Quarks Folge 584: Intersexualität – Warum es mehr als zwei Geschlechter gibt
Folge 584
584. Intersexualität – Warum es mehr als zwei Geschlechter gibt
Folge 584 (30 Min.)
Die Gesellschaft lässt sich einfach und eindeutig in „männlich“ und „weiblich“ einteilen? Wohl kaum! Die biologischen Merkmale der Geschlechter sind vielfältig: Hormone, Chromosomen, Anatomie, Geschlechtsorgane oder Gehirn. Dabei gibt es Variationen – so viele, dass immer mehr Studien das Geschlecht als Kontinuum betrachten, auf dem „weiblich“ und „männlich“ nur die Endpole bilden. Für Behörden existierten intergeschlechtliche Menschen bislang nicht. Auch in der Gesellschaft findet das Thema nur am Rande statt. Das ändert sich jetzt. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat beschlossen, dass im Geburtenregister noch in diesem Jahr ein dritter Geschlechtseintrag möglich sein muss. Dann werden Menschen nicht mehr nur in „weiblich“ und „männlich“ aufgeteilt, sondern können auch „anders“ oder „divers“ sein. Doch wen betrifft das
überhaupt? Und was bedeutet Intersexualität eigentlich genau? Quarks liefert Antworten. Alle von uns sind in den ersten Wochen unseres Lebens intergeschlechtlich. Erst nach 6 Wochen werden die Weichen für die Ausbildung der Geschlechtsorgane gestellt. Durch genetische Variationen oder Ereignisse in der Geschlechtsentwicklung passen manche Menschen nicht eindeutig in die Kategorie, die Geschlechtschromosomen typischerweise festlegen. Ärzte raten dann häufig zu einer geschlechtsangleichenden Operation. Quarks fragt, wie gehen Eltern mit dieser Entscheidung um? Männer können besser einparken und Frauen sind sprachlich begabter? Dass sich die Gehirne von Männern und Frauen grundlegend unterscheiden, ist eine weit verbreitete Vorstellung. Doch neue Forschung zeigt: Das Gehirn gleicht eher einem bunten Mosaik aus männlichen und weiblichen Merkmalen. Quarks begibt sich auf eine Reise in unser Gehirn. (Text: WDR)
Deutsche TV-PremiereDi. 05.05.2020WDR
Aktualisierte Fassung der Folge "Junge oder Mädchen? Warum es mehr als zwei Geschlechter gibt" aus dem Jahr 2018.