Amazon startet kostenfreien Streamingdienst Freevee

Bewegung auf dem Streaming-Markt

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 13.04.2022, 17:50 Uhr

Amazon startet kostenfreien Streamingdienst Freevee – Bewegung auf dem Streaming-Markt – Bild: Amazon.de

Amazon stellt die Weichen für seine Streaming-Zukunft: Zusätzlich zu dem bestehenden kostenpflichtigen Angebot Prime Video wird noch in diesem Jahr ein kostenfreier Dienst starten. Dieser wird den Namen Amazon Freevee tragen. International wird der bereits existierende Streamingservice IMDb TV zum 27. April in diesen neuen Namen umbenannt.

Derzeit gibt es den Service bereits in den USA und Großbritannien. Die internationale Expansion soll mit dem Start in Deutschland im Laufe dieses Jahres fortgesetzt werden. Kostenfrei bedeutet aber natürlich auch werbefinanziert: Diese sogenannten AVoD (Ad-supported-Video-on-Demand)-Services erfreuen sich insbesondere in den USA steigender Beliebtheit.

Amazon kündigt an, bei Freevee sein Angebot an Originals noch 2022 um 70 Prozent auszubauen. Konkret wird etwa das kommende „Bosch“-Spin-Off „Bosch: Legacy“ dort am 6. Mai Premiere in den USA und Großbritannien feiern. Die Coming-of-Age-Comedy „Primo“ von Michael Schur und Shea Serrano sowie das Drama „On Call“ von Mastermind Dick Wolf werden ebenfalls Teil des Angebots sein, wie auch das neue Wohndesign-Format „Hollywood Houselift“ mit Jeff Lewis, Greg Garcias Comedyserie „Sprung“, das australische Crime-Drama „Troppo“ sowie die Serie „High School“ von Clea DuVall.

Hinzu kommen exklusive Filme wie die romantische Komödie „Love Accidentally“ mit Brenda Song und Aaron O’Connell. Bereits auf dem Dienst verfügbar sind unter anderem die Sport-Dokureihe „Top Class: The Life and Times of the Sierra Canyon Trailblazers“, die Spionage-Serie „Alex Rider“, das Cop-Drama „Pretty Hard Cases“, die Serien-Fortsetzung „Leverage 2.0“, die Musik-Doku „Luke Bryan: My Dirt Road Diary“ sowie die True-Crime-Doku „Bug Out“. Mit „Judy Justice“ gibt es sogar eine Gerichtsshow mit Judy Sheindlin, von der eine erste Staffel mit satten 120 Episoden produziert wurde.

Unser neuer Name zeigt deutlich, wer wir sind: Ein einfach zu navigierender Streaming-Dienst, der den Nutzern kostenlos zur Verfügung steht, wann und wo immer sie wollen, um einige der besten Originals und lizenzierten Inhalte zu sehen, so Ashraf Alkarmi, Leiter von Amazon Freevee. Kunden gehen zunehmend dazu über, werbegestützte Premium-Inhalte zu streamen, und wir haben Amazon Freevee entwickelt, um ihnen begehrte Inhalte mit begrenzter Werbung zu liefern.

In der Tat ist in der Branche ein Trend hin zu werbefinanzierten Angeboten zu beobachten. In Deutschland gibt es mit Pluto TV ein umfangreiches kostenloses Streamingportal. RTL+ und Joyn bieten werbefinanzierte Varianten an und auch Disney+ hat eine kostengünstigere Alternative seines Angebots in Aussicht gestellt. In den USA bieten auch Paramount+, Discovery+ und HBO Max ihre Inhalte werbefinanziert zu günstigeren Preisen an. Angesichts des immer weiter expandierenden Streaming-Marktes, aber sich nicht gleichermaßen füllenden Geldbeuteln, erscheint es manchen Nutzern inzwischen reizvoller, mehrere Anbieter zu abonnieren und dafür Werbung in Kauf zu nehmen, anstatt sich auf ein teureres, werbefreies Abo eines einzigen Dienstes zu beschränken.

In den letzten zwei Jahren haben wir ein enormes Wachstum für unseren AVOD-Service verzeichnet, indem wir unseren Zuschauern erstklassige, kostenlose Inhalte bieten, kommentiert Jennifer Salke, Leiterin von Amazon Studios. Wir freuen uns darauf, diesen Schwung mit einem wachsenden Angebot an originellen und breit gefächerten Originals weiter auszubauen und Amazon Freevee als führenden AVOD-Service mit Inhalten zu etablieren, nach denen sich das Publikum sehnt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Stimmt Alohomora 😉.

    Da man das ja nur einmal im Jahr bezahlen muss, hatte ich das völlig vergessen. Aber dann bezahle ich lieber, als das ich Werbung schaue. Ich nutze auch Pay TV, weil mir die Werbung bei den Öffis und RTL & Co. total auf den Senkel geht.

    Aufzeichnen geht natürlich, aber einige Sender haben das mittlerweile so eingerichtet, dass man die Werbeblöcke nicht vorspulen kann. Ich glaube, dass das bei VOX so ist.
    • (geb. 1978) am

      Ich hoffe, dass das dann nicht im 8 bis 10 Minuten Takt Unterbrechungen gibt, wie bei Pluto oder Rlaxx.
      • am

        Das verstehe ich jetzt nicht. Es gibt doch einen kostenlosen Streaming Dienst bei Amazon. Wenn man Prime hat, kann man doch bestimmte Filme und Serien kostenlos, ohne Werbung, schauen. Wozu dann noch einer?

        Steh` grad auf dem Schlauch 😉.
        • am

          Prime kostet doch Geld. Du zahlst für Prime und erhältst dafür Vorzüge, unter anderem Streaming. Also kannst du das nur bekommen wenn du zahlst. Kostenlos ist das mitnichten.
        • (geb. 1972) am

          Amazon prime ist nicht kostenlos sondern kostet 7,99€/Monat.

          Darin enthalten ist neben kostenfreien Versand halt auch Prime Video mit kostenlosen Inhalten, das heißt aber nicht das alle Videos kostenlos sind nur Amazon Originals oder ein ständig wechselndes Prime Angebot an Filmen und Serien ähnlich wie bei Sky ;)
      • am

        ich mag Werbung überhaupt nicht. Habe TV Sendungen schon immer aufgezeichnet deswegen. Bei Streaming-Diensten bezahle ich lieber und kann ohne Werbung schauen.
        • (geb. 1967) am

          Warte doch erstmal ab, wie lang und wie oft dann Werbung kommt! Auf Sky ist die Werbung vor den Serien Folgen und den Filmen erträglich, finde ich.....

          Und, dass mit den Aufzeichnungen von Sendungen wegen Werbung mache ich bei den privaten schon seit Jahrzehnten.
        • am

          Naja, wenn "du" es dir leisten kannst und willst,... ok, dafür hat man ja die Wahl. Andere können oder wollen es halt nicht, gerade jüngere und Kinder deren Eltern nicht für jeden Luxus als Abo blechen wollen (früher gab es mal begrenzt Taschengeld und sonst was zu den Feiertagen, da hätten sich meine Eltern an den Kopf getickt, wenn ich angekommen wäre von wegen Handy Vertrag, Musik Streaming Abo, VoD Abos, teurerer Internettarif für mehr Bandbreite,... ich musste noch um die Sat Schüssel kämpfen, meinen Eltern reichte die Analog Antenne). Ist doch schön, wenn solche Leute dann auch die Wahl haben und Zugang zu mehr interessanten Inhalten bekommen.
        • am

          @Sentinel2003: Reklame vor einer Sendung ist mir egal, das macht auch AMAZON PRIME. Was bei SKY stört, ist die Reklame IN der Sendung. Seien es Programmhinweise oder riesige "Fortsetzungstafeln", die lange vor dem Ende der gerade laufenden Sendung schon eingeblendet werden. Das ZDF kann das in ihrer Mediathek auch sehr gut...
      • am

        Klingt irgendwie nach den frühen 90ern. Vor Premiere und DF1. Da kam einiges noch ausschließlich im privaten Free-TV. War ziemlich mühsam mit den Werbepausen. Für uns ist das wohl nichts. Lieber ein paar Euro im Monat zahlen und das Programm ohne Unterbrechung genießen. Ich hoffe sehr, dass diese Option für alle Inhalte bestehen wird.
        • (geb. 1990) am

          kostenfrei heist das jetzt das selbe wie bei joyn oder rtl ??
          oder free tv über sat/kabel?
          • am

            Steht doch da, daß es ein Video-on-Demand-Streamingdienst ist. Also wird das Programm übers Internet gestreamt. Es ist werbefinanziert, also schätze ich mal wird das Programm gelegentlich mal mit kurzen Werbespots unterbrochen. Vergleichbar mit PlutoTV.
          • (geb. 1967) am

            Also, "BOSCH Legacy" mit Werbe Inseln.....anscheinend, oder so ähnlich....
        • am

          AVoD - also das ist ein Widerspruch in sich.
          • am

            Nein, finde ich gar nicht! Warum sollte das ein Widerspruch sein?
          • am

            Der Begriff "Video On Demand" hat absolut gar nichts damit zu tun, ob Werbung dabei ist oder nicht. Solange die Inhalte jederzeit Abrufbar, also "on demand" sind, ist alles korrekt.

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