Prosit, „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“!

Ein Blick zurück auf 25 Jahre mit der „Next Generation“ – von Ralf Döbele

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 31.01.2012, 17:27 Uhr

Happy End für ein lange ignoriertes Traumpaar
Erschöpfung wird zur Nemesis des Franchise

Dem immer größer werdenden Verdruss langjähriger Fans fiel schließlich auch „Star Trek: Nemesis“ zum Opfer. Die letzte Kinomission der „Next Generation“-Crew startete im Dezember 2002 fast schon versteckt zwischen Blockbustern wie dem 007-Abenteuer „Stirb an einem anderen Tag“ und dem zweiten „Harry Potter“-Film. Kinosäle, die beim Start jedes anderen „Star Trek“-Films prall gefüllt waren, blieben dieses Mal oft leer. Dabei hatte „Star Trek: Nemesis“ inhaltlich Einiges zu bieten, litt aber unter starken Kürzungen, die von Studio, Produzent und Regisseur vorgenommen wurden. Nur ein Bruchteil von über eine Stunde zusätzlichen Materials schaffte es bislang auf DVDs und Blu-Rays als Bonus Features.

Das letzte Kinoabenteuer der TNG-Crew floppte an den Kinokassen.
Immerhin durften Will Riker und Deanna Troi nach vielen Jahren, in denen ihre Beziehung von den Autoren praktisch ignoriert worden war, endlich vor den Traualtar treten. Riker stieg außerdem zum Captain seines eigenen Schiffes auf, seine junge Frau begleitete ihn. Commander Data starb einen heroischen Tod, der seine Enterprise-Familie rettete und hinterließ mit B-4 einen früheren Prototypen seiner selbst in die Obhut Captain Picards. Trotz aller Ambivalenz im Fandom setzte „Star Trek: Nemesis“ somit einen hoch dramatischen und weitgehend gelungenen Schlusspunkt für die „TNG“-Ära – und machte durch seinen kommerziellen Misserfolg letztendlich sogar Platz für eine neue Renaissance des Franchises, das sich im Sommer 2009 durch J.J. Abrams’ „Star Trek“-Blockbuster mit einem Paukenschlag zurückmeldete.

„The Next Generation“ im HD-ZeitalterCBS Paramount Home Entertainment /​ Amazon.de
„Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ lebt weiter, nicht nur in den DVD-Regalen tausender Trekkies weltweit, sondern auch durch zahlreiche Wiederholungen, Romane, Conventions – und demnächst auch auf Blu-ray. Durch Flachbildschirme, HD-Übertragungen und Blu-ray-Player im Haus wird das Publikum immer wählerischer. Früher oder später werden vielleicht nur noch bereits in HD verfügbare Serien beim jungen Publikum Gefallen finden. So ist die Neuauflage von „TNG“ in HD und auf Blu-ray nicht nur ein weiterer Weg von Paramount, in die Taschen treuer Fans zu greifen, sondern auch Picard, Riker und Data für unsere eigene Zukunft fit zu machen. Nur so kann die „Next Generation“ auch in den nächsten Jahrzehnten noch viele weitere Fernsehgenerationen in ihren Bann ziehen.

Ralf Döbele/​wunschliste.de (31.01.2012)
Alle Bilder: © CBS Television

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Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von „Der Denver-Clan“, „Star Trek“ und „Aktenzeichen XY …ungelöst“. Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie „Friday Night Lights“ oder „The West Wing“ genauso wie die Prime Time Soaps „Melrose Place“ und „Falcon Crest“, die Comedys „I Love Lucy“ und „M*A*S*H“ oder das „Law & Order“-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie „Derrick“ oder „Bella Block“ finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für fernsehserien.de tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

Lieblingsserien: Six Feet Under, Star Trek – Enterprise, Aktenzeichen XY … Ungelöst

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