Prosit, „Kobra, übernehmen Sie“
Vor 45 Jahren startete die Originalserie „Mission: Impossible“ – von Ralf Döbele
Ralf Döbele – 17.09.2011, 08:37 Uhr
In Deutschland endete die erste Tonbandnachricht im Dezember 1967 statt mit dem typischen „Good Luck, Dan!“ mit der Aufforderung „Kobra, übernehmen Sie“. Der komplett synchrondeutscher und fragwürdiger Kreativität entsprungene Satz wurde damit auch zum Titel der Serie in Deutschland, zumindest während die ARD die ersten 22 Episoden ausstrahlte. Dagegen hatten später allerdings die Bayern etwas: Ab 1976 strahlte der BR 28 weitere Folgen aus, dann allerdings unter dem Titel „Unmöglicher Auftrag“. Um Missverständnisse zu vermeiden wurde der vorherige deutsche Titel allerdings liebevoll in Klammern ebenfalls eingeblendet. Erst Anfang der 90er Jahre vervollständigten Pro 7 und der damalige Kabelkanal die Missionen des IMF-Teams und deutsche Fans konnten die Serie endlich (fast) komplett sehen. Hier wurde „Kobra, übernehmen Sie“ erneut zum Titel und in dieser letzten Synchronisationsphase behielt man diesen Satz auch in der Handlung bei, fügte ihn am Ende jeder Tonbandnachricht ein.
Nur eine Episode aus der zweiten Staffel blieb deutschen Zuschauern vorbehalten, was sich erst mit der DVD-Veröffentlichung vor wenigen Jahren änderte. In „Echo of Yesterday“ schlüpft Rollin Hand für eine surreale Szene in die Haut von Adolf Hitler persönlich. Obwohl andere Episoden mit Neonazi-Thematik schließlich den Weg auf deutsche Bildschirme fanden, war dies für die Verantwortlichen offensichtlich auch in den frühen 90er Jahren noch immer ein Tabubruch. Eine Schande, handelt es sich doch um eine in jeder Hinsicht herausragende „Mission“-Episode.
Erstes Jahr für „Mission“, letztes Jahr für Briggs
Schließlich war klar: Ersatz für Steven Hill musste her, den Bruce Geller in Peter Graves als neuem IMF-Anführer Jim Phelps fand. Graves fügte sich einfach nur brillant in die Serie ein. Rückblickend ist es fast undenkbar, dass die IMF tatsächlich einmal einen anderen Teamleader hatte. Kein anderer Schauspieler würde fortan mehr mit „Kobra, übernehmen Sie“ in Verbindung gebracht als Graves, ein Status, den er sogar mitunter selbst parodierte, so wie in der Kinokomödie „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff“. Durch Peter Graves und eine weitere, inhaltliche Steigerung gelang es „Mission“ in der zweiten Staffel zur Hochform aufzulaufen und damit immer mehr Fans für sich zu begeistern.