Schätze der Welt Folge 198: Abomey – Königreich der Sklavenhändler (Benin)
Folge 198
Abomey – Königreich der Sklavenhändler (Benin)
Folge 198 (15 Min.)
Sklaven gab es in Afrika schon lange, bevor die ersten Weißen den Kontinent betraten. Es entwickelte sich jener gigantische Handel mit Millionen von Menschen, die meist von der afrikanischen Westküste, der sogenannten Sklavenküste, nach Nord-, Mittel- und Südamerika verschleppt wurden. Ein glänzendes Geschäft nicht nur für portugiesische, holländische und englische Händler, sondern auch für die afrikanischen „Exporteure“, darunter die Könige von Abomey. Jahrhundertelang schöpften sie viel Reichtum und Macht aus diesem Handel, bis er Ende des 19. Jahrhunderts weltweit verboten wurde. Die Kolonialisierung durch Frankreich beendete
schließlich die Herrschaft der Dynastie. Heute zeugen nur noch die Ruinen der Paläste aus Lehm vom einstigen Prunk jener Könige – und von ihrer Grausamkeit beim Umgang mit den Sklaven. So hatte zum Beispiel der Thron des Königs auf vier abgeschlagenen Köpfen zu stehen. Recht freundlich geht es dagegen beim heute amtierenden König von Abomey zu, der für Geld gern mit seinem Hofstaat vor Touristen posiert. An das Thema „Sklaverei“ möchte in Abomey weder der König noch sonst jemand erinnert werden. Die Dokumentation aus der Reihe „Erbe der Menschheit“ stellt das Königreich der Sklavenhändler und ihre grausame Herrschaft vor. (Text: 3sat)