekanntschaften.
Der Journalist, der in seiner Korrespondenten-Zeit so oft fast verzweifelte über das Katz- und Maus-Spiel mit den Autoritäten, findet hier genau das, was er für diese «DOK»-Serie sucht: Das andere China. Das anmutige, das bescheidene, das naturverbundene China. Ein weiterer Schritt in Richtung Versöhnung mit dem Riesenreich.
Pascal Nufers Reise endet dort, wo sie vor 15 Jahren begonnen hat: In der ehemaligen Backpacker-Stadt Dali. Heute ist sie vor allem Heimat für diejenigen, die vom Leben in den Grossstädten genug haben und ein Leben im Einklang mit der Natur suchen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 29.07.2020 SRF 1
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