Flop: Apple sowie David Zaslav verärgern die Branche. Apple TV+ hatte dem Macher seines Films „Wolfs“ eine Premiere und längere Ausspielung im Kino versprochen – für Film-Leute halt eine Prestigesache, sie wollen nicht „nur“ auf dem Bildschirm stattfinden. Als Apple dann einen Rückzieher machte und der Film nur für eine Schrecksekunde in die Kinos kam, warf Drehbuchautor und Regisseur Jon Watts „hin“ – und gab einen Vorschuss für eine bereits geplante Fortsetzung des Films zurück. Apple kündigte trotzdem an, dass es diese Fortsetzung geben würde – eine fette Ente und ein doppelter Vertrauensbruch (wegen eingeschränkter Kinoauswertung und weil Watts vor Apples Ankündigung klar gemacht hatte, dass es mit ihm keine Fortsetzung geben werde), der für Apple vermutlich hinter den Kulissen die Verhandlungen mit den großen Stars nicht einfacher machen wird.
Firmenchef David Zaslav führt Warner Bros. Discovery, das bisher jährlich knapp eine Milliarde US-Dollar für Basketball-Rechte zahlt – Basketball läuft seit 35 Jahren bei „seinem“ Sender TNT. Im Poker um die diesjährige Verlängerung neuer Rechte machte er vollmundige Kampfansagen, dass sein Sender die Rechte gar nicht benötigen würde. Das Recht, als Langzeit-Lizenznehmer als erster mit der NBA um eines der Unter-Pakete verhandeln zu dürfen, ließ seine Firma ungenutzt. Am Ende berief man sich auf ein weiteres Vorrecht aus dem aktuellen Vertrag, das Angebot eines Mitbewerbers mit einem gleichwertigen Angebot zu übernehmen. Die NBA jedoch lehnte das ab (Prime Video hatte das entsprechende Paket und die NBA berief sich darauf, dass der Streaminganbieter die NBA auch ins Ausland exportieren werde, was WBD nicht könnte). WBD klagte, musste sich aber letztendlich in einem Vergleich mit einigen Rechten an „Highlight-Videos“ begnügen. Man sollte nie versuchen, „Partner“ einzuschüchtern.
Colin Farrell brilliert in dicker Maske als „The Penguin“. HBO
Einen AFI Special Award erhielt „Baby Reindeer“ aka „Rentierbaby“ (Netflix) – die britische Miniserie war nach den Regeln der amerikanischen Organisation nicht für einen der regulären zehn Platze zugelassen.