Abschiednehmen fällt nie leicht – und noch schwerer wird es, wenn es ein Abschied für immer ist. Der Tod trennt uns schmerzhaft von unseren Liebsten und zwingt uns dazu, uns von ihnen zu verabschieden. Wenn sich das Leben eines geliebten Menschen dem Ende zuneigt, stehen die Angehörigen vor einer großen Aufgabe: Auf einmal wird die Endlichkeit jeden Lebens ganz real und es wird notwendig, Abschied zu nehmen. Auch für diejenigen, die wissen, dass ihnen selbst nicht mehr viel Zeit bleibt, stellt sich die Notwendigkeit, sich vom Leben und von den Menschen in ihrem Umfeld zu verabschieden – eine Herausforderung für alle Beteiligten. Manchmal ist es nicht möglich, Abschied zu nehmen, weil ein Unfall oder ein
Verbrechen einen geliebten Menschen ohne Vorwarnung aus unserer Mitte reißt. In diesen Fällen müssen die Hinterbliebenen einen Weg finden, mit dem gänzlich unerwarteten Schmerz umzugehen; besonders schwer fällt diese Aufgabe, wenn Eltern ihr eigenes Kind verlieren. Und manchmal sind es auch die äußeren Umstände, die es unmöglich machen, unsere Lieben auf dem letzten Weg zu begleiten und einen Abschluss zu finden – so wie im Moment, wo die Corona-Pandemie Besuche im Krankenhaus verhindert oder Trauerfeiern nur im allerkleinsten Kreis zulässt. Wie wichtig ist ein Abschied für uns? Was brauchen wir, um uns gut verabschieden zu können? Und wie können wir wieder in die Zukunft blicken? (Text: SWR)