2013/2014 (Folge 136–148)
Liberalismus
Folge 136 (30 Min.)Verbirgt sich unter dem freiheitlichen Mantel des Liberalismus etwa letztlich das Recht des Stärkeren? Worauf gründet die „Freiheit des Individuums“, auf die sich jeder gerne beruft? Und wäre in diesem System jede Form von Egalitarismus letztlich Raub und Enteignung? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast Catherine Audard, die an der London School of Economics lehrt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 02.02.2014 arte Marx
Folge 137 (30 Min.)Ist Marxismus eine Ausprägung des Humanismus? Ist das bürgerliche Menschenbild, wie es über Jahrhunderte der Knechtschaft von einer intellektuellen Elite gepflegt wurde, überhaupt glaubwürdig? Möglicherweise ist der Heilige Gral des Marxismus nicht die in der Diktatur endende Verherrlichung des Kollektivs, sondern der wahre, ganz „selbstverwirklichte“ Mensch? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 09.02.2014 arte Krankheit
Folge 138 (30 Min.)Kann es ein Leben ohne Krankheit geben? Die meisten würden Krankheiten am liebsten als Konsequenz unglücklicher Zufälle sehen, bis hin zu dem, der einen schließlich dahinrafft. Aber sind Krankheiten nicht ein unvermeidlicher Bestandteil des Lebens? Zu Gast bei Raphaël Enthoven ist heute die französische Schriftstellerin und Philosophin Claire Marin. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 23.02.2014 arte Tier
Folge 139 (30 Min.)Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Und berechtigt dieser Unterschied, so es ihn gibt, dazu die „anderen Tiere“ zu zähmen, zu züchten, auszubeuten und zu vernichten? Wie kommt es, dass die Beziehung zwischen Mensch und Tier auf der einen Seite von Liebe oder gar Freundschaft und auf der anderen von Gleichgültigkeit geprägt ist? Diesen Fragen geht Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast Etienne Bimbenet nach, der an der Universität Lyon zeitgenössische Philosophie und Phänomenologie unterrichtet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 02.03.2014 arte Vielfalt
Folge 140 (30 Min.)Freiheit, Gleichheit, Vielfältigkeit? Die ethnische und kulturelle Vielfalt in Europa ist eine unbestreitbare Tatsache. Doch was bedeutet diese Tatsache für die moderne Rechtsprechung? Welchen Wert hat Vielfalt in einer zeitgenössischen Demokratie? Und welche Chancen hat ein Europa der Vielfalt? Große, aber unter der Voraussetzung, dass es dennoch geeint ist. Doch wie vereinheitlicht man eine so heterogene Bevölkerung, ohne die Einzigartigkeit ihrer Individuen zu verraten? Indem man gemeinsame Institutionen schafft. Wie kann man zusammenhalten, ohne die Vielfalt zu opfern? Indem man für Solidarität sorgt. Und wie verbindet man Integrationsbedarf und modernes Nomadentum? Indem man die nationalen Territorien zu einem großen Raum vereint, in dem sich jeder frei bewegen darf. Raphaël Enthoven diskutiert heute mit seinem Gast Sophie Guérard de Latour. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 09.03.2014 arte Das Böse
Folge 141 (30 Min.)Ist es wirklich möglich, dass jemand ohne Veranlassung Böses tun will? Kann Boshaftigkeit nicht aus einem guten Vorsatz entstehen, der versehentlich schief ging oder missverstanden wurde? Was treibt den von Grund auf bösen Menschen an? Raphaël Enthoven empfängt Olivier Dhilly, Dozent für Philosophie und Chefredakteur einer Publikationsreihe im Verlag Éditions de l’Opportun. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 23.03.2014 arte Burnout
Folge 142 (30 Min.)Ist Arbeit auf Dauer wirklich gesund? Führen einseitige Tätigkeiten zwangsläufig zu psychischen Krankheiten? Für welche Krise ist das Burnout-Syndrom tatsächlich symptomatisch? Ist ein Burnout Ausdruck für eine fehlende, private Work-Life-Balance oder für die grundsätzlich komplett falsche Organisation der Arbeit in unserer Gesellschaft? Besteht ein Zusammenhang zwischen der Schwermut Einzelner und der Verdrossenheit einer ganzen Zivilisation? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit dem belgischen Philosophen Pascal Chabot, dem Verfasser des Buches „Global burn-out“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 30.03.2014 arte Kosmopolitismus
Folge 143 (30 Min.)Verbindet Kosmopolitismus oder trennt er? Wir können uns als Deutsche oder Franzosen, als Bürgerinnen und Bürger eines Landes fühlen – aber sind wir im Grunde nicht alle Weltbürger? Sollte man sich letztendlich von jeder Zugehörigkeit befreien? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast Pierre Guénancia. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 06.04.2014 arte Gedächtnis
Folge 144 (30 Min.)Was wäre eine Person ohne Erinnerungen, die sich dieses Mangels nicht einmal bewusst ist? Ist ein Mensch ohne Gedächtnis überhaupt eine Person? Ich erinnere mich, also bin ich? Raphaël Enthoven sucht heute mit seinem Gast Michel Malherbe nach Antworten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 20.04.2014 arte Sicherheit
Folge 145 (30 Min.)Ist Sicherheit eine Grenze oder eine Voraussetzung für Freiheit? Manche hielten es für gut, die Zügel zu lockern und ein paar Prinzipien über Bord zu werfen. Doch wie viel Freiheit würden sie für etwas mehr Sicherheit opfern? Moderator Raphaël Enthoven sucht mit seinem Studiogast, dem französischen Philosophen Michaël Foessel nach Antworten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 27.04.2014 arte Cyborg
Folge 146 (30 Min.)Kann man mit Hilfe der Robotik den menschlichen Körper „verbessern“, und lassen sich Lebewesen zu Mechanismen verwandeln? Vielleicht ist ein Roboter – genau wie der menschliche Organismus – letztlich mehr als nur eine komplexe Maschine? Wäre es dann auch möglich, dass sich ein reines Cyberwesen für einen Menschen hält? Raphaël Enthoven spricht mit seinem Gast Jean-Michel Besnier, der als Professor für Philosophie an der Sorbonne lehrt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 04.05.2014 arte Ist die Liebe Wahnsinn?
Folge 147 (30 Min.)Warum sagt man, man sei nach jemandem verrückt? Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Liebe auf den ersten Blick, religiöser Ekstase und der Lust auf Schokolade? Bei Raphaël Enthoven dreht sich heute alles um die rasende, leidenschaftliche, verhängnisvolle Liebe – kurz: „Amour fou“. Zu Gast ist Olivia Gazalé vom renommierten Pariser Institut d’Etudes Politiques, die sich als Dozentin und Autorin mit den Gedanken großer Philosophen zu den Themen Liebe und Sexualität beschäftigt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 01.06.2014 arte Victor Hugo
Folge 148 (30 Min.)Sind Hässlich und Schön unvereinbare Gegensätze? Wie könnte dann der abstoßende Quasimodo wahre innere Schönheit besitzen? Victor Hugo zeigt, dass die beiden Konzepte keineswegs in starrem Widerspruch zueinanderstehen, sondern ein Spannungsfeld bilden, das in alle Lebensbereiche hineinwirkt. Ihm gelingt es, in seinen Geschichten die Verbindung zwischen dem Grotesken mit dem Erhabenen darzustellen. In seinen Werken beschäftigt er sich mit der Faszination des Dunklen und des Hässlichen, und das in einer Epoche, in der die Literatur am Ideal der Schönheit orientiert war.
Doch diese Antithese von Hässlich und Schön löst sich auf, wenn Hugo beschreibt, wie aus dem Grotesken das Erhabene hervorgehen kann. Manche seiner literarischen Figuren tragen karikaturhafte Gesichtszüge, sind mysteriöse, dunkle Zwergengestalten, mit denen sich der Schriftsteller identifiziert. Hugo propagiert das Formlose, oder eher: die aktive Missbildung. Es geht um die Irritation der Linien, das Gegenprogramm zur geraden Linie. In seinem berühmten historischen Roman „Der Glöckner von Notre-Dame“ verfasst Hugo eine Art Lobeshymne an die entstellte Hauptfigur Quasimodo: „Du bist so schön hässlich, wie ich in meinem Leben niemand gesehen habe, und verdientest nicht bloß zu Paris, sondern auch zu Rom Papst zu sein.“ In dem Roman lässt sich Hugos Abneigung gegen ästhetische Ideale, gegen gesellschaftliche Hierarchien und gegen Gott erkennen.
Er feiert die Freiheit und Individualität der Menschen, und diese Einzigartigkeit und Vielfalt beschreibt er als eine Folge grotesker Äußerlichkeiten und Charakteristika. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 08.06.2014 arte
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