Prosit, „Kobra, übernehmen Sie“

Vor 45 Jahren startete die Originalserie „Mission: Impossible“ – von Ralf Döbele

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 17.09.2011, 08:37 Uhr

Das IMF-Team in der Neuauflage „Mission: Impossible“
„Mission: Impossible“ als Film – unmöglicher Auftrag?

Eine Neuauflage war aufgrund der anhaltenden Beliebtheit von „Kobra, übernehmen Sie“ wohl nur eine Frage der Zeit. Sie kam 1988 als Resultat des Autorenstreiks in Hollywood. Man könnte ja einfach alte „Mission“-Drehbücher neu verfilmen, dachte man sich bei ABC. So kam es dann auch zunächst, obwohl die meisten Episoden der Neuauflage „Mission: Impossible“ dann doch Original-Stories waren. Ein deutlich gealterter Peter Graves führte erneut das IMF-Team an. An seiner Seite unter anderem: Phil Morris, Greg Morris’ Sohn als Barneys Sprössling Grant, sowie Jane Badler als Shannon Reed. Genre-Fans ist die Schauspielerin bestens bekannt als Alien-Biest Diana aus der Invasions-Serie „V – Die außerirdischen Besucher kommen“. Die in Australien gefilmte Serie überlebte dann allerdings nur zwei Staffeln und konnte qualitativ nie an das Original anknüpfen.

Trotz enormem weltweitem Erfolg trifft dies auch für die mittlerweile drei Kinofilme zu, die Paramount Pictures ab 1996 an den Start schickte. Mit Tom Cruise als Hauptdarsteller und Produzent wurde aus „Mission: Impossible“ ein Action-Thriller, der zwar Bestandteile der Serie beibehielt: Missionsnachrichten und Gesichtsmasken finden sich auch hier. Doch nach einem ebenso intelligenten Strickmuster der Handlungsstränge sucht man vergebens. Dass Jim Phelps, im ersten Film gespielt von Jon Voight, als Verräter gebrandmarkt und die IMF als Quasi-CIA mit Büros und Vorgesetzten dargestellt wurde, verärgerte Hardcore-Fans des Originals zusätzlich. Für Winter 2011 steht der mittlerweile vierte Film mit dem Titel „Mission: Impossible – Ghost Protocol“ auf dem Programm. Dafür sprengt Paramount gleich einmal den Kreml in die Luft.

Vielleicht ist es bei „Kobra, übernehmen Sie“ so wie bei vielen anderen Kultserien auch. Je mehr Imitationen im Serienuniversum auftauchen und je mehr die eigentliche Idee hinter dem Format von neuen Machern verfälscht wird, desto besser wird letztendlich das Original im Vergleich aussehen. Immerhin haben die Filme „Mission“-Fans zumindest eine Sache geschenkt – mehrere neue und gewaltige Arrangements der legendären Titelmusik von Lalo Schifrin. Mal gecovert von den U2-Jungs Larry Mullen und Adam Clayton, mal sogar ganz alternativ von Limp Bizkit. Am schönsten war aber wohl einfach das gigantische, orchestrale Arrangement von Danny Elfman für den Vorspann des ersten Films. Das ist doch was!

Dieses Prosit wird sich in fünf Sekunden selbsttätig vernichten.
Viel Glück, Jim.


alle Bilder: © CBS Paramount Television

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Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von „Der Denver-Clan“, „Star Trek“ und „Aktenzeichen XY …ungelöst“. Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie „Friday Night Lights“ oder „The West Wing“ genauso wie die Prime Time Soaps „Melrose Place“ und „Falcon Crest“, die Comedys „I Love Lucy“ und „M*A*S*H“ oder das „Law & Order“-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie „Derrick“ oder „Bella Block“ finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für fernsehserien.de tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

Lieblingsserien: Six Feet Under, Star Trek – Enterprise, Aktenzeichen XY … Ungelöst

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