„The Purge“ und „Treadstone“ eingestellt

USA Network ändert Programmstrategie

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 14.05.2020, 12:29 Uhr

Jeremy Irvine (l.), Brian J. Smith (l.) und Hyo-joo Han (r.) in „Treadstone“ – Bild: USA Network
Jeremy Irvine (l.), Brian J. Smith (l.) und Hyo-joo Han (r.) in „Treadstone“

Nun ist es offiziell: Der amerikanische Sender USA Network hat die beiden fiktionalen Serien „Treadstone“ und „The Purge – Die Säuberung“ eingestellt. Hintergrund ist eine generelle Progammumgestaltung beim USA Network im Senderkonzert der Mutterfirma NBCUniversal sowie mangelnde Zuschauerzahlen.

Die Einstellung der beiden Serien konnte man bereits vermuten, nachdem USA Network kürzlich auch „Wage es nicht“ eingestellt hatte (fernsehserien.de berichtete). Damals war bereits bekannt geworden, dass der Sender sich zunehmend von seriellen, fiktionalen Inhalten trennen will und stärker auf Live-Programme („WWE Raw“-Wrestling), Reality („Die Chrisleys – So geht reich!“, eine eigene Version von „Temptation Island“, ein Reboot von „The Biggest Loser“) und in Sachen Fiktion auf Eventserien (angekündigt ist eine Evel-Knievel-Bioserie namens „Evil“) setzen will. Dieser inhaltliche Wechsel wiederum steht im Zusammenhang damit, dass Zuschauer fiktionale Serien zunehmend on Demand schauen wollen und solche Inhalte daher im linearen Fernsehen schlechter laufen. USAs Mutterkonzern NBCUniversal trägt dem Rechnung durch den Start des eigenen Streamingangebots Peacock (fernsehserien.de berichtete). Dorthin wanderte etwa auch die mal für USA geplante Miniserie „Brave New World“ ab.

„Treadstone“ brachte es auf eine Staffel, „The Purge“ auf zwei – wobei die letzte Staffel knapp die Hälfte der Zuschauer verloren hatte. Beide Serien wurden in Deutschland an Prime Video lizenziert. Beide konnten in den jeweils jüngsten Staffeln nicht genug Zuschauer beim USA Network erreichen, damit Schwesterstudio Universal Content Productions (UCP) eingedenk der Amazon-Lizenzeinnahmen seiner Senderschwester einen angemessenen Preis für eine Fortsetzung hätte anbieten können. Entsprechend schied auch ein Wechsel zu Peacock aus. Sowohl „The Purge“ wie auch „Treadstone“ (via dem von „Die Bourne Identität“ aufgespannten Film-Franchise) waren und sind für NBCUniversal als Filme erfolgreiche IPs.

Mit leichteren Dramedys aus der sogenannten Blue Sky-Ära wie „Royal Pains“, „White Collar“, „Psych“ oder „Burn Notice“ unter dem Claim Characters Welcome hatte sich USA Network seinerzeit den Platz als erfolgreichster werbefinanzierter Kabelsender erarbeiten können. Ein zwischenzeitliches Umschwenken auf düstere Dramen unter dem Claim „We the Bold“, auch mit Serien wie „Colony“, „Falling Water“ und „Mr. Robot“, brachte in den Einschaltquoten nur durchwachsenen Erfolg.

Ab diesem Jahr firmiert der Sender unter dem Claim „All in. All day.“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Ich habe beide Serien gerne gesehen.
    • (geb. 1967) am

      Was hat denn bitte "Treadstone" auch mit "Jack Ryan" zu tun???
      • am

        Treadstone war zu verwirrend...hätte mich über eine 2. Staffel echt gewundert!

        An Jack Ryan kam sie zu keinem Zeitpunkt ran!
        • (geb. 1983) am

          "eingedenk"?? Wenn selbst ich als versierter Verwender von 5 Sprachen, so ein zuvor noch nie gehörtes Wort nachschlagen muß, wäre es vielleicht angebracht gewesen, eine gängigere Wortwahl anzuwenden.

          Oder möchte Hr. Krannich fortan auch sein eigenes Programm vorstellen? XD
          Dann aber mit Untertitel, damit auch das gemeine Volk erfährt, wovon die Rede ist. :)
          • am

            So versiert dann wohl doch nicht, jemanden eine gängigere
            Wortwahl vorzuschlagen, weil einem der Begriff nicht geläufig ist, hat eine
            gewisse, unangebrachte, Blasiertheit an sich
        • (geb. 1984) am

          The Pruge mochte ich. So ein Mist.

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