Talk, Urteile und Krawall – Das deutsche Nachmittagsprogramm im Wandel

War früher wirklich alles besser?

Glenn Riedmeier
Lukas Respondek
Glenn Riedmeier und Lukas Respondek – 05.07.2017, 15:05 Uhr (erstmals veröffentlicht am 19.06.2017)

Sat.1 hatte noch bis 2001 einige US-Serien am Nachmittag im Programm, darunter „MacGyver“, „Raumschiff Enterprise“ und „Baywatch“, die sich an die mittäglichen Talkshows anschlossen. Mit „Jeder gegen Jeden“ (1996–2001) und „Quizfire“ (2001–2003) war der 17-Uhr-Sendeplatz für Gameshows reserviert. Ab 2001 verdrängten die Gerichtsshows „Richterin Barbara Salesch“ und „Richter Alexander Hold“ die US-Serien, während die Scripted-Doku-Soap „Niedrig und Kuhnt – Kommissare ermitteln“ ab 2003 den 17-Uhr-Platz übernahm. Interessanterweise hielt Sat.1 trotz der Gerichtsshow-Welle länger an seinen Talkshows fest als RTL. So lief „Vera am Mittag“ noch bis 2006 und „Britt – Der Talk um Eins“ blieb sogar bis 2013 um 13 Uhr im Programm – das heißt es wurden länger neue Folgen produziert als von Salesch und Hold. Insgesamt 2112 Mal talkte Britt Hagedorn seit 2001. Seit 2012/​13 beschränkt sich das Nachmittagsprogramm auf Scripted-Reality-Formate, zuletzt mit „Auf Streife“ wie bei RTL ein Trend hin zu Kriminal-/​Polizei-Pseudo-Dokus. Seit rund vier Jahren hat sich die Nachmittagsprogrammstruktur von Sat.1 nicht mehr verändert.

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