Peter und Paul

An seinem 60. Geburtstag schockt Bürgermeister Paul Schneck die verdutzten Gratulanten mit seinem neuesten Vorhaben. Er will die landschaftlich wundervoll am Ortsrand gelegene Steinwiese als Baugrund freigeben: Das Justizministerium wird hier eine Strafvollzugsanstalt errichten. Peter Elfinger trifft daraufhin der Schlag, denn das Gelände grenzt an seine Gemeinde. Von schweren Fieberkrämpfen geschüttelt, hat Peter nur noch einen Wunsch: Er will noch einmal auf der Bank an der Steinwiese sitzen, bevor hier die Schwerverbrecher ihre

Gefängnisrunden drehen.
Da geschieht ein Wunder: Auf der Bank sitzend, ist Peters Fieber plötzlich verschwunden. Auf der Polizeistation gibt er später zu Protokoll, ihm sei bei der Steinwiese die Jungfrau Maria erschienen. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Neuigkeit, man träumt schon von einem Wallfahrtsort und neuen Einnahmequellen. Ein Gefängnisbau an dieser heiligen Stätte – das wäre nun ein wahrer Frevel. Peters Kontrahent Paul ahnt, dass an dieser Mariengeschichte etwas faul ist. (Text: ORB)