2016, Folge 110–121

  • Folge 110
    Das Wiener Schnitzel, die Leibspeise der Österreicher, hat die ganze Welt erobert. Auf den Speisekarten rund um den Globus ist es finden. Es ist ein Identifikationsprodukt der Nation. Ein Symbol des Wohlstands. Aber was wäre unser Alpenland ohne Panier? Und was kommt da eigentlich auf den Teller? Wie wirkt sich das auf den Ernährungs- und Gesundheitszustand aus? Warum wird das Fleisch im Supermarkt billiger und beim Wirten und im Restaurant immer teurer? Wieviel Schwein braucht ein Bauer, um zu überleben? Gibt es gute und böse, gesunde und kranke Kälber, Schweine, Hühner? Ist die Nationalspeise wirklich heimisch oder hat sie Migrationshintergrund? Haben die „neuen“ Österreicher noch einen Bezug zum Geklopften? Oder wird es allmählich von den Speisekarten mancher Wiener Bezirke verschwinden? Ein Streifzug durch Wirtshäuser, Imbissbuden, Großküchen, Ernährungsinstitute, Arztpraxen, Bauernhöfe, Schlachthäuser und das ORF-Archiv (mit seinen Fernsehküchen und Schweinegeschichten von einst) – um auf all diese Fragen Antworten zu finden.
    Auf der Suche nach den Geheimnissen, Gaumenfreuden und Gefahren einer Österreichischen Institution. Eine Dokumentation von Peter Liska (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.04.20163satOriginal-TV-PremiereMi 17.02.2016ORF 2
  • Folge 111
    Acht Männer – keine Frau. Die Baumeister der Republik. Wenige Tage vor der Bundespräsidentenwahl analysiert eine ORF-Dokumentation von Gerhard Jelinek und Wolfgang Winkler die Rolle und Bedeutung der bisher acht Bundespräsidenten seit 1945. Am Anfang der Zweiten Republik stand – wie schon am Beginn der Ersten Republik, die sich 1918 noch den Namen „Deutsch-Österreich“ gegeben hatte – der Sozialist Karl Renner. Mit ihm beginnt im niederösterreichischen Gloggnitz die Spurensuche von Cornelius Obonya in und durch die österreichische Zeitgeschichte. Österreichs Bundespräsidenten, ihre Rolle, ihre Bedeutung und was von ihnen bleibt – beziehungsweise geblieben ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 14.04.2016ORF 2
  • Folge 112
    Frauen haben historisch gewachsene Erfahrung mit Fürsorge und Fürsorglichkeit. Es gibt Krankenschwestern, aber wenige Krankenbrüder, die nennt man dann Pfleger. Kindergärten sind mehrheitlich Männer-frei, es gibt massenweise Tanten aber nur knapp 15 Prozent Onkel in Österreich. Der Beruf bedeutet viel mehr als nur Gehalt. Eine Frau bekommt Anerkennung, wenn sie Ingenieurin, Polizistin oder Lokomotivführerin wird, ein Mann der Kindergärtner oder Pfleger wird, schon weniger. Ein Bub oder Jugendlicher, der mit Puppen spielt, gilt schnell als schwul, als weich und als Träumer. Psychologisch schwingt also auch immer wieder die Frage mit, was eigentlich ist ein „typischer Mann“ oder eine „typische Frau“?
    Eine Dokumentation von Florian Gebauer und Edith Stohl (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.07.20183satOriginal-TV-PremiereMi 25.05.2016ORF 2
  • Folge 113
    Der Amtsantritt von Bundespräsident Heinz Fischer war vom überraschenden Tod seines Vorgängers Thomas Klestil überschattet. Zwölf Jahre später verlässt Heinz Fischer die Hofburg. Seine Amtszeit blieb frei von Skandalen und Affären. Am 8. Juli endet eine fast sechs Jahrzehnte lange politische Karriere. Heinz Fischer ist der österreichische Politiker, dessen Wurzeln noch in die späte Nachkriegszeit zurückreichen. Sein Vater, auch er schon Politiker, war bei der Unterzeichnung des Staatsvertrages im Belvedere anwesend. Der Mittelschüler Fischer stand im Garten des Schlosses und hörte die Stimme Leopold Figls. In sechs Jahrzehnten prägte Fischer die österreichische Politik in unterschiedlichen Funktionen mehr, als dies auf den ersten Blick scheint.
    In der Rolle des Bundespräsidenten erst hat der habilitierte Universitätsprofessor Gefallen an Popularität gefunden. Unter anderen analysieren und beschreiben Freunde, wie Karl Blecha, Weggefährten, wie Alfred Reiter und Peter Noever, politische Konkurrenten, wie Wolfgang Schüssel und journalistische Beobachter, wie Hugo Portisch und Anton Pelinka ein „politisches Leben“, das von Österreichs Geschichte geprägt und das ein Stück österreichische Geschichte miterlebt und mitgestaltet hat. Eine Dokumentaton von Gerhard Jelinek (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 23.06.2016ORF 2
  • Folge 114
    Srebrenica, Ruanda, Syrien – immer wieder Kriegsverbrechen, Massenmord, sogar Völkermord. Die Überlebenden fordern Gerechtigkeit, die Täter werden nur selten verurteilt. Vor 70 Jahren geschah es zum ersten Mal, im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs. Unter ihnen zwei Österreicher, Arthur Seyß-Inquart und Ernst Kaltenbrunner. Auch der wichtigste Zeuge der Anklage war ein Österreicher: Generalmajor der Wehrmacht Erwin Lahousen. Einer der letzten noch lebenden Zeitzeugen des Nürnberger Prozesses ist Siegfried Ramler, Kind aus einer Wiener jüdischen Familie, 1938 Flüchtling in einem Kindertransport nach London, nach Kriegsende Dolmetscher beim Nürnberger Prozess.
    Zum ersten Mal erzählt er im ORF über seine Erinnerungen an ein Tribunal, das Justizgeschichte geschrieben hat und juristische Normen für künftige Kriegsverbrecherprozesse setzte. Ohne Nürnberg keine Erklärung der Menschenrechte, keine Gründung der UNO, kein Srebrenica- oder Ruanda-Tribunal. Und kein ständiger internationaler Strafgerichtshof in Den Haag, der seit 2002 die Prinzipien des Nürnberger Prozesses fortführt. Ein Film von Robert Gokl und Gregor Stuhlpfarrer (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.10.20163satOriginal-TV-PremiereMi 28.09.2016ORF 2
  • Folge 115
    Der private Wohnungsmarkt in den Städten wurde in den letzten Jahren zunehmend zum Preis treibenden Spekulationsobjekt. Während die Mieten im Gemeindebau in den letzten fünf Jahren um etwa 6 % gestiegen sind, im Genossenschaftsbereich um 15 %, so kletterten sie im privaten Sektor auf knapp 33 %. Das birgt sozialen Sprengstoff. Hohe Mieten sind für Junge und Alleinerziehende immer weniger leistbar, sie drosseln auch den Konsum. Eine Mietrechtsreform ist längst überfällig. Eine Dokumentation von Klaus Unterberger (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 13.10.2016ORF 2
  • Folge 116
    Den 60. Jahrestag des Ungarnaufstandes nimmt die Dokumentation von ORF-Außenpolitikchef Andreas Pfeifer zum Anlass, um mit geflohenen und in Österreich gebliebenen Ungarn ins Jahr 1956 zurückzublicken, über den „Abbau der Stacheldrähte im Kopf“ nach der Flucht zu reflektieren, über Integration und Integrationsprobleme beim „ideologischen Klassenfeind“, ebenso wie über Beziehungen oder Ehen mit Österreicherinnen. Was hat die neue Freiheit für die Geflohenen überhaupt bedeutet? Wie hat die mittlerweile recht groß gewordene „ungarische Community“ den Fall des Eisernen Vorhanges erlebt, der viele Landsleute als billige Arbeitskräfte nach Österreich führte? Ebenso thematisiert wird die Gedenkkultur des Orban-Regimes und die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in den letzten 60 Jahren. Eine Dokumentation von Andreas Pfeifer (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.10.2016ORF 2
  • Folge 117
    „Hitler hat jetzt die Sahara gekauft, was glaubst du warum? Um den deutschen Volksgenossen noch mehr Sand über den Endsieg in die Augen streuen zu können.“ Gerade in totalitären Systemen schaffen sich die Unterdrückten und Verfolgten Ventile und heitere Kompensationen für die repressive Tristesse des (Kriegs)Alltags. Im Nationalsozialismus nannte man das Flüsterwitze, erzählt mit vorgehaltener Hand, leise und auch nicht Jedermann. Denunzianten saßen überall. Ertappte wurden nach dem Heimtücke-Gesetz als Volksschädlinge abgeurteilt. Bald nach dem Einmarsch waren viele Witze über die Piefke und Preußen im Umlauf, über deren angebliche Gründlichkeit und arrogante Besserwisserei.
    Sie stellten jedoch nicht unmittelbar die NS-Diktatur in Frage. Die Themen der Witze sind Zeitreisen durch Regime und Kriegsjahre. Mit Kriegsbeginn wurden Flüsterwitze als Wehrkraft zersetzend geahndet, darauf konnte auch die Todesstrafe stehen, es wurde aber niemand dafür hingerichtet. Je schlechter die Kriegslage, je mehr sich der „Endsieg“ als Illusion entpuppte, desto schärfer die Sanktionen, desto häufiger wurde die Todesstrafe auch vollstreckt. Witze über das Ende signalisieren gleichzeitig den Neubeginn. „Hitler, Göring, Himmler und Goebbels sitzen im Luftschutzbunker. Ein Volltreffer. Wer überlebt? Na wir!“ Ein Film von Christian Rathner (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 17.11.2016ORF 2
  • Folge 118
    68 Regierungsjahre machten Kaiser Franz Joseph zum Rekordhalter in der langen Herrschergeschichte der Habsburger. 1848, in Zeiten der Revolution, bestieg er den Thron des multinationalen Riesenreiches. In der folgenden Epoche rasanter politischer und gesellschaftlicher Veränderung verstand er sich nicht als großer Impulsgeber und Reformer, sondern eher als oberster Verwaltungsbeamter des Vielvölkerstaates. Mental zutiefst in der Ideenwelt des Absolutismus verankert, definierte er seine Rolle als Hüter vererbter Rechte. Sein Name ist untrennbar mit verlorenen Kriegen und dem Untergang der Monarchie verbunden. Durch die Kriegserklärung an Serbien hatte ihn Franz Joseph 1914 selbst heraufbeschworen.
    „Mir bleibt nichts erspart“, mit diesem berühmt gewordenen Satz kommentierte die Majestät 1898 den Mord an seiner geliebten Sisi. Andreas Novak portraitiert einen Herrscher, dem politisch auch deshalb nichts erspart blieb, weil er viele Krisen des Vielvölkerstaates selbst verursachte. Die Dokumentation beschäftigt sich neben dem kaiserlichen Privatleben auch mit den Mythen und der Legendenbildung rund um Franz Joseph und Elisabeth. Sie machen das Paar bis heute zu den populärsten Untoten, zum Zentrum der k.& k. Vermarktungsindustrie, zu Symbolen der vermeintlich „guten alten Zeit“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 18.11.2016ORF 2
  • Folge 119
    In Sarajewo wurde 1914 Franz Ferdinand ermordet. Die Hauptstadt Bosniens ist ab der Annexion des Landes durch Habsburgertruppen 1878 eine Art „k.u.k.-Enklave“ geworden, von der heute noch einiges zu spüren ist, denn es gibt hier ein k.u.k.-Museum, Cafés im Wiener Stil und auch ausrangierte, von den Wiener Verkehrsbetrieben nach Sarajewo verkaufte, rote Straßenbahnen. Eine Dokumentation von Friedrich Orter (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 23.11.2016ORF 2
  • Folge 120
    Die Partei allgegenwärtig, der Parteiführer allwissend, der Geheimdienst allmächtig. Im System des Kommunismus war alles – Staat, Wirtschaft, Gesellschaft, Privatleben – von der kommunistischen Führung bestimmt. Jede und auch die kleinste Kritik an allen Bereichen des Lebens war daher eine Kritik am Kommunismus selbst, jeder Witz darüber eine Subversion, jeder Scherz ein Sakrileg. Menschen & Mächte analysiert die zersetzenden Kräfte Witz und Humor in der Geschichte des Realsozialismus: die Anfänge in der Sowjetunion unter Lenin; die Gulag-Witze im Stalinismus; die Repressionen gegen Witz-Erzähler im Nachkriegs-Ungarn, später die „lustigste Baracke“ des Ostblocks; die Schwejk-Traditionen in der CSSR 1968; den Aktionismus im Solidarno??-Polen; die biedere Humorlosigkeit der Stasi-DDR – und das Ende dieser europäischen Witz-Epoche mit Perestroika und Mauerfall.
    Auch den Witz-Spuren aus 10 Besatzungsjahren in Ostösterreich gehen Robert Gokl und Gregor Stuhlpfarrer nach, Alfred Dorfer belebt die Humor-Fossilien der Vergangenheit für ein Publikum von heute, Zeitzeugen und Humor-Spezialisten aus ganz Osteuropa erzählen vom oft gefährlichen, aber befreienden Lachen hinter dem Eisernen Vorhang. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.02.20183satOriginal-TV-PremiereDo 24.11.2016ORF 2
  • Folge 121
    Jahr für Jahr beginnt im November das Warten. Kommt er oder kommt er nicht, der Schnee? Jedes Jahr werden mittlerweile Millionen von Euro in die künstliche „Beschneiung“ von Pisten investiert. Der Schnee und der Wintertourismus sind zentrale Wirtschaftsfaktoren Österreichs, an der weißen Pracht hängen Zehntausende von Arbeitsplätzen, doch wie geht das weiter, wenn er immer weniger wird? Eine Dokumentation von Peter Liska (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.02.20173satOriginal-TV-PremiereDo 15.12.2016ORF 2

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