„Sneaky Pete“: Gute Aussicht auf Staffel drei dank Steuergeschenk

Kalifornien lockt Serienproduktionen mit Millionen

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 20.03.2018, 10:21 Uhr

Giovanni Ribisi in „Sneaky Pete“ – Bild: Amazon Prime Video
Giovanni Ribisi in „Sneaky Pete“

„Sneaky Pete“ ist eine von 31 TV-Produktionen, die vom aktuellen Steuer-Förderungs-Programm des amerikanischen Bundesstaates Kalifornien profitieren können – wenn denn eine dritte Staffel der Serie dort gedreht würde. Damit gilt laut Deadline die Verlängerung und der Umzug der Serie von Prime Video aus dem Bundesstaat New York an die Westküste als sicher.

Laut Bewerbungsunterlagen der Produzenten Amazon und Sony Pictures TV wurden für die neue Staffel „qualifizierte Ausgaben“ von 53 Millionen US-Dollar veranschlagt (das bezieht sich auf Ausgaben der Produktion, die in die örtliche Wirtschaft fließen – hier kommen beim Budget die „Star“- und Produzentengehälter hinzu, die nicht steuerlich gefördert werden). Kalifornien hat satte 9,2 Millionen Dollar als Steuerrückzahlung bewilligt. 250 Schauspieler in Nebenrollen, 220 Crewmitglieder sowie 2500 Arbeitstage für Extras und Stand-ins haben die Produzenten in ihren Bewerbungsunterlagen für Staffel drei eingeplant. Ein offizielles grünes Licht für die neue Staffel steht aber noch aus.

Film- und Fernsehproduktionen werden seit den letzten knapp zehn Jahren US-weit umworben, wobei zahlreiche Bundesstaaten Steuerrückzahlungen als Lockmittel anbieten. Insgesamt ist der Wettbewerb der Staaten umstritten, da die Staaten der Industrie insgesamt Steuern erlassen und die Produktionen eben nur eine begrenzte Zeit lang Geld in die jeweilige Region bringen. Kalifornien, die traditionelle Hochburg von Film- und Fernsehproduktionen, hat nach einem umstrittenen Programm auf Lotteriebasis im Jahr 2015 eine nachgebesserte Version des Programms aufgelegt, das sich jährlich in verschiedenen Runden an verschiedenartige Produktionen wendet – in dieser Runde ging es um „laufende TV Serien“, die entweder bereits zuvor steuerlich durch Kalifornien gefördert worden waren oder bisher außerhalb von Kalifornien produziert wurden und nun umziehen. „Sneaky Pete“ wäre die 13. Serie, die unter diesem „2.0 Programm“ Vergünstigungen nach einem Umzug erhalten würde.

Insgesamt werden unter dem aktuellen Programm jährlich 330 Millionen US-Dollar als Steuerrückzahlungen in mehreren Töpfen ausgelobt. Neben „Sneaky Pete“ wurden aus dieser Runde nur Geldbeträge für die zuvor bewilligten Serien „American Crime Story“ (Staffel 3; 8,956 Millionen), „American Horror Story“ (Staffel 8; 7,347 Millionen) und „This Is Us“ (Staffel 3; 11,351 Millionen) bekannt gemacht.

Weitere Serien, die im Fall der Produktion neuer Episoden auf Steuergeschenke in nicht spezifizierter Höhe hoffen können, umfassen „Westworld“ (HBO), „Legion“ (FX), „Mayans MC“ (FX), Nathan Fillions neue Serie „The Rookie“ (ABC), „Crazy Ex-Girlfriend“ (The CW), „Here and Now“ (HBO) und „Veep“ (HBO).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Staffel 3: 2500 Arbeitstage für Extras und Stand-ins ????
    Das sind fast 7 Jahre........

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