Schätze der Welt Folge 217: Kyoto – Form und Leere (Japan)
Folge 217
Kyoto – Form und Leere (Japan)
Folge 217 (15 Min.)
Der Name Kyoto evoziert Bilder von einem Japan vor der Moderne. Rotgestrichene Shinto-Tore, Kimonos, Kirschblüte, alte Tempel, kahlgeschorene Mönche, Paläste der Kaiser, die dort 1.000 Jahre lang residierten, und Paläste der Shogune, die mit harter Hand regierten. Kyoto, denkt man, sei eine schöne alte Stadt. Kyoto ist aber eine moderne Großstadt, eine Millionenstadt, ein Häusermeer ohne Grenze zum benachbarten Osaka. Mitten in der Betonwüste jedoch, und an ihren Rändern, zu
Füßen der die Stadt von drei Seiten umgebenden Berge, liegen hinter Mauern Inseln der Schönheit: buddhistische Klöster und ihre bis ins kleinste Detail gestalteten Gärten. Nichts ist dem Zufall überlassen, nichts einfach gewachsen – alles ist seit Jahrhunderten gestaltet. Dennoch: Ein Mönch mag sein Leben mit der Pflege eines Zen-Gartens verbringen, doch wird er immerzu bemüht sein, durch ihn hindurch zu schauen. Denn alle Erscheinungen sind leer. (Text: 3sat)