Seit den 1980er Jahren moderierte Amelie Fried Sendungen wie „Live aus dem Alabama“ und „Stern-TV“. Ihr Debütroman „Traumfrau mit Nebenwirkungen“ wurde, wie die meisten ihrer Romane, zum Kassenmagneten. Die Protagonistin der Traumfrau-Reihe steht im neuesten Band „Traumfrau mit Ersatzteilen“ vor dem 60. Geburtstag und empfindet ihn als Zumutung. Amelie Fried, die selbst die 60 bereits überschritten hat, sieht nach ihrer Coach-Ausbildung das Altern gelassener: „Coaching hat ja die Eigenart, dass es lösungsorientiert, nicht problemorientiert ist. Man sagt, okay, das ist das Problem, aber mein Anliegen ist, etwas zu erreichen. Und dann guckt man auf die Lösung und arbeitet ganz stark in die Zukunft hinein.“ Im Gespräch mit Andreas Bönte in der „nachtlinie“ berichtet Amelie Fried davon, wie sie nicht von ihrem Vater, sondern durch Recherchen ihres Mannes, des
Drehbuchautors Peter Probst, von den jüdischen Mitgliedern ihrer Familie und deren Ermordung im Konzentrationslager erfuhr. In „Schuhhaus Pallas – Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte“ erzählte die Autorin 2008 die Geschichte ihrer jüdischen Familie – und damit das, was ihre eigenen Kinder erfahren sollten. Das Schreiben für junge Leserinnen und Leser empfindet sie als besonders verantwortungsvoll, denn „man setzt Bilder und Werte und Vorstellungen in die Köpfe von Kindern.“ Amelie Fried ist davon überzeugt, dass die Literatur Leben verändern kann, nicht nur ihr eigenes. Mit Persönlichkeiten, die etwas zu sagen haben, die aus ihrem bewegten und bewegenden Leben erzählen, möchten wir diesen Moment erleben – in einer Situation, in der man die Gedanken auf eine besondere Weise schweifen lassen kann: in einer Trambahn, die uns durch das Herz einer Stadt führt. (Text: BR Fernsehen)
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