Weiterer Kahlschlag im The-CW-Programm angedroht

Bisherige Serien ab Ende 2023 nur noch „minimal“ vertreten

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 09.11.2022, 17:41 Uhr

„Superman & Lois“ blicken ungewisser Zukunft entgegen – Bild: The CW
„Superman & Lois“ blicken ungewisser Zukunft entgegen

Beim US-Sender The CW droht weiterer Kahlschlag bei den bisherigen fiktionalen Serien. In der Season 2023/​24 will man nur noch minimal auf die alten Serien setzen. Das geht aus einer Mitteilung der neuen Besitzer bei Nexstar hervor, die kürzlich ihre Geschäftsszahlen verkündet haben.

Die Nexstar Media Group betreibt unter anderem zahlreiche Lokalsender, die das Programm des Networks The CW regional ausstrahlen und hatte Anfang Oktober 2022 nach längerem Vorlauf 75 Prozent am Sender übernommen – Paramount Global und Warner Bros. Discovery, die zuvor je 50 Prozent der Anteile hielten, behalten bis auf weiteres je 12,5 Prozent der Anteile.

Bereits in Vorbereitung der Übernahme hatte The CW sein Programm deutlich ausgedünnt und zahlreiche fiktionale Serien eingestellt (darunter „Charmed“, „Batwoman“ und „Der Denver-Clan“, fernsehserien.de berichtete). Dazu gesellen sich demnächst auch die für jeweils finale Staffeln verlängerten Serien „The Flash“, „Riverdale“ und „Nancy Drew“. Auch bei den noch von The CW zuletzt bestellen neuen Serien – „Walker: Independence“ und „The Winchesters“ laufen bereits, „Gotham Knights“ startet im weiteren Verlauf der Season – wird die Episodenanzahl eher mager ausfallen, da jeweils nur 13 Folgen produziert werden.

Bei der Vorstellung der jüngsten Nexstar-Media-Group-Geschäftszahlen wurde auch ein Ausblick auf den zukünftigen Umgang mit The CW gegeben. Demnach stand und steht das Programm von The CW bis Beginn der nächsten Season im September 2023 weitgehend fest und entspricht in etwa dem, was The CW auch zuvor gezeigt hat.

Aber: In diesem Jahr wollen die neuen Besitzer die Entwicklung neuer Projekte massiv vorantreiben und diese dann in der Season 2023/​24 zum Einsatz bringen. Wir haben zwar ein gewisses Commitment gegenüber CBS und WBD, [Serien] in die Season [2023/​24] zu übernehmen, aber bis dahin ist das nur noch minimal, kommentierte Lee Ann Gliha von Nexstar gegenüber Investoren. Langfristig will der Sender Programm für eine deutlich ältere Zielgruppe machen, die der der anderen Networks entspricht (der durchschnittliche The-CW-Zuschauer ist aktuell 58 Jahre alt) und dabei auch auf günstige Reality-Ware sowie Programmzukäufe aus dem Ausland setzen.

Aktuell hat The CW neben „The Flash“, „Riverdale“, „Nancy Drew“, „The Winchesters“ und „Walker: Independence“ sowie „Gotham Knights“ noch „Walker“, „Superman & Lois“, „All American“, „All American: Homecoming“ und „Kung Fu“ sowie den kanadischen Serienimport „Family Law“ und das jüngst abgesägte „Stargirl“ im Angebot.

Nachdem The CW seit der Gründung im Herbst 2006 mit einem auf junge Zuschauer (14 bis 34 Jahre) ausgerichteten Programm deutlichen Einfluss auf die weltweite Popkultur hatte (stärker noch als die beiden Vorgänger, The WB und UPN, beide von 1995 bis 2006, es zusammen vermochten) wird diese „Marke“ nun also wohl recht in der Versenkung verschwinden.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1983) am

    Heißt im Klartext: The CW, wird zum Seniorensender! Und damit kann ihn eigentlich gleich dicht machen! Denn, dass was dann da gesendet wird, könnte auch auf CBS laufen.

    Wobei der Kahlschlag bei den Arrowverse Serien, an sich eine gute Sache ist! Die Qualität, war nur noch mittelmäßig.
    • (geb. 1969) am

      öhm, hat sich da ein Fehler eingeschlichen?
      "... die der der anderen Networks entspricht (der durchschnittliche The-CW-Zuschauer ist aktuell 58 Jahre alt) ..."
      "...The CW seit der Gründung im Herbst 2006 mit einem auf junge Zuschauer (14 bis 34 Jahre) ausgerichteten Programm ..."
      Das scheint nicht zueinander zu passen?
      • am

        Doch das passt: die anvisierte Zielgruppe sollte zwischen 14 bis 34 Jahre alt sein. Der tatsächliche Altersschnitt bei The CW ist aktuell jedoch 58 Jahre. Daher ja auch die angestrebte Veränderung am Programm.

    weitere Meldungen