„Euphoria“: Deutsche Adaption des erfolgreichen Jugenddramas unterwegs

Produktionsfirma sichert sich Rechte an israelischer Originalserie

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 25.11.2022, 17:36 Uhr

Jules und Rue in der US-Version von „Euphoria“ – Bild: HBO
Jules und Rue in der US-Version von „Euphoria“

Mit seiner Adaption „Euphoria“ gelang dem US-Sender HBO ein seltener Erfolg für ein junges Publikum (während man sonst eher gesetztere Zuschauer anspricht). Nun steht das israelische Original – das international ebenfalls „Euphoria“ heißt – vor einer deutschen Adaption: Die Zeitsprung Pictures GmbH („Kleo“, „Lieber Thomas“) hat sich bei der Produktions- und Vertriebsfirma ADD Content die Rechte für eine deutsche Adaption gesichert.

Als Autoren wurden Jonas Lindt („Druck“) und Paulina Lorenz (ebenfalls „Druck“, „Doppelhaushälfte“) beauftragt. Eine Sendeheimat gibt es bisher nicht.

Das israelische Original „Euphoria“ wurde durch den Mord an einem jungen Israeli vor einer Disco im Jahr 2004 inspiriert und beleuchtet das Leben einer Gruppe von 17-Jährigen, die abseits jeglicher elterlicher Aufsicht ein Leben mit unverbindlichem Sex und Drogenkonsum verbringen – das Serienoriginal bemüht sich sogar darum, auch bei den Auftritten von Erwachsenen diese so zu inszenieren, dass sie ins Abseits gerückt bleiben. Das Serienoriginal von 2017, dessen Macher auch die britische Serie „Skins – Hautnah“ als eine weitere wichtige Inspiration nennen, weicht in der Handlung deutlich von der US-Version ab. Zentral ist eben die Tatsache, dass einer der Jugendlichen zwischenzeitlich ermordet wurde: Seine Freunde hatten ihn überredet, raus zu gehen und durch ein Gespräch mit einer jungen Frau vor einer Disco erregte er den explosiven Zorn von deren Freund, der ihn nach einer Verfolgungsjagd tödlich ins Herz stach. Auch taucht kein Äquivalent der in der bekannten US-Version essentiellen Figur Jules (Hunter Schafer) auf. Die US-Version greift aber diverse Figurenvorbilder aus dem Original auf.

In den USA ist die von Sam Levinson entwickelte Adaption von „Euphoria“ hochgelobt und brachte Hauptdarstellerin Zendaya bereits zwei Emmys ein. Die Serie wird dort in eine dritte Staffel gehen, während das israelische Original als Miniserie konzipiert war.

Israel gilt als Herkunftsland zahlreicher guter Serienideen, die immer wieder Adaptionen im Ausland erfahren. Beispiele aus jüngerer Vergangenheit sind etwa auch das Therapeuten-Drama „BeTipul“, das von HBO als „In Treatment – Der Therapeut“ adaptiert wurde und jüngst durch arte zu „In Therapie“ wurde, oder „Kvodo“ (2017), das unter anderem in den USA zu „Your Honor“ und in Deutschland zu „Euer Ehren“ gemacht wurde.

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