Der Weg ist das Ziel! So lautet das Motto in diesem Nightwash Ultra. Ein „work in progress“, zu dessen Realisierung Knacki Deuser erst einmal mit zutiefst menschlichen Schwächen, u.a. der Todsünde der Unpünktlichkeit, konfrontiert wird. Der Weg ist das Ziel, das finden auch Onkel Fisch. Aber muss man das Ziel überhaupt erreichen? Erst einmal verwickeln sie sich in eine seltsame Diskussion um ihren Gesundheitszustand – beide stehen so gut wie vor dem Exitus. Doch dann schaut der Tod persönlich vorbei, und alles kommt ganz anders. Vom nahenden Tod erzählt auch Der unglaubliche Heinz – allerdings geht es hier um die Muttermord-Gefahr. Die steht immer dann ins Haus, wenn Mutti zu Besuch kommt, um nach dem Rechten zu sehen, was – wer kennt es nicht? – in einer erbarmungslosen Putzorgie endet, der zu entkommen so gut wie unmöglich ist. Serhat Dogan stellt uns den türkischen Macho als solchen vor. Manieren: nicht
existent! Anmache: dümmstmöglich! Orgasmus: kläglich! Mithin die ideale Grundausstattung, um sich in der Disco den ganzen Abend lang lächerlich zu machen, und dennoch seine Würde zu bewahren. Für Krawall ist diesmal Jess Jochimsen zuständig. Doch seine Gewalt ist von der feinen Art. Für die Freiheit des Individuums tritt man am erfolgreichsten auf dem Bahnsteig ein: Rauchen, bis die Security kommt. Und dann abhauen? Falsch – Einfach dem Wachmann eine anbieten! So sieht er aus, der Protest im Deutschland der großen Koalition. Ganz zackig geht es traditionell bei Ausbilder Schmidt zu. Wozu braucht man Pädagogik, wenn es die Bundeswehr gibt? Der Soldat als Vorbild ist keine gesellschaftspolitische Vision, sondern gelebte Wirklichkeit. Eigenartig nur: Der Ausbilder hat Probleme mit seinem Sohn. Der erlaubt sich doch tatsächlich den Luxus eigener Auffassungen. So kann man nicht in den Krieg ziehen! Einen schönen Abend! (Text: WDR)
