[UPDATE] Freevee: Amazons Videodienst in Deutschland gestartet?

Erste Inhalte unter Freevee-Label online

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 31.07.2022, 23:22 Uhr

Amazons Freevee kommt nach Deutschland. – Bild: Amazon.de
Amazons Freevee kommt nach Deutschland.

Bisher gab es noch kein Tamtam, keine große feierliche Eröffnung oder auch nur eine Pressemeldung. Trotzdem finden sich ab heute (30. Juli 2022) im Video-Angebot von Amazon schon vereinzelt Inhalte, die mit dem Freevee-Logo gekennzeichnet sind, mit dem Begleittext Enthalten in Freevee informieren und auf Play-Button einladen zum ansehen kostenlos mit Werbung. Amazon hatte einen Deutschlandstart von Freevee für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt, bisher aber noch keinen Termin bestätigt (fernsehserien.de berichtete).

Zu den aktuell derart gekennzeichneten Inhalten gehören etwa der Film „We Need to Talk About Kevin“ (Affiliate-Link zu Amazon.de) oder die Serie „Total genial“ (Affiliate-Link zu Amazon.de).

UPDATE: Am Sonntagnachmittag (31. Juli) wurden einige der Freevee Originals freigeschaltet, die bisher in Deutschland noch nicht zur Verfügung standen, darunter die fiktionale Serie „Bosch: Legacy“ sowie die Reality-Formate „Bug Out“ (True-Crime-Doku über einen Großdiebstahl von lebenden Insekten) und „Luke Bryan: My Dirt Road Diary“ (autobiografische Doku des County-Stars über Erfahrungen auf Tour).

Es wurden jeweils die kompletten Staffeln freigeschaltet, die einzelnen Folgen können mit Unterbrecherwerbung angeschaut werden. Weiterhin gibt es keine Übersichtsseite für Freevee. Man kann sich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass es am Montag, 1. August so weit sein wird.

BISHER: Da es von Amazon noch keine genaue Terminankündigung für den Start von Freevee gibt, bleibt zunächst unklar, ob der Internethändler damit einen sogenannten soft launch durchgeführt hat (mit dem man die frische Technik erstmal ausprobieren könnte, ohne dass neugierige Massen gleich die neue Technik an die Belastungsgrenze bringen). Denkbar wäre auch, dass da einfach interne Tests bei Amazon für den Freevee-Start schon online sichtbar geworden sind. Denn wenn der Nutzer hoffnungsvoll auf das Freevee-Logo klickt, um zu einer Gesamtübersicht der Freevee-Inhalte zu gelangen, erwartet ihn einstweilen noch der Hinweis Diese Seite ist vorübergehend nicht verfügbar. Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. Bitte versuchen Sie es später erneut.

Wann dieses „später“ ist, wird nun die Frage sein. Man darf wohl gespannt auf den 1. August warten. Serien, die in den ersten August-Tagen aus dem Prime-Video-Angebot verschwinden, sind übrigens etwa „2 Broke Girls“, „Ein Engel auf Erden“ oder „Person of Interest“.

Was ist Freevee?

Mit Freevee (ehemals IMDb TV) will sich Amazon für seine Videoangebote eine neue Einnahmequelle erschließen: Werbegelder. Während das Internetkaufhaus mit Prime Video Einnahmen durch Abogebühren direkt von den Konsumenten bezieht, ist dieser Markt („Subscription-Video-on-Demand“) umkämpft und wird in den westlichen Industrienationen in absehbarer Zukunft ausgeschöpft sein – dann gibt es keine „neuen Kunden“ mehr, sondern Konsumenten werden (aus finanziellen Gründen) in der Regel einen Dienst kündigen, bevor sie einen neuen (teils vorübergehend) abonnieren. Auch Netflix will sich bereits bis Ende des Jahres dem Werbemarkt öffnen, allerdings kein „komplett werbefinanziertes Angebot“ machen.

Amazon stand ohnehin immer in der Kritik enttäuschter Kunden, die feststellen mussten, dass ehemalige Prime-Video-Inhalte (oft unangekündigt) nicht mehr im Abo-Paket enthalten waren – man sie bei Amazon aber immer noch zum teuren Extra-Kauf angeboten bekam. Einige Inhalte werden nun in die mit Werbung-Kategorie wechseln.

Geschichte von Freevee

Als IMDb TV war das Angebot in den USA gestartet. Wie viele neue Anbieter bemühte sich Amazon, hier auch einige exklusive Serien als Alleinstellungsmerkmal zu haben, die für (mediale) Aufmerksamkeit sorgen, aber auch besondere Anziehung auf Konsumenten haben – wie viele Anbieter zuvor setzte man auf „bekannte Namen“, „Spin-Offs“ und interessierte sich auch für die „Rettung abgesetzter Serien“ (etwa „American Rust“; die Übernahme von „Rebel“ und „For Life“ wurde diskutiert, scheiterte aber letztendlich).

Wie andere Anbieter auch setzt Freevee auf Originals, die man weltweit exklusiv zu zeigen gedenkt. Bisheriges Aushängeschild ist „Bosch: Legacy“, die Fortsetzung der Geschichte von „Bosch“ mit Titus Welliver in der Titelrolle.

In den USA startet am 19. August zudem „Sprung“, eine neue Comedyserie von Greg Garcia, bekannt für „My Name is Earl“ und „Raising Hope“: Garret Dillahunt („Fear the Walking Dead“) spielt den Sträfling Jack, der nach langer Gefängnisstrafe kurzfristig vorzeitig entlassen wird (überlastete Gefängnisse in der Corona-Pandemie sollen entlastet werden). Er kann bei seinem ebenfalls entlassenen Kumpel untergekommen – dessen Mutter Barb (Martha Plimpton) eine Kleinganovin ist und erwartet, dass Jack im Gegenzug für die Unterbringung im „Familienbetrieb“ mithilft.

Als weitere Originals angekündigt sind schon „High School“ (mit Cobie Smulders), „Primo“, das Drama „On Call“ von Dick Wolf oder das Remake „Friday Night Dinner“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1982) am

    also ein bischen geht er.. nur suchen und so geht nicht... vielleicht ist das noch im aufbau
    • (geb. 1992) am

      Nun scheint Amazon den Dienst wieder deaktiviert zu haben.


      War also anscheinend ein Fehler.
      • (geb. 1992) am

        Person of Interest verschwindet laut eurer eigenen Seite nicht von Amazon Video, sondern wird ab dem 01.08. komplett in einem Amazon Prime Channel verfügbar sein.
        • am

          Bei freevee läuft neben einer Werbeeinbindung evtl. noch ein anderer Test.
          Der Film "We Need To Talk About Kevin" läuft in einer reduzierten Auflösung.

          Kein HD, sondern nur SD.
          • (geb. 1992) am

            Doch, gerade getestet.


            FullHD ist verfügbar.
          • am

            "Sie können dieses Video momentan
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