Der traditionelle Glaube in weiten Teilen Indiens besagte, dass Witwen, die ihrem Mann auf dem Scheiterhaufen in den Tod folgen, zu Göttinnen werden. Noch hat dieser Glaube Nachwirkungen. Obwohl diese Frauen bis heute verehrt werden, ist die Witwenverbrennung schon lange verboten. Doch noch immer werden viele Witwen verstoßen. Allein in der kleinen Stadt Vrindavan
leben Zehntausende von ihnen in Pflegeheimen und auf der Straße. Indem sie ein vermeintlich gottgefälliges Leben führen, suchen sie Vergessen oder Erlösung durch Erleuchtung. Allen gemeinsam sind Armut und Entsagung. Doch dieser Umgang mit Witwen ist nur ein Aspekt der bis heute allgegenwärtigen Diskriminierung der Frauen in Indien. (Text: 3sat)