Unschuldig im Gefängnis, vom Geschäftspartner in die Pleite getrieben, der Ex-Mann drückt sich um den Kindesunterhalt, lebt selbst aber in Saus und Braus – das Gefühl von Gerechtigkeit ist tief im Menschen verankert. Erlittenes Unrecht bohrt sich tief in die Seele, löst Verbitterung, Zorn und oft auch den Wunsch nach Vergeltung aus. Nichts macht mehr wütend als die Tatsache, völlig zu Unrecht für die Fehler Anderer büßen zu müssen. Oder zu erfahren, dass Mut und Zivilcourage nicht immer belohnt, sondern auch zum Verhängnis werden
können. Wer Missstände oder Verfehlungen öffentlich macht und dabei seinen Arbeitgeber ins schlechte Licht rückt, begibt sich schnell auf dünnes Eis. Da ist die Behörden-Mitarbeiterin, die Sozialbetrug im großen Stil aufdeckt und dann ihren Job verliert. Das Unfallopfer, das jahrelang in die Versicherung einbezahlt hat, schließlich nach endlosem Rechtsstreit leer ausgeht und finanziell und psychisch am Ende ist . Oder das Missbrauchsopfer, das seinen Peiniger wegen Mangel an Beweisen straffrei aus dem Gerichtssaal laufen sieht. (Text: SWR)