Schätze der Welt Das Erbe der Sklaverei – Abomey und Gorée, (Benin/Senegal)
Doppelfolgen
Das Erbe der Sklaverei – Abomey und Gorée, (Benin/Senegal)
30 Min.
Sklaven gab es in Afrika schon lange bevor die ersten Weißen den schwarzen Kontinent betraten. Sklaven wurden den Fremden dort sogleich zum Kauf angeboten. Daraus entwickelte sich jener gigantisch-grausame Handel mit Millionen von Menschen, die meist von der afrikanischen Westküste, der noch heute sogenannten Sklavenküste, nach Nord-, Mittel- und Südamerika verschleppt wurden. Ein glänzendes Geschäft war das nicht nur für die portugiesischen, holländischen und englischen Händler – sondern auch für die afrikanischen „Exporteure“, darunter die Könige von Abomey. Jahrhundertelang schöpften sie viel Reichtum und Macht aus diesem Handel, bis er Ende des 19. Jahrhunderts weltweit verboten wurde. Heute zeugen nur noch die Ruinen ihrer Paläste aus Lehm vom Prunk jener Könige – und von ihrer großen
Grausamkeit beim Umgang mit den Sklaven. So hatte zum Beispiel der Thron des Königs auf vier abgeschlagenen Köpfen zu stehen. Recht bescheiden geht es dagegen beim heute amtierenden König von Abomey zu, der für Geld gern mit seinem Hofstaat vor Touristen posiert. Gorée, das ist eine kleine Insel im kapverdischen Meer. Eine Idylle mit pastellfarbenen Kolonialhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Doch Gorée war nicht immer so friedlich – seine Vergangenheit heißt Sklavenhandel. Hier war einer der Hauptumschlagplätze der Europäer für „menschliche Ware“. Auf der Insel wurden die entrechteten Menschen gesammelt, gebrandmarkt und verschifft. Der Film besucht das einzige erhaltene Sklavenhaus, das heute Museum ist, und er zeigt eine Insel auf der sich menschliche Schicksale mit Kulturgeschichte vermischen. (Text: SWR)
Deutsche TV-PremiereFr. 18.02.2005Südwest Fernsehen